Und wenn aus den oben genannten Gründenenn einer Gruppe pauschal die höhere Aggressivität zugesprochen wird, ist es umso bezeichnender, die Gewalttaten der eigenen Gruppe zu verschweigen.
Immerhin sind bislang 42 Wölfe illegal getötet worden - und das sind nur die, die man auch gefunden hat. In den sozialen Netzwerken wird immer wieder unverblümt zum "Schießen, Schaufeln, Schweigen" aufgerufen. Die Ohnmacht und die Wut, die angesichts dieser Dreistigkeit und Tatsachenvollendung bei den Wolfsfreunden entsteht, kann man sich dann wieder prima instrumentalisieren, und sich als armes Opfer inszenieren.
Die Wolfsberater übrigens, die in einem offenen Brief an den niedersächsischen Umweltminister die mangelnde Transparenz beklagt hatten, wurden auch übelst in den sozialen Medien beschimpft.
Hetze gegen Wolfsberater - Nach einem offenen Brief wird auch eine Lüneburgerin übel beschimpft
[...]
Nicht klar war ihnen aber, dass sie seitdem von Seiten der Wolfsgegner gemobbt und drangsaliert werden. "Sie verunglimpfen uns aufgrund des Briefes auf einschlägigen Internetseiten" [...]. "Da werden unsere Namen mit unseren Berufen öffentlich zur Schau gestellt, teilweise hagelt es Beleidigungen." Auf einer einschlägigen Facebook-Seite von Wolfsgegnern etwa ist zu lesen: "Angezeigt gehören diese Wolfsberater". Ein anderer User schreibt: "Als ob sie den Biestern hörig sind. Den Vergleich mit Satanisten möchte ich aber noch nicht machen." Oder: Das sind keine unabhängigen Fachleute. Es ist grausam den geistigen Durchfall dieser angeblichen Experten zu lesen."
Regionalzeitung LÜNEPOST, Druck-Ausgabe Sa./So., 9./10. Februar 2019, Seite 3: Hetze gegen Wolfsberater - Nach einem offenen Brief wird auch eine Lüneburgerin übel beschimpft
Wie gesagt - per Jagdwaffengewalt sind in Deutschland bereits illegal 42 Wölfe getötet worden:
https://www.dbb-wolf.de/totfunde/statis ... esursachen
Der Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky - selbst Jäger - hat keine Zweifel, aus welchen Kreisen die Täter stammen:
So wie der erschossene kopflose Wolf leicht einsehbar neben einem Naturschutzschild abgelegt worden war, denkt man an einen demonstrativen Akt, eine gezielte Provokation. Wir wollen keine Wölfe, jetzt zeigen wir Euch, wo der Hammer hängt – ist das die Botschaft? Neu wäre das allerdings nicht. Vor zwei Jahren wurde eine geschossene Luchsin im Bayerischen Wald unmittelbar neben einem Wanderweg hingelegt. [...] Sind das nicht Symbole eines Aufbegehrens gegen die Staatsgewalt? Gegen Behördenwillkür? Gegen den Naturschutz? Das wäre in der Tat eine neue, eine beunruhigende Dimension. [...]
Dass der Wolf bei Lieberose von einem Jäger erschossen wurde, kann man im Übrigen ebenso wenig bezweifeln wie bei den anderen erschossenen Wölfen. Wer außer Jägern ist schon mit einer Schusswaffe draußen unterwegs.
Ulrich Wotschikowsky, 25.08.2014: Kopfabschneider in Lieberose http://woelfeindeutschland.de/kopfabschneider-in-lieberose/
Und dies schreibt auch kein "Wolfskuschler", sondern ein Jäger:
Die Gründe für die sich formierende Wolfsgegnerschaft sind nicht im Tier, sondern in der Politik zu suchen. Es geht nicht um die überschaubaren Schäden, die der Wolf an Nutztieren anrichtet, und auch nicht um seine Gefährlichkeit für den Menschen. [...] Nein, das Schüren der Wolfsangst hat nichts mit Verantwortung oder Vorsorge zu tun, sondern mit Macht.
WELT-Autor Eckhard Fuhr, WELT, 17. September 2015: Jäger fürchten um die Vorherrschaft im deutschen Wald https://www.welt.de/debatte/article1465 ... -Wald.html
Manchem mögen Jagdwende und Wolf als Nebenkriegsschauplätze erscheinen, auf denen sich rechts- und linksgestrickte, bewaffnete und unbewaffnete Naturfreaks die Köpfe einschlagen. [...]
Die immer schärferen allergischen Reaktionen traditioneller ländlicher Klientelgruppen gegen grüne Umwelt- und Landwirtschaftspolitik auch bei solchen Nebensachen zeigen aber, dass die grüne Agrarwende viel mehr ist als heiße Luft. [...]
Es muss und wird sich dramatisch viel ändern auf dem Land und das nicht immer zum Wohlgefallen derer, die bislang dort das Sagen haben.
WELT-Autor Eckhard Fuhr, WELT, 17. September 2015: Jäger fürchten um die Vorherrschaft im deutschen Wald https://www.welt.de/debatte/article1465 ... -Wald.html