Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

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Ronald
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Ronald »

Was sollen denn Grenzkontrollen bringen?
Jeder der nicht kontrolliert werden möchte geht doch eh schon über die grüne Grenze oder wollt ihr wieder eine Mauer errichten.
Bei einigen scheint mir der Gedanke nicht allzu fern, war ja wunderbar sicher damals in Dunkeldeutschland. :roll:
Dabei können wir auch gleich wieder Innerdeutsche Grenzen einführen, z.B. zwischen Bayern, BaWü und Hessen.

-Ronny
Hinnerk

Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Hinnerk »

EU-weit agierende Banden schleichen sich bestimmt nicht bei Nacht und Nebel über Rüben- und Maisfelder, über Gräben und Stacheldroht und über Kuhweiden stolpernd ins Nachbarland um da verdreckt und ohne Auto und "Werkzeug" blöd auf dem Acker oder an der Autobahn zu stehen. So handelt eher der von Polizei und Grenzschutz bereits bekannte und gehetzte Ganove, auf den die Beamten an der Grenze bereits warten. Denen gilt die zunehmende Überwachung an den Grenzen aber weniger.
Tatzelwurm
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Tatzelwurm »

Siehste Ronald,

die Beiden haben immer Recht und damit das letzte Wort,
auch wenn die Argumente schon über zig Seiten ausgetauscht wurden.
Irgendein Neues findet sich bestimmt noch im Internet oder in der
hinterletzten Gehirnwindung.

Entweder Altersstarsinn oder
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Gruss an die Spree oder gar nach Usedom

Detlef
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25örefan
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von 25örefan »

Hinnerk hat geschrieben:@ 25örefan:

Das ist so eine Sache mit den Zahlen. Wenn man nur die gefällige Statistik heraussucht, lässt sich alles dem eigenen Gusto entsprechend belegen.
Ich will dir nichts unterstellen 25örefan. Nur entspricht die von dir gezeigte Statistik nicht der aktuellen Situation. Zwischenzeitlich hat sich die Kriminalstatistik nämlich grundlegend geändert.
"Deine" Statistik endet 2014 und ist überholt. Die aktuellen Veröffentlichungen in den Medien weisen darauf hin, dass gerade in den letzten zwei Jahren die Einbruchdiebstähle weiter sprunghaft angestiegen sind. Warum ignorierst du diese allwöchentlich, kaum zu überlesenden Meldungen? Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nennt im Jahr 2015 eine Gesamtsteigerung der Wohnungseinbrüche in den zurückliegenden fünf Jahren von 35 Prozent:
http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2015/05/GDV-Einbruch-Report_2015.pdf
Allein im Jahr 2015 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche, die im GDV-Report noch gar nicht berücksichtigt wurden auf 167.000! Das entspricht einer Steigerung von 10 Prozent in einem Zeitraum von nur einem Jahr. Wenn ich nun ständig lese, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche im laufenden Jahr geradezu sprunghaft angestiegen ist lässt die ausstehende Statistik für 2016 nichts Gutes vermuten.
Hier nur ein Artikel dazu von unzähligen: Kriminaltätsrate

