Der Wolf in Deutschland / Pro u. Contra

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Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

Wer partout beim Thema Wolf nur das Böse sieht dem ist wohl als Kind zu häufig das Märchen vom Rotkäppchen oder vom Wolf und den sieben Geißlein vorgelesen worden. Da wird man natürlich irgendwie betriebsblind und will andere Meinungen und Fakten nicht sehen und erst recht nicht
Der von 25örefan gezeigte Zaun eines Wolfsgeheges dient nicht dem Schutz von Weidetieren sondern dem Schutz von Besuchern des Geheges. Bevor derartige Gehege behördlicherseits zugelassen werden muss der spätere Betreiber einer solchen Anlage unglaublich hohe Vorgaben der verschiedensten Behörden erfüllen, die teils völlig absurd erscheinen. Das liegt ganz einfach daran, dass die zuständigen Behörden wie Ordungsamt, Polizei, Veterinäramt, Naturschutzverbände und andere mehr nicht auf Erfahrungen im Umgang mit Wölfen zurückgreifen können. So wird einfach der größte Gau angenommen, den der Mensch sich in seiner kühnsten Phantasie vorstellen kann. Und so entstehen dann behördliche geradezu utopische Vorgaben, die bei der Planung eines Hochsicherheitsgefängnisses nicht höher sein können. Schließlich will sich kein Kommunalpolitiker oder Amtsmensch die Finger verbrennen.

Bei frei lebenden Wölfen ist das etwas vollkommen anderes. Wenn da ein Wolf ein Schaf reißt muss kein Politiker seinen Kopf hinhalten. Noch nicht.

Und wenn hier 25örefan Umweltschutzverbände anprangert, hier allen voran den Nabu und gleichzeitig Verschwörungstheoretikern wie taunusreiter.de Glauben schenkt, ja dann muss an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Der Glaube gehört in die Kirche. Zudem führen Glaubenskriege zu nichts. Das sollte doch die Vergangenheit hinreichend gezeigt haben.
Im Übrigen ist der von dir zum zweiten Mal verlinkte Bericht auf taunusreiter.de äußerst einseitig und extrem populistisch, einfach reißerischer Bild-bzw. Springer-Sensation-bzw. Boulevardjournalismus. Widerlich! Und dann dieses Hinweisschild:

[url=http://www.directupload.net][img]http://fs1.directupload.net/images/180112/ptng5r56.jpg[/img][/url]

Ja, so schüren Wolfshasser Angst. Einfach arm so etwas.
Ronald hat geschrieben: Gleichwohl für Weidetierhalter alleine aus kalkulatorischer Sicht nicht durchführbar und nicht überall ist Strom für die Zäune verfügbar.
Strom in Form von Netzstrom, also Strom aus der Steckdose, ist nicht erforderlich. Die meisten Weidezaungeräte werden mit einer normalen Zink-Kohle Batterie mit einer Leistung zwischen 50 und 130 Ah. betrieben. Die kostet bei uns im Landhandel zwischen 12 und 25 Euro incl. Entsorgungskosten. Je nach Länge des Zaunes und Bewuchs als auch der Leistungsfähigkeit des Geräts hält eine solche Batterie mehrere Wochen. Häufig werden aber ganz normale Auto-Akkus genutzt und bei Bedarf aufgeladen bzw. getauscht.
Häufig wird ja angenommen, dass Elektrozäune, weil die ja so heftige Stromstöße austeilen können ja einen hohen Stromverbrauch haben. Aber weit gefehlt. Ein Weidezaungerät im mittleren Preis- und Leistungssegment kostet zwischen 200 und 250 Euro und hat bei einer Leistung von 3 – 4 Joule einen Verbrauch von 500 mA. Das sind bei 12 Volt Betriebsspannung 6 Watt Die Zaunlänge darf bei Geräten dieser Leistungsklasse und bei mittlerem Bewuchs 15 km betragen. Leistungsfähigere Geräte schaffen auch 50 km.
Und wer so richtigen „Wumm“ sucht erhält auch Geräte in der 500 Euro-Klasse mit einer Leistung von rund 20 Joule. Die treiben dann sogar Bären in die Flucht. Für die Abwehr von Wölfen wird eine Entladungsstärke von 1 Joule empfohlen.
Der neueste Trend geht hin zu Solar betriebenen Weidezaungeräten mit Pufferspeicher für die Nacht.
Alles also kein großes Problem. Man muss die Möglichkeioten nur sehen und auch nutzen wollen.
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Ronald
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

Hinnerk hat geschrieben: Der von 25örefan gezeigte Zaun eines Wolfsgeheges dient nicht dem Schutz von Weidetieren sondern dem Schutz von Besuchern des Geheges.
Dann geht also DOCH Gefahr vom Wolf aus?
Hinnerk

Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Hinnerk »

Eine angenommene, hypothetische Gefahr. :wink:
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Ronald hat geschrieben:
Hinnerk hat geschrieben: Der von 25örefan gezeigte Zaun eines Wolfsgeheges dient nicht dem Schutz von Weidetieren sondern dem Schutz von Besuchern des Geheges.
Dann geht also DOCH Gefahr vom Wolf aus?
Eben und es zeigt, dass entgegen aller Beteuerungen, den gängigen Zaunhöhen nicht getraut wird.
Zumindest nicht von jenen, die sich auskennen.
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

25örefan hat geschrieben:Eben und es zeigt, dass entgegen aller Beteuerungen, den gängigen Zaunhöhen nicht getraut wird.
Zumindest nicht von jenen, die sich auskennen.
Korrekt! 8)
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

@ Hinnerk
Bei Deinen langen Abhandlungen vermisse ich leider Antworten auf diese bereits wiederholt gestellten Fragen:
Sollen unsere Weide-, Heide- und Deichlandschaften an Fluss und Meer so als Hochsicherheitstrakte mit zusätzlicher Gefährdung anderer Wildtiere gestaltet werden?
Und was die Kosten anbelangt, natürlich scheuen die Weidetierhalter die Kosten, insbesondere für Zäune die nahezu Bauwerke sind ( 140cm hoch mit Untergrabeschutz plus Strom), auch im Unterhalt enorme Summen verschlingen und somit eine Weidetierhaltung beim nötigen Einzäunen von vielen Hektar Weide und kilometerlangen Deichen an Meer und Flüssen noch unrentabeler machen.

Hier mal eine Kostenrechnung:
Der Bauer könnte sein Vieh mit 1,20 Meter hohen Elektrozäunen schützen. Aber Dommel bewirtschaftet 334 Hektar Land, größer als 450 Fußballfelder. Allein das rund 20 Hektar große Winterquartier wolfsicher einzuzäunen, würde 40.000 Euro kosten. Im Sommer müssen die Zäune umgesetzt werden, wenn eine Weide abgegrast ist und die Herde auf eine andere wechselt.
[url]http://www.taz.de/!5385189/[/url]
Wer soll das bezahlen?
PS
Und wofür das Ganze?
Nur weil wir (?) auch wieder ein von Mythos und Mystik umgebenen Großprädator in unseren Wäldern heimisch haben wollen obwohl dieser weltweit nicht vom Aussterben bedroht ist, ein Fehlen in den vergangenen 150 Jahren seit seiner Ausrottung in Westdeutschland keinen nennenswerten ökologischen Nachteil gebracht hat und auch in Zukunft keinen ökologischen Vorteil bringen wird?
Oder weil wir damit unser(?) vermeintlich ökologisches Gewissen beruhigen können?
Oder weil Umweltschutzverbände (allen voran der Nabu) damit ordentlich Spendengeld in ihre Kassen spülen?
Oder weil einige der vehementesten Verteidiger der Wiederbesiedlung Deutschlands durch den Wolf damit ihren Lebensunterhalt bestreiten?
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Ronald
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

Hinnerk hat geschrieben: Bevor derartige Gehege behördlicherseits zugelassen werden muss der spätere Betreiber einer solchen Anlage unglaublich hohe Vorgaben der verschiedensten Behörden erfüllen, die teils völlig absurd erscheinen. Das liegt ganz einfach daran, dass die zuständigen Behörden wie Ordungsamt, Polizei, Veterinäramt, Naturschutzverbände und andere mehr nicht auf Erfahrungen im Umgang mit Wölfen zurückgreifen können. So wird einfach der größte Gau angenommen, den der Mensch sich in seiner kühnsten Phantasie vorstellen kann. Und so entstehen dann behördliche geradezu utopische Vorgaben, die bei der Planung eines Hochsicherheitsgefängnisses nicht höher sein können.
Jetzt sind alle Behörden besetzt von ahnungslosen Deppen?
Ich glaub da machst du es dir doch zu einfach.
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Den Eindruck zu erwecken, dass Weidetiere vor freilebenden Wölfen nun geschützt werden müssten wie an Menschen gewöhnte Beutegreifer in Zoos, passt 1:1 auf die in der Märkischen Allgemeinen erwähnte "Schlacht" mit "Handwerkszeug" aus dem "Handbuch der Lobbyisten": "Kampagen fahren", "Druck erzeugen", "Thema (...) emotional zuspitzen", bewusste Führung "in die Eskalation" und "Ton oft eher schrill als gemäßigt" (a.a.O.).

