Re: Junge Wölfin bei Ulfborg erschossen
Verfasst: 23.04.2018, 19:28
Sag ich doch! Fehlt jetzt nur noch die Zustimmung von Lyset-1.
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https://www.nordschleswiger.dk/index.ph ... ger-schutzDer Zaun begrenzt aber die Anzahl an Wildschweinen, die von Süden her nach Dänemark kommen und es wird daher einfacher, die Wildschweine in Dänemark auszurotten. Dieser Einsatz zur Ausrottung geschieht in enger Zusammenarbeit mit Jägern und der Naturbehörde“, so Esben Lunde Larsen.
http://www.outfox-world.de/blog/daenen-wollen-woelfe-einsperren.htmlDÄNEN WOLLEN WÖLFE EINSPERREN
SCHUTZZÄUNE MAL ANDERS: DÄNEMARKS UMWELTMINISTER WILL NICHT DIE WEIDETIERE, SONDERN DIE WÖLFE HINTER GITTER BRINGEN. DER WIDERSTAND GEGEN DIE IDEE HÄLT SICH IN GRENZEN.
Der Vorschlag von Umweltminister Esben Lunde Larsen ist eine Reaktion auf die heftigen Proteste gegen die Vorschläge aus Volkspartei und Konservativen, die nach Dänemark zuwandernden Wölfe abzuschießen. Das geht auch nach EU-Recht nicht. Nun kam aus den Reihen von Volkspartei und Sozialdemokraten die Gatter-Idee und der Umweltminister von der Linkspartei hält sie für überlegenswert.
„Wir untersuchen das“, sagte Esben Lunde Larsen der Zeitung DR Nyheder. Er hat sich schon mit Vertretern der Volkspartei über das weitere Vorgehen besprochen. Mit über 200.000 Hektar eigenem Landbesitz habe der Staat jedenfalls die Flächen, um das Projekt umzusetzen, ... Wolfsexperten hingegen sind schon im Protest-Modus: Die Wölfe müssten sich aus dem Weg gehen können, damit sie sich nicht gegenseitig zerfleischen.
Während noch über das nationale Wolfsgatter diskutiert wird, hat der Umweltminister eine neue Definition für „Problemwölfe“ angekündigt: Damit werde das Regulieren der Wolfspopulation erleichtert, verspricht der Politiker: „Ich halte es für wichtig, dass wir Dänen uns in der Natur sicher fühlen und Schafe und Kühe halten können“, sagte er DR Nyheder.
Überraschend ist die Sache nicht: Zur Abwehr der Schweinepest ist in Dänemark auch ein wilddichter Zaun an der Grenze zu Deutschland im Gespräch.
Das ist allerdings keine Begründung dafür, dass eine Regulierung des Wolfsbestandes in unseren Kulturlandschaften nicht notwendig werden wird.Stadtflucht hat geschrieben:@25örefan: Waschbären gelten als eine invasive Spezies, die also ursprünglich nicht in Europa heimisch ist und die Ökosysteme somit weiter durcheinander bringt als es ohnehin schon der Fall ist. Das ist von der EU explizit nicht erwünscht. Somit gibt es Bestrebungen, solche Tiere und Pflanzen möglichst nicht in neue Gebiete vorstoßen zu lassen sowie bestehende Populationen möglichst zu kontrollieren ggf dezimieren oder gar eliminieren.
http://ec.europa.eu/environment/nature/invasivealien/index_en.htm
Der Wolf hat aus dieser Sicht nichts mit dem Waschbären oder sonstigen invasiven Arten gemein. Er ist ganz eindeutig Teil der natürlichen Ökosysteme, wurde durch den Menschen regional ausgerottet und ist nun auf natürlichem Wege in einige Reviere zurück gekehrt. Die Vorzeichen sind also gänzlich andere. Das sollte man mE nicht vermischen, ohne die gewünschten Bezüge aber auch die Differenzen klar zu benennen.
Eben. Und auch der Wolf hat bei uns außer dem Menschen keine natürlichen Feinde, also warum sollte dem Menschen gegenüber dem Wolf das verwehrt sein, was ihm gegenüber Wildschwein und anderen Wildtieren erlaubt ist, wenn es darum geht die Population bei Überschreiten zu diskutierender/ zu definierender Grenzen zu regulieren.Stadtflucht hat geschrieben: Mit dem Wildschweinen gibt es schon eher Überschneidungen, da sie ja ebenfalls stets in Dänemark heimisch waren aber eben bestimmte Interessen der Bevölkerung berühren und nicht zuletzt auch durch das Fehlen großer Raubtiere wie eben dem Wolf keine natürlichen Feinde mehr haben. Die Rolle als Krankheitsüberträger ist dann wieder ein anderer Aspekt. Das ist alles unglaublich komplex und daher sehr schwer zu diskutieren (aber mE doch auch spannend)...
