Unverständlich für Dänen

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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Ist es nicht wunderbar, dass man in Deutschland das Thema endlich mal diskutiert?

Dieser reaktionäre Bischof hat ordentlich Stimmung gemacht, und seinem Anliegen sicherlich eher geschadet. Jetzt kommt man hoffentlich um ein paar fortschrittliche Beschlüsse nicht mehr umhin!

Über die Zukunft der Wahlfreiheit kann man allerdings etwas bekümmert sein. In Dänemark gibt es sie nicht - vor allem aus finanziellen Gründen. Schon gar nicht für Leute, die jetzt noch im Raum Kopenhagen eine Familie gründen wollen.

Kinderkrippen für 30-35% der Kinder in Deutschland wäre ein klarer Schritt in die richtige Richtung. Aber was schlägt die SPD zur Finazierung vor? Sie will das Ehegattensplitting am liebsten abschaffen und die fällige Erhöhung des Kindergeldes aussetzen. Dann steuert Deutschland aber präzis den dänischen Kurs!

Man kann trefflich streiten, ob man das Kindergeld aus einem sozialistischen Ansatz heraus in die Höhe schrauben sollte, oder aber das Ehegattensplitting noch ausbauen sollte - aus einem leistungsorientierten Ansatz heraus. Aber beides kürzen ist ganz klar ein Schritt, die Wahlfreiheit zu reduzieren.

Noch einige verstreute Bemerkungen zum Thread:

Ich kann Ursel leider nicht Recht geben, dass es in DK eine Selbstverständlichkeit sei, dass Kigakinder täglich ins Freie kommen. In zwei der drei Kindergärten, die meine Kinder besuchten/besuchen, war dies nicht einmal die Ambition.

Widerstand gegen die staatliche Betreuung von Kleinkindern ist in Deutschland traditionell keineswegs nur ein Anliegen von Konservativen und Erzkatholiken. Auch im liberalen Lager und unter Leuten, die eigene pädagogische Vorstellungen haben, war das Misstrauen stets massiv. Erst in den letzten Jahren sehen viele die Frage mehr pragmatisch. Es ist aber wohl immer noch eine Minderheit, die Kinderkrippenaufenthalten überwiegend Vorteile für das 2-3-jährige Kind zubilligen.

DDR-Krippen als Vorbild? Ich habe weder in Westdeutschland noch in DK so triste Einrichtungen gesehen, wie in Ostberlin. Über das Personal weiss ich freilich nichts. Übrigens halte ich viel vom Beschreiben pädagogischer Vorstellungen und Vorgaben - so lange den Kindern reichlich Freiraum zum Spielen bleibt.

Mutterliebe scheint mir manchmal etwas zu einseitig gepriesen. Mutter- und Vaterliebe sind für das Kind lebenswichtig. Aber Erlernen von sozialem Verhalten und altersgemässer Selbständigkeit ist auch wichtig, und das lernt man bestens in der Kindertagesstätte.

Gruss Michael
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Hallo allezusammen,

hat zufällig jemand von Euch gestern Christiansen geguckt?
Da war auch Bischof Mixa da und hat seine Stellung nochmals
verdeutlicht: "Erst geht es um das Wohl des Kindes. Dann kommt alles
andere."

Interessant fand ich den Unternehmer, der seine Kinder nie in
einen Kindergarten gebracht hat, aber mit 10 bzw. 12 in ein englisches
Internat steckte......

Viele Grüsse,
Sabine - die morgen vergeblich versuchen wird, ihren 2,5 Jährigen in einem Kindergarten ab Sep 07 anzumelden.......
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, habe ich gesehen. Also, dieser Bischof und dieser Unternehmer .... das so etwas noch frei rumlaufen darf :roll:

Ich fand die Gegenseite etwas zahm, aber vielleicht war der Sinn der Sendung ja einfach den beiden verrückten zur Schau zu stellen?

