Der Wolf in Deutschland / Pro u. Contra

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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben:http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/hannover-mutter-und-sohn-von-hund-totgebissen-15525736.html

Wer ist denn nun gefährlicher für den Menschen, Wolf oder Hund?
Der Mensch ist gefährlich für manchen Hund.
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

09.04.2018:
Aus dem Tierpark Perleberg im Landkreis Prignitz ist am Freitag ein Wolf aus seinem Gehege ausgebrochen. Wie MAZ-online berichtet, schaffte es das Tier am Nachmittag, den über zwei Meter hohen Schutzzaun zu überwinden. Mitarbeiter versuchten noch, das Tier im umzäunten Gebiet des Tierparks einzufangen – vergeblich.
http://www.outfox-world.de/news/wolf-bricht-aus-tierpark-aus-weiter-vermisst.html
Soviel nochmal zu den Zaunhöhen, die erforderlich sind, um Weidetiere sicher zu schützen.
Aber vielleicht hat dem Wolf ja jemand geholfen. :shock:
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Ronald
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

25örefan hat geschrieben:Soviel nochmal zu den Zaunhöhen, die erforderlich sind, um Weidetiere sicher zu schützen.
Aber vielleicht hat dem Wolf ja jemand geholfen. :shock:
Das gab's ja schon mal, so eine Art tierische Räuberleiter:
[img]http://socius.diebildungspartner.de/content/wp-content/uploads/2016/06/Grimm_4cm.jpg[/img]
Die empfohlenen Zaunhöhen sind ein Witz.
Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

Natürlich gibt es keine 100-prozentige Sicherheit. Die gibt es nirgendwo, in keinem Lebensbereich von Mensch und Tier. Aber man kann durchaus die möglichen Folgen gewisser Gefahren minimieren. So kann ich mein Haus mit besonders hochwertigen Schließanlagen an Türen und Fenstern und das Haus mit einer Alarmanlage versehen. Ist mein Hab und Gut jetzt zu hundert Prozent geschützt? Mitnichten! Aber es ist gegenüber dem Haus mit außen in der Tür steckenden Schlüssel sicherer geworden.

Das „Haus der offenen Tür“, also das mit dem außen steckenden Schlüssel ist durchaus vergleichbar mit einer völlig ungeschützten Schafweide. Eine Einladung für jeden Wolf. Wird diese Weide nun aber durch einen 140 cm hohen elektrischen Maschendrahtzaun geschützt wird zumindest ein Teil der Wölfe oder sogar der größte Teil vergrämt. Das Gute an dieser Methode ist die Tatsache, dass nicht nur Wölfe lernfähig sind und schlechte Erfahrungen an ihr Rudel weitergeben. Diese Möglichkeit des Lernen durch Konditionierung (Dank an Iwan Pawlov) und der Weitergabe des Erlernten wird aber durch eine Reduzierung sprich Abschuss von Wölfen verhindert. Auf diese Möglichkeit Konditionierung legen Jäger natürlich keinen Wert. :wink:
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben: Wird diese Weide nun aber durch einen 140 cm hohen elektrischen Maschendrahtzaun geschützt wird zumindest ein Teil der Wölfe oder sogar der größte Teil vergrämt. Das Gute an dieser Methode ist die Tatsache, dass nicht nur Wölfe lernfähig sind und schlechte Erfahrungen an ihr Rudel weitergeben. Diese Möglichkeit des Lernen durch Konditionierung (Dank an Iwan Pawlov) und der Weitergabe des Erlernten wird aber durch eine Reduzierung sprich Abschuss von Wölfen verhindert. Auf diese Möglichkeit Konditionierung legen Jäger natürlich keinen Wert. :wink:
Dumm nur, dass auch die gegenteilige Erfahrung weitergegeben wird. Auch ein 1,40m höher Elektrozaun wird und ist schon nachweislich überwunden worden.
Dass die Weitergabe des Erlernten durch den Abschuss von Wölfen verhindert wird und die Risszahlen zunehmen, wird immer wieder gerne ins Feld geführt.
Allerdings gibt es dafür kein belastbares wissenschaftliches Material, auch wenn diese Meinung u.a. Auch von WWF und NABU gern publiziert wird.
Noch weniger zielführend sind in diesem Zusammenhang Beiträge wie eine vorliegende Pressemitteilung des WWF, in der es wörtlich heißt: „Zudem verweist der WWF auf eine Studie aus den USA wonach das Töten von Raubtieren in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse geführt hat.“