Fragen wir doch einfach mal anders herum:

Warum wird denn beispielsweise insbesondere in Niedersachsen gern immer wieder behauptet, dass der in der Richtlinie Wolf empfohlene Herdenschutz nicht funktionieren würde?

Vielleicht, weil ihn von den Geschädigten kaum jemand überhaupt auch nur ausprobiert hat?

In den Landkreisen Vechta/Diepholz, wo eine einzige Wölfin für 10 Mal so viele Nutztierrisse verantwortlich war wie in Sachsen durchschnittlich ein ganzes Rudel, waren 98% der betroffenen Weidetiere unzureichend geschützt:
Die von dieser Wölfin gerissenen Nutztierbestände betrafen zu 98 Prozent Bestände, die keinen ausreichenden Grundschutz zur Wolfs-Abwehr aufwiesen.

Damaliger Umweltminister Stefan Wenzel, Kreiszeitung vom 02.07.2016, Genthe: „Habe das Gefühl, Thema wird gar nicht ernst genommen“ https://www.kreiszeitung.de/lokales/die ... 36395.html
Für den Rest Niedersachsens sieht die Quote der Schutzmaßnahmen nicht viel besser aus:
In der Landtagsantwort 17/7905 gab das damalige Unweltministerium Auskunft über die Zahl der Rissvorfälle mit Angabe der Schutzmaßnahmen für die Zeiträume

10.08.2016-31.12.2016: KEIN wolfsabweisender Schutz gemäss Richtlinie Wolf: 88%¹
01.01.2017-02.04.2017: KEIN wolfsabweisender Schutz gemäss Richtlinie Wolf: 100%²

¹ Von 76 Fällen war in lediglich 7 Fällen überhaupt ein wolfsabweisender Schutz nach der Richtlinie Wolf vorhanden - das entspricht gerade einmal 9%. In 2 Fällen (3%) fehlte die Information. In 67 von 76 Fällen (88%) war kein wolfsabweisender Schutz gemäss der Richtlinie Wolf vorhanden.

² Von 41 Fällen waren 13 zum Zeitpunkt der Landtagsantwort noch in Bearbeitung. Von den verbliebenen 28 Fällen war keiner mit einem wolfsabweisenden Schutz gemäss Richtlinie Wolf vorhanden.

(Quelle: Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung mit Antwort der Landesregierung - Drucksache 17/7652 - Drucksache 17/7905 vom 25.04.2017)

Auch das gehört eben zur ganzen Wahrheit.

Der wolfsabweisende Grundschutz gemäss der Richtlinie Wolf schreibt derzeit eine Höhe von mindestens 90 cm für elektrifizierte Zäune und 1,20 m für Festzäune vor. Der Untergrabeschutz muss nicht zwingend in den Boden eingelassen sein, sondern wird alternativ auch durch einen einzelnen stromführenden Draht in max. 20 cm Höhe zum Boden anerkannt. Dieser Draht lässt sich mit Isolatoren leicht an den bereits vorhandenen Zaunpfählen befestigen. Mit jedem Versuch, diesen stromführenden Draht zu unterbuddeln, erhält der Wolf (wahlweise der Hund oder das Wildschwein) einen Stromschlag, wird also bei jedem Versuch erneut negativ konditioniert und "vergrämt".

