Unverständlich für Dänen

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annikade
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Beitrag von annikade »

pipeline hat geschrieben:Aber du musst auch zugeben, dass die Erziehung zuhause und die gleichzeitige Bildung eines sozial ausgeglichenen Bewusstseins auch unter allerbesten Voraussetzungen ein schmaler Grat ist - und einer, der viele Muetter sehr schnell ueberfordern kann.
Hej,

so etwas würde ICH niemals zugeben. Der Grat ist keineswegs ein schmaler. Ein "sozial ausgeglichenes Bewusstsein" zu bilden, sollte im übrigen wohl das Ziel einer jeden Erziehung sein - ob zu Hause oder sonstwo.

Gruß

/annika
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Annika,

dass das sozial ausgeglichene Bewusstsein das Ziel ist, steht ausser Frage. Aber der Weg zu diesem Ziel ist eben kein selbstverstaendlicher, kieselsteinloser, breit ausgebauter.
Und wenn jemand von sich behauptet, eine perfekte Mutter oder ein pefekter Vater zu sein, und genau zu wissen dass er/sie alles genau richtig macht, dann werde ich aber sehr hellhoerig!
annikade
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Beitrag von annikade »

Hab ich ja hoffentlich nicht behauptet. Davon bin ich weit entfernt. ;-)
Aber wenn meine Mutter es geschafft hat, aus meiner Schwester und mir halbwegs vernünftige Menschen "zu machen", kann der Grat so ganz schmal nicht sein. ;-)

/annika
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Annika,

ein schmaler Grat bedeutet ja auch nicht, dass das keiner schafft. Bedeutet auch nicht, dass man supernatuerliche Kraefte haben muss. Bedeutet aber durchaus, dass das nicht jeder so aus dem Aermel schuettelt.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Corinna - ich schlage vor, Du liest nochmal genau nach, was hier geschrieben wurde.
Hier hat niemand behauptet, er / sie perfekt!
Wie ich bereits erwähnte, sind sogar wir, die wir unsere Kinder nicht ab dem 3. oder 6. Monat in die Krippe geben, nicht gegen eine (zeitweilige) Erziehung außer Haus.
(In Dtld. läßt sich die z.B. gar nicht vermeiden, alldieweil es eine SCHULPFLICHT gibt!)

Und ebenso wenig wie Annika gebe ich zu, was Du da hören möchtest. Deine Aufforderung unterstellt doch schon wieder.
Wo liest Du das alles nur - bist Du im falschen Thread oder ich?

Erziehung ist weitaus aus mehr als das, was Du hier anführst -- Du scheinst im Gegensatz zu uns nur 1 Seite im Auge zu haben, mach mal beide auf!

Gruß Ursel, DK - deren Kinder zuhause erzogen wurden, bis sie 3 waren und die sich dennoch auch vorher schon darin übten, sich sozial zu begehen!!!
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Ursel, ich unterstelle nicht.
Ich sage lediglich, es ist ein schmaler Grat. Wenn du sagst, es ist pipi-einfach, dann schoen. Dabei mache ich eigentlich nur den Zuhause-Erziehern, denen es gelungen ist, sozial ausgeglichene Menschen aus ihren Kindern zu machen, ein Kompliment, denn selbstverstaendlich ist das eben nicht. Aber wenn die Zuhause-Erzieher das nicht haben wollen, auch gut! Dann eben doch wieder zurueck in einen Topf zusammen mit denen, denen es nicht gelungen ist.

Meine Ausfuehrungen habe ich auch nicht aus dem Thread hier. Ich schaue mich auch gerne ausserhalb von Foren um, weisst du, und habe ja schon mal an anderer Stelle erwaehnt, dass ich meine Meinung ungern von der Meinung anderer Forenschreiber beeinflussen lasse. Gleichzeitig moechte ich aber auch ein Recht auf meine eigene Meinung haben.
Wenn ich hier jemanden / etwas "kritisiere", dann nicht die Forenschreiber, sondern Leute, die in der Presse oder anderen oeffentlichen Organen als "Eggsberten" zitiert werden (Bischof Mixa etc). Wenn das bedeutet, dass ich 80% von Meinungen in einem 190-Beitraege-Thread "angreife", dann ist das keine Absicht, sondern Faulheit (meinerseits - ich hab zuhause immer noch kein Netz :roll: und kann nur zwischendurch auf der Arbeit lesen und schreiben, da kann ich jetzt nicht die Samthandschuhe ueberstreifen und auf Landminen achten.