Wer so etwas publiziert, sollte beim Lesen dieser Arbeit: „Predator control should not be a shot in the dark“ (Treves, krofel et al., 2016) wenigstens die dritte Seite erreicht haben, bevor er zu derartigen Fehlsch(l)üssen kommt. Abgesehen davon, dass die Verfasser in aller Deutlichkeit auf die geringe Menge an verwertbaren Quellen hinweisen, befindet sich hier eine Übersicht, nach der Arbeiten zum Erfolg von Maßnahmen gegen Braunbär, Schwarzbär, Puma, Luchs, Kojote und Wolf ausgewertet wurden.

PEINLICH: Eine Zunahme von Schäden durch letale Maßnahme wurde dabei nur in Arbeiten bezüglich des Kojoten und des Pumas festgestellt. Die Qualität der zitierten Arbeit soll hier in keiner Weise kritisiert werden, aber sie für derart unqualifizierte Verallgemeinerungen zu missbrauchen, ist einfach ungehörig und entspricht kaum dem Selbstverständnis eines WWF als renommierte Umweltschutzorganisation.

Nur ist der WWF mit diesem wenig überzeugenden Standpunkt nicht alleine. Der NABU zitiert auf seinen Seiten eine weitere Studie aufs den USA: „Effects of Wolf Mortality on Livestock Depredations" (Robert B. Wielgus, Kaylie A. Peebles, 2014), diese zeige, dass die Übergriffe auf Nutztiere in einem Gebiet nach der Bejagung der Wölfe zunehmen.“

Diese Arbeit, die nach Veröffentlichung im Original über Presseveröffentlichungen und Übersetzung bereits eine merkwürdige Metamorphose durchmachte, hier in der wolfszone gewürdigt, hat nun an ihrem Ursprung eine böse Abfuhr erhalten:Wolf Lethal Control and Livestock Depredations: Counter-Evidence from Respecified Models (Poudyal et al. 2016)

Die ursprünglich ermittelten Ergebnisse, aufgrund derer nicht nur der NABU sie gerne zitiert hat, haben einer kritischen Nachprüfung nicht standgehalten.
Siehe hier:
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/Postfaktische%20Debatten.html[/url]
Es macht keinen Unterschied, ob man in Gebiete mit historischen oder neuen Wolfsvorkommen und Weidetierhaltung schaut. Dort, wo es zumindest in Grenzen funktioniert und die Schäden in einem erträglichen Maß bleiben, beschränkt man sich nicht auf den passiven Herdenschutz. Wo immer sich Wölfe an geschützten Nutztieren vergreifen, werden sie geschossen. Das ist ein für den eingefleischten Wolfsschützer zwar grausames, aber ein durchaus vernünftiges Regulativ, weil das Wolfsrudel, oder städtisch ausgedrückt, die „Wolfsfamilie“ sehr wohl bemerkt, wann und wo ein Rudelmitglied auf der Strecke blieb. Diesen Zusammenhang verstehen Wölfe mit Sicherheit besser als diejenigen, die meinten, aus zweifelhaften Studien interpretieren zu müssen, dass die „Entnahme“ von Wölfen Nutztierschäden noch verstärken würde. Nur gut, dass diese Studie genau durch das gleiche Institut widerlegt wurde (mehr dazu hier), was von interessierter Klientel nur ungern wahrgenommen wird.
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/herdenschutz.html[/url]
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Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

Wir können uns noch so sehr die Mäuler über das Thema Wolf zerreißen. Zu einem Ergebnis werden wir nicht kommen, einfach weil es derzeit keines geben kann.
Alles Mutmaßungen und Hypothesen.
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben: Alles Mutmaßungen und Hypothesen.
Wenn Du das auf Deine Beiträge beziehen willst (z. B. Deinen vorletzten zum Thema Lern- und Konditionierungsgsverhalten ), dann mag das zutreffen. Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an.
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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Touri
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Touri »

Da ja schon mehrfach ausführliche Zitate von der "Wolfszone" angeführt wurden, ist es vielleicht nicht ganz uninteressant zu wissen, dass für diese Seite ein Jäger verantwortlich ist ( siehe Impressum).

