Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

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dina
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von dina »

Ich hatte ja auch geschrieben,dass ich zu den Smartphone und FB-Verweigerern gehoere,da ich PRIVAT keinen Bock habe,permanent online zu sein,und Kollegen und Nachbarn an meinem Privatleben teilhaben zu lassen.
Sicher kann ich waehlen,wer mein "Freund"sein soll.aber da geht das Theater schon los,da sich viele nichteingeladene dann vor den Kopf gestossen fuehlen.
Mit Bigbrother,NSA etc.hat das nichts zu tun bei mir.
Ansonsten geniesse ich es,das die Digitalisierung mit Nem-id meinen Alltag so vereinfacht,und weshalb sollte ich die Rechnungen,Lohnzettel usw.denn ausdrucken :?:

LG Tina
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Lars J. Helbo
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Lars J. Helbo »

Hellfried hat geschrieben:zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung, im Jahr 1990, gab es weder im Westen noch im Osten Deutschlands Handys.
Das ist nicht der Punkt. Es geht darum, dass das Festnetz im Osten total marode und unzureichend war. Viele konnten in den ersten jahren gar kein Festnetz bekommen. Daher ging es dort mit der Verbreitung von Handys relativ schnell, weil das für viele die einzige Möglichkeit war.
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Lars J. Helbo
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Lars J. Helbo »

fejo.dk - Henrik hat geschrieben:Ne klar, dann lieber Ressourzen bei der Post verbraten, die Umwelt zur liebe. Als nächtes kommt sicher das Argument, dass die Rückständigkeit besser für die Arbeitslosenkvote ist ;-)
Das ist gar nicht so abwegig. In diesem Punkt gibt es nämlich auch ein wesentlicher Unterschied zwischen DE und DK. Hier würde niemanden auf die Idee kommen, dass der Staat eingreifen sollte um Firmen wie Quelle, Karstadt, Schlecker oder Holzmann zu retten.

In DE gibt es auch die Einstellung, eigentlich sollte man gerne beim Einkaufen etwas mehr bezahlen, um Arbeitsplätze zu erhalten. Das kenne ich hier kaum. Wenn ein Firma nicht wettbewerbsfähig ist, dann ist es für den meisten Dänen ganz natürlich und in ordnung, dass sie geschlossen wird.
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Hellfried
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Hellfried »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Hellfried hat geschrieben:zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung, im Jahr 1990, gab es weder im Westen noch im Osten Deutschlands Handys.
Das ist nicht der Punkt. Es geht darum, dass das Festnetz im Osten total marode und unzureichend war. Viele konnten in den ersten jahren gar kein Festnetz bekommen. Daher ging es dort mit der Verbreitung von Handys relativ schnell, weil das für viele die einzige Möglichkeit war.
Offenbar hast Du meinen vorherigen Beitrag nicht gelesen.

Also hier noch einmal.

Im Jahr 1992, als in Deutschland die ersten GSM-Handys auf den Markt kamen, war das Festnetz im Osten bereits fast auf Westniveau ausgebaut und keiner musste hier damals deshalb auf das Handy ausweichen.

Als ich für meine neue Wohnung, im Oktober 1992, bei der Telekom, einen Festnetzanschluss bestellte, hatte ich diesen innerhalb von 8 Tagen.

Wie schon im Vorbeitrag geschrieben, gab es, bedingt durch die teueren Gerätepreise und extrem teuere Tarife in Ost - und West bis 1996 nur wenige Leute die ein Handy nutzten.

Der Handyboom setzte hier erst so richtig um die Jahrtausendwende ein und zu diesem Zeitpunkt war das Ost-Festnetz seit 8 Jahren auf Westniveau.

Da ich in Ostthüringen wohne, kenne ich mich in diesem Bereich , aus eigener Erfahrung heraus, relativ gut aus.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mobilfunk#Geschichte_der_Mobiltelefonie_in_Deutschland
Krogen
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Krogen »

Es gibt ja vielleicht auch noch Abstufungen zwischen online-Sucht und Verweigerung. Da muss man sich nicht zwischen den Beiden entscheiden.
Überhaupt finde ich den Begriff "Verweigerer" in diesem Zusammenhang befremdlich bis albern.
Entweder man braucht etwas oder man braucht es nicht. Punkt.