Zweierlei Maß.Stadtflucht hat geschrieben: Der Waschbär ist eben in mehrfacher Hinsicht unerwünscht, da er neben der mutmaßlichen ökologisch negativen Rolle auch dem Menschen sehr lästig werden kann. Der Wolf ist ökologisch nützlich (neben gesünderen Beutetierpopulationen dezimiert er Kleinräuber zum Nutzen von Vögeln und Kleinsäugern und er verhindert Überpopulationen von Rotwild zum Nutzen junger Bäume). Aber andererseits ist auch er einzelnen Interessengruppen lästig. Da muss man abwägen.
Die Ausführungen unter den Stichworten „Bottom-up- Theorie“, „Top-down-Theorien“ und „Middle-out-Ansatz“ in dem Artikel zu der Frage in wie weit große Prädatoren überhaupt die Rolle spielen von der vielfach ausgegangen wird, sind sehr interessant zu lesen.„Das Märchen vom Wolf
Eigentlich sollten die großen Raubtiere vom Löwen bis zum Wolf die Ökosysteme, in denen sie leben, stark formen. Aber die Natur hält sich nicht immer an die Spielregeln. Raubtiere sind wohl doch nicht wichtigstes Glied der Nahrungskette“
Es bleibt abzuwarten, ob auch Theorien wie dieser so genannte Middle-out-Ansatz die Wissenschaftler und die Öffentlichkeit so faszinieren können wie die Top-down-Kaskaden. ...
Die Geschichten von Raubtieren, die ihre Ökosysteme regulieren, sind so attraktiv, dass sie die Kontroverse beherrschen, so die Sorge. "Jedem gefällt die Vorstellung eines großen Wolfs oder großen Bären, der sich um die Umwelt kümmert", sagt Allen. "Wir lieben eben gute Geschichten."
Norwegen und Schweden erlaubt auch weiterhin zwecks Regulierung und Anschreckung die Lizenzjagd auf Wölfe.Stadtflucht hat geschrieben: Kürzlich traf ich einen Norweger, der mir erklärte, dass die Weidetierhaltung bei ihnen aus traditionellen Gründen weitgehend auf Zäune verzichtet. Verluste durch Wölfe, Bären und Hunde etc sind dort relativ häufig und werden durchaus beklagt aber auch als Teil der Natur akzeptiert. Ob einzelne Raubtiere auch gezielt getötet werden, habe ich leider nicht gefragt. Aber vorstellen kann ich mir das schon, dass dies zumindest bei wiederholten Konflikten erfolgt. Dagegen hätte ich wie gesagt auch in Deutschland und dem Rest der EU nichts.
http://www.outfox-world.de/blog/norwegen-beharrt-auf-wolfsjagd.htmlNorwegens Regierungschefin Erna Solberg spricht Klartext zum Thema Wolfsjagd: Mehr als ein halbes Dutzend Reviere, findet die Staatsministerin, sind zum Erhalt der Art nicht nötig. In den übrigen Landesteilen haben die Interessen der Nutztierhalter Vorrang – auch die Rentierwirtschaft.
Der Erklärung der Ministerpräsidentin ging ein heftiger Rechtsstreit voraus: Zuletzt war der Naturschutzverband WWF bei Norwegens höchsten Richtern mit der Forderung abgeblitzt, die Lizenzjagd völlig einzustellen (wir berichteten). Interessant: Der WWF berief sich dabei ausdrücklich auf die Berner Konvention, der auch Norwegen beigetreten ist.
Aber wie die Obergerichte in Schweden ließen die Richter das Argument nicht gelten, dass die Wolfspopulation in ihrem Bestand bedroht sei.
Norwegens Parlamentsmehrheit geht in der Abgrenzung von Wolfsgebieten und Zonen, aus denen die Raubtiere ferngehalten werden sollen, deutlich weiter als die skandinavischen EU-Länder Schweden und Finnland. Mit aktuell 42 genehmigten Abschüssen erfasst die Lizenzjagd-Quote rund die Hälfte des nachgewiesenen Wolfsbestands im Königreich.