Die Sendung paßte wirklich zum Thema in diesem Thread. Ich habe gestern versucht genau zu überlegen, wann ich ähnliche Altmodische Ansichten in DK zu letzt gehört habe, und ich denke man muß tatsächlich zurück in den 70'ern. Später wäre das wirklich unvorstelbar.
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Hmm....ich wage es kaum zu äussern, aber so falsch fand
ich die Aussage vom Bischof nicht: erst das Kind, dann der Rest.

Er fordert familienfreundliche Arbeitsplätze anstelle von
arbeitsfreundlichen Familien. Das ist doch nicht falsch,
doch von der Leyens Politik ist - meiner Meinung nach - eine andere.

Sie will doch die Familie so formen und letztlich steuerlich dazu zwingen,
dass man seine Kinder in die Grippe gibt und huschhusch wieder
arbeiten geht. Egal ob man will, muss, kann oder nicht.
Dadurch wäre dann die Wahlfreiheit der Eltern nicht mehr gegeben.
Und genau DAVOR will doch der Bischof warnen.

Aber den Unternehmer hätten sie auf den Mond schiessen dürfen ! :mrgreen:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Michael und alle!

Das ist ja bemerkenswert - ich habe hier im "dunklen Jütland" noch nie was anderes gehört - einmal am Tag an die frische Luft ist Pflicht.
Und auch die Tagesmütter sah ich dann, wenn ich meine Kinder in den KIGA brachte, mit den Kleinsten schon draußen rumlaufen (eben morgens, statt auf die Mittagssonne zu warten - so im Winter oder Frühling tut die ja eigentlich besser als dieser triste, gerade hell werdende Graumischmasch am Morgen, aber naja.)
Manchmal dachte ich auch: Heute würde ich denn bei aller Liebe zur frischen Luft auch mal NICHT mit meinem Kleinkind rausgehen (schlafen tun sie ja eh alle im Kinderwagen draußen), denn zwangsläufig ist das Tempo ja gering, man friert leicht - auch die Kleinen.. - also, zumidest hier wird das manchmal sogar ziemlich "fanatisch" durchgezogen.

KIGA finde ich enorm wichtig, auch (aber nicht nur ) für die Sozialisation, aber nachweislich spielen kleinere Kinder selten mit-, sondern zunächst mal nur nebeneinander.
Da reichen auch ein paar Stunden in der Woche.
Deshalb wirkt noch lange eins meiner Kinder sozial gestört - im Gegenteil haben / hatten sie weitaus weniger Probleme, auswärts zu übernachten als viele ihrer Kameraden. Den Müttern also einzureden, anders gehe nicht, ist wirklich ein Hohn!

Deutlich ist ja, daß die magische Grenze 3 Jahre tatsächlich ein Einschnitt im Leben der Kinder ist -sie öffnen sich viel mehr und fangen an, ihren (Aktions- und sozialen) Radius zu erweitern. da reicht viele zuhause nicht mehr.
Und ich habe die Erfahrung mehrfach gemacht, daß Kinder, die auch nicht in den KIGA kamen, dann mit ca. 5 so unterfordert waren,daß sie (zu) früh eingeschult wurden .. ob das dann die richtige Lösung ist?
Dann lieber vorher ein dänischer KIGA, der ja noch nicht so schul-lernorientiert ist, aber durchaus Platz zum Lernen (= Spielen) läßt!

Wahlmöglichkeit ist das Zauberwort - aber leider haben gerade deutsche Politiker auf zu vielen Gebieten DK / Skandinavien als glänzendes Vorbild.

Vor allem kann man ja auch niemals EIN Gesellschaftssystem einfach auf ein anderes überstülpen - es muß zu der Gesellschaft passen, in der es existieren soll.

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Noch mal zu diesem reaktionären Bischof:
Er hat gesagt, wer mehr Kindertagesstättenplätze fordert, degradiert Frauen zu "Gebärmaschinen".

Das ist wohl der Gipfel der Unverschämtheiten!

Er sei für Wahlfreiheit und daher gegen mehr Kindertagesstätten. Diese Logik versteht nur, wer keine Ahnung hat von den Verhältnissen in Deutschland. Die Unfreiheit besteht ganz überwiegend nicht darin, dass der Staat künftig vielleicht Ehegattensplitting/Kindergeld/Kinderfreibetrag reduziert, sondern dass es für viele keine Betreuungsangebote gibt.