Touri
Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hendrik77 »

25örefan hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Alles Mutmaßungen und Hypothesen.
Wenn Du das auf Deine Beiträge beziehen willst (z. B. Deinen vorletzten zum Thema Lern- und Konditionierungsgsverhalten ), dann mag das zutreffen. Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an.
Hejsa !
Das der Wolf in Dänemark u. Deutschland in absehbarer Zeit Menschen tötet ist eine Mutmaßung und das ein Schutzzaun keine Wirkung hat eine Hypothese.
Deine präsentierten Links hier im Thread strotzen auch nicht gerade von Objektivität, aber so passt dein auftreten hier für mich jedenfalls zur Überschrift. :wink:
OT
Bei der Kritik an diesem Beitrag bitte nicht vergessen diesen vollständig zu zitieren damit der Thread auch ganz sicher immer schön weit oben steht z.B. im Portal. Meine Hypothese dazu ist das Du Dich da ja ganz gerne siehst. :wink:

Venlig hilsen
Hendrik77
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Hendrik77 hat geschrieben: 1)Das der Wolf in Dänemark u. Deutschland in absehbarer Zeit Menschen tötet ist eine Mutmaßung
2)und das ein Schutzzaun keine Wirkung hat eine Hypothese.
3) Deine präsentierten Links hier im Thread strotzen auch nicht gerade von Objektivität,
4) aber so passt dein auftreten hier für mich jedenfalls zur Überschrift. :wink:
OT
5):Bei der Kritik an diesem Beitrag bitte nicht vergessen diesen vollständig zu zitieren damit der Thread auch ganz sicher immer schön weit oben steht z.B. im Portal. Meine Hypothese dazu ist das Du Dich da ja ganz gerne siehst. :wink:

Venlig hilsen
Hendrik77
Das sind ja mal eine ganze Menge unhaltbarer Vorhaltungen.
Zu 1) Wo habe ich das hier je behauptet, bzw. diese Mutmaßung getroffen?
Zu 2) Auch dass ein Zaun keine Wirkung hat, steht von mir nirgendwo geschrieben. Das müßtest Du schon mal nachweisen. Da sind meine Ausführungen schon wesentlich differenzierter.
Zu 3) Wer hier kann schon von sich behaupten, dass er die Objektivität für sich gepachtet hat, aber zumindest bemühe ich mich darum.
Zu 4) Wo siehst Du denn bei mir Anzeichen von Hysterie?
Hier?
=>
...psychisches Verhalten, das von der Norm abweicht und viele verschiedene Ausprägungen haben kann.
Oder etwa hier?
=>
...ein Zustand von übertriebener Nervosität und leichter Erregbarkeit, der dazu führt, dass man nicht mehr klar denken und vernünftig handeln kann.
Zu 5) Woraus schließt Du das?
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Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Touri hat geschrieben:Da ja schon mehrfach ausführliche Zitate von der "Wolfszone" angeführt wurden, ist es vielleicht nicht ganz uninteressant zu wissen, dass für diese Seite ein Jäger verantwortlich ist ( siehe Impressum).
Richtig, entweder wird aus dem von einem Jäger geschriebenen Blog "Wolfzone.de" zitiert oder aus dem Jagdmagazin "Outfox-World".
Das nennen wir mal einen klassischen Fall von Echokammer und Filterblase.

Der Jäger war übrigens auch als Experte zu einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative für "wolfsfreie Dörfer" am 05.04.18 eingeladen.

http://www.cellesche-zeitung.de/S5374744

Interessant ist in dem Zusammenhang, dass sich die Namen von vieren der sechs Gründer dieser "Bürgerinitiative" im Vorstand des CDU-Gemeindeverbands Winsen (Aller) wiederfinden:

http://www.cdu-winsen-aller.de/vorstand/

Wie diese "Bürgerinitiative" ihr Ansinnen realisieren möchte, konnte sie laut Celleheute allerdings auch auf wiederholte Anfrage nicht beantworten:

https://celleheute.de/luegenpresse-am-1-april/

Und nicht verwechseln: Der Aprilscherz der Zeitung war die "Bürgerinitiative für eine nutriafreie Stadt" - die Bürgerinitiative für "wolfsfreie Dörfer" ist dagegen Realität, obgleich das viele Leser kaum glauben konnten. :)
Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