Mehr als vier bis sechs Reviere in einer sogenannten „Wolfszone“ soll es in Norwegen nicht geben, erklärte die Regierungschefin. Außerhalb dieser Zone hätten die Interessen der Landbevölkerung Vorrang. Auch die der Schafhalter, deren Herden – wie die Rentiere – sich traditionell frei und uneingezäunt bewegen.
...
In Schweden, wo die Behörden bei ungleich höherem Bestand als in Norwegen 22 Lizenzjagd-Abschüsse zugeteilt haben, fielen in der ersten Jagdwoche [2018] zehn Wölfe, darunter zwei Tiere mit schwerem Räude-Befall. Norwegen beruft sich bei seiner Wolfspolitik auch darauf, dass es sich um eine gemeinsame schwedisch-norwegische Population handelt, deren Überlebensfähigkeit grenzüberschreitend beurteilt werden müsse. Regelmäßig gehen Tiere aus dieser „Wolfszone“ auf weite Wanderschaft – zuletzt bis in den Großraum Stockholm.
Und zu Schweden kann man im Blog des Wolfsexperten und Jägers Ulrich Wotschikowsky nachlesen:Norwegen addiert einfach einen Teil der schwedischen Wölfe zu den eigenen - ohne die Grenzgänger wäre die eigene Population viel zu klein, um Tötungen zu erwägen, schon gar nicht in dem Ausmaß, wie die Norweger sie in dieser Saison gestatteten: Sie genehmigten ihrer Jägerschaft den Abschuss von rund drei Vierteln der rein norwegischen Population.
Quelle: Spiegel Print-Ausgabe 10/2018, Julia Koch: Gefährliche Märchen, Seite 105
Wie die wissenschaftlichen Studien aus verschiedenen Teilen der Erde belegt haben, kann die Bejagung der Wölfe keine Nutztierrisse verhindern - auch nicht in Schweden. Sie ist lediglich ein Geschenk an die Jagdlobby, die offenbar großes Vergnügen am Hobby-Schießen auf Wölfe empfindet.Das Land hat nicht nur völlig andere Probleme mit den Wölfen, sondern verstößt auch klar gegen die FFH-Richtlinie der EU, indem es jedes Jahr zwei bis drei Dutzend Wölfe schießen lässt. [...] Für 2018 beträgt die Zahl der erlaubten Abschüsse 22 Wölfe in fünf Provinzen. Den mehr als 300.000 Jägern in Schweden ist das aber jetzt schon zu wenig.
Wolfsite, Ulrich Wotschikowsky, 23.11.2017: Zweifelhafte Schützenhilfe aus Schweden
Dort kann man auch Berechnungen nachlesen, welch hohe Summen an die Samen als Ausgleich für das Vorkommen der Beutegreifer gezahlt wird. Über die Höhe der Entschädigungszahlungen entscheidet demnach nicht einmal der schwedische Staat, sondern die Samenregierung selbst.Diese Zahlen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wilderei in Schweden ein großes Problem darstellt. Besonders im Winter, wenn mit Schneemobilen jeder Winkel des Landes erreicht werden kann, nimmt die illegale Jagd zu.
Wolfsite, Ulrich Wotschikowsky, 23.11.2017: Zweifelhafte Schützenhilfe aus Schweden
Für den schwedischen Steuerzahler ist das von vielen Jagdmedien gepriesene Erfolgsmodell des dortigen Wolfsmanagements jedenfalls nicht gerade ein Schnäppchen.Es gibt erhebliche Zweifel an den Angaben der durch Wölfe getöteten Rentiere, auch am Vorkommen von Wölfen oder an den Angaben zur Reproduktion. Diese Angaben sind jedoch unmöglich zu kontrollieren und häufig nicht deckungsgleich mit den Monitoringdaten des Staates. [...]
Die Einnahmen der Samen durch das Entschädigungssystem für Beutegreifer sind mittlerweile ein wichtiger fester Bestandteil ihres Einkommens geworden. Die Tiere werden instrumentalisiert.
Wolfsite, Ulrich Wotschikowsky, 23.11.2017: Zweifelhafte Schützenhilfe aus Schweden
Stimmt. Natürlich gilt das nicht für alle Jäger. Deshalb ist das "Manchem" schon richtig. Allerdings ist die Zahl der Jäger, die man eher mit einer Wehrsportgruppe vergleichen könnte recht groß.Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:
Manchem hiesigem Jäger scheint das egal zu sein - Hauptsache schießen.