Natürlich beruft dieser Dunkelmann sich auf "das Wohl des Kindes". Das haben bislang noch alle Extremisten getan.

Gruss Michael
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/02/28/kinder-bild-forderungen/zukunft.html

Heute aus der "Blöd-Zeitung" zum Thema..die ja keiner liest, deswegen der Link :wink:

Die Hausfrau im Stress? In Dänemark(und wohl auch in Deutschland) schaffen viele Frauen, das wie sie schafft MIT einem Vollzeit-job. Und jeden Tag Staubsaugen und 3 Maschinen Wäsche anschmeissen? Und die Kinder zur Schule bringen und abholen? Und warmes Mittagessen zu hause?

Ich kenne das aus DK gans anders, ohne das ich das Gefühl habe, dass die Kinder sich vernachlässigt fühlen oder werden....vielleicht(?) wird hier eine wünschenswerte Idealsituation dargestellt, was ich aber für Quatsch halte. Das ist gans nicht nötig oder finanziel machbar in der Welt Anno 2007.

Da war übrigens im Sommer ein Bericht, dass die deutschen Hausfrauen nicht die Zeit, die sie im Vergleich mit berufstätigen Müttern extra haben, auf Hausarbeit oder Kindererziehung verwenden, sondern auf Freiziet für sich....

Ich wundere mich immer darüber wie oft eingekauft werden muss? Täglich? Reicht wohl 1-2 mal der Woche, was man auch mit einem Job schafft? Und wo ist der Papa in dieser Familie? Er kommt um 21 Uhr nach Hause und hat Hunger - toll! Vielleicht sollte man lieber was ändern im Berufsleben der Väter in Deutschland!
runesfar

Beitrag von runesfar »

B-I-L-D!!!!!!!!

Wer ist diese morgen um 6 aufgestanden um die kids zur schule und kita zu bringen??? Frau oder moi???????

Ich sehe - hier im Prenzelberg - genau so viele männer wie frauen die mit ihre kids unterwegs sind.

Meine punkte sind anders als die beim Bild:
1) Mehr kontakte zwischen schulen und kitas - das gibt es heute nicht.
2) Mehr erziehrinnen - die doppelte menge in jeder gruppe wäre optimal.
3) Mehr ausflüge
4) Mehr männliche erziehern (das gab es in Dänemark und es war wunderbar).



Zu thema Sabine Christiansen:

Es wurde behauptet das eine Schwedische Studie zeigt, das jeder dritte Schwedisches kind emotional gestört ist, wegen der KITA usw.....

Problem dabei: Die Schwedische Schulwerk kennt diese angebliche Schwedische Studie nicht, hat aber jeder menge andere studien die die totale gegenteil als ergebnis haben.

Link - Schwedisch (Und Svd ist sehr konservativ):

http://www.svd.se/dynamiskt/inrikes/did_14713495.asp

Zu die DDR- erzieherinnen: Rune - und grosse bruder - haben (hatten beide Erzieherinnen mit eine vergangenheit an diese seite der anti-fascistische schutzwall.

Ganz ehrlich - die haben mir mal ein bisschen überrascht. Die eine krigt öfter "schwere" jungs in seiner gruppe - und du siehst am ende nicht wer die schwere jungs waren. Ein par von ihnen hat sie Schachspielen beigebracht - und die sitzen jetzt eine oder zwei stunden pro tag und spielen schach. Ich weiss das Ihre jungs später gut durch die Schule kommen - und dafür hat sie eine grosse verantwortung.
Zuletzt geändert von runesfar am 28.02.2007, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej!

ichglaube, man kann das sooo nicht vergleichen.
Was die Hausfrau - oder lieber Mutter, denn wg. des Haushaltes bin ich ganz sicher nicht ganztägig zuhause - leistet, leisten ja ansonsten die Tagesmütter und Betreuungsinstutionen.
ich habe unendlich viel zeit mit meinem Kind beim Spielen, Spazierengehen, Schwimmen etc. zugebracht.
Einkaufen dauerte bei mir, wie wohl shcon beschrieben, einen ganzen Vormittag - mit Kleinkind (machte aber beiden Spaß).

