2 Zentimeter fehlten zur Katastrophe - DK muß Deiche erhöhen

[frosch]

Über die steigenden Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels haben wir ja schon manchesmal diskutiert.
Und das DK mit 7000 km Küstenlänge besonders betroffen ist, zumal die meisten grossen Städte am Meer liegen, ist ja klar.
Wie eminent aber diese Herausforderung ist, und wie unmittelbar, zeigt für mich dieser Artikel:
http://www.pressreader.com/germany/neues-deutschland/20150820/282149290054145/TextView

Ich zitiere mal diesen Teil:
"In Kopenhagen erinnert man sich noch mit Schrecken an den Sturm Bodil, der im Dezember 2013 den Wasserspiegel zeitweise um 1,68 Meter ansteigen ließ. Zwei Zentimeter mehr hätten zu ungeahnten Problemen geführt, weil dann das U-Bahnsystem betroffen gewesen wäre. Nun sind die Stadt und mit ihr viele andere Gemeinden im Land damit beschäftigt, einen Plan zu erstellen, wo Deiche und Schleusen gebaut werden müssen.

»Derzeit sieht es so aus, als ob die wirtschaftlichste Lösung für Kopenhagen im Bau von zwei Deichen mit Schleusen am Nord- sowie Südhafen besteht«, sagte Lykke Leonardsen, die Verantwortliche für die Vorbereitung der Stadt auf den Klimawandel. Das werde ein Mammutprojekt. Es gehe nun erst einmal darum, dass sich Experten, Politiker und Bürger einig werden, was getan werden müsse."

Das hört sich so an, als wenn wieder mal der alten friesische Spruch gilt "Wer nicht will deichen, der muß weichen" (auf Platt: "„Keen nich will dieken, de mutt wieken“) weiter seine Gültigkeit hat.
Und ob man sich in DK wirklich rechzeitig auf Maßnahmen einigt - oder ob erstmal die U-Bahn in Kopenhagen absaufen muß?

[Kairos]

Dann sollen die die Deiche bauen - kein Grund zur Panik und Hysterie.

[breutigams]

Wo ist das Problem, Deiche und andere Sicherungsanlagen werden erweitert und fertig.

[25örefan]

Dann sollen die die Deiche bauen - kein Grund zur Panik und Hysterie.

Wo ist das Problem, Deiche und andere Sicherungsanlagen werden erweitert und fertig.

Wenn das mal so einfach wäre
Das muß schließlich auch bezahlt werden.
Es steht ja noch das Großprojekt Fehmarn-Belt an und wenn man bedenkt, dass sogar die vergleichsweise lächerlichen Ausgaben für die Fähre Rønne - Sassnitz aus Kostengründen eingespart werden sollten, frag ich mich, wo die Kroners herkommen sollen.
Aber möglicherweise ja kein Problem, DK schafft das Bargeld eh bald ab und bezahlt weit über digitalem Mittelmaß per Dankort

[Lars J. Helbo]

Es steht ja noch das Großprojekt Fehmarn-Belt an und wenn man bedenkt, dass sogar die vergleichsweise lächerlichen Ausgaben für die Fähre Rønne - Sassnitz aus Kostengründen eingespart werden sollten

Das sind aber zwei Sachen, die mit einander nix zu tun hat. Es ist doch nur in DE, dass man glaubt der Tunnel würde "von DK bezahlt". Der Tunnel und die Anlagen auf Land in DK werden von den Nutzern bezahlt. Es fliessen also keinerlei Steuergelder rein und der Haushalt wird nicht belastet.

[25örefan]

Es steht ja noch das Großprojekt Fehmarn-Belt an und wenn man bedenkt, dass sogar die vergleichsweise lächerlichen Ausgaben für die Fähre Rønne - Sassnitz aus Kostengründen eingespart werden sollten

Das sind aber zwei Sachen, die mit einander nix zu tun hat. Es ist doch nur in DE, dass man glaubt der Tunnel würde "von DK bezahlt". Der Tunnel und die Anlagen auf Land in DK werden von den Nutzern bezahlt. Es fliessen also keinerlei Steuergelder rein und der Haushalt wird nicht belastet.

Im Laufe von vielen Jahrzehnten werden die Nutzer voraussichtlich den Tunnel bezahlt haben, der Staat allerdings muß bis dahin in Vorleistung gehen. Wahrscheinlich in Form von Staatsverschuldung. Auch das betrifft den Bürger/ Steuerzahler.

[frosch]

Kopenhagen ist 2013 knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt, wir haben 2015 und bis heute man noch nicht einmal konkrete Pläne, wie man allein in der Hauptstadt dem Meeresspiegel-Anstieg und der Häufung extremer Wetterereignisse begegnen will.
Das erscheint mir nicht gerade als vorsorgliche und schlaue Politik, zumal man in Sachen Tunnel, dessen Nutzen höchst umstritten ist, wesentlich weiter ist.

Wie 25örefan sehr richtig sagt, kann die Vorfinanzierung des Fehmern Tunnels natürlich ein Problem für den notwendigen Deichbau werden. Zumal die Refinanzierung des Tunnels nur klappt, wenn die Verkehrsprognosen zutreffen. Die aber für die aktuellen Jahre bereits widerlegt sind.
Die Finanzierungsproblematik verschärft sich noch, weil die EU Fördermittel erheblich geringer ausfallen, als ursprünglich geplant.

Der andere Aspekt ist, das man mit einer festen Fehmernquerung noch mehr klimaschädlichen PKW/LKW Verkehr generiert, das Problem des Meeresspiegelanstiegs also weiter verschärft.