Den schmalen Grat etc hab ich nicht hier aus dem Thread, ebensowenig wie Verruchungen von Zuhause-Erziehern. Aber man darf sich doch noch Meiningen bilden? Und Beispiele aus dem eigenen Bekanntenkreis dahinein fliessen lassen?
Keines der Beispiele ist allgemeingueltige unumstoessliche Wahrheit - aber welche persoenliche Meinung ist das schon? Nicht mal die von Bischof Mixa ist das! Das bedeutet aber nicht, dass er seine umstossen lassen wird - und ebensowenig ich meine! Oder bin ich ein besserer Mensch und muss mich dem Strom anpassen? Meine Meinung aendern wie es gerade passt? Immer mit dem Strom, um ja nicht anzuecken? Wer macht das denn?

Und ein schmaler Grat ist es trotzdem - denn zuviele Menschen schaffen es nicht. Ansonsten haette die Welt nicht die Probleme, die sie hat - und sie hat viele! Waeren alle Menschen ideal erzogen worden, dann waere unsere Welt der friedlichste Ort der Welt, weil ein jeder den anderen liebt, und ein jeder liebenswert genug ist, um von allen anderen geliebt zu werden.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Weißt Du was ,Corinna:
Es macht wenig Spaß, so zu diskutieren - Du widersprichst Dir selbst in nur 1 Abschnitt:
Ursel, ich unterstelle nicht.
Ich sage lediglich, es ist ein schmaler Grat. Wenn du sagst, es ist pipi-einfach, dann schoen
Wo habe ich denn gesagt, es sei pipieinfach???? :?:

Das ist doch schon wieder eine Unterstellung!

Alle Deine Behauptungen entbehren jeder Grundlage und jeden Beweises - fühlen kannst Du das ja so, aber eine Grundlage für eine möglichst auch noch sachliche Diskussion ist das nicht.
Deshalb lese ich auch nicht weiter, ich mag es nämlich nicht, wenn man mich falsch zitiert, mir Dinge in den Mund legt, die ich (so) nie gesagt habe und wenn man Behauptungen aufstellt, die sich nicht belegen lassen.

Gruß Ursel, DK - hjemmegående husmor --- mit 2 trotzdem äußerst gut "funktionierenden" Kindern (und komm´mir jetzt nicht mit:Ausnahmen bestätigen Deine Regel! :wink: )
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Ja Ursel dann sag mir doch, was ich sagen soll, bitte bitte bitte - denn ein schmaler Grat ist es nicht, aber einfach ist es auch nicht (du hast jetzt nicht woertlich gesagt, es sei pipieinfach, hast aber die Sache mit dem schmalen Grat so definitiv vom Tisch gewischt dass ich mir einfach meinen Reim drauf gemacht habe - aber ich werde mich bessern, wenn du mir einfach erklaerst, wie man am besten zwischen den Zeilen liest!), ja was ist es denn dann???? Bitte bitte bitte, sag mit was ich sagen soll, ich sitze hier und heule mir die Augen aus weil du dir damit naemlich auch widersprichst!

Wenn mir -zig mies zuhause erzogene Kinder Steine an die Fensterscheiben schmeissen, doch die drei Toechter der Nachbarn, deren Eltern beide Vollzeit arbeiten, total lieb und wohlerzogen sind, dann bitte bitte bitte gestehe es mir zu, mir eine Meinung zu bilden! Das ist fuer mich tausendmal mehr eine Grundlage fuer ein PERSOENLICHE Meinung als tausend Studien und Referate und - sorry - Leute, die ihre Kinder auch zuhause erziehen und denen es offensichtlich GELINGT. Denn es handelt sich hier um die Kinder, mit denen ich tagtaeglich zu tun habe. Die sind vielleicht fuer andere Leute alles andere als repraesentativ, fuer mich aber alles andere als nicht repraesentativ.

