»What kind of English is that?«

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Knutt
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»What kind of English is that?«

Beitrag von Knutt »

Hej,

ich weiß nicht, wo ich diesen Beitrag platzieren soll, aber ich finde die Nachricht interessant und diskussionswürdig.
In dem Artikel geht es um „Sprachlosigkeit“.


"LEITARTIKEL: Neue Sprachlosigkeit

Was wollen die dänischen Großkonzerne eigentlich? Effizientes Arbeiten? Hohe so­ziale Kompetenz? Teamarbeit über Fachgrenzen hinweg und Internationalität?
In allen Fällen dürfte die Antwort Ja lauten. Aber dafür werden leider nicht die Voraussetzungen geschaffen.
Ihre Internationalität wollen die 14 dänischen Unternehmen, die sich jüngst der Untersuchung »What kind of English is that?« unterzogen haben, durch eine gemeinsame Konzernsprache dokumentieren. Die ist, wie könnte es anders sein, Englisch. Aber, und das ist die ganz große Archillesferse dabei, wer als Däne englisch im Betrieb sprechen muss, hält lieber den Mund. Aus Angst, sich mit vielleicht nicht ganz perfektem Englisch zu blamieren oder weil die Wörter fehlen oder weil man befürchtet, ein mittelmäßiges Englisch führe zu dem Rückschluss, dass man auch fachlich nicht so kompetent ist.
Die Quintessenz: Anstatt die Kommunikation für alle durchschaubar zu machen, verstummt sie. Wer Rat sucht, geht lieber zu dem, der die eigene Muttersprache spricht statt zu dem mit der höchsten Kompetenz. Das hat die Untersuchung an den Tag gebracht. Damit wird nicht die beste Lösung gefunden, sondern nur eine, mit der sich der Mitarbeiter am wohlsten fühlt.
Teamgeist und soziales Miteinander werden durch die englische Konzernsprache ebenfalls geschwächt, denn auch hier gilt: Gleich und gleich gesellt sich gern. Und wer nicht dänisch spricht, bleibt außen vor.

Auf der anderen Seite aber wünschen die Unternehmen keine langen Auslandsaufenthalte ihrer künftigen studierten Mitarbeiter. Arbeitsmarktforscher haben bei ihren Umfragen in Betrieben erfahren, dass eine dänische Åusbildung bevorzugt wird. So kommt man natürlich auch nicht zur Internationalität.

Die Unternehmen müssen sich schon gut überlegen, wohin sie eigentlich wollen. Die eierlegende Wollmilchsau, die alles bietet, werden sie kaum bekommen. Und wer sich dann für eine Fremdsprache als gemeinsame Konzernsprache entscheidet, muss dann wenigstens wissen, dass dann eine neue Sprachlosigkeit Einzug halten kann.

(clk)"




http://www.nordschleswiger.dk/SEEEMS/128.asp?artid=7721

Gruß

Knut
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, das stimmt :roll:

Leider ist es nicht nur in große Firmen. Ein ganz schlimmes Beispiel ist ja die Handelshochschule in Kopenhagen, die sich jetzt "CBS" nennt (ist die Abkürzung für irgend ein englisches Unsinn) und die liebe Marianne Jelved, die vor kurzem (scheinbar im Ernst) vorgeschlagen hat, man solle doch Englisch als zweite offizielle Sprache in DK einführen.

Gleichzeitig beschweren sich dann Studenten, daß das fachliche Niveau in Vorlesungen sinkt, weil Professoren unbedingt auf Englisch vorlesen müssen, obwohl sie die Sprache eigentlich gar nicht beherschen.

Ganz schlimm ist es auch in der Fußgängerzone von Kopenhagen (ich war letzte Woche dort). Jede zweite Laden hat eine Beschilderung in englischer Sprache bzw. in irgendeine grauenhafte Mischung, was der Ladenbesitzer vermutlich für Englisch hält.

Trost finde ich dann immer in:

http://www2.kb.dk/elib/lit//dan/holberg/komedier/erasmus.dkl/

Zeigt ja, daß wir das alles schon mal hatten :wink:
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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Hallo zusammen,

also so ganz kann ich dem Artikel nicht zustimmen.
In der internationalen Firma wo ich auch meinen
dänischen Mann kennenlernte, waren viele Dänen
und die sprachen alle fliessend Englisch.

Ich stimme zu, dass ich als "Nicht-Dänin" in dem
Club damals keine Chance hatte auf ein sinnvolles
Gespräch. Wobei ich behaupte, dass ich heute auch
nur Gehör bekomme, weil ich dänisch verheiratet bin.
Nicht wegen meinen Dänischkenntnissen oder meinereins.

Zu der Copenhagen Business School ;-) CBS
Mein Verständnis war, dass die dort nun eine Art
Bachelor und Master machen können, der eben international
anerkannt ist.....oder vielleicht hab ich das falsch verstanden. ??