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ozent.html
Es ist wirklich so eine Sache mit den Zahlen.
Die Deinigen entsprechen den Meinigen sogar, sowohl was die Gesamtzahlen Einbrüche als auch die Einbruchsrate / 100.000 Einw. in den Bundesländern anbelangt. Unterschlagen habe ich keine Zahlen und auch den Anstieg der Einbruchsrate seit 2006 nicht unterschlagen
Auch die im Deinem ersten Link aufgezeigten Zahlen enden 2014, nur meine reichen weiter zurück, nämlich bis 1993 statt 1998. Sie sind damit zwar alt, aber nicht veraltet oder gar falsch. nich
Ich bestreite ja auch nicht, dass die Kriminalitätsrate in Bezug auf Einbrüche seit einem positiven Tief im Jahre 2006 mit 106.000 wieder gestiegen ist.
Erstaunlich nur ist, dass zu NichtSchengen-Zeiten, nämlich 1993 (250.000 Einbrüche ) bis 1998 (166.000), die Zahlen trotz Grenzkntrollen höher oder gleich den heutigen lagen und dass sie von '98 bis 2006 noch gesunken sind, obwohl man die Grenzen ja nicht noch dichter machen könnte. Allein an den Grenzkontrollen kann es deshalb ja nicht gelegen haben.
Nun ist es ja auch nicht so, das ich bestreite, dass mehr Kontrollen auch mehr Prävention bedeuten können. Aber aus aus den obigen Zahlen erschließt sich mir nicht, warum als erste Maßnahme sofort nach dem VorSchengen-Status gerufen wird, ohne zu bedenken, dass dafür die Vorteile der mit dem Schengenraum verbundenen Freizügigkeit (siehe hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schengen-abkommen-warum-wir-die-freizuegigkeit-bewahren-muessen-1642755.html ), aufgegeben werden müßten.
Deshalb halte ich eine differenziertere Betrachtungsweise im Gegensatz zu dem zwar im ersten Momeent verständlichen, meiner Meinung nach aber vorschnellem Ruf nach der Aufhebung der Freizügigkeit für nötig.
Möglichkeiten der Kontrolle gibt es genug, sie sind ja im Grenzkodex auch festgeschrieben:
Jede Person darf unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit an jeder Stelle ohne Personenkontrollen die Binnengrenzen überschreiten. Dies steht nicht der Möglichkeit entgegen, dass die nationalen Polizeibehörden befugt sind, auch in den Binnengrenzgebieten Kontrollen durchzuführen...
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV%3Al14514
Dem gemäß steht anderweitigen Kontrollen von Verdächtigen im Hinterland (wo sie zudem im Gegensatz zur Grenzkontrolle auch unerwartet durchgeführt werden können) nichts im Wege.
Außer vielleicht der Mangel an Finanzmitteln bei den Ermittlungsbehörden, aber feste Grenzkontrollen gäbe es ja wohl auch nicht für umsonst!
PS
Den Vorwurf, dass sich jeder gerne die Zahlen, Daten etc. heraussucht, die seiner Meinung entsprechen, kann ich nicht als Vorwurf gelten lassen, denn es ist ja wohl nur natürlich, da letztendlich die jeweilige Meinung des Einzelnen unter anderem auch auf diesem Wissen basiert.
Das ist ja bei Dir wie man sehen kann wohl nicht anders.
Und wenn hier im Verlaufe des Threads ohne Nachweis angeführt wurde, dass die Zahlen des BKA möglicherweise geschönt seien (warum auch immer), dann könnte ich bei den oben als Nachweis angeführten Zahlen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) argwöhnen, sie seien schwarzmalerisch, um so die ständig steigenden Versicherungsprämien zu rechtfertigen.
Tue ich zunächst einmal nicht, sondern nehme sie (wie andere Infos auch) als mir bisher nicht bekannt hin. Und eine Summe aus mir noch nicht bekannten oder gegenläufigen Infos können mich ja durchaus dazu bewegen, meine Meinung teilweise oder ganz zu revidieren.
Oder auch nicht :wink:
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

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25örefan
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von 25örefan »

Tatzelwurm hat geschrieben:Siehste Ronald,

die Beiden haben immer Recht und damit das letzte Wort,
auch wenn die Argumente schon über zig Seiten ausgetauscht wurden.
Irgendein Neues findet sich bestimmt noch im Internet oder in der
hinterletzten Gehirnwindung.

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Detlef
Trage etwas zum Thema bei oder eröffne eigenen Thread.
Wie wäre es mit:
"Besserwisserei und Rechthaberei- Möglichkeiten und Grenzen eines Forums - Tatzels Expertenrunde"
oder
"Die Kunst des inhaltsfernen Dazwischenrufens - Tricks und Kniffe von Tatzel"
oder
"Der verkannte Humorist - Übungen zum besseren Humorverständnis von und mit Tatzel"
Gutes Gelingen und rege Beteiligung! :wink:
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Tatzelwurm
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Tatzelwurm »

Warum sollte ich hier Beiträge verfassen,
wenn sie doch postwendend von dir zerrissen werden.

Ist man dafür, bist du dagegen,
ist man dagegen, bist du dafür.

Also äussere ich mich lieber provokant
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25örefan
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von 25örefan »

Tatzelwurm hat geschrieben:Warum sollte ich hier Beiträge verfassen,
wenn sie doch postwendend von dir zerrissen werden.