Jetzt unterstelle ich wahrscheinlich schon wieder, aber irgendwie kommt mir das eher so vor, als ob du meinst, ich pinkele dir persoenlich ans Bein. Das liegt mir aber fern. Ich hab lediglich die meinige Meinung, dass es (die meisten) Kinder foerdert, wenn sie in einer Gruppe erzogen werden. Und - sorry! ist aber so - Ausnahmen bestaetigen nun mal die Regel.
Wenn du das anders empfindest, dann bitte. Ich will niemanden bekehren, nur MEINE MEINUNG sagen duerfen.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Ich werde mir immer zu leicht untreu :D
Corinna -
ich habe die Gratwanderung weder vom Tisch gewischt noch damit gesagt, es sei "pipieinfach".
Ich erziehe nämlich täglich - und finde es absolut nicht einfach.
und jeder verantwortungsbewußte Mensch wird das auch so sehen, ob er seine Kinder allein (wie macht man das überhaupt - da bist Du eine Antwort schuldig) oder anders erzieht.
Ich unterschreibe das nur nicht bei Dir, die Du dermaßen unerträglich (für mich) von Einzelfällen verallgemeinerst.

Denn es ist unterschiedlich von Kind zu Kind und Familie zu Familie, manches ist eine Gratwanderung und manches ordnet sich irgendwie - durch die Zeit, die Umgebung oder weil Eltern und Kinder egal wie sie erziehen (s.o.) einfach miteinander auskommen und auf einen Nenner kommen, auch wenn Du das anscheinend nur für DDR-Kinder so siehst.
(Oder auch noch dänische?)
Mein Gott, schau doch mal nach Kopenhagen, da schlagen gerade Kinder die außer Haus erzogen wurden (wenn ich das mal so nennen soll) Scheiben ein, brennen Autos ab... (und ich würde nie so weit gehen und behaupten, daß dies an der dänischen Erziehung oder den Insitutionen liegt, in die sie weitgehend den ganzen Tag über gegangen sind!

und glaubst Du allen Ernstes, es gebe keine sozialen Probleme in DK (oder gab es nicht in der DDR), weil hier wie dort die Kinder den ganzen Tag in Institutionen sind?
und ich spreche von Mobbing bis hin zu Jugendkriminalität und auch Kindermütter... :roll:

Wenn Meinungsforscher empirische Untersuchungen machen, gibt es auch immer noch Menschen, die da ihre Fragezeichen dransetzen, aber ein bißchen empirischer wird da doch vorgegangen.

Und den Hintergrund eines Kindes zu untersuchen (?), das wiederum ein Kind bekommt und damit auf alle zu schließen - das muß ich gar nicht kommentieren.
Wie gesagt, das junge Gebäralter britischer oder auch DDR-Frauen lag und liegt ((leider ganz praktisch orientiert, Stichwort eigene Wohnung) an ganz anderen Dingen als an ihrer Zuhause-oder-Institution-Erziehung.

Natürlich kannst Du Deine eigene Meinung haben - ich behalte mir ehrlich gesagt das Recht vor, bei einer derart wenig fundierten Grundlage diese Meinung als .. naja, nicht ernstzunehmend anzusehen.

Weinen mußt Du nicht, vielleicht bißchen mehr nachdenken, untersuchen und lesen stattdesen --- so oberflächlich gebildete Meinungen sind oftmals Vorurteile --- und die sind oftmals wiederum gefährlich.
Ich nehme jetzt mal nicht ebenso verallgemeinernd an, daß eine derartig leichtfertig gebildete Meinung üblich ist für Kinder --- in Institutionen, der früheren DDR, oder sonstwo ist.
Das Gegenteil ist ja zum Glück auch mannigfältig erwiesen.
Jetzt unterstelle ich wahrscheinlich schon wieder, aber irgendwie kommt mir das eher so vor, als ob du meinst, ich pinkele dir persoenlich ans Bein. Das liegt mir aber fern. Ich hab lediglich die meinige Meinung, dass es (die meisten) Kinder foerdert, wenn sie in einer Gruppe erzogen werden.
Dem letzten Satz hat in dieser vielseitigen Diskussion bislang noch NIEMAND widersprochen.

und um es mal anders auszudrücken:
ich bin hier in DK auf soviel Verwunderung, Kritik, Skepsis etc. gestoßen, weil ich meine Kinder inicht zur Tagesmutter gegeben habe, daß mir Deine Meinung nicht neu ist.
Und wesentlichf undierter wurde ie ja auch bereits geäußert.
Aber Du greifst mich allein schon deshalb gar nicht an, weil ich in Deinen Behauptungen eben die Ernsthaftigkeit vermisse.
Deine eigene Meinung ist Deine eigene Meinung, es steht Dir NATÜRLICH frei sie zu äußern (wie umgekehrt mir auch).
Wenn Du sie ernsthaft diskutieren willst, mußt Du schon ein bißchen "Butter an die Fische" tun.
Das haben hier in diesem Thread viele bereits für jede "Seite" getan.

