Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

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MBPUNKT
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Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von MBPUNKT »

Ich (71) lese hier im Forum immer wieder Beiträge zum Thema "Auswandern nach DK".

Und ja, ich lese natürlich auch die vielen Antworten von Deutschen, die diesen Schritt lange hinter sich haben. Und wohl auch zufrieden sind.

Aber ist das wirklich ein mehrheitlich gangbarer Weg?

Mir wurde von einem Ehepaar berichtet, das jahrelang seinen Urlaub in Schwaben verbracht hatte, immer am selben Ort.

Dann wurden sie Rentner und haben ihren Lebensmittelpunkt nach dort verlegt.

Letztendlich sind sie gescheitert und nach Nodddeutschland zurückgekehrt. Sie wurden dort in Schwaben als neue Nachbarn nicht angenommen.

Ich hätte einen wahnsinnigen Bammel davor, dass mir das in DK auch widerfahren könnte. Und das, obwohl ich seit 45 Jahren, teilweise mehrfach im Jahr, dort zu Gast bin. Ein ganz kleines bisschen sogar die Sprache spreche.
Ich kann mich ärgern, bin aber nicht verpflichtet dazu :!:
NTC
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von NTC »

Da hast Du eine wirklich gute Frage aufgetan und einen Punkt getroffen, den ich auch sehr skeptisch gegenüber stehe. Ich mache unheimlich gerne Urlaub in DK. Es ist jedes Mal wie in ein zweites zu Hause kommen, noch mehr, seit ich ein eigenes Ferienhaus in DK habe. Aber was wäre wenn ich dort fest wohnen würde? Wäre es dann immer noch das selbe Gefühl? Dort wohnen, wo andere Urlaub machen klingt ja erstmal ganz verlockend. Aber das Urlaubsgefühl geht dadurch auch irgendwie verloren.
Ich könnte es mir momentan nicht vorstellen dort zu wohnen. Das gilt aber nicht nur für DK. Ich würde auch nicht in anderen Regionen wohnen wollen, in denen ich gerne Urlaub mache, eben um dieses Urlaubsgefühl nicht zu verlieren. Vor allem würde ich das nicht tun, wenn ich schon Rentner wäre. Da könnte ich mich doch sonst wo das ganze Jahr aufhalten, mein Wohnort wäre definitiv immer noch in SH oder HH. Warum sollte ich mir die Umstände die so eine Auswanderung mit sich bringt antun?
Callista
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von Callista »

Mir fällt der Abschied von DK, wenn ein Urlaub zu Ende geht, jedesmal sehr schwer. In der Heimat ist es mir immer zu eng, zu voll, zu laut. Ganz besonders nach Tagen oder Wochen in dänischer Ruhe und Weite. Und je älter ich werde, umso mehr.

Ja, Träume vom Auswandern gab es auch bei uns. Wäre es nicht toll, für immer den übervollen Straßen, den ständigen Staus zu entkommen, größeren Abstand zu ewig grillenden und kaminheizenden Nachbarn zu haben, dem ungesunden NRW-Klima auszuweichen?

Irgendwann siegt die "Vernunft". Im Rentenalter noch eine neue Sprache lernen? Was ist, wenn mit dem Älterwerden die Gesundheit streikt und man (Haus-, Zahn-, Augen-, Not-)Ärzte braucht? Wenn die Energie fürs Radfahren oder Wandern gegen den Wind mehr und mehr nachlässt? Wenn die Freunde aus der Heimat nicht mehr 800 km für einen Besuch zurücklegen (können)? Wenn einem die dunklen Wintermonate in DK plötzlich doch zu lang werden?

Und so bleibts beim Träumen und der Vorfreude auf den nächsten Urlaub.
Pippilotta
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von Pippilotta »

Nein, weil nach spätestens 3 Monaten das Urlaubsgefühl aufhört und der Alltag da ist. Der Alltag in einem fremden Land, mit einer anderen Kultur, einer meist fremden Sprache und einer anderen Mentalität der Menschen. Das führt oft zu Ausgrenzung und Einsamkeit, damit muss man erstmal klarkommen.

Ich selbst bin vor mehr als 15 Jahren nach Dänemark gezogen als mir dort ein Job angeboten wurde. Ich habe mich nie als Auswanderer gefühlt, weil ich DK vorher gar nicht kannte und mich nie mit dem Land und den Leuten beschäftigt hatte. Aber das Jobangebot war interessant, ich hatte gerade Lust auf Veränderung und war ungebunden, da habe ich einfach ja gesagt. Es konnte ja nichts schief gehen, weil ich ja keine rosarote Brille auf hatte sondern einfach mal was Neues ausprobieren wollte.