Ist man dafür, bist du dagegen,
ist man dagegen, bist du dafür.

Also äussere ich mich lieber provokant
Beiträge zum Thema!
Warum nicht?
Weil jemand dagegen (ich) ist, wenn Du dafür bist und umgekehrt?
Für mich ist das kein Problem. Dafür oder dagegen ist eine Frage des eigenen Standpunktes und keine grundsätzliche "Feindschaft", die nicht am Thema festgemacht ist.
Wenn Du Kommunikation möchtest, mußt Du mit "für" und "gegen" leben.
Provokation erzeugt allenfalls "gegen".
Ein gelegentlich Witz, ein gelegentlicher Seitenhieb zum oder im Thema und manchmal auch außerhalb, aber vorwiegend?
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H. C. Andersen

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Hinnerk

Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Hinnerk »

25örefan hat geschrieben: Erstaunlich nur ist, dass zu NichtSchengen-Zeiten, nämlich 1993 (250.000 Einbrüche ) bis 1998 (166.000), die Zahlen trotz Grenzkntrollen höher oder gleich den heutigen lagen und dass sie von '98 bis 2006 noch gesunken sind, obwohl man die Grenzen ja nicht noch dichter machen könnte. Allein an den Grenzkontrollen kann es deshalb ja nicht gelegen haben.
Nun ist es ja auch nicht so, das ich bestreite, dass mehr Kontrollen auch mehr Prävention bedeuten können. Aber aus aus den obigen Zahlen erschließt sich mir nicht, warum als erste Maßnahme sofort nach dem VorSchengen-Status gerufen wird, ohne zu bedenken, dass dafür die Vorteile der mit dem Schengenraum verbundenen Freizügigkeit (siehe hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schengen-abkommen-warum-wir-die-freizuegigkeit-bewahren-muessen-1642755.html ), aufgegeben werden müßten.
Ich weiß nicht, warum die Zahl der Einbrüche vor Schengen derartig hoch in Deutschland waren. Anderersets ist das über 20 Jahre her und interessiert heute weniger. Politisches Handeln muss sich der jeweils aktuellen Situation anpassen. Und die Kriminalitätsrate in Bezug auf Haus- und wohnungseinbrüche hat nun mal in der Zeit von 2014 bis jetzt rasant zugenommen. Tendenz weiterhin steigend. Da ist Handeln angesagt. Jetzt nach mehr Polizei zu schreien macht keinen Sinn. Da fehlt es bereits jetzt an allen Ecken und Enden und auch noch in ganz anderen Bereichen. Die Wünsche der Bundespolizei stehen da auf einer langen Warteliste. Aus diesem Grund ist es erforderlich, auch unkonventionelle Methoden in der Verbrechensbekämpfung einzusetzen.

Den "VorSchengen-Status" wollen wahrscheinlich die wenigsten Bürger. Dann hätten wir ja wieder das von früher bekannte kilometerlange Stop and go vor den Grenzen, insbesondere während der Urlaubszeit. Nein, heute gibt es ja andere effiziente Methoden. Die Holländer machen es vor. Jedes Auto welches die Grenze überquert wird per Kamera mit zugehörigen Kennzeichen erfasst. Das Kennzeichen wird mit einer Datenbank in Sekundenschnelle abgeglichen. Befindet sich dieses Kennzeichen auf irgendeiner Fahndungsliste innerhalb der EU wird der Wagen innerhalb kürzester Zeit festgesetzt.
Ja ja, jetzt kommen die Datenschützer... :roll:
Hellfried
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Hellfried »

Ronald hat geschrieben:Was sollen denn Grenzkontrollen bringen?
Jeder der nicht kontrolliert werden möchte geht doch eh schon über die grüne Grenze oder wollt ihr wieder eine Mauer errichten.
Bei einigen scheint mir der Gedanke nicht allzu fern, war ja wunderbar sicher damals in Dunkeldeutschland. :roll:
Dabei können wir auch gleich wieder Innerdeutsche Grenzen einführen, z.B. zwischen Bayern, BaWü und Hessen.

-Ronny
Die meisten Staaten auf diesem Planeten schützen und kontrollieren ihre Grenzen. Sind das dann in Deinen Augen auch alles böse Dikaturen, die Mauern errichten?