Man muss nicht einmal wildbiologisch vorgebildet sein, um zu erfassen, dass eine solche ständige Wiederholung negativer Reize viel eher zum Ziel führt als ein einmaliger Schuss von irgendeinem Hochsitz, bei dem der Wolf entweder stirbt und sein "Wissen" gar nicht mehr weitergeben kann oder sein Leben als schussverletztes Wildtier weiterleben muss - was ethisch und nach dem Tierschutzgesetz im Übrigen nicht zu vertreten wäre.
Ronald hat geschrieben:Gleichwohl für Weidetierhalter alleine aus kalkulatorischer Sicht nicht durchführbar und nicht überall ist Strom für die Zäune verfügbar.
Das ist mein Lieblings-Zitat des Tages. :mrgreen:

Wenn ich im Winter meine letzte Hunderunde bei völliger Dunkelheit im Wald gehe, habe auch ich immer ein mehrere Kilometer langes Stromkabel an meiner Stirnlampe befestigt, dessen Stecker zuhause in der Steckdose steckt - im Wald gibt's nämlich keine Steckdosen und deshalb auch kein Licht... :mrgreen:

Sorry Ronald, aber Tante Google hilft Dir gern weiter, wie die mobilen Weidezaungeräte funktionieren. Ich hab u. a. eines mit Autobatterie... :)
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25örefan
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben:1)Wer partout beim Thema Wolf nur das Böse sieht dem ist wohl als Kind zu häufig das Märchen vom Rotkäppchen oder vom Wolf und den sieben Geißlein vorgelesen worden. Da wird man natürlich irgendwie betriebsblind und will andere Meinungen und Fakten nicht sehen und erst recht nicht

2)Bei frei lebenden Wölfen ist das etwas vollkommen anderes. Wenn da ein Wolf ein Schaf reißt muss kein Politiker seinen Kopf hinhalten. Noch nicht.

3)Und wenn hier 25örefan Umweltschutzverbände anprangert, hier allen voran den Nabu und gleichzeitig Verschwörungstheoretikern wie taunusreiter.de Glauben schenkt, ja dann muss an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Der Glaube gehört in die Kirche.

4)Ja, so schüren Wolfshasser Angst..


5)Alles also kein großes Problem.
Zu 1) Umgekehrt wird wohl auch ein Schuh draus. Was hast du denn zuviel gelesen?
Werbebroschüren von Nabu & Co sowie die von Zaunherstellern?
Zu 2) Ja leider. aber das gilt auch für andere Verantwortlichkeiten.
Zu 3) Wo liest Du denn den Verschwörungstheoretiker heraus?
Zu 4) .. und wo den Wolfshasser?
Zu 5) Für Dich vielleicht, die wirklich Betroffenen sehen das ganz anders und das mit gutem Recht.
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Stadtflucht »

Natürlich muss sich ein Halter von Wölfen ganz besonders absichern. Er wird für jeden Schaden direkt haftbar gemacht und das weiß auch die Versicherung. Auch die Genehmigung wird nicht so schnell erteilt. Es muss umgekehrt ja auch verhindert werden, dass Menschen zu leicht ins Gehege gelangen. Nicht zu vergessen: Die Wölfe in Wildparks und insbesondere Zoos sind viel stärker an Menschen gewöhnt als wildlebende Tiere. Natürlich wären die nach einem Ausbruch entsprechend auch eher eine Bedrohung für den Menschen.

Dennoch sehe ich den Gedanken aus den Koalitionsverhandlungen nicht als völlig überzogen an. Eine abstrakte Gefahr für den Menschen und eine konkrete Gefährdung für das Gut besteht. Daher müssen Rechtsgrundlagen für die Abwehr möglicher Schäden geschaffen werden. Vieles wird sich dynamisch weiter entwickeln. Insbesondere muss sich zeigen, inwieweit sich Wölfe in kritischen Situationen (anhaltende wirtschaftliche Schäden in einem Gebiet oder anhaltend unnatürliche Annäherung an den Menschen) wieder vergrämen lassen. Ist das nicht möglich, muss natürlich auch die Tötung einzelner Tiere und Gruppen erwogen werden. Zumindest muss es die Möglichkeit dazu geben.
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Ronald
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:
(...)an meiner Stirnlampe befestigt
-Neuheit-
Wird jetzt mit umweltfreundlicher Stirnlampenbatterie betrieben:
Bild[
Fischgrete
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Fischgrete »

https://www.tvmidtvest.dk/artikel/hund- ... 0_gzqnnu38

Ich frage mich, wie viele der Wolfsgegner (vor allem der Jäger) wohl damit einverstanden wären, dann auch gleich alle Hunde mit auszurotten. Die sind ja immerhin für mehr tote Schafe und zu Tode gebissene Kinder verantwortlich als Wölfe. Aber wissenschaftliche Beweise passen natürlich schlecht in eine so gefühlsbeladene Debatte. :wink:
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Ronald »