Der Job war klasse, die Firmensprache war Englisch und das konnte ich fliessend. Schnell merkte ich dass das Land schön ist und die Menschen mochte ich auf Anhieb. Die dänische Mentalität war der meinen sehr nahe. Ich beschloss zu bleiben und erlernte die Sprache innerhalb kurzer Zeit durch selbststudium.

Für mich ist Dänemark meine Heimat geworden. Jedoch habe ich in der ganzen Zeit viele Deutsche kennen gelernt, welche wieder nach D zurück gegangen sind. Die Gründe hierfür waren vielseitig. Viele glaubten ihre Sorgen und Alltagsprobleme loszuwerden wenn sie in ein anderes Land ziehen.... und waren dann sehr überrascht, dass die Sorgen und Alltagsprobleme mit im Gepäck waren - und noch neue dazu kamen.
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MBPUNKT
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von MBPUNKT »

Ich danke euch für eure Gedanken!

@Pippilotta,

Ich danke auch dir für deine interessanten Ausführungen. Und die Sache mit dem Selbststudium fasziniert mich. Wenn man muss, kann man auch. Aber wenn man als Ruheständler nach Dänemark auswandert, muss man vieles eben auch NICHT mehr, und einem Vermeidungsverhalten, was die Integration angeht, wird dadurch womöglich Vorschub geleistet.

Nicht etwa, dass ich nicht jedem Auswanderer wünschen würde, dass sein Vorhaben ihm gelingen möge, aber die Realitäten können einem wohl doch gehörig dazwischengrätschen.

Mir geht das oben erwähnte Paar nicht aus dem Kopf, welches nur nach Schwaben gezogen war und selbst dort "Auswanderer" im eigenen Land war.
Ich kann mich ärgern, bin aber nicht verpflichtet dazu :!:
Pippilotta
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von Pippilotta »

MBPUNKT hat geschrieben: 22.04.2023, 09:02 Ich danke euch für eure Gedanken!

@Pippilotta,

Ich danke auch dir für deine interessanten Ausführungen. Und die Sache mit dem Selbststudium fasziniert mich. Wenn man muss, kann man auch. Aber wenn man als Ruheständler nach Dänemark auswandert, muss man vieles eben auch NICHT mehr, und einem Vermeidungsverhalten, was die Integration angeht, wird dadurch womöglich Vorschub geleistet.

Nicht etwa, dass ich nicht jedem Auswanderer wünschen würde, dass sein Vorhaben ihm gelingen möge, aber die Realitäten können einem wohl doch gehörig dazwischengrätschen.

Mir geht das oben erwähnte Paar nicht aus dem Kopf, welches nur nach Schwaben gezogen war und selbst dort "Auswanderer" im eigenen Land war.
Gern geschehen.

"Wenn man muss, kann man auch."... nun, ich musste nicht weil die Firmensprache ja Englisch war. Aber ich wollte, weil ich mich beschlossen hatte zu bleiben. Und zur integration gehört es die Sprache zu erlernen. Mir ist es leicht gefallen, da ich an sich als recht sprachbegabt gelte und sehr schnell lerne. Aber ich kenne auch einige andere Fälle, wo es nicht geklappt hat. Leute, die seit 20 Jahren in DK leben und immer noch gebrochen Dänisch sprechen. Es liegt halt nicht jedem und die Sprache ist aufgrund der Tatsache dass sie fürchterlich genuschelt wird und gefühlt ein Drittel der Buschstaben nicht ausgesprochen werden, und wenn, dann auch noch teilweise anders als man als Deutscher glauben würde... sehr schwierig zu lernen.

Hat man sich dann endlich die Sprache halbwegs angeeignet gilt es sich zu integrieren und Freunde zu finden. Auch das kannin DK eine Herausforderung sein, da "die Dänen" als Freunde nur die Menschen bezeichnen, mit welchen sie in die Schule gegangen sind. Eine gute Weise der Integration ist es sich in Vereinen zu engagieren, gerne auch mit im Vorstand aktiv zu sein. Da harpert es aber bei den meisten schon an den Sprachkenntissen. Ich kenne mehrere Deutsche die nach ein paar Jahren wieder zurück gegangen sind, weil sie es einfach nicht geschafft haben zu integrieren. Sie fühlten sich einsam.

"Mir geht das oben erwähnte Paar nicht aus dem Kopf, welches nur nach Schwaben gezogen war und selbst dort "Auswanderer" im eigenen Land war."... ja, so ist das in Deutschland in vielen Gegenden, habe das selbst auch dort erlebt. Und, ehrlich gesagt, das Schwabenländle ist nun auch wirklich "Ausland" und Schwäbisch ist für mich auch eine Fremdsprache :D
BLAVANDS HUK
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von BLAVANDS HUK »

Erwähnt auch einmal jemand wie es im Alter mit der finanziellen Situation für Rentner in DK aussieht?
Und welche Folgen es hat wenn man dann in DK oder D später mal einen Antrag auf Zahlungen der dänischen Folkepension stellt?

Und auch wie lange man in DK in die dortige Folkepension eingezahlt haben muss um auch eine Pensionszahlungen zu erhalten?
Habe noch Kontakt zu Kollegen die als Deutsche keine 10 Jahre in DK gearbeitet haben , nach Deutschland zurückgekehrt sind , jetzt im Rentenalter angekommen sind und keinerlei Ansprüche auf Zahlungen der Folkepension haben= unter 10 Jahre in DK gearbeitet und nix mit Rentenzahlungen aus DK & in DK !
Also sollte man sich darüber im klaren sein das es im Rentenalter sowohl in DK als auch in D darauf ankommt wie lange man in die staatlichen Pensionskassen eingezahlt hat bevor man überhaupt einen Anspruch auf Pensionszahlungen hat .
Wer es also nicht schafft länger als 10 Jahre in DK in die Pensionskasse einzuzahlen steckt sich diese Zahlungen an die Mütze und erhält keine Zahlungen aus der dänischen Pensionskasse ; das selbe wenn er nach Deutschland zurückkehrt.
Wie lange muss man in Deutschland mindestens Zahlungen an die Rentenkasse geleistet haben?
Es ist eine Überlegung wert sich einmal Gedanken darüber zu machen BEVOR! man sich zum Auswandern entscheidet!
Hendrik77
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa,
ich denke es kommt darauf an welche Erwartungen man mit der Auswanderung verbindet und diese ist u.a. je nach Lebensalter sicherlich unterschiedlich. Sicher ist egal wo man sich niederlässt gibt es eben ein Alltag und nicht immer Urlaubsfeeling. Die Sprache des Landes zu lernen in dem man lebt halte ich für selbstverständlich und die Unterschiede der Mentalität empfinde ich jetzt nicht als so groß, aber es liegt sicherlich auch daran woher man ursprünglich stammt.
Bei meiner Auswanderung von Norddeutschland nach Dänemark ging es mir primär darum das sich meine Arbeitsbedingungen verbessern. Solange die Personalbesetzung von Pflegekräften in den Krankenhäusern in Deutschland schlechter als in Dänemark sind sehe ich auch kein Grund zurück zu gehen, denn bis zur Rente habe ich noch gut 20 Jahre.
Med venlig hilsen
Hendrik77
Egal wo,Fußballfan ein Leben lang !
CaptainKarin
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von CaptainKarin »

Hallo an alle,

die Information zum Recht auf folkepension ab 10 Jahren Arbeitstätigkeit in dk deckt sich nicht mit den offiziellen Infos auf borger.dk.
Als EU Bürger reicht hier bereits ein Jahr, allerdings ist der Betrag dann natürlich vernachlässigbar.
https://www.borger.dk/pension-og-efterl ... idspension

KH,
Karin
gerdson
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von gerdson »

CaptainKarin hat geschrieben: 23.04.2023, 07:25 Hallo an alle,

die Information zum Recht auf folkepension ab 10 Jahren Arbeitstätigkeit in dk deckt sich nicht mit den offiziellen Infos auf borger.dk.
Als EU Bürger reicht hier bereits ein Jahr, allerdings ist der Betrag dann natürlich vernachlässigbar.
https://www.borger.dk/pension-og-efterl ... idspension

KH,
Karin
Genau so ist es. Der Anteil bei z.B. zehnjähriger Tätigkeit ist schon "nennenswert" und vor allem unabhängig von der Höhe des erzielten Einkommens. Gilt allerdings nur für EU-Bürger bzw. (mutmasslich) solche, die während ihrer Tätigkeit hier bereits EU-Bürger waren. Polen z.B. seit 2004, meine ich. Aber das kann pendlerinfo.org besser beantworten!
dina
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von dina »