Das letzte Jahr, in dem Hunderttausende illegal und unregistriert nach Deutschland einreisten, hat aufgezeigt wie sinnvoll Grenzkontrollen sind. So gesehen halte ich die aktuelle dänische Regelung für absolut gerechtfertigt und nachvollziehbar.

Ach ja und wenn Du auf "Dunkeldeutschland" anspielst solltest Du in dieser Hinsicht Deine Heimatstadt nicht vergessen. Dort gibt es nämlich am Kottbusser Tor und im Görlitzer Park auch zahlreiche dunkle Ecken in denen es sich "wunderbar" leben lässt.
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25örefan
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von 25örefan »

Hellfried hat geschrieben:
Ronald hat geschrieben:Was sollen denn Grenzkontrollen bringen?
Jeder der nicht kontrolliert werden möchte geht doch eh schon über die grüne Grenze oder wollt ihr wieder eine Mauer errichten.
Bei einigen scheint mir der Gedanke nicht allzu fern, war ja wunderbar sicher damals in Dunkeldeutschland. :roll:
Dabei können wir auch gleich wieder Innerdeutsche Grenzen einführen, z.B. zwischen Bayern, BaWü und Hessen.

-Ronny
Die meisten Staaten auf diesem Planeten schützen und kontrollieren ihre Grenzen. Sind das dann in Deinen Augen auch alles böse Dikaturen, die Mauern errichten?
In der EU hat man sich aber anders entschieden und das aus gutem Grund.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schengen-abkommen-warum-wir-die-freizuegigkeit-bewahren-muessen-1642755.html
Und nochmals:
Ich bestreite nicht, dass die Kriminalitätsrate in Bezug auf Einbrüche seit einem positiven Tief im Jahre 2006 mit 106.000 wieder gestiegen ist.
Erstaunlich nur ist, dass zu NichtSchengen-Zeiten, nämlich 1993 (250.000 Einbrüche ) bis 1998 (166.000), die Zahlen trotz Grenzkntrollen höher oder gleich den heutigen lagen und dass sie von '98 bis 2006 noch gesunken sind, obwohl man die Grenzen ja nicht noch dichter machen konnte. Allein an den Grenzkontrollen kann es deshalb ja nicht gelegen haben.
Nun ist es ja auch nicht so, das ich bestreite, dass mehr Kontrollen auch mehr Prävention bedeuten können. Aber aus aus den obigen Zahlen erschließt sich mir nicht, warum als erste Maßnahme sofort nach dem VorSchengen-Status gerufen wird, ohne zu bedenken, dass dafür die Vorteile der mit dem Schengenraum verbundenen Freizügigkeit (siehe hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schengen-abkommen-warum-wir-die-freizuegigkeit-bewahren-muessen-1642755.html ), aufgegeben werden müßten.
Deshalb halte ich eine differenziertere Betrachtungsweise im Gegensatz zu dem zwar im ersten Moment verständlichen, meiner Meinung nach aber vorschnellem Ruf nach der Aufhebung der Freizügigkeit für nötig.
Möglichkeiten der Kontrolle gibt es genug, sie sind ja im Grenzkodex auch festgeschrieben:
Jede Person darf unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit an jeder Stelle ohne Personenkontrollen die Binnengrenzen überschreiten. Dies steht nicht der Möglichkeit entgegen, dass die nationalen Polizeibehörden befugt sind, auch in den Binnengrenzgebieten Kontrollen durchzuführen...
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV%3Al14514
Dem gemäß steht anderweitigen Kontrollen von Verdächtigen im Hinterland (wo sie zudem im Gegensatz zur Grenzkontrolle auch unerwartet durchgeführt werden können) nichts im Wege.
Außer vielleicht der Mangel an Finanzmitteln bei den Ermittlungsbehörden, aber feste Grenzkontrollen gibt es ja wohl auch nicht für umsonst!
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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Hendrik77
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa !
Soweit ich informiert bin kann jedes EU Land in einem besonderen Fall Grenzkontrollen bei der EU beantragen bzw. mit derem Einverständnis zeitlich begrenzt durchführen.
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=46&newsid=97586&h=EU-entscheidet:-Kontrollen-am-%C3%96resund-und-im-Grenzland-laufen-bald-aus
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=46&newsid=97630&h=Liebe-Autofahrer,-Grenzkontrolle-dreispurig
Venlig hilsen
Hendrik77
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von 25örefan »

