Hallo !
Leider spreche ich (noch) kein Dänisch. Somit ist es ziemlich schwer -bis unmöglich- herauszubekommen, ob es in Dänemark Möglichkeiten gibt, sein Leben alternativ zu gestalten; ob sich die Situation diesbezüglich ähnlich verhält wie in Deutschland oder nicht und wie die Dänen dazu stehen.
Besonders würde mich interessieren:
- Gibt es in Dänemark "Bio-Läden" bzw. "Naturkostläden ?? Wie stehen die Dänen zu dem Thema ökologische Landwirtschaft ??
- Wie häufigig gibt es alternative Ärzte (z.B. Homöopathie, Antroposophie, Naturheilkunde, ..) und werden diese teilweise (oder sogar vollständig) von der Krankenkasse bezahlt ??
- Gibt es in Dänemark eine Impfpflicht ?? (oder wie Deutschland nur eine Impfempfehlung) - besonders für Kleinkinder ??
- Gibt es Alternativen zu den staatlichen Schulen und Kindergärten ??
Wäre toll wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte !!!
( jede noch so kleine Info wäre super )
Vielen Dank und Viele Grüsse
Martin
Alternativ leben in Dänemark
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RR201
Alternativ leben in Dänemark
Zuletzt geändert von RR201 am 09.11.2002, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine
Hallo Martin,
es gibt in jedem Supermarkt ökologisch angebaute Produkte. Allerdings weiß ich nicht, was die Richtlinen sind, um dieses Siegel zu bekommen.
Alternative Ärtze habe ich bisher noch nicht viele gesehen, soll nicht heißen, dass es die nicht gibt, aber ich kenn keinen.
Allerdings ist das Wechseln des Arztes in DK im allgemeinen schwerer. Jeder bekommt einen Hausarzt und den kann man alle 6 Monate wechseln. Ist allerdings mit Bürokratie verbunden. Fachärzte kann man nur nach vorheriger Überweisung durch den Hausarzt besuchen. Jeder andere Arztbesuch erfolgt auf eigene Kosten.
Es gibt in DK viele Privatschulen und auch Kindergärten nach Steiner und Montesorri.
ich hoffe das reicht mal als anregung.
Vielleicht bietet auch die Seite www.workindenmark.dk hilfe.
SaBine
es gibt in jedem Supermarkt ökologisch angebaute Produkte. Allerdings weiß ich nicht, was die Richtlinen sind, um dieses Siegel zu bekommen.
Alternative Ärtze habe ich bisher noch nicht viele gesehen, soll nicht heißen, dass es die nicht gibt, aber ich kenn keinen.
Allerdings ist das Wechseln des Arztes in DK im allgemeinen schwerer. Jeder bekommt einen Hausarzt und den kann man alle 6 Monate wechseln. Ist allerdings mit Bürokratie verbunden. Fachärzte kann man nur nach vorheriger Überweisung durch den Hausarzt besuchen. Jeder andere Arztbesuch erfolgt auf eigene Kosten.
Es gibt in DK viele Privatschulen und auch Kindergärten nach Steiner und Montesorri.
ich hoffe das reicht mal als anregung.
Vielleicht bietet auch die Seite www.workindenmark.dk hilfe.
SaBine
Zuletzt geändert von Bine am 09.11.2002, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Fischkopf
Hallo Martin,
es ist ziemlich unproblematisch, ökologische Lebensmittel zu bekommen. In den Supermärkten gibt es ein relativ großes Sortiment zu guten Preisen, außerdem gibt es besonders auf dem Land (zumindest hier in Nordseeland) eine Menge Höfe, wo man direkt Ware kaufen kann, die ökologisch produzieren.
Zum Thema Ärzte kann ich nicht viel sagen. Wir haben Glück, weil der Arzt, den wir zugeteilt bekamen, alternativen Methoden gegenüber offen ist.
Es gibt keine Schulpflicht hier sondern nur Unterrichtspflicht. Alternative Schulen gibt es echt viele, zum Beispiel Rudolf-Steiner Schulen.
Viele Grüße
Martina
es ist ziemlich unproblematisch, ökologische Lebensmittel zu bekommen. In den Supermärkten gibt es ein relativ großes Sortiment zu guten Preisen, außerdem gibt es besonders auf dem Land (zumindest hier in Nordseeland) eine Menge Höfe, wo man direkt Ware kaufen kann, die ökologisch produzieren.
