Der - Die - Das?

Deutsche schreiben auf Dänisch &
Danskere skriver på tysk!
S.A.M
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Beitrag von S.A.M »

armer Berndt :roll: . Vielleicht tröstet es Dich zu wissen, dass es doch immer irgendwie niedlich und deshalb auch verzeihlich ist, wenn man als Ausländer kleine Fehler macht *tröst* :)

Beim Countdown allerdings bin ich mir sicher, dass es DER Countdown ist! Ich hab noch nie einen Deutschen gehört, der "das Countdown läuft" gesagt hat, sondern definitiv der.
Beim Pfand verhält es sich so wie im Dänischen. Beispiel: et arbejde - en arbejdsplads (im Übrigen wie auch im Deuschen die Arbeit und der Arbeitsplatz). Zusammen gehangen wird aus dem einen Geschlecht plötzlich das ansere und zwar danach richtend, welches Geschlecht das hintere Wortteil hat.
die Zeitung- der Zeitungsreporter.

So und im meinem Rechtschreib- Duden steht übrigens Countdown: der UND das. Ebenso für Burnout, was wohl letztendlich dazu führt, dass es eben so angewendet werden muss/ wird, wie es im Zusammenhang mit dem ganzen Satz steht.
Und in manchen Dingen muss man mal einfach seinen Bauch sprechen lassen, als sich behaarlich auf Bedrucktes zu berufen.
Wie gesagt, Berndt, der kleine Schmunzeler ist auf Deiner Seite, wenn Du das nun nicht so ganz richtig macht.

Ach ähmm......ja ist das jetzt der Schmunzler oder das Schmunzler? :wink:

LG Sam
Berndt

Beitrag von Berndt »

@ SAM:
......ja ist das jetzt der Schmunzler oder das Schmunzler?
Und heißt es der Patriarch (ein Herr) - aber: Die (?) Matriarch (eine Frau) - oder die Matriarchin :?: (ist ggf. doppelt-gemoppelt - wie übrigens auch: der Prinz - die Prinzessin). Warum nicht bloß die Prinzeß wie: der Steward - die Stewardeß :roll: :?:
Sydstien
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Beitrag von Sydstien »

Hej Berndt,

ich habe im Augenblick nur den alten Schüler-Duden "Grammatik" meines Sohnes zur Verfügung, und dort heißt es: "Es gibt keine strengen Regeln, nach denen man das Genus eines Nomens vorhersagen könnte." Vielleicht hilft dir der große Grammatik-Duden (Band 4) weiter.

Manchmal helfen die Endungen der Nomen weiter. Hier sind einige Beispiele:
- ling: immer männlich (Frühling, Prüfling, Zwilling)
- ist: immer männlich (Pianist, Statist)
- heit oder -keit: immer weiblich (Heiterkeit, Einheit)
- ei: immer weiblich (Bücherei, Zauberei)
- in: immer weiblich (Löwin, Zarin)
-chen: immer sächlich (Mädchen, Bübchen)

- Viele Nomen mit der Endung -e sind weiblich. (Suche, Bitte, Liebe) Aber eben nicht alle: der Kunde, der Bote, der Däne, der Junge.
- Viele Nomen mit der Endung -er sind männlich (Maler, Lehrer, Läufer).
Aber eben nicht alle: die Lauer, das Wetter.

Alle zum Substantiv erhobenen Infinitive sind sächlich: das Tanzen, Singen, Spielen.

Deine ursprüngliche These - das Genus des Fremdwortes stimme mit dem des entsprechenden deutschen Wortes überein - halte ich eher für einen Zufall.

Es gibt Nomen mit schwankendem Genus: der oder das Bonbon, der oder das Gummi. Und es wird noch verzwickter: Es gibt im Deutschen gleichlautende Nomen mit unterschiedlichem Genus: der See - die See, der Tau - das Tau, der Leiter - die Leiter.

Da kann auch jeder Muttersprachler unsicher werden. Am Ende hilft nur noch der Blick ins Wörterbuch.

Einen schönen Nachmittag wünscht
Heinz-Dieter
Sydstien
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Beitrag von Sydstien »

Noch ein schneller Nachtrag:

Mein Duden kennt sehr wohl die Prinzess (Veraltet für die Prinzessin), er kennt aber weder die Matriarch noch die Matriarchin, nur das Matriarchat.
Dagegen nennt er sowohl den Patriarch wie das Patriarchat. In der realen Welt kam das einfach häufiger vor.

Gruß
Heinz-Dieter
Berndt

Beitrag von Berndt »

Man muß also halt versuchen, seinem Bauchgefühl zu folgen, falsch oder nicht.
Auf dänisch gibt es entsprechende Beispiele eines wahlfreien Genus.
Et cirkus (aber: der Sprechstallmeister z.B. sagt en cirkus)
Andere Beispiele: et kompliment - en kompliment
et parameter - en parameter
et event, oder: en event. => :roll: :?: