Deutsche familie hat in den USA politisches Asyl bekommen

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Lars J. Helbo
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Deutsche familie hat in den USA politisches Asyl bekommen

Beitrag von Lars J. Helbo »

http://www.kristeligt-dagblad.dk/artikel/354304:Udland--USA-giver-asyl-til-tyske-kristne
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lucca

Beitrag von lucca »

Ich finde es ja sehr spannend, dass diese Nachricht den ganzen Weg bis nach Dänemrk geschafft hat.

Familie Romeike kommt aus einem Nachbarort, daher ist es hier bei uns natürlich schon Thema, und ehrlich gesagt sind die meisten der ganzen Sache gegenüber ziemlich neutral eingestellt, da irgendwie auch alle denken - macht ja nichts, wenn die lieber in den USA leben wollen, weil das System der USA für ihre Religiösität mehr Möglichkeiten bietet, dann sollen sie halt.

Unverständnis ruft allerdings der Asylantrag hervor - Familie Romeike hätte ja auch einfach so auswandern können, ohne Flucht, ohne Dramatik, ohne ihr altes Heimatland in den Schmutz zu ziehen, nur weil sie sich nicht auf ein System einlassen wollten, das in Deutschland schon seit dem 17. bzw. 18. Jahrhundert bestand. Im gleichen Zug gibt es übrigens auch eine Beschulungspflicht, das heißt jedes Kind muss bis zu seinem 18. Lebensjahr einen Schulplatz haben, was ja auch nicht in allen Ländern dieser Welt gewährleistet ist. Außerdem haben Eltern in Deutschland auch die Möglichkeit ihre Kinder in private Schulen oder z.B. Montessori oder Waldorffschulen zu schicken.

Ich finde dieses System gut, da somit gewährleistet wird, dass alle Kinder dieselben Ausbildungschancen haben (auch wenn das natürlich auch nur auf dem Papier so ist, leider spielt das soziale Umfeld ja auch eine erhebliche Rolle). Aber durch die Schulpflicht wird den Kindern immerhin dasselbe Wissen vermittelt. Das ist ein wehr wichtiger Schritt in die Selbständigkeit und ein sehr wichtiger Beitrag zur Freiheit des Einzelnen.

Da Kinder in Deutschland nicht oder nur in Härtefällen von zu Hause aus unterrichtet werden können und das dann auch nur von ausgebildeten Lehrkräften macht schon deshalb Sinn, da es keinerlei Kontrollmechanismen gibt, die den Fortschritt des Bildungsstandes feststellen. Das heißt niemand kann dann kontrollieren ob der Unterricht überhaupt stattfindet und ob überhaupt die richtigen Inhalte vermittelt werden. Und mal ehrlich, welche Eltern können schon alle schulischen Fachgebiete auch sachlich und pädagogisch richtig vermitteln? Ich behaupte das kann spätestens nach der Grundschule niemand mehr.

Also warum sind die Romeikes nicht gleich in ein Land ihrer Wahl gezogen, in ein Land in dem sie ihr Leben so verwiklichen konnten wie sie das wollten - wieso einen von vorn herein aussichtslosen"Krieg" führen gegen einen Staat und das letzten Endes ja auch auf Kosten der Kinder?
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Ueber Sinn und Unsinn des Systems zu streiten, wuerde sicher das DK-Forum sprengen.

Aber der Asylantrag - den sollte man auch als jemand aus dem Nachbardorf nicht persoenlich nehmen :wink: - Ich denke mal, dass das eine der wenigen Moeglichkeiten war, in USA zu wohnen - denn ne Green Card kriegste ja nicht, weil dir was an deinem Heimatland nicht passt.
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

lucca hat geschrieben:Da Kinder in Deutschland nicht oder nur in Härtefällen von zu Hause aus unterrichtet werden können und das dann auch nur von ausgebildeten Lehrkräften macht schon deshalb Sinn, da es keinerlei Kontrollmechanismen gibt, die den Fortschritt des Bildungsstandes feststellen. Das heißt niemand kann dann kontrollieren ob der Unterricht überhaupt stattfindet und ob überhaupt die richtigen Inhalte vermittelt werden. Und mal ehrlich, welche Eltern können schon alle schulischen Fachgebiete auch sachlich und pädagogisch richtig vermitteln? Ich behaupte das kann spätestens nach der Grundschule niemand mehr.
Damit wären wir aber vielleicht sogar bei ein für dieses Forum relevantes Thema :wink:

In DK ist es nämlich erlaubt, seine Kinder selber zu unterrichten. Das tun zwar kaum jemanden, aber die Möglichkeit besteht. (Die Familie hätte also auch einfach als EU-Bürger nach DK ziehen können).