Hej,
ich habe unseren Umzug nach DK nie als Auswandern gesehen sondern eben als einen Umzug in ein Nachbarland, Bayern oder Schwaben stand damals, 2007, auch zur Debatte, aber das wollte ich nicht, weil es einfach nicht mein Ding ist im Süden.
Meinem Mann ging es um beruflich bessere Mögichkeiten als Facharbeiter, Berlin war ein schlechtes Pflaster, ich hatte die Schauze voll von der Grossstadt, seit Jahren, und die Bedingungen in der Pflege waren der Horror.
Auch die Verbesserung der Wohnsituation spielte eine Role.
Zu der Zeitgab es Jobbörsen wo dänische Arbeitgeber nach Fachkräften suchten.
Wir kannten DK von vielen Urlauben und als Durchreiseland, aber die Gegend, in die es uns verschlagen hat, Region Ringkøbing, haben wir immer gemieden wie die Pest.
Naja, aber dort sind wir gelandet, haben beruflich schnell Fuss gefasst, erst ein Haus gemietet und dann gekauft.

Die Sprache habe ich mir vorher in vielen Urlauben sebst einigermassen beigebracht, dann als der Plan stand intensiver mit e-learning und etwas Volkshochschule. Hier dann Sprachschul und Abschlüsse. Mir ist es sehr leichtgefallen, meinem Mann weniger, das ist sehr individuell.
Natürlich ist es in meinem Job auch unabdingbar.
Was das soziale angeht, wir haben unser Ding gemacht als wir noch in D waren und halten es auch hier so, aber ich habe Kontakte geknüpft, auch so etwas wie Freundschaft geschlossen, es kommt auf einen selbst an, ist aber nicht so schwierig wie oft beschrieben finde ich.
Medizinische Versorgung wird auch oft schlechtgeredet, beide Systeme haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen, Personalmangel und Sparzwang.
Unterschied ist die zahnärztliche Versorgung, hier zahlst du selbst für alles.
Also vorher Gebiss sanieren lassen wenn nötig.
Vermissen tue ich nichts aus D, ausser meinen kleinen Enkel, der vor 1 1/2 Jahren auf die Welt kam und das wäre auch der einzige Grund, irgendwann mal an rückkehr zu denken im Pesionsalter was ja auch bei mir immer näher rückt.
Und ja, die Natur, das Meer, die Ruhe, das fehlen von Lichtverschmutzung, all das kann ich noch immer geniesssen.
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mtk777
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von mtk777 »

Die Entscheidung auszuwandern, ist eine Kopfsache, kein Bauchgefühl.

Irgendwann ist es dazu gekommen, ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen.
Mein Buch heißt schlicht Dänemark.

Nach verschiedenen Irritationen, fast vor der Aufgabe, meinen Nachbar kennengelernt, Tip bekommen und mein Traum vom Haus am Meer verwirklicht.

Sprachliche Schwierigkeiten habe ich nach einem halben Jahr noch immer. Hier hilft mir eine Userin aus diesem Forum, beim Übersetzen, Tipps geben ect. Dafür bin.ich sehr dankbar Pippi....

Die Exbesitzer sind so knuddelig und lieb, helfen wo sie können. Hatte jetzt wieder Rechnungen die sie erstmal bezahlt haben, weil noch keine Nem-,ID. Wir treffen uns dann immer auf ein Kaffee, wo ich meine Schuld begleichen kann. Die anderen Nachbarn habe ich teils kennengelernt und wenn wir Einweihungsparty feiern, kommen die anderen ( hoffentlich ) hinzu.
Wir sind nur 7 Familien.
Dänemark ist für mich, endlich entspannter zu sein, wenige Schritte zum Meer zu haben, weniger Stress beim Autofahren, eine sauberere Umgebung vorzufinden, mein Leben frei atmender zu genießen.

