Kærgaard Plantage

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Vilmy
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Kærgaard Plantage

Beitrag von Vilmy »

Neues aus den dänischen Radionachrichten:
Das Giftlager unter der Kjærgaard Plantage zwischen Henne und Blåvand ist größer als angenommen. Die 800 m breite Badeverbotszone am Strand wird vermutlich in Richtung Süden ausgeweitet.

Nun habe ich ja gelesen, dass hier einige Nordseeurlauber sind, die gerne die Zäune bei Skallingen ignorieren.Bei diesem Verbot würde ich es mir extra gut überlegen, ob ich es ignoriere...

Guten Urlaub wünscht
vilmy
Zuletzt geändert von Vilmy am 20.05.2006, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Lorch
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Beitrag von Lorch »

welches Giftlager :( noch nie davon gehört :( :( :( :?:
Gruß Harry
Vilmy
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Hintergrund

Beitrag von Vilmy »

Hej,
noch nie davon gehört? Da kann ich helfen...

Also hier der Hintergrund: bis in die fünfziger Jahre gab es in Grindsted eine Fabrik, die ihren Giftmüll in der Kærgaard Plantage verbuddelte/ ihr Abwasser dorthin leitete.
Der Grund ist bis heute nicht gereinigt, da die Reinigung sehr kompliziert und sehr teuer ist. Staat und Ribe Amt diskutieren immer noch, wer was wann und wie reinigen soll.
Neueste Messungen, die gestern veröffenlticht wurden, haben ergeben, dass die jetzige Verbotszone nördlich von Blåvand in Richtung Süden (möglicherweise) ausgeweitet wird.

Das damit keine Werbung gemacht wird, ist klar, denn wie viele deutsche (und andere Touristen) fahren nicht gerade nach Blåvand und Henne. Und genau zwischen Henne und Blåvand liegt Kærgaard Plantage.

Hier der dänische Originalartikel. Und denkt daran, bevor ihr die Verbotsschilder nördlich von Blåvand hinter euch lasst.

Nyt giftfund i Kærgård plantage
19. maj 2006 06.57 Politik

Et af Danmarks værste giftdepoter kan være større end hidtil antaget.

Nye målinger i Kærgård Plantage mellem Henne Strand og Blåvandshuk viser "overraskende høje" målinger af de sundhedsskadelige og miljøskadelige klorfenoler.

Derfor skal embedslægen, Ribe Amt, Blåvandshuk Kommune og det rådgivende firma Cowi A/S nu drøfte sagen, skriver JydskeVestkysten.

- Det er meget foreløbigt, det vi ved. Men jeg vil ikke afvise, at resultatet kan blive, at badeforbuddet udvides en smule mod syd, siger Søren Lunde fra Ribe Amts teknik- og miljøafdeling.

Fra 1956 til 1976 læssede Grindstedværket 286.000 kubikmeter spildevand ud i klitterne. Det skete med myndighedernes tilladelse.

Det har siden 1964 været forbudt at bade på en 800 meter lang strækning neden for Kærgård Plantage.

Quelle:
[url]http://www.dr.dk/Regioner/Syd/Nyheder/Politik/2006/05/19/064734.htm
[/url]
Gruss vilmy
Axel Finger
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Beitrag von Axel Finger »

Jetzt erklärt sich einiges. Wir haben immer schon so etwas vermutet.

Wir sind schon oft von der Mündung der Hennemølleå Richtung Süden nach Børsmose Strand gewandert. Aufgefallen waren uns immer die Badeverbots-Schilder und oftmals der Geruch von Benzin/ Chemie in der Luft.
Abgesehen davon und dem Müll am Strand, weil dort nicht oft aufgeräumt wird, ist das ein landschaftlich sehr schöner Strandabschnitt. Unberührt, wie wir dachten und völlig einsam...

In Zukunft werden wir wohl überlegen, den Bereich vielleicht zu meiden.

Gruß Axel
Frei nach Die Ärzte:
"Ich will zurück nach Houstrup Strand"
blaavand
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Beitrag von blaavand »

Hmmm !?! Und ich wundere mich, warum wir noch nie einen Fisch am Blåvand Strand gefangen haben. Ob das zusammenhängt? Wer weiss.
[img]http://mhbh.files.wordpress.com/2007/03/dannebrog.gif[/img]
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej,

da fährt man schon seit etlichen Jahren in diese Gegend und hat davon gar nichts gewusst! :shock:

Na ja , warum sollten nicht auch im "kleinen Königreich" ein paar umweltgefährdende "Leichen im Keller" liegen.
Das man diese wegen des florierenden Tourismus nicht gerade an die große Glockke hängt ist wohl verständlich.