Und da Du ja nicht liest, (was in Diskussionen nicht eben günstig ist), hast Du eben selbst meinen Hinweis darauf überlesen (sowie die Tatsache an sich sowieso), daß hier kaum jemand dafür plädiert hat, daß Kinder NUR zuhause bei Muttern bleiben sollen.
Wieder meine ernstgemeinte Frage, wie Du Dir das zumindest in Dtld. überhaupt vorstellst, wo es ja die SchulPFLICHT gibt.
Ich kenne keine Familie, selbst wenn die Kinder nicht einmal den KIGA besuchten, die sich zuhause einigelte, niemals Gäste hatte und keinen Menschen außer sich selber sah!!!
Zuhause erziehen heißt doch nicht, den Umgang mit anderen vermeiden.
Was hast Du bloß für Vorstellungen von Erziehung (Erziehung außerhalb der ehem. DDR?)?
Ganz durchdacht scheinst Du deine Argumentation auch nicht zuhaben, wenn Du Dich gegen die Gebärautomatentheorie wendest, gleichzeiig Müttern aber sogar die Fähigkeit absprichst, ihre Kinder selbst zu erziehen.
Daraus lese ich doch, daß Mütter die Kinder zwar bekommen, aber beileibe nicht erziehen sollten (können?).
Aber das mit den eigenen Widersprüchen hatten wir ja schon.
mal ganz abgesehen davon, daß es neben dem sozialen Miteinander auch noch andere Erziehungsziele gibt, die manchmal in der Gruppe sogar zu kurz kommen!

Tja, wie ich bereits schrieb, sollte ich gar nicht mehr antworten - Du tust es so gesehen (sachlich) ja auch nicht).
Nur weinen lassen wollte ich Dich nun wirklich nicht! :wink:
Und - sorry! ist aber so - Ausnahmen bestaetigen nun mal die Regel. Wenn du das anders empfindest, dann bitte. Ich will niemanden bekehren, nur MEINE MEINUNG sagen duerfen
Meine Kinder sind absolut keine Ausnahme, sonst wären (deutsche) Kinderheime wohl noch voller als sie eh sind und hierzulande gäbe es keine Zwangsentfernungen...(aber so zu verallgemeinern liegt mir fern :wink: ) und zum Rest s.o.

Damit beende ich diesen Austausch - Gruß Ursel, DK
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Simba
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Beitrag von Simba »

Aber du musst auch zugeben, dass die Erziehung zuhause und die gleichzeitige Bildung eines sozial ausgeglichenen Bewusstseins auch unter allerbesten Voraussetzungen ein schmaler Grat ist - und einer, der viele Muetter sehr schnell ueberfordern kann.
Ich muss jetzt einfach mal was sagen. Ich les immer wieder und wieder, wie toll doch in der ehemaligen DDR die Krippen und alles war. Ja himmel nochmal, glaubt Ihr wirklich, die Krippen sind wegen der Mütter gemacht worden? Ein Staatssystem wie die DDR hat kein Interesse an Freidenkern, an Müttern, die ihre Kinder alleine und unkontrolliert erziehen, es will alle Kinder natürlich von Klein auf unter seinen Fittichen wissen.
Sprecht mal mit alten Menschen über die Hitlerjugend damals. Die Kinder hatten dort auch viel Spass, fühlten sich gut aufgehoben und die Eltern waren damit ebenfalls zufrieden. Sie fühlten ihre Kinder gut betreut und aufgehoben. Doch darum geht es nicht. Irgendwie scheint hier gerne der idelle Hintergrund übersehen zu werden. Diese Kinder sollten vor allem auch auf die richtige Linie geprägt werden. Du schreibst von sozial ausgeglichenem Bewusstsein, tja, China ist da auch vorbildhaft.

Wer mal jemanden kennengelernt hat, der diesem ach so guten System den Rücken kehren wollte und dafür dann im Gefängnis gelandet ist (Familienvater nur nebenbei), der nimmt vielleicht nicht alles so Friede-Freude-Eierkuchen wie das so verklärt hier gerne dargestellt wird.