Ja, man muss sich integrieren, zumindestens versuchen die Sprache zu lernen, wissen das die Menschen dort anders leben, aber wie sagt man es so schön: Wie man in den Wald ruft......
Und das die Wintermonate etwas einsamer sind, es gibt schlimmeres im Leben

Für mich war und ist der Schritt der richtige, denn ich wurde Herzlich aufgenommen.
Ich bin.auch älter, brauche nicht mehr zu arbeiten, bin so was ähnliches wie Altersteilzeitler. ( falls das wichtig ist, wegen Gedankengang auch auszuwandern.
Gruß Kai-Uwe
Med venlig hilsen Kai und Martina
steelfarmer
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von steelfarmer »

Das liest sich hier alles so schön,
der Gedanken komplett nach DK auszuwandern spukt auch noch in unseren Köpfen. Leider ist es für uns beruflich noch nicht möglich, da ich selbstständig bin und meine Tätigkeit perfekt in den Großraum Hamburg passt. Denke in DK würde ich beruflich nicht mehr Fuss fassen. Jedenfalls haben wir uns unseren Traum eines Ferienhauses (Flexbolig) erfüllt.
Die Nachbarn sind unglaublich nett und bei der Sprache geben wir alles - Viel lernen und einfach drauf los reden… Komplett auswandern sollte gut durchdacht sein und wir können es uns im Alter auch gut vorstellen, zumal die Kontakte, das Haus und alles schon gegeben ist. Eine Umwidmung vom Flexbolig zum „normalen“ Wohnhaus ist auch kein Problem, also steht nur noch der Beruf und die Kinder im Weg. Wir schauen was die Zukunft bringt… Ich halte jedenfalls ein Auswandern nach DK aufgrund von „mich nervt Deutschland und alles wird teurer“ für völlig falsch. Denn auch DK hat seine Schattenseiten, welche man erst erkennt wenn man wirklich dort wohnt oder vielleicht nur ein Sommerhaus hat. Da fällt mir Datenschutz, gläserner Bürger, Steuerlast etc. ein, was in DK doch schon anders ist als in D…
Trotzdem „chapeau“ vor allen Auswanderern.
Und auch von mir an Pippilotta besten Dank für die hilfreichen Tipps und die Bereicherung hier im Forum 👍
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BellaS
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Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von BellaS »

Für uns war es auch eher ein Umzug, als ein Auswandern. Wir haben in DK einen neuen Lebensabschnitt begonnen und bereuen bis jetzt nichts. Es sind nur ein paar Schritte zum Meer, schon das tägliche Gassi gehen am Strand, freut uns. Wir wohnen in einer Sackgasse mit 5 Nachbarn, alle nett und offen. Wenn das Wetter jetzt stabil ist, planen wir eine House warming Party für Kollegen und Nachbarn. Unser Sohn ist in der Schule gut integriert und tut sich sehr leicht mit der neuen Sprache und kann nach den Sommerferien gleich wieder aufs Gymnasium. Wir sind happy hier und freuen uns auf die kommende Zeit. Kommen aus Oberbayern und sind nach Syddanmark gezogen.
dina
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Wohnort: Vestjylland

Re: Hat das Auswandern nach DK wirklich die ersehnten Wirkungen?

Beitrag von dina »

steelfarmer hat geschrieben: 24.04.2023, 20:02 Denn auch DK hat seine Schattenseiten, welche man erst erkennt wenn man wirklich dort wohnt oder vielleicht nur ein Sommerhaus hat. Da fällt mir Datenschutz, gläserner Bürger, Steuerlast etc. ein, was in DK doch schon anders ist als in D…
Genau das was du als Schattenseite beschreibst, Datenschutz, Gläserner Bürger, empfinde ich für mich total gegenteilig.
Ich bin totale Befürworterin der Digitalisierung und der Mögichkeiten die sie mir bietet.
In D bin ich oft verzweifelt an der Bürokratie, jedes Amt, jede Behörde kocht ihr eigenes Süppchen, persönliches erscheinen auf Ämtern, Papiere, immer noch Postzustellung etc.
Alleine Umzug, Ummeldung, Abwicklung war ein Krampf ohnegleichen von deutscher Seite.
Hier erledige ich alles digital, habe Einblick in alle meine Daten, mein Gesundheitsjournal, bestelle Medikamente per App und kan sie in jeder Apotheke des Landes abholen oder sie mir liefern lassen, wenn ich irgendwo umfalle, einen Unfall habe oder ähnliches hat die Klinik Einblick in meine Daten und kann danach handeln.
Es ist für mich durchweg positiv.
Was die Steuerlast betrifft, es ist ca. ein Drittel meines Einkommens, in D war es mit Sozialabgaben, KV etc. auch nicht anders.
Vor allem ist das System einfach, und in meinen Augen deutlich gerechter, weil es eben keine Steuerklassen gibt, lange nicht soviel abgeschrieben und beschissen werden kann, alle Daten erfasst sind und du nur noch kleine Änderungen selbst vornimmst.