Jeder dritte Meeresbewohner auf Roter Liste

[Touri]

Jeder dritte Meeresbewohner auf Roter Liste

"Fast ein Drittel der in deutschen Nord- und Ostseegebieten lebenden Tiere und Pflanzen ist gefährdet. Sie wurden daher in die neue Rote Liste aufgenommen, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Montag in Bonn veröffentlichte. Als Hauptursachen führte die Behörde eine Überfischung auch in Meeresschutzgebieten sowie den Eintrag von Düngemitteln aus der Landwirtschaft an."

http://www.ndr.de/nachrichten/Jeder-dritte-Meeresbewohner-auf-Roter-Liste,meerestiere101.html

Weiterführende Informationen findet man auch hier:

http://www.br.de/themen/wissen/rote-liste-meeresbewohner-nordsee-ostsee-100.html

Nun meine Frage:

Gibt es in Dänemark ähnliche "nationale" Listen oder Berichte über die Nord- und Ostsee?

Touri

[lyset]

Lieber Touri,

es gibt ein deutsch-dänisches Meeresschutzprojekt mit Namen UNDINE.

http://www.bund-sh.de/themen_und_projekte/meeresschutz/der_bund_aktiv_im_meeresschutz/undine/

Von dieser Seite aus wirst du zu vielen Informationen weitergeleitet. Vielleicht findest du dort die Antwort auf deine Frage.
Dein Ansprechpartner könnte Stefanie Sudhaus sein, sie hat sich seinerzeit ans Forum gewandt und um Übersetzungshilfe gebeten und ich konnte ihr helfen. Es ist ein sehr schöner Flyer geworden.

http://dk-forum.de/phpbb3/viewtopic.php?f=27&t=28486

Lyset

[Touri]

Vielen Dank für die interessanten Links.

Touri

[lyset]

Hej,

ich hatte selbst etwas Mühe, von dem oben genannten Link aus den Flyer des Projekts zu finden, aber nun ist es mir geglückt. Er ist auf Dänisch und Deutsch.

http://www.undine-baltic.eu/fileadmin/downloads/UNDINE_Flyer.pdf

Lyset

[Touri]

Noch einmal vielen Dank für den Link.

UNDINE hat auch das Ziel, langfristig das Umweltbewusstsein für heimische marine Ökosysteme und deren Schutz gefördert werden.
Auf den Seiten von und um UNDINE stieß ich auch auf das Thema Mikroplastik.

Dieser Artikel ist wirklich sehr lesenswert.

http://www.bund.net/themen_und_projekte/meeresschutz/muellkampagne/mikroplastik/

Wir haben bestimmt schon alle während des Urlaubs nicht nur in Dänemark massiven Plastikmüll am Strand gesehen. Man denkt dann vielleicht, dass das schrecklich ist, aber dass man damit nichts zu tun hat, weil man nicht der Verursacher ist.
Wir verursachen aber Plastikmüll, Mikroplastikmüll.
Seht euch bitte diese Liste an:

http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/meere/131119_bund_meeresschutz_mikroplastik_produktliste.pdf

Viele Zahnpastasorten, Duschgel, Kosmetika enthalten Mikroplastik, die absolut umweltschädlich sind. Sicher ist das vielen schon bekannt, mir war aber das vor dem Lesen der Seiten gar nicht so bewusst.

Touri

[Touri]

Mikroplastik gefährdet Meerestiere

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=84139&key=standard_document_49812689

Der Bericht bezieht sich zwar auf die deutsche Nordsee, aber es ist wahrscheinlich, dass er auch auf die dänische Nordsee übertragbar ist.

Touri

[lyset]

Zu den Mikroplastikteilen in Kosmetik und anderen Putzmitteln der chemischen Industrie habe ich im Fernsehen mehrfach Berichte gesehen. Es ist für den normalen Verstand nicht zu fassen, dass so etwas genehmigt bzw. nicht verboten wird.

Im Nordschleswiger fand ich diesen Bericht des nationalen Centers für Umwelt und Energie (DCE) in Dänemark:

Trübe Aussichten für die Umwelt
vor der Ostküste

http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=43&newsid=66849

Lyset

[Touri]

Trotz leichter Verbesserungen in den letzten Jahren werden gerade in Apenrader Förde (Foto), Kleinem Belt und Flensburger Förde Jahr für Jahr für Fische und andere Lebewesen tödliche Werte gemessen. Ursache ist dabei neben der „Überdüngung“ der Gewässer auch die Ausformung der Gewässer mit Bodenschwellen und tiefen Becken, die den Zustrom von sauerstoffreichem Frischwasser hemmen, sowie auch hohe Temperatur- und ungünstige Windverhältnisse.

http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=43&newsid=66849
Leider finde ich keinen Link zum nationalen Center für Umwelt und Energie (DCE).

Das klingt ein bisschen so, als wären Überdüngung und die Ausformung der Gewässer gleichberechtigte Ursachen. Hauptursachen sind aber die Überdüngung durch den Menschen und der Temperaturanstieg, sonst würden sich die Todeszonen nicht so dramatisch ausbreiten.( 60.000 Quadratkilometer.) „Forscher bezeichnen die Ostsee als die weltweit größte Sauerstoffmangelzone menschlichen Ursprungs.“

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ostsee-sauerstoffmangel-wegen-ueberduengung-und-waerme-a-961721.html

Gerade bei so einem sensiblen Ökosystem wie der Ostsee müsste die Überdüngung gestoppt werden. Das Einleitung von Nährstoffen durch die Landwirtschaft müsste drastisch eingeschränkt werden.

Touri