Ich habe kein Problem, mir Ideen von Kindertageseinrichtungen aus freien Ländern zu holen, aber bitte nicht von Staaten, in denen diese Einrichtungen ganz klare Ziele verfolgen, bzw, verfolgten.

So, nu darf auch gerne die versammelte Ostfraktion über mich herfallen, aber vielleicht ist es auch einfach mal an der Zeit, nach über 15 Jahren, die DDR-Vergangenheit ruhen zu lassen und anfangen nach vorne zu sehen und neue Wege zu beschreiten.

LG Simba
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Tja, Simba - wie weit der Horizont dann reicht, sehen wir ja: 3 Nachbarkinder und ein frühschwangeres Mädchen in der Presse, die gerade ins Weltbild passen--- daran wird die Erziehung in der westlichen - freien? - Welt gemessen und ein ganzer "Berufsstand" in verruf gebracht, der ja immerhin jahrezehntelang sehr gute "Arbeit" geleistet hat und sich nur auf andere Lebensumstände umstellen will, kann und muß .. aber doch bitte nicht zurück zu solchen Extremen und "simplen" Lösungen!

Tut mir leid, da kann ich einfach nicht diskutieren, das ist so ... :roll:

Gruß Ursel, DK, die sich für diesen (belegbaren) Hieb bereits jetzt entschudligt...(Aber wer im Glashaus sitzt ... wird zurückbeschossen ... oder wie hieß das noch?) :wink:
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livogaard
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Beitrag von livogaard »

Ja himmel nochmal, glaubt Ihr wirklich, die Krippen sind wegen der Mütter gemacht worden? Ein Staatssystem wie die DDR hat kein Interesse an Freidenkern, an Müttern, die ihre Kinder alleine und unkontrolliert erziehen, es will alle Kinder natürlich von Klein auf unter seinen Fittichen wissen.
Hej ! Stimmt zum Teil auf der politischen Linie, man hat es aber nicht geschafft um alle und alles zu kontrollieren! Junge Mütter haben an sowas überhaupt nicht gedacht, waren froh wenn sie einen Krippenplatz bekommen haben. Sofern sie einen wollten. Kann mir auch kaum vorstellen das jede Erzieherin nur das politische im Hinterkopf hatte. Für die Eltern war die Krippe oder der Kindergarten in erster Linie als eine Einrichtung zur Betreuung der Kinder gedacht. Außerdem mußte man ja seine Kinder nicht in irgend eine Einrichtung schicken. Jeder hat so seine eigene Erfahrungen in der DDR gemacht. 17 Jahre Wiedervereinigung reichen anscheinend nicht aus um Vorurteile,u.s.w. abzubauen.
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Da haben wir es wieder - Simba, genau DAS ist es, was mich daran so stoert! Immer ALLES verfluchen, was die DDR gemacht hat. ALLES! Ich finde das so zum K*tzen! Vor allem wenn es um etwas geht, das in der DDR deutlich besser funktioniert hat als im "heutigen Deutschland".

Ursel, ich wollte NICHT diskutieren. Ich wollte meine Meinung sagen. Dass die verrissen wird, war mir von vornherein klar - eben weil ich aus Gruenden des Zeitmangels keine Landminenumwanderung machen durfte. Jemand schnitt das Thema an - und ich als DDR-"geschaedigtes" Kind hatte halt auch eine Meinung dazu und wollte sie in einem oeffentlichen Internetforum auch kundtun. Ich wollte damit niemandem ans Bein pinkeln. Ob das fundierte Argumente sind oder nicht ist mir doch schnurz! Es ist MEINE GOTTVERDAMMTE MEINUNG zum Thema - "fundiert" in meiner eigenen Kindheit und fundiert in den Kindern, mit denen ich tagtaeglich zu tun habe (und das sind nicht 4 sondern eher so 444, die mich persoenlich affektieren und aus denen ich teilweise meine Meinung bilde - in Verbindung mit anderen Punkten). Aber das zaehlt fuer dich ja offenbar nicht.