25örefan hat geschrieben: Das sind ja mal eine ganze Menge unhaltbarer Vorhaltungen.
Zu 1) Wo habe ich das hier je behauptet, bzw. diese Mutmaßung getroffen?
...
Auch wenn deine Frage an Hendrik gerichtet ist:
Du verstehst es deine Meinung geschickt so zu formulieren, dass zwar jeder weiß was du meinst aber du dich immer schön herauswinden kannst indem du behauptest, das hättest du nie gesagt.
So nicht gesagt, aber eigentlich doch. :wink:

Beispielhaft seien da nur die unzähligen Links zu irgendwelchen Veröffentlichungen genannt ohne jeden Kommentar von dir. Was soll das? Da erwarte ich auch etwas von dir, eine Meinung oder Stellungnahme. Aber dann müsstest du ja Farbe bekennen. Stattdessen wartest du ab, was andere User evtl. zu den teils provokativen inhalten der Links äußern um dann zu entscheiden, ob du daruf antwortest und auf welche Seite du dich stellt. Aber selbst dabei verhälst du dich häufig neutral und vollkommen unverbindlich.
In einer Diskussion sollte sich ein jeder aktive Teilnehmer auch konstruktiv einbringen, auch wenn evtl. abzusehen ist, dass er/sie keine Meinungsmehrheit hinter sich hat. Ansonsten ist es besser einfach zu schweigen.
Diskutanten, die ein kontrovers diskutiertes Thema immer wieder versuchen neu anzuschieben, indem sie Öl ins Feuer kippen (in deinem Fall mal eben einen Link dahin rotzen) nennt man auch Brandstifter.
Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

25örefan hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Alles Mutmaßungen und Hypothesen.
Wenn Du das auf Deine Beiträge beziehen willst (z. B. Deinen vorletzten zum Thema Lern- und Konditionierungsgsverhalten ), dann mag das zutreffen. Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an.
Dann bist du der von der Welt noch unentdeckte Wolfspapst! :mrgreen:

Mir gefällt einfach nicht, dass da Wahrheiten Mythen, Märchen und Halbwahrheiten kursieren, durch die viele Menschen verunsichert werden und dann geneigt sind, sich für die Entsorgung des Wolfes zu entscheiden. Ist eben das Einfachste. Aus den Augen aus dem Sinn.
Wer sich an dem Begriff "entsorgen" stört… Der amtliche Begriff "Entnahme" ist dann genau so bescheuert bzw. verniedlichend.

Du zitierst bzw. verlinkst zu dieser Thematik u.a. Artikel aus

„Outfox World – News aus Jagd und Natur“
“wolfszone.de“
„blog.natuerlich-jagd.de“
"jagderleben.landlive.de"
„wolf-nein-danke.de“
„jagdverband.de“
„jagdblog.blogspot.de“
„jaegermagazin.de“
„taunusreiter.de“
und aus anderen Quellen aus dem Dunstkreis der Jagd- und Agrarszene, die dem deutschen Jagdverband bzw. der gesamten Jägerschaft nahe stehen und mit dem Wolf absolut nichts am Hut haben. Zitierst du aus Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen so sind dies in aller Regel einseitig recherchierte und für ein geiferndes Publikum aufbereitete Meldungen und effekthaschende Fotos auf Bild-Niveau. Warum?
Wenn ich mir dann deine Informationsquellen so betrachte wird mir schon einiges klar. Du gehst nicht zufällig zur Jagd? Zumindest scheinst du aber den Grünröcken recht nahe zu stehen. Wer so viel aber einseitig Wolfsfeindliche Berichte in Zeitschriften oder im Internet liest, die eigentlich den passionierten Jäger ansprechen und dann mit diesen "Jägerfakten" argumentiert, ja wie oder wo soll ich diesen Menschen dann wohl einordnen?