Und sehr viel Haushalt läuft vor allem mit mehreren kindern immer noch sehr viel abends und in den Mittagsschlafzeiten.
Zeit für mich?
naja, ich schreibe manchmal im Internet - vor allem jetzt, wodie Kinder in der Schule sind.
Wie ich sehe, tun dies aber sowohl Dänen als auch Deutsche an ihren außerhäusigen Arbeitsplätzen auch während ihrer (bezahlten) Arbeitszeit.
Ansonsten?
Immer abrufbar / ansprechbar sein - ist natürlich ein Vorteil der Mutter uzhause, das war ja auch meine Intenstion.
Auffangen können wenn es nötig ist - ich selbst habe es nämlich anders erlebt und nicht schön gefunden.
Aber es ist auch ein Nachteil, denn Zeit für mich selber habe ich dadurch nicht in dem Ausmaß, wie sich das jemand vorzustellen scheint,der meint, Mütter verwenden die meiste Zeit auf sich selbst statt auf die Kinder.

Und wenn ab der 3. Kl. zumindest in Dk weitgehend keine Kinderbetrueung mehr stattfindet oder Ferien sind, dann kann ichDir erzählen, wo viele Klassenkameraden meiner Kinder sich aufhalten :wink:

Im übrigen haben Fensterputzer in DK sowie Putzfrauen auch privat einen sehr sicheren Job - viel leisten sich für die Hausarbeit, die ich allein mache, nämlich bezahlte Hilfe.

Und die Kocherei / Ernährung sieht eben oft auch anders aus...
Wenn ich mit meiner kleinen Tochter am Wochenende zu den Fußballwettkämpfen fahre, haben wir den "Pickcnickkorb" dabei - die anderen Kinder das Geld für die "slikbude".
Ebenso bei unseren Fahrten zum Violinenunterricht, zum Schlittschuhlaufen, ins Freibad etc.


Ich glaube, mit einem Satz hast Du Recht - den habe ich so direkt nicht geschrieben, aber durchaus auch so gemeint:
Die Arbeitsmöglichkeiten der Väter müßten auch dringend geändert werden.
Denn auch die Väter hatten noch nie eine wirkliche Wahl, es hieß meistens: Beruf oder Kinder - und die Kinder kamen meistens zu kurz bei Vaters Karriere.

Gruß Ursel, DK
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---------------------------------------------------------Marcel Proust
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Die Hausfrau im Stress? In Dänemark(und wohl auch in Deutschland) schaffen viele Frauen, das wie sie schafft MIT einem Vollzeit-job. Und jeden Tag Staubsaugen und 3 Maschinen Wäsche anschmeissen? Und die Kinder zur Schule bringen und abholen? Und warmes Mittagessen zu hause?
Entschuldigung, aber daraus spricht entweder das blanke Unwissen oder die blanke Anmaßung. Ich habe momentan nicht die Zeit, mich mit diesem Thread eingehender auseinander zu setzen. Aber ich finde es grundsätzlich nicht in Ordnung, wenn hier mal wieder alle Hausfrauen über einen Kamm geschoren werden. Konkreter, dass der Sozialneid auf wenige Extremfälle den Stereotyp der deutschen Hausfrau definiert. (Der damalige Bericht in der Bildzeitung war übrigens [url=http://www.bildblog.de/?p=1333]offensichtlicher Mist und eine absichtliche Fehlinterpretation der Daten[/url].)

Meine Frau kümmert sich um vier Kinder zwischen vier und neun Jahren. Schule, Kindergarten, Musik, Sport, Elternabende, Arztbesuche usw. Ihr könnt mir glauben, dass das ihren Tag mindestens so nahtlos ausfüllt wie meine Firma den meinen.

Ja, man kann die anstehenden Arbeiten unter den geeigneten Umständen auch anders zwischen den beiden Elternteilen verteilen. Aber die Arbeiten selbst werden dadurch nicht weniger.