Liebe Grüsse,
Kaellepot
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

Zum CBS: das ist richtig, kællepot, schleierhaft bleibt, warum man den nicht auch an der Handelshøjskolen hätte mahcen können.

Auch hier in der Provinz gibt es diesen Trend zu englischen Schulbezeichnungen.

Gruss, vilmy
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Aber der Trend ist doch überall der Gleiche.
Das haben wir doch der Globalisierung zu danken.

Soweit ich es verstehe, ist die CBS mehr Uni
und die Handelshojskole mehr Wirtschaftsschule.
Das ist doch bei uns sicherlich auch so. Bin da (noch)
nicht so informiert, aber die ganzen Bachelors macht
man doch auch nur auf den Unis, oder ?

:roll: :?: :roll:
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

Das heisst aber nicht, dass der Trend unbedingt Sinn macht, oder? Der Trend geht auch zu ganz anderen sachen, und da möchte ich auch nciht mitmachen.

Gruss, vilmy
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Nein nein - da geb ich Dir schon Recht.
Ich versuch es nur zu verstehen.

Schon ein wildes Durcheinander in den Schulsystemen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Kaellepot hat geschrieben: Soweit ich es verstehe, ist die CBS mehr Uni
und die Handelshojskole mehr Wirtschaftsschule.
Nein, das stimmt so nicht. Von den Inhalten und vom Niveau her hat sich eigentlich gar nichts geändert. Handelshøjskolen in Århus ist ja auch auf dem gleichen Niveau. Die Wirtschaftsschulen heißen auch nicht handelshøjskole sondern handelsskole.

Im übrigen geht es doch gar nicht darum. Ich verstehe ja, daß man die Namensgebung vereinheitlichen mögte, damit jeder (selbst Amerikaner) sofort begreifen können, daß es hier um eine Ausbildung auf Universtäts-Ebene geht. Ich finde es also eigentlich in Ordnung, wenn Danmarks Lærerhøjskole jetzt Danmarks Pædagogiske Universitet heißt und daß Danmarks Tekniske Højskole jetzt Danmarks Tekniske Universitet geworden ist.

Aber gerade, wenn man versucht in diese Weiße zu vereinheitlichen und zu verdeutlichen, dann paßt ein englischer Name - der nicht mal irgend etwas über das Niveau besagt, doch überhaupt nicht rein. Wo ist den da der Logik? Das ist doc reine getue.
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Frank H.

Beitrag von Frank H. »

[color=#CCCCCC]User [/color][color=#FFFFFF] ·[/color] hat geschrieben:AKTION - Aufräumung / - Oprydning
Zuletzt geändert von Frank H. am 06.06.2007, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Kaellepot hat geschrieben:Aber der Trend ist doch überall der Gleiche.
Das haben wir doch der Globalisierung zu danken.

Soweit ich es verstehe, ist die CBS mehr Uni
und die Handelshojskole mehr Wirtschaftsschule.
Das ist doch bei uns sicherlich auch so. Bin da (noch)
nicht so informiert, aber die ganzen Bachelors macht
man doch auch nur auf den Unis, oder ?

:roll: :?: :roll:
Das ist falsch. In Århus und und Herning gibt es eine Handelshøjskole, fachlich entsprichen die(wie auch CBS) eine Universität, also kann man da sein Bachelor und Master machen wie inzwischen auch an den meisten Unis in Dänemark. Lediglich sind die Fachbereiche an einer Handelshøjskole(logischer Weise) richtung Wirtschaft und/oder sprachliche Ausbildungen orientiert.

Übrigens kenne ich viele "cand.ling.merc." Absolventen, die Schwieriegkeiten in der Jobsuche haben, so nach der Devise "Was? Du hast 5 Jahre Englisch studiert? Du muss doch auch andere Kompetenzen haben, jeder kann doch Englich heutzutage"....mag sein dass "jeder" Däne Englisch kann, aber sicherlich nicht auf eine Kandidat/Masterebene
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

lillebaek hat geschrieben: Übrigens kenne ich viele "cand.ling.merc." Absolventen, die Schwieriegkeiten in der Jobsuche haben, so nach der Devise "Was? Du hast 5 Jahre Englisch studiert? Du muss doch auch andere Kompetenzen haben, jeder kann doch Englich heutzutage"....mag sein dass "jeder" Däne Englisch kann, aber sicherlich nicht auf eine Kandidat/Masterebene
Gut, nun stellen wir uns aber vor, wir sollen einen Kandidaten einstellen, und English auf hohem Niveau ist ein entscheidender Parameter (z.B. weil Konzernsprache English ist). Wir haben nun drei Bewerber.

1. 5 Jahre Studium in Kopenhagen CBS
2. 4 Jahre Studium in Århus und 1 Jahr in London
3. 5 Jahre Studium in New Delhi und 1 Jahr Taxifahren in Kolding

Würdest Du Nummer 1 nehmen? - ich nicht!
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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Und dazu:
der künftige Arbeitgeber ist Japaner
und es geht um eine Stelle als Human Resource Angestellter.
Vielleicht sogar in DK, aber was hilfts...?