Zumindest wissen wir jetzt wohl endlich warum die Gegend zwischen Henne und Grærup bisher von lukrativen Ferienhauskolonien verschont geblieben ist.
Bisher hatte ich immer vermutet das es darum ging ein besonderes Naturschutzbebiet zu erhalten, bzw. das im Bereich Børsmose das dänische Militär ungestört üben wollte.

Ja, man lernt halt nie aus.

Gruß
Reimund
Muschelschubser
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Beitrag von Muschelschubser »

Hallo,

mit Erstaunen habe ich die vorangegangenen Einträge gelesen. Seit vielen Jahren fahren wir nach Henne und ganz besonders gern in das vorletzte Haus vor der Mündung von der Hennemølleå. Somit sind wir bei unseren meisten Strandspaziergängen Richtung Grærup unterwegs (dort findet man auch die meisten Bernsteine :wink:). Der Geruch nach Benzin ist uns in den letzten Jahren öfters aufgefallen und auch die Hinweisschilder haben wir gelesen.
Leider reichen mein Dänischkenntnisse nicht aus, um den zitierten dänischen Artikel ganz zu verstehen. Es ist von dem Gebiet zwischen Blåvand und Henne die Rede und andererseits von einem Abschnitt von 800 Metern. Wo genau ist denn diese Plantage und somit die Giftablagerungen? Wenn es die komplette Küste zwischen Blåvand und Henne betrifft, dann müssten ja auch die Strände in Vejers, Grærup und Børsmose betroffen sein.
Vielleicht kann mich ja jemand aufklären, damit ich weiß, wohin ich meine Strandspaziergänge in 14 Tagen lieber nicht mache.

Muschelschubser,
die sich diebisch darauf freut, in 14 Tagen wieder für 2 Wochen die Aussicht entlang der Hennemølleå auf die Nordsee zu genießen :P :
klöver
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Beitrag von klöver »

Hallo,

bin erst vor kurzem durch Zufall auf dieses tolle Forum gestoßen.
Bin auch bekennender Dänemark-Fan, bevorzugt Henne Strand.
Bin ganz "baff" über die vorangegangenen Artikel.

@ Muschelschubser und alle anderen

In dem u.g. Link findet ihr ein Gutachten über die Verunreinigung.
Allerdings in dänisch. In der Anlage 3 gibts eine Übersichtskarte über das Gebiet.

http://www.ft.dk/samling/20042/almdel/MPU/Bilag/82/151556.PDF

Muschelschubser, ich kann doch wohl auf einen Reisebericht von dir
hoffen? :D

Gruß
Klöver
Vilmy
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Prima Karte

Beitrag von Vilmy »

Prima Karte, Klöver!



Gruss, vilmy
Vilmy
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Giftdepot als Touristenatttraktion

Beitrag von Vilmy »

Hier die neuesten Nachrichten von dr.dk/syd:

"Giftlager bliver turist-attraktion
25. maj 2006 09.21 ...

Naturfredningsforeningen kan nu byde på guidede ture til Grindstedværkets gamle kemikaliedepot i Kærgaard Klitplantage ved den jyske vestkyst.

Dermed er Danmarks største kemikaliedepot på vej til at blive en turist-attraktion.

Svært at komme derind

Almindelige mennesker har ualmindeligt svært ved at komme derind, fordi depotet ligger inde i en klitplantage, hvor man almindeligvis ikke selv må køre ind.

Ellers skal man gå temmeligt langt langs stranden for at finde det.

- Vi vil sikre os, at historien om Grindstedværkets forurening ikke blir glemt, siger ingeniør Flemming Davidsen fra Danmarks Naturfredningsforening.

Mange uvidende om hvad det er

- Men der er også rigtig mange mennesker, også lokale, der ikke rigtig ved, hvad der er foregået. Mange sommerhusejere har hørt om det, men de ved ikke, hvor det er. Og græsset dækker i dag fortidens synder. Mange har haft en underlig lugt i næseborene, men de ved ikke hvorfor.

- Vi kan give dem historien og minde dem om, at her er noget, der skal gøres noget ved, siger Flemming Davidsen.

Han står for dagens guidede tur, der starter klokken 13.30 ved Kærgaard Klitplantage. Naturfredningsforeningen står bag en tilsvarende tur den 1. juli klokken 13.30, hvor professor og miljøekspert Finn Broe Rasmussen står for turen."