Zum Thema Ärzte kann ich nicht viel sagen. Wir haben Glück, weil der Arzt, den wir zugeteilt bekamen, alternativen Methoden gegenüber offen ist.
Es gibt keine Schulpflicht hier sondern nur Unterrichtspflicht. Alternative Schulen gibt es echt viele, zum Beispiel Rudolf-Steiner Schulen.
Viele Grüße
Martina
Zuletzt geändert von Fischkopf am 13.11.2002, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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RR201
Vielen Dank für Eure Antworten !
Ich habe leider noch nicht herausgefunden, ob es in Dänemark eine Impfpflicht gibt oder nicht.
Vielleicht könnt Ihr mir dazu noch irgendwie weiterhelfen ??
Viele Grüsse
Martin
Bearbeitet von - RR201 am 29.11.2002 11:37:14
Ich habe leider noch nicht herausgefunden, ob es in Dänemark eine Impfpflicht gibt oder nicht.
Vielleicht könnt Ihr mir dazu noch irgendwie weiterhelfen ??
Viele Grüsse
Martin
Bearbeitet von - RR201 am 29.11.2002 11:37:14
Zuletzt geändert von RR201 am 29.11.2002, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Sara
Hallo,
in DK ist die soziale Leistung sehr hoch, d.h., dass man 40-60 Prozent vom Lohn an den Staat gibt. Du kannst so ins Spital etc, gehen, ohne etwas zu bezahlen, nur mit einer Karte, in der Du registriert bist. Das System ist recht komplex, ich empfehle Dir, Dein Konsulat zu befragen, die sollten Dir weiterhelfen koennn.
in DK ist die soziale Leistung sehr hoch, d.h., dass man 40-60 Prozent vom Lohn an den Staat gibt. Du kannst so ins Spital etc, gehen, ohne etwas zu bezahlen, nur mit einer Karte, in der Du registriert bist. Das System ist recht komplex, ich empfehle Dir, Dein Konsulat zu befragen, die sollten Dir weiterhelfen koennn.
Zuletzt geändert von Sara am 18.12.2002, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo.
Es gibt keine Impfpflicht. Die MFR-Impfung gegen Masern usw. wird auch nicht von jedem angenommen. Was die andere Impfreihe gegen Wundstarrkrampf usw. angeht, habe ich noch nie von Impfverweigerung gehört, (halte die Verweigerung auch persönlich für unverantwortlich).
Es gibt jede Menge Privatschulen, wenn man darauf steht. Alle begründen sich selber mit besonderen pädagogischen Konzepten. Als "alternativ" im deutschen Sinne kenne ich selber nur die besagten Steiner-Schulen, aber es gibt sicher mehr.
Die Aufgeschlossenheit gegenüber alternativen Wohnformen und ökologischen Lebensmitteln ist wesentlich grösser als in Deutschland, und die Auswahl bei beidem wesentlich besser. Bei den Lebensmitteln liegt die Betonung aber auf der ökologischen Erzeugung. Ökologisch erzeugtes, helles Weizenmehl kriegt man an jeder Ecke, ökologisches Dinkelmehl oder Vollkornmehl beispielsweise aber praktisch gar nicht. Die ökologischen Produkte sind auch nur inhaltlich ökologisch, nicht in Bezug auf Transport und Verpackung: Ökologischer Joghurt etwa wird in einer Wegwerf-Verbundsstoffhülle verkauft, die beim Verbrennen ungünstige Abgase erzeugt und in der immer Reste zurückbleiben.
Alles in allem halte ich die dänische Gesellschaft aber für eher weniger aufgeschlossen gegenüber alternativen Lebensstilen, als die deutsche! Homöopatie und Naturheilkunde werden eher verlacht. Leute, die von Jahrmarkt zu Jahrmarkt ziehen und von selbstgeflochtenen Körben, Diavorträgen u.ä. leben, scheint es nicht zu geben. Menschen werden nach ihrer Arbeit beurteilt, und Leute, die lieber Haus, Kinder, Garten und Kunsthandwerk betreuen/betreiben als arbeiten gehen, gelten als ewig gestrig.