Jäger können anscheinend nicht anders. Als auf dem Land lebender Hundehalter, der seit vielen Jahren täglich in Wald und Flur mit dem Hund unterwegs ist lernt man fast zwangsläufig auch den einen oder anderen Jäger kennen. Zudem geht auch ein Freund von uns aus unserer alten Heimat praktisch seit Kindesbeinen zur Jagd. Von daher weiß ich, wie wohl so gut wie ausnahmslos die gesamte Jägerschaft in der Gegend meiner alten Heimat über den Wolf denkt, und dies ohne jemals einen davon jemals in freier Natur gesehen zu haben. Auch sie haben ihr ganzes Wolfswissen einzig aus den Medien.
Besagter Freund und Jäger meinte mal, dass doch fast jeder Wolf die Tollwut habe. Da fiel ich wahrlich vom Glauben ab. Als ich ihm sagte, dass dies nicht stimmt und jedes vom Wolf gerissene und gemeldete Tier auf Tollwut untersucht werde erhielt ich die Antwort, dass uns die Wahrheit doch von den Medien verschwiegen werde.
Aha, da verschweigt uns die ansonsten so auf publikumswirksame Artikel versessene Presse derartiges, um den Bürger nicht zu ängstigen? Hust…

Das die Tollwut in ganz West-Europa und auch den meisten östlichen Anrainerstaaten vom Robert-Koch-Institut seit 2006 als Tollwutfrei erklärt wurde lässt kaum ein Jäger gelten. „Das sind alles Lügen“. Wenn dann von Tollwutfällen berichtet wird hat es sich stets um die Fledermaustollwut gehandelt deren Unterschied zur echten Tollwut kaum ein Jäger zu kennen scheint. Bei der Fledermaustollwut handelt es sich um ein vollkommen anderes Virus. Da aber auch an Tollwut erkrankte Fledermäuse keine Wildtiere angreifen ist auch kein einziger Fall von Fledermaustollwut bei einem Wolf oder eines seiner gerissenen Opfer bekannt geworden.
Örefan, erzähl mir nichts…
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:
Touri hat geschrieben:Da ja schon mehrfach ausführliche Zitate von der "Wolfszone" angeführt wurden, ist es vielleicht nicht ganz uninteressant zu wissen, dass für diese Seite ein Jäger verantwortlich ist ( siehe Impressum).
Richtig, entweder wird aus dem von einem Jäger geschriebenen Blog "Wolfzone.de" zitiert oder aus dem Jagdmagazin "Outfox-World".
Das nennen wir mal einen klassischen Fall von Echokammer und Filterblase...
Interessant.
Und wie nennen „wir“(DJM?) die entgegengesetzten Informationen von und durch Nabu und Co?
Etwa nicht „Filterblase“?
Und was ist „richtig“ und was ist „falsch“?
Ist etwa nur etwas dadurch richtiger, weil es von und vom Nabu zitiert wird und falsch weil es von wolfzone. de zitiert wird?
Man siehe doch nur mal die Beantwortung der Frage, ob selektiver Abschuss von Wölfen zum Schutz von Weidevieh und zum Fernhalten vom Mensch abschreckenden Charakter hat oder nicht.
Der Nabu und auch der WWF verneint dies in seinen Publikationen und behauptet sogar, das Gegenteil, nämlich dass es nichts nützt und sogar die Risszahlen in die Höhe treiben soll. Dies wird vielfach von komprisslosen Wolfsfreunden ungeprüft nachgesprochen und so gegen selektiven Abschuss ins Feld geführt.
Nun wird von wolfzone.de genau dies hinterfragt, die wissenschaftlichen Studien dazu beleuchtet und aufgezeigt, dass Nabu und Co es mit der Interpretation dieser Studien wohl im Eigeninteresse ihrer Argumentation nicht so genau nehmen.
Zur Verdeutlichung sei folgendes hier nochmal zitiert:
Noch weniger zielführend sind in diesem Zusammenhang Beiträge wie eine vorliegende Pressemitteilung des WWF, in der es wörtlich heißt: „Zudem verweist der WWF auf eine Studie aus den USA wonach das Töten von Raubtieren in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse geführt hat.“

Wer so etwas publiziert, sollte beim Lesen dieser Arbeit: „Predator control should not be a shot in the dark“ (Treves, krofel et al., 2016) wenigstens die dritte Seite erreicht haben, bevor er zu derartigen Fehlsch(l)üssen kommt. Abgesehen davon, dass die Verfasser in aller Deutlichkeit auf die geringe Menge an verwertbaren Quellen hinweisen, befindet sich hier eine Übersicht, nach der Arbeiten zum Erfolg von Maßnahmen gegen Braunbär, Schwarzbär, Puma, Luchs, Kojote und Wolf ausgewertet wurden.