Und was passiert, wenn man das tut, was derzeit propagiert wird: Beide arbeiten, Kinder in der Betreuung, Putzfrau putzt? Wenn man nicht Spitzenverdiener ist, geht das Geld aus dem zweiten Einkommen weitgehend für die Bezahlung von Betreuung und Putzen drauf. Das ist OK, solange die Frau sich in ihrem Beruf erfüllt fühlt. Ich kenne aber auch Fälle, da geht die Mutter Kaffeekochen oder im Supermarkt Regale einräumen -- weit unter ihren Qualifikationen. Das ist eine groteske Fehlentwicklung, die niemanden glücklich macht.

-- Martin
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Danke Martin - so meinte ich das auch-.

Oder wie eine Sozialarbeiterin hier mal zu mir sagte:

"Tja, wenn du arbeiten gehst, kannst du natürlich nicht erwarten, daß du dein Kind am KIGA-Tor mit selbstgebackenen Bollern abholst."

(Was bei uns eine stehende Redewendung geworden ist...und der Grund dafür, daß ich sogar all unser Brot selbst backe...) :wink:

(Was der ja auch in Dtld. viel beachtete Jamie Oliver zu dem Thema bereits gesagt hat, lasse ich lieber aus :wink: )

Wie gesagt, ich finde auch, man kann das so nicht vergleichen!
Und man sollte mal weg von dem Gedanken wegkommen, daß frau zuhause bleibt, um Hausfrau zu sein... ich bin wegen der und für die Kinder zuhause, nicht für mein schmutziges Geschirr oder die "nullermänd" unter´m Schrank!
ich kenne auch keine Mutter (die meisten davon natürlich in Dtld.) , die zuhause bleibt und das anders sieht!

Gruß Ursel, DK
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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Danke Martin und Ursel,

ich glaube ich bin jetzt nicht mehr ganz so allein !

Das tut gut !

Viele Grüsse,
Sabine, die mit Junior heute beim Impfen war und Trösten musste....sniff sniff....
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Sabine!

Beim Impfen mußten wir manchmal den Arzt mehr trösten als die Kinder !

(Und beim Zuckerstückchen sagte Tochter-Dreikäsehoch sogar freudestrahlend: MERE!)

Gruß Ursel, DK
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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Bei uns gibts Gummibärchen, aber unser
sonst immer sehr wortkarger Junge meinte
heute auch fingerdeutend: Meeehr!
Und die Träne kullerte noch die Wange runter....
;-)

Lieb sind sie ja schon.... ;-)
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Hier das Thema von Frühjar 2006

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,3929284,00.html

Vielleicht ist der kulturrelle Unterschied einfach zu enorm: Ich wohnte in DK bis ich 25 war und kannte es NUR so, dass man/frau beide Jobs haben und AUCH eine Kinder und Familie erfolgreich kombinieren.
Vielleicht arbeiten die dänisch Männer weniger und für die ist es auch SELBSTVERSTÄNDLICH, dass die auch die Waschmaschine ansschmeissen, staubsaugen usw., weil frau kann ja eben nicht vollzeitig arbeiten UND alles zu Hause schaffen - das ist das wahre Problem, das haben viele Deutsche (Männer) noch nicht eingesehen.

Es tut mir leid, aber dieses Mythos von der hart arbeiteten Hausfrau finde ich nicht representativ. Es gibt viele Frauen in Deutschland, für die die es einfach bekwemer ist Hausfrau zu sein, als einen Job im Supermarkt oder ähnliches anzunehmen, obwohl es völlig machbar wäre...nur ein kleines Beispiel von gestern im Fernsehen, in irgendeiner Sendung über Auswanderer wurde der Beruf des Mannes dargestellt, und die Frau wurde als Hausfrau mit einem 2 Jährigen kind dargestellt, die konnte deswegen nicht arbeiten und zum Einkommen der Familie beitragen. Dies wurde gar nicht in Frage gestellt. In Dänemark hätte man die Frau wohl eher als arbeitslos bezeichnet...