Und nun werde ich auch von meiner Warte aus hier Feierabend machen - eigentlich wollte ich wie gesagt ueberhaupt nicht diskutieren sondern lediglich mein Recht darauf wahrnehmen, dass ich eine eigene Meinung habe - die nicht auf wissenschaftlichen Untersuchungen sondern persoenlichen Erfahrungen berueht, aber sei's drum - und diese auch aeussern darf. So wie jeder andere Mensch auch. Ich muss mich von niemandem bekehren lassen. Ich freue mich auf Daenemark und darauf, dass ich dort auch ein Kind haben kann, das ich tagsueber betreuen lassen kann und ich selbst kann arbeiten gehen oder zuhause bleiben, je nachdem wie es mir am besten gefaellt. Leider habe ich diese Wahl nicht ueberall.
pipeline
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Beitrag von pipeline »

PS was ich noch sagen wollte, Simba du hattest vergessen zu erwaehnen dass im DDR-Kindergarten geschlossen, rote Faehnchen schwenkend, aufs Klo gegangen wurde! Ein immer wiederkehrendes Vorurteil von "Westdeutschen" - Leuten, die nie in so einer Einrichtung gewesen sind!
Uebrigens ging die Tochter meiner Stabü-Lehrerin (Staatsbuergerkunde) auch in den Religionsunterricht und wurde evangelisch konfirmiert. Und weder ihre Mutter noch ihr Vater gingen fuer diese "ideologische Kriminalitaet" in den Knast. Man stelle sich das mal vor!

Die einen sagen, nach mehr als 15 Jahren Wiedervereinigung ist es an der Zeit, das DDR-Regime zu vergessen und nach vorne zu schauen. Ich sage, nach ueber 15 Jahren Wiedervereinigung ist es vielen Nicht-Ex-DDR-Buergern immer noch nicht gelungen, mal einen genaueren Blick hinter den verrosteten eisernen Vorhang zu werfen. Sich immer nur an dem zu orientieren, was Leute meinen, die mit dem DDR-Regime aus welchem Grund auch immer in Konflikt geraten sind, ist naemlich auch nicht gesund. Da kriegt man natuerlich nur die schlechteste Meinung. Es gibt aber auch heute noch Millionen "Ossis", die nicht in diesen Konflikt gerieten. Und die werden dann im besten Falle belaechelt, im schlimmsten Falle verrissen. Weil es kriminell ist, sich positiv ueber irgendeinen Aspekt der DDR zu aeussern. Da haben wir aber viel Freiheit gewonnen! :mrgreen:
runesfar

Beitrag von runesfar »

Simba hat geschrieben:Ich muss jetzt einfach mal was sagen. Ich les immer wieder und wieder, wie toll doch in der ehemaligen DDR die Krippen und alles war. Ja himmel nochmal, glaubt Ihr wirklich, die Krippen sind wegen der Mütter gemacht worden? Ein Staatssystem wie die DDR hat kein Interesse an Freidenkern, an Müttern, die ihre Kinder alleine und unkontrolliert erziehen, es will alle Kinder natürlich von Klein auf unter seinen Fittichen wissen.
Noch mal: Meine freunde - und Runesmutter - sind leute die in Leipzig und hier am Prenzelberg sehr aktiv waren. (Rund um der Tag der Deutschen Einheit werden sie immer wieder aus der Mottenkiste geholt). Obwohl sie die DDR den Todesstoss gegeben haben, waren sie mit die Kitas zufrieden.

Warum es in der DDR so viele Kitas gab hat wohl weniger mit Stalin zu tun und mehr mit der gesichte der Arbeiterbewegung. Da waren Kindergarten eine von die Förderungen von Leute wie Zetkin, Kollwitz on Luxemburg. (Und in Dänemark auch von Leute wie Martin Andersen Nexø, was jeder der Pelle Erobreren gelesen hat weiss).

Ausserdem wurden die auch - wieder ursprünglich - von Kirchen und Ârtztevereine ins Leben gesetzt als teil eine Gesundheitsprogramm.

Das die DDR die Kitas als programm hatte ist wohl, wegen der Selbstverständnis der Republik, logisch, - so wie die offizielle unterstützung an die Frauenbewegung und die Befreiungsbewegungen der 3. Welt - obwohl die Betonköpfe wohl näher an Kohl als Casto waren.

Und noch eine ding: Manchmal ist die Rede über eine Freie Wahl auch nicht eine gute Sache. Hier in Berlin gibt es wohl ganz grosse problemen mit kids aus Neukölln, Kreuzberg und Wedding - die fast immer zu Hause waren und erst mit 6 die ersten Kontakte mit Deutsch als Sprache hatten.