Hendrik77 hat geschrieben:Hejsa !
Soweit ich informiert bin kann jedes EU Land in einem besonderen Fall Grenzkontrollen bei der EU beantragen bzw. mit derem Einverständnis zeitlich begrenzt durchführen.
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=46&newsid=97586&h=EU-entscheidet:-Kontrollen-am-%C3%96resund-und-im-Grenzland-laufen-bald-aus
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=46&newsid=97630&h=Liebe-Autofahrer,-Grenzkontrolle-dreispurig
Venlig hilsen
Hendrik77
Aber nur in diesem engen Rahmen:
Im Falle einer schwerwiegenden Bedrohung der öffentlichen Ordnung oder inneren Sicherheit können diese Länder ausnahmsweise für einen Zeitraum von höchstens 30 Tagen (der unter den in dem Kodex festgelegten Bedingungen verlängert werden kann) oder für die vorhersehbare Dauer der schwerwiegenden Bedrohung an ihren Binnengrenzen wieder Grenzkontrollen einführen. Diese Maßnahme sollte als letztes Mittel angesehen werden.
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV%3Al14514
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michael s
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von michael s »

ich war jahrelang Grenzgänger an der holländisch-deutschen Grenze VOR und NACH Schengen.
Daher weiß ich wie es sich anfühlt ständig kontrolliert zu werden oder halt auch nicht. Für mich ist Schengen
der wirkliche Start in ein vereinigtes Europa.
Die heutigen dänischen Kontrollen sind der politischen Stimmung in Dänemark geschuldet - und sonst niemandem.
Vor der sogenannten Flüchtlingswelle hat es auch ohne SICHTBARE Kontrollen funktioniert.
Mit Schengen ist das ehemalige "Zollgrenzgebiet" auf die kompletten Staatsgebiete ausgedehnt worden und es darf überall kontrolliert werden. Das wurde/wird ja auch verdeckt so gemacht.
Das Problem sind doch nicht die Flüchtlinge aus 2015 sondern eher Bürger anderer EU-Staaten (zumindest wenn man den Ergebnissen von deutschen Zielkontrollen glauben kann in Bezug auf zweifelhafte Besitzansprüche bei mitgeführten Waren). Nur mit der Menge der Flüchtlinge kann man es viel "weicher" begründen.
med venlig hilsen
Michael
Hinnerk

Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von Hinnerk »

michael s hat geschrieben:ich war jahrelang Grenzgänger an der holländisch-deutschen Grenze VOR und NACH Schengen.
Daher weiß ich wie es sich anfühlt ständig kontrolliert zu werden oder halt auch nicht. Für mich ist Schengen
der wirkliche Start in ein vereinigtes Europa.
Aber du weißt schon, dass du bei jedem Grenzübertritt von D nach NL mit dem PKW optisch-digital "gefilzt" wirst und zumindest vorübergehend in einer Datenbank zwecks Auswertung landest? Datenschützern wären da die Zollschranken mit Pass- und Personenkontrolle lieber. Aber die will ja auch kein Grenzgänger.
Da die Kameraüberwachung in allen möglichen und unmöglichen Bereichen derartige Ausmaße annimmt, dass es Personal kaum noch möglich ist die Unzahl von Überwachungsmonitoren ständig im Blickfeld zu haben wird jetzt von der Industrie an digitalen Überwachungssystemen gearbeitet, die auffälliges Verhalten von Personen erkennen sollen und dann Alarm schlagen.
Ein Markt mit einer unheimlichen Zukunftsperspektive. Wenn ich jung wäre würde ich da einsteigen. :mrgreen:
michael s
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Re: Grenzkontrollen im Rahmen des Schengener Abkommens

Beitrag von michael s »

Ja leider ist es mit der Kameraüberwachung schon lange so. Schau mal nach UK. Da werden ganze Innenstädte - und nicht nur dort- aufgezeichnet. Ob der Aufwand tatsächlich so viel mehr "Sicherheit" bietet wage ich zu bezweifeln. Aber es soll dem Otto-Normalverbraucher eine solches suggerieren. Obs hilft?? :?:
med venlig hilsen
Michael