PEINLICH: Eine Zunahme von Schäden durch letale Maßnahme wurde dabei nur in Arbeiten bezüglich des Kojoten und des Pumas festgestellt. Die Qualität der zitierten Arbeit soll hier in keiner Weise kritisiert werden, aber sie für derart unqualifizierte Verallgemeinerungen zu missbrauchen, ist einfach ungehörig und entspricht kaum dem Selbstverständnis eines WWF als renommierte Umweltschutzorganisation.

Nur ist der WWF mit diesem wenig überzeugenden Standpunkt nicht alleine. Der NABU zitiert auf seinen Seiten eine weitere Studie aufs den USA: „Effects of Wolf Mortality on Livestock Depredations" (Robert B. Wielgus, Kaylie A. Peebles, 2014), diese zeige, dass die Übergriffe auf Nutztiere in einem Gebiet nach der Bejagung der Wölfe zunehmen.“

Diese Arbeit, die nach Veröffentlichung im Original über Presseveröffentlichungen und Übersetzung bereits eine merkwürdige Metamorphose durchmachte, hier in der wolfszone gewürdigt, hat nun an ihrem Ursprung eine böse Abfuhr erhalten:Wolf Lethal Control and Livestock Depredations: Counter-Evidence from Respecified Models (Poudyal et al. 2016)

Die ursprünglich ermittelten Ergebnisse, aufgrund derer nicht nur der NABU sie gerne zitiert hat, haben einer kritischen Nachprüfung nicht standgehalten.
Siehe hier:
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/Postfaktische%20Debatten.html[/url]
Es macht keinen Unterschied, ob man in Gebiete mit historischen oder neuen Wolfsvorkommen und Weidetierhaltung schaut. Dort, wo es zumindest in Grenzen funktioniert und die Schäden in einem erträglichen Maß bleiben, beschränkt man sich nicht auf den passiven Herdenschutz. Wo immer sich Wölfe an geschützten Nutztieren vergreifen, werden sie geschossen. Das ist ein für den eingefleischten Wolfsschützer zwar grausames, aber ein durchaus vernünftiges Regulativ, weil das Wolfsrudel, oder städtisch ausgedrückt, die „Wolfsfamilie“ sehr wohl bemerkt, wann und wo ein Rudelmitglied auf der Strecke blieb. Diesen Zusammenhang verstehen Wölfe mit Sicherheit besser als diejenigen, die meinten, aus zweifelhaften Studien interpretieren zu müssen, dass die „Entnahme“ von Wölfen Nutztierschäden noch verstärken würde. Nur gut, dass diese Studie genau durch das gleiche Institut widerlegt wurde (mehr dazu hier), was von interessierter Klientel nur ungern wahrgenommen wird.
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/herdenschutz.html[/url]

Kann/ darf man Obigem nur deshalb nicht folgen, nur weil es auf der manch einem nicht genehmen Seite wie wolfzone.de nachzulesen ist?
Da müssen schon stichhaltigere Argumente kommen als bloße Vorurteile.
Nun war ich ja auch nicht immer meiner heutigen Auffassung. Ganz im Gegenteil.
Dies hat sich allerdings nach langer Beschäftigung mit dem Thema geändert, wobei ich, wie wiederholt hier betont, kein Wolfsgegner bin, ich bin nur eben kein kompromissloser Wolfsbefürworter.
Auch maße ich mir kein Urteil darüber an, ob meine Auffassung grundsätzlich richtig oder die anderer grundsätzlich falsch ist, zumal diese Entscheidung über falsch und richtig nicht in Stein gemeißelt vom Himmel fällt, (gefallen ist) sondern in einer gesellschaftlichen Übereinkunft als Prozeß getroffen wird. Und diese Entscheidung kann je nach Entwicklung der Situation heute so und morgen anders ausfallen.
Wir werden sehen, wie die Zukunft darüber entscheidet und jedem steht das gleiche Recht zu, dazu seine Auffassung darzulegen und andere für „seine“ Sache zu gewinnen und den Ausgang der Entscheidung zu beeinflussen.
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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Hendrik77
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hendrik77 »

OT
Hejsa !
Danke Hinnerk für deinen Beitrag von heute Nachmittag! Da ich aktuell nichts konstruktives zum Thema beizutragen habe bin ich hier erstmal raus um den Thread hier nicht mit OT Beiträgen zu füllen und Brandstifter nicht noch zu animieren.
Venlig hilsen
Hendrik77