;-)
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
lillebaek hat geschrieben: Übrigens kenne ich viele "cand.ling.merc." Absolventen, die Schwieriegkeiten in der Jobsuche haben, so nach der Devise "Was? Du hast 5 Jahre Englisch studiert? Du muss doch auch andere Kompetenzen haben, jeder kann doch Englich heutzutage"....mag sein dass "jeder" Däne Englisch kann, aber sicherlich nicht auf eine Kandidat/Masterebene
Gut, nun stellen wir uns aber vor, wir sollen einen Kandidaten einstellen, und English auf hohem Niveau ist ein entscheidender Parameter (z.B. weil Konzernsprache English ist). Wir haben nun drei Bewerber.

1. 5 Jahre Studium in Kopenhagen CBS
2. 4 Jahre Studium in Århus und 1 Jahr in London
3. 5 Jahre Studium in New Delhi und 1 Jahr Taxifahren in Kolding

Würdest Du Nummer 1 nehmen? - ich nicht!
Ich wahrscheinlich auch nicht. Aber meiner (ganz subjektiven) Meinung nach, würde der Arbeitgber sich für keine der drei entscheiden, aber wohl eher für einen "normalen" cand.merc(BWL) ohne Ausbildung im Ausland oder in englischer Sprache - der hat ja Kompetenzen in Sachen Wirtschaft und/oder Marketing erworben, und Englisch kann er jo "sowieso".
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Gut das ist eine andere Sache. Mir geht es darum, wie man am besten Kompetenzen in eine Fremdsprache erwirbt. Es geht auch um den Unterschied zwischen Fremd- und Muttersprache und es geht darum, daß Sprache nicht nur Vokabeln und Grammatik ist, sondern auch viel mit Kultur zu tun hat.

Wenn Verantwortliche Menschen meinen, man könne eine Universität von der Mutter- in eine Fremdsprache umschalten - ohne daß dies Kosten bei dem fachlichen Niveau zur folge hat. Oder wenn eine Politikerin meint, man könne in ein ganzes Land einfach eine Fremdsprache die gleiche status wie die Muttersprache geben - Dann haben diese Menschen meines Erachtens sehr wenig davon verstanden, was Sprache eigentlich ist. Solche Menschen sind in meinen Augen eifach STROHDUM!
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Knutt
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Beitrag von Knutt »

Hej,
Ich glaube, der Erfolg eines Unternehmens hängt überwiegend von der Fach- und Sozialkompetenz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Wenn diese jedoch, wie die Untersuchung andeutet, durch die internationale Konzernsprache nicht optimal genutzt wird, dann bin ich gespannt, wie die Unternehmensleitungen darauf reagieren.
Dies gilt auch für die Universitäten. Es kann eigentlich nicht sein, dass Dozenten Seminare und Vorlesungen in englischer Sprache abhalten ( müssen ?), wenn sie diese selbst nicht „perfekt“ beherrschen. Welche Ressourcen gehen da eigentlich verloren, frage ich mich. Ich stelle mir gerade ganz naiv einen hervorragenden Wissenschaftler vor, der auch die Gabe hat, sein Wissen, Problemstellungen, Forschungsergebnisse usw. in seiner Muttersprache den Studierenden zu vermitteln, nun aber in seiner Vorbereitungszeit viel Kraft investiert, um sein Englisch zu verbessern.
Die Bezeichnungen „Bachelor“ und „Master“ schaffen übrigens eine Scheintransparenz, das wurde aber schon erwähnt und ich möchte das nur bekräftigen. Wie diese „Titel“ erworben wurden, ist mit Sicherheit immer noch nicht transparent und ich bezweifle, ob das in naher Zukunft gelingt.
Und wie es schon immer war, spiegelt auch der Alltag den Trend zum Englischen wider , nicht nur in Kopenhagen, sondern auch in Deutschland gibt es die seltsamsten Bezeichnungen für Läden und deren „Service“, die überhaupt nicht im Englischen so benutzt werden. „Strohdumm“ wird jemand, der fließend Englisch spricht, denken. Aber sprechen alle Dänen und Deutschen fließend Englisch, wohl kaum, sonst würde es diese Läden mit diesen Aufschriften wohl nicht geben.
Ich bin sehr dafür, dass man Fremdsprachen intensiv lernt, aber wer meint, dass eine Fremdsprache mit der Muttersprache oder Vatersprache gleichzusetzen ist, der versteht wirklich nichts von Sprachen, wobei ich den Ausdruck „Zweitsprache“ noch für gelungener halte.

Nun habe ich wohl einiges wiederholt, was schon geschrieben wurde. Aber ich wollte einige Aussagen noch einmal bekräftigen.

Esperanto ist wohl auch keine Lösung des Problems, sondern eine künstliche Utopie? :wink: Sicherlich brauchen wir ein internationales Kommunikationsmittel, aber bitte nicht mit der Folge der eingeschränkten Ausdrucksmöglichkeiten.

Gruß

Knut