hanno hat geschrieben:Hinnerk hat geschrieben:Langsam wird mir schlecht. Wenn sich ein zweiter Lee Harvey Oswald mit gleichem Ziel finden und dabei Erfolg haben sollte mache ich eine Flasche Sekt auf.
Du machst eine Flasche Sekt auf, wenn ein Mensch (egal wie man über ihn denkt und er handelt) getötet werden sollte ?
Ist das jetzt wirklich dein Ernst ?
Meine Meinung: Wenn ein Präsident die Todesstrafe verteidigt und aktuell ernsthaft überlegt die Folter, wie z.B. das Waterboarding zuzulassen und in jüngster Vergangenheit (während des Wahlkampfes) mehrfach geäußert hat, in kriegerischen Auseinandersetzungen Atomwaffen einzusetzen ("Ihr habt doch Atomwaffen, warum setzt ihr die nicht ein?") hat dieser für sich alle Menschenrechte verwirkt. Dies gilt in meinen Augen für Trump als auch für Erdogan. Wer diese Menschen in Schutz nimmt macht sich mitschuldig am Tod vieler anderer Menschen. OK, Trump ist noch nicht zum Mörder geworden. Allerdings ist er auf dem besten Weg.
Hättet ihr das Attentat auf Hitler auch abgelehnt? Komme jetzt keiner, dass das ja etwas gaaanz anderes ist. Erdogan ist bereits ein Massenmörder, Trump ist auf dem Weg einer zu werden. Ich glaube, viele sehen gar nicht, welche Gefahr von diesem Menschen für die gesamte Welt ausgeht. Die Gefahr haben unsere Eltern und Großeltern auch nicht gesehen.
Passt vielleicht hierhin: Einige von euch haben vielleicht den Film „Terror“ nach dem Theaterstück von Ferdinand von Schirach gesehen. Dreh- und Angelpunkt des Stücks ist eine Gerichtsverhandlung, in der sich ein junger Luftwaffensoldat dafür verantworten muss, dass er ohne jeden Befehl eine vollbesetzte Passagiermaschine abschoss, die sich in der Gewalt von Terroristen befand mit dem Ziel, die Maschine in das vollbesetzte Olympiastadion in München zu lenken. Der Soldat stand auf einem ethischen Prüfstand: Schießt er eigenmächtig die mit 164 Menschen besetzte Maschine über freiem Gelände ab oder überlässt er die Maschine den Terroristen, was den Tod von wahrscheinlich einigen tausend Fußballfans bedeutet hätte? Von seinen Vorgetzten kamen keine klaren Anweisungen. Aber es musste eine schnelle Entscheidung her. Letztlich zählten Sekunden. Der Soldat entschloss sich zum Abschuss der Maschine.
Das Gericht hatte nun darüber zu entscheiden, ob sich der Soldat des 164-fachen Mordes zu verantworten hat bzw. um die Frage, ob ein Mensch unschuldige Menschen töten darf um andere unschuldige Menschen zu retten.
Das besondere am Theaterstück als auch bei dem zweiteiligen Fernsehfilm: Die Urteilsverkündung mit der Begründung wurden sowohl im Theaterstück als auch in der Fernsehfassung in zwei Fassungen eingeübt bzw. gedreht. Das Stück wurde jeweils vor der Urteilsteilsverkündung abgebrochen. Alsdann mussten die Zuschauer quasi als Richter oder Schöffen über schuldig oder nicht schuldig entscheiden.
Ich habe sowohl die Theaterversion in Oldenburg gesehen als auch die Fernsehversion. Im Theater stimmten 85 Prozent der Zuschauer gegen eine Verurteilung des Soldaten und traten damit die Verfassung mit Füßen. Bei der Fernsehfassung sprachen sich sogar 87 Prozent für Freispruch aus. Und entsprechend des Abstimmungsergebnisses wurde dann das passende Urteil gezeigt. Das war insbesondere im Theater recht spannend. Ich erlebte da zum ersten Mal, dass die Zuschauer nach dem Stück spontan in Grüppchen miteinander diskutierten und ihre Standpunkte verteidigten.
Ja, warum schreibe ich das Ganze hier? Ist das vielleicht irgendwie so etwas wie ein Gleichnis?
http://www.nwzonline.de/panorama/terror-urteil-mit-abstimmungspannen_a_31,1,2335447398.html
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.tv-drama-um-angriff-auf-allianz-arena-terror-ihr-urteil-darf-man-eine-passagiermaschine-abschiessen.0819a745-a6bd-4003-b012-7771f671f5dd.html