Ich habe auch kein Auto, weil ich im Alltag keins brauche. Deswegen bin ich aber kein Auto-Verweigerer. Hab nen Führerschein und wenn ich eins brauche, miet ich mir eins.
Ich hab auch kein smartphone, weil mein altes mobil einfach nicht kaputt gehen will. Deswegen bin ich aber kein Verweigerer.
Übrigens finde ich, dass die Leute im Jahr 2014 so langsam auf den Trichter gekommen sein sollten, dass mobiltelefone auch nen Knopf zum Ausmachen haben, dass man sie stumm schalten kann, dass man nicht verpflichtet ist, jeden Anruf anzunehmen, wenn man keine Zeit hat.
Dass man FB zum Vernetzen und Kommunizieren nutzen kann, ohne dass man belanglose Peinlichkeiten seines Privatlebens preisgeben muss. Man muss auch keine 500 Leute in seiner Kontaktliste haben. Man kann die digitale Welt durchaus mit Verstand anwenden.

Technologie hat ihren Nutzen (und ihre Schattenseiten), man kann sie brauchen oder nicht.
Aber dieses schwarz/weiß Malerei und die Verweigerungshaltung gegenüber einer Technologie, die man nicht braucht oder nicht versteht und die man deswegen ablehnt oder verspottet, kapier ich nicht.

Und da wären wir bei der digitalen Kompetenz / Medienkompetenz. Wenn Achtklässler Schwierigkeiten haben, eine URL in den Browser zu tippen oder eine Datei zu speichern, dann ist das ein Problem. Digital Natives daddeln den ganzen Tag mit ihren Geräten rum, wissen aber oft nicht mal, wie man ein Bild dreht oder einen Screenshot macht. Das ist mir auch schon aufgefallen. Ganz zu schweigen davon, sich Informationen zu beschaffen und zu bewerten.
Digitale Kenntnisse sind heutzutage kein Nerd-Hobby oder Zusatzqualifikation mehr, sondern Voraussetzung, um in der modernen Gesellschaft klar zu kommen.
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Zuelli
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Zuelli »

fejo.dk - Henrik hat geschrieben: Mal was anderes, wenn wir schon von lustig reden: Ich bin ja gerade in HH und wohne gegenüber den Oberbürgermeister. Nur weil irgendwann jemand Farbe auch seiner Facade geschmissen hat sind hier, rund um die Uhr, 7 Polizisten im Einsatz. Mit Urlaub und so entspricht das min. 25 Vollzeitbeschäftigte. Und wie eine Polizistin mir eben erzählte: Einen langweiligeren Job gibt es bei der Polizei nicht. Wie schön, dass die dänischen Politiker noch mit Fahrrad und ÖPNV zur Arbeit können.

Na, wenn Du das schon lustig findest.....

In Hamburg wurde eine der schönsten Straßen (direkt an der Alster) für zig-Jahre gesperrt, Fahrzeugblockaden aufgebaut und mit etlichen Polizisten bewacht...... Für die amerikanische Botschaft!!!
Steuerverschwenderei finde ich nicht lustig. Ist ja auch irgendwie meine Kohle. :wink:
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
Brummchen

Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Brummchen »

Hey!

Hier steht nun geschrieben, das 476.000 dänische Bürger sich der digitalen Handlung entziehen. :?:
[url]http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=46&newsid=74192&h=Digitale-Aufgaben-k%C3%B6nnen-nicht-komplett-umschifft-werden[/url]

Und DK hat 5.627.235 Einwohner (Stand: 1. Januar 2014)

Nun denn
Brummchen :D
fejo.dk - Henrik

Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Das nenne ich mal ein sehr vernünftiger Beitrag, Krogen, hoffe es ist ok, dass ich dein Nick verwende ;-)