25örefan hat geschrieben:Oder weil Umweltschutzverbände (allen voran der Nabu) damit ordentlich Spendengeld in ihre Kassen spülen?
Triffst den Nagel auf den Kopf:
https://www.wwf.de/spenden-helfen/fuer- ... gK4uvD_BwE
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von 25örefan »

Mit positiv besetzten Begriffen wie Umwelt- und Natirschutz (und wer will den nicht) hat man die Moral schon mal auf seiner Seite und kann daher auch leichter argumentieren und Zustimmung + Spenden einfahren.
Und die Kehrseite der Medaille?
NGO‘s Eigennutz:
https://www.wolf-nein-danke.de/ngo-s/eigennutz/
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Re: Wolfshysterie bekommt neue Nahrung

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Wenn man sich gegenüber den echten Praktikern im Wolfsgebiet als so dermaßen ahnungslos zum Thema geoutet hat wie Ronald, hilft am Ende offensichtlich nur noch die sinnfreie Clown-Schiene... :mrgreen:
Immerhin wissen wir nun, auf welchem Anteil echter "eigener Erfahrung" die "Argumente" Ronalds beruhen.
Hinnerk hat geschrieben:5)Alles also kein großes Problem.
25örefan hat geschrieben:Zu 5) Für Dich vielleicht, die wirklich Betroffenen sehen das ganz anders und das mit gutem Recht.
Definiere bitte "die wirklich Betroffenen", die das angeblich alle ganz anders sähen.

Tatsächlich handelt es sich lediglich um eine kleine, mit Lokalpresse und konservativ-liberaler Lokalpolitik gut vernetzte Gruppe aus einigen Tierhaltern und Vertretern der Jagd- und Agrarszene. Das weiß hier vor Ort mittlerweile jedes Kind.

Die Landesjägerschaft beklagt inzwischen die Meldemüdigkeit der lokalen Bevölkerung hinsichtlich Wolfssichtungen, während gleichzeitig die Fotofallennachweise zunehmen (und zu befürchten steht, dass unsere Wälder langsam mit Kameras zugetackert sind - auch kein so schönes Gefühl für die Erholungssuche im Wald).

Lokalpolitiker, die den Wolf zum ausdrücklichen Wahlkampfthema gemacht haben, haben massiv Stimmen eingebüsst:

Wolfsmonitor: Niedersachsen - Wahlkampffalle Wolf, 16.10.2017 http://wolfsmonitor.de/?p=10896

Ähnlich erging des dem CDU-Kandidaten für eine Samtgemeindebürgermeisterwahl im Landkreis Lüneburg, über dessen Wahlkampf gegen den Wolf der NDR berichtete. Die Stimmungmache gegen den Wolf bescherte dem Politiker ein desolates Wahlergebnis von 34,9% zu 65,1% gegenüber der unabhängigen Kandidatin, die für einen rein sachlichen Umgang mit dem Thema plädierte.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2618.html

Desweiteren sprechen sich auch immer mehr Weidetierhalter gegen den Umgang der radikalen Wolfsgegner mit dem Thema aus, z. B. ein Schäfer aus Amelinghausen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f3164.html

Auch der Verband der Freizeitreiter mit mehr als 72.000 Mitgliedern plädiert für ein Miteinander mit dem Wolf und führt auch schon mal Info-Ausritte durch Wolfsgebiete.

https://www.vfdnet.de/index.php/7047-wo ... ndereiters

Deswegen noch einmal: Wir finden es anmaßend, wenn Menschen mit Minderheiten-Interessen ungefragt für alle sprechen wollen.

Wir als ebenfalls "Betroffene" haben nicht darum gebeten, von Menschen, die Wölfe ohne Sinn oder zwingende Sachgründe abschiessen wollen, öffentlich "vertreten" zu werden oder uns deren Meinung aufzwingen zu lassen.

Wenn Du, lieber 25örefan, einen Großprädator, der Dir ganz persönlich keinen Vorteil oder Nutzen bringt, in den Wäldern nicht wieder heimisch sehen möchtest, dann ist das Deine individuelle Meinung, aber ganz gewiss nicht die aller "wirklich Betroffenen".

Daran ändert auch das inflationäre Verlinken von "Informationen" aus Jagdmagazinen und Wolfsgegner-Seiten nichts, denn die bedienen allenfalls die Filterblase der kleinen Klientel, die momentan gerade so aggressiv gegen den Wolf vorgeht.