Ausserdem hält der Staat die Bürger aufgrund des Abgabensystems stärker an der Schnur: Die Benutzerbezahlung im Gesundheitswesen (Medizin, Zahnarzt), Kindergarten, Sportaktivitäten, Fernsehlizenz, Müllabfuhr, Energie ist wesentlich höher als in Deutschland. Grosse Wohnungen sind kaum zu mieten, man muss kaufen und sich damit zu ständigen Zins- und Tilgungsleistungen verpflichten. Die Grundsteuern sind hoch. Ein Ehengattensplitting gibt es fast nicht, weshalb beide Ehepartner arbeiten müssen. Die hohe Einkommensteuer und der verschwindend geringe Grundfreibetrag bedeuten weiterhin, dass man z.B. als Selbständiger einen recht hohen Umsatz haben muss.
Weiterhin müssen Leute, die von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe leben wollen, mit baldiger "Aktivierung" rechnen: In vielen Fällen ein schwachsinniges Verpackungsfalten, das die Kommune organisiert.
Ob Dänemark für einen alternativen Lebensstil das richtige Land ist, hängt davon ab, was man darunter versteht. Dänemark ist aber auf jeden Fall sehr abweisend gegenüber Ausländern, die weder Vermögen noch eine feste, legale Arbeit haben.
Das war hoffentlich erschöpfend, ich hatte mir selber auch einiges überlegt...
Michael
Es gibt keine Impfpflicht. Die MFR-Impfung gegen Masern usw. wird auch nicht von jedem angenommen. Was die andere Impfreihe gegen Wundstarrkrampf usw. angeht, habe ich noch nie von Impfverweigerung gehört, (halte die Verweigerung auch persönlich für unverantwortlich).
Es gibt jede Menge Privatschulen, wenn man darauf steht. Alle begründen sich selber mit besonderen pädagogischen Konzepten. Als "alternativ" im deutschen Sinne kenne ich selber nur die besagten Steiner-Schulen, aber es gibt sicher mehr.
Die Aufgeschlossenheit gegenüber alternativen Wohnformen und ökologischen Lebensmitteln ist wesentlich grösser als in Deutschland, und die Auswahl bei beidem wesentlich besser. Bei den Lebensmitteln liegt die Betonung aber auf der ökologischen Erzeugung. Ökologisch erzeugtes, helles Weizenmehl kriegt man an jeder Ecke, ökologisches Dinkelmehl oder Vollkornmehl beispielsweise aber praktisch gar nicht. Die ökologischen Produkte sind auch nur inhaltlich ökologisch, nicht in Bezug auf Transport und Verpackung: Ökologischer Joghurt etwa wird in einer Wegwerf-Verbundsstoffhülle verkauft, die beim Verbrennen ungünstige Abgase erzeugt und in der immer Reste zurückbleiben.
Alles in allem halte ich die dänische Gesellschaft aber für eher weniger aufgeschlossen gegenüber alternativen Lebensstilen, als die deutsche! Homöopatie und Naturheilkunde werden eher verlacht. Leute, die von Jahrmarkt zu Jahrmarkt ziehen und von selbstgeflochtenen Körben, Diavorträgen u.ä. leben, scheint es nicht zu geben. Menschen werden nach ihrer Arbeit beurteilt, und Leute, die lieber Haus, Kinder, Garten und Kunsthandwerk betreuen/betreiben als arbeiten gehen, gelten als ewig gestrig.
Ausserdem hält der Staat die Bürger aufgrund des Abgabensystems stärker an der Schnur: Die Benutzerbezahlung im Gesundheitswesen (Medizin, Zahnarzt), Kindergarten, Sportaktivitäten, Fernsehlizenz, Müllabfuhr, Energie ist wesentlich höher als in Deutschland. Grosse Wohnungen sind kaum zu mieten, man muss kaufen und sich damit zu ständigen Zins- und Tilgungsleistungen verpflichten. Die Grundsteuern sind hoch. Ein Ehengattensplitting gibt es fast nicht, weshalb beide Ehepartner arbeiten müssen. Die hohe Einkommensteuer und der verschwindend geringe Grundfreibetrag bedeuten weiterhin, dass man z.B. als Selbständiger einen recht hohen Umsatz haben muss.
Weiterhin müssen Leute, die von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe leben wollen, mit baldiger "Aktivierung" rechnen: In vielen Fällen ein schwachsinniges Verpackungsfalten, das die Kommune organisiert.
Ob Dänemark für einen alternativen Lebensstil das richtige Land ist, hängt davon ab, was man darunter versteht. Dänemark ist aber auf jeden Fall sehr abweisend gegenüber Ausländern, die weder Vermögen noch eine feste, legale Arbeit haben.
Das war hoffentlich erschöpfend, ich hatte mir selber auch einiges überlegt...
Michael
Grüsse
Michael
Michael