Auf Deutsch:
Die Giftmülldeponie Kærgaard Plantage wird nun zur "Touristenattraktion"; der dänische Naturschutzverien bietet am 25.5. und am 1.7. Führungen im Gebiet an, um die Anrainer auf das Problem aufmerksam zu machen, denn anscheinend sind auch viele Sommerhausbesitzer nicht darüber im Klaren, was dort gelagert ist.

Wenn jemand aus dem Forum am 1.7. da ist, dann könnt ihr hier sicher viel schlauer werden. Ob es die Führung auch auf Deutsch gibt, wage ich zu bezweifeln.

Viel Spass wünscht vilmy
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej,

ist doch Klasse !

Das als langweilige Gegend verschriehene Gebiet zwischen Esbjerg und Henne hat jetzt auf einmal gleich 2 neue Attraktionen:

Das Giftmülllager Kærgaard und das Minenfeld Skallingen !

Endlich kommen dort auch Survival-Urlauber, Gefahrensucher, Umweltaktivisten und Sensationshungrige auf ihre Kosten.

Wenn das für diese dort bisher unterrepräsentierete Klientel kein Grund ist endlich mal Urlaub an der südlichen Nordsee zu machen ? :mrgreen:

Ich bin jedenfalls froh diesen Sommer etwas weiter nördlich zu wohnen.
Das Wort Chlorphenol hat für mich einen ganz üblen Beigeschmack, weil die Chlorchemie des 20ten Jahrhunderts an mindestens 90 Prozent der menschengemachten Umweltkatasthrophen beteiligt war.
(Bopal, Seveso, Ozonloch usw.)

LG
Reimund
Helferlein
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Beitrag von Helferlein »

reimund1012 hat geschrieben:Hej,

ist doch Klasse !

Das als langweilige Gegend verschriehene Gebiet zwischen Esbjerg und Henne hat jetzt auf einmal gleich 2 neue Attraktionen:

Das Giftmülllager Kærgaard und das Minenfeld Skallingen !

Endlich kommen dort auch Survival-Urlauber, Gefahrensucher, Umweltaktivisten und Sensationshungrige auf ihre Kosten.

Wenn das für diese dort bisher unterrepräsentierete Klientel kein Grund ist endlich mal Urlaub an der südlichen Nordsee zu machen ? :mrgreen:
Megalol,

dann gibts bestimmt demnächst auch erste Anfragen, wo man geeignete Schutzkleidung leihen kann. :mrgreen:

Grüße
Henning
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Vilmy
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Badeverbot am Strand ausgeweitet

Beitrag von Vilmy »

Nun ist es offiziell: weitere 400 m Badeverbot am Strand bei der Kærgaard Plantage:


"Ekstra 400 meter af den kemikalieforurenede strand ved Kærgaard Plantage nord for Esbjerg bliver nu omfattet af det mangeårige opholds- og badeforbud.

Det sker efter, at der er fundet skrappere koncentrationer af fenoler end forventet ved Esbjerg Kemis depot.

I forvejen har 800 meter af stranden ved Henne Strand længe været omfattet af forbuddet, der skyldes forurening, også fra det gamle Grindstedværket.

Blåvandhuks borgmester, Hans Christian Thorning (V) regner med, at det udvidede forbud vil gælde i nogle måneder, mens det undersøges, hvor alvorlig den nyopdagede forurening er." (Quelle: politiken.dk)

Gruss, vilmy
Muschelschubser
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Beitrag von Muschelschubser »

Hallo,

allmählich bekomme ich leichte Bedenken wenn ich die Beiträge lese (soweit ich sie verstehe). Ich nehme an, dass das Badeverbot in Richtung Grærup ausgeweitet worden ist. In den letzten Jahren haben wir dort öfters mal gebadet (südlich der Warnschilder) und sind dort eigentlich jeden Tagen spazierengegangen, um Bernstein zu suchen. Aber wir leben ja noch :wink: .
Trotzdem werden wir dieses Jahr wohl häufiger in Richtung Norden unterwegs sein. Schade!!!!

Muschelschubser
(noch 8x schlafen bis Hennestrand)
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

ja nun verstehe ich auch die ganzen überhitzten Meinungen
von den Urlaubern die immer in Westjütland waren und so verhement
ihr rosarotes DK-Bild(chen) verteidigen.

Die waren alle HIGH und sind nun süchtig.
oh, oh, Ho, Ho,

Ich hoffe da ist noch was zu retten, bevor sie alle in
Skallingen im Minenfeld versinken.


Detlef