Es hat genau garnichts damit zu tun wie sinnlos Smartphones sind oder wie gefährlich Facebook ist. Es hat mit dem digitalen Niveau der Bürger, der Unternehmen und den Staat zu tun. Die "brauchen wir nicht/ist gefährlich" Aussagen kommen typisch von Leuten, die ihre erste Lebenshälfte hinter sich haben und die sind nun mal in DK-Foren überproportional vorhanden.
Lars J. Helbo hat geschrieben:In DE gibt es auch die Einstellung, eigentlich sollte man gerne beim Einkaufen etwas mehr bezahlen, um Arbeitsplätze zu erhalten.
Tatsächlich, das hätte ich nicht gedacht. Sind das eigene Erfahrungen (Freundeskreis/Familie) oder woher weiss du das?

@Zuelli: Ob nun lustig das richtige Wort ist, oder komisch oder überraschend. Auf jeden Fall wundert es mich, dass man so viel Geld für ein so (vermutlich) kleines Risiko ausgibt, bei einer Person, die nicht mal für Deutschland wichtig ist. Bei uns überlassen wir, so viel ich weiss, die Bewachung der Botschaft die Amis selber, außer vielleicht wenn es sich um eine besondere Lage handelt.
dina
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von dina »

@Krogen,danke,so wie du es schreibst,meinte ich es eigentlich auch.
Das Wort "Verweigerer"war vielleicht etwas unglücklich gewählt.
Auch sonst volle Zustimmung!

Was die Digitale Post betrifft,so waren es laut Medien viele Junge,die den 1.November schlichtweg verpennt hatten,man könnte auch sagen,sie hatten es nicht auf dem Schirm :mrgreen:

LG Tina
fejo.dk - Henrik

Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Bei so einer großen Umstellung werden es ein paar Gruppen geben, die nicht dabei sind

- die, die nicht können (alters- oder sonst bedingt)
- die, die es verpennt haben
- die, die sich weigern

Nur für die erste Gruppe ist eine Ausnahme vorgesehen, die anderen werden gezwungen.
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Lars J. Helbo
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, 476.000 haben eine Ausnahmegenehmigung bekommen (etwa 10%) - aber die bekommt man nicht einfach als "Verweigerer". Es gibt zwei Arten von Ausnahmen. Es gibt die unbefristete für diejenige, wo klar ist, dass sie niemals in der lage sein werden, einen Computer zu bedienen, slso wenn jemanden z.B. über 90 ist.

Die meisten Ausnahmegenehmigung sind aber auf 2 Jahre befristet. Wenn z.B. jemanden 75 ist und kein Computer besitzt, dann bekommt er typisch eine solche befristete Ausnahmegenehmigung, weil es könnte ja sein, dass er in zwei jahren einen Computer gekauft hat bzw. gelernt hat damit umzugehen. Wenn nicht, dann muss er in zwei Jahren wieder auf dem Rathaus persönlich erscheinen und eine neue (befristete) Ausnahmegenehmigung beantragen.

Wie aus dem Artikel ersichtlich ist, gilt die Ausnahmegenehmigung aber auch nur für Post von den Behörden an der Bürger. Die 476.000 werden also vorerst weiter Briefe von den Behörden auf Papier bekommen. Sie gilt aber nicht in die andere Richtung. Wenn sie also z.B. Wohn-Zuschusse, Frührente, Baugenehmigungen oder Scheidungen beantragen wollen, dann müssen sie in jedem Fall dies digital tun - und wenn sie kein Computer besitzen, dann müssen sie in die Bücherei gehen und es dort machen.
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Brummchen

Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Brummchen »

Moin!

Und was passiert dann, wenn mal wider erwarten der Strom für längere Zeit ausfällt?? Schneeverwehungen wie vor Jahren in Nordjütland?
Aber ich weiß, es kann ja nicht passieren...... :mrgreen:

Mvh
Brummchen
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Lars J. Helbo
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Re: Am Handy und im Internet sind die Dänen Weltspitze

Beitrag von Lars J. Helbo »

In dem Fall würde der Post vermutlich auch nicht kommen ....
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