Deine Einwände kann ich allerdings nicht folgen. Wenn jemanden hier seine Kinder selber Unterrichten will, dann muss die Gemeinde ein Mal im Jahr der Wissensstand bzw. Fortschritt der Kinder überprüfen. Ich sehe da kein großes Problem. Und wie die Eltern den Unterricht durchführen wollen, ist ja dann deren Verantwortung und Problem. Ich kann zwar Deine bedenken verstehen, aber darum müssen sich andere ja nicht kümmern - so lange die Ergebnisse in Ordnung sind.

Es gibt übrigens andere Deutsche, die schon die Möglichkeiten in DK erkannt haben:

http://www.sischule.com
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Rombay
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Beitrag von Rombay »

Hej Lars,

ist ja echt interessant, über diese Schule in Südjütland. Ja, da haben die deutschen Eltern, das System gut genutzt. Oder waren es die Amerikaner?

Wird in Dänemark, denn auch geprüft, wie die Kinder unterrichtet werden, neben den erforderlichen Grundwissen?
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Die Schule in Bjerndrup ist von deutsche Eltern mit Verbindung zu Scientology gestartet. Sie läuft nach der DK Gesetz über freie Schulen. Insgesamt gibt es etwa 500 freie Schulen in DK. Die Schulen der deutsche Minderheit gehören übrigens auch dazu.

Die Schulen müssen einen "gleichwertigen" Unterricht, wie die öffentliche Schulen geben. Wie sie das tun, ist aber sehr unterschiedlich. D.h. die Methoden können sie frei wählen und viele haben ein besondere religiöse, ideologische oder pädagogische Grundlage.

Jede Schule muss ein unabhängigen Aufsichtsführende benennen. Dieser muss dann den Unterricht beobachten, die Unterrichtspläne durchsehen etc. und dann ein Mal im Jahr ein Bericht verfassen. Dieser Bericht wird ans Ministerium geschickt und auf der Homepage der Schule veröffentlicht, z.B. hier:

http://www.sischule.com/aufsichtsreport.php
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reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo,

auch wenn Lars jetzt wieder mit dem üblichen "Totschlagsargument" kommt das in Dänemark vieles viel freier und und erstrebenswerter ist als im "überreglementierten" Deutschland, so finde ich die deutsche Gesetzgebung im Sinne der betroffenen Kinder für besser.

Ich beziehe das ausdrücklich NICHT auf das unseelige deutsche "Schubladensystem" , bei dem die Pädagogen mittlerweile so ziemlich allein (und damit willkürlich) über die zukünftige Schulform der Schüler entscheiden dürfen.
Das lehne ich mit aller Entschiedenheit ab.

Nein, mir geht es einfach darum das den Kindern seitens der Eltern eine konfessionell oder sonstwie geprägte Schule "aufgezwungen" werden kann.
Meine Schwägerin ist Lehrerin und hat , bevor sie eine Anstellung bei einer öffentlichen Schule bekam, in verschiedenen Privatschulen (z.B. Montessori) gearbeitet.
Ihr Fazit über Sinn und Unsinn diesr Schulen ist ziemlich "gemischt".

Das vermittelte Grundwissen entspricht zwar der "staatlichen Norm", bei den sozialen Kompetenzen die eine Schule vermitteln soll damit sich die Schüler NACH der Schulzeit in dieser Gesellschaft integrieren können, ist sie da nicht unbedingt der Meinung das die Montessori- oder Waldorfschüler die gleichen Startchancen haben wie "konventionelle" Schüler.

Kurz gesagt, Schüler die von ihren Eltern extrem "gehudert" werden, bzw. den normalen "robusten" Schüleralltag nicht durchgemacht haben, haben spätestens beim Studium oder im rauen Berufsleben so ihre Probleme.

Kommen noch sektiererische Komponenten, wie zum Beispiel bei den Scientologen hinzu, so ist das dem Wohl des Kindes sicherlich nicht zuträglich.
Es ist schon schlimm genug das die betroffenen Kinder vom Elternhaus von deren selbstgewählten Ideologien beeinflusst werden.
Da kommt den öffentlichen Schulen eine zusätzliche Aufgabe zu, diese Kinder zumindest zeitweise aus der selbstgewählten Isolation ihrer Eltern herauszulösen.

Ich halte es für sehr gefährlich, wenn einzelne Gruppen sich und ihren Nachwuchs aus Gesellschaft herauslösen wollen, und mittels eigener Schulen quasi eine Art "ideologisches Kastenwesen" einführen wollen.

Das muss nicht einmal religiös bedingt sein, sondern die Folgen sieht man ja bereits in einigen Ländern wie z.B. Großbritannien.
Dort hat sich bereits analog zum bestehenden Establishment des Adels und der "Upper-Class" eine weitere, bereits weitesgehend autonome Klasse der Manager und Banker gebildet.
Die schicken ihre Kinder auf Privatschulen und danach auf eigene Busness-Schulen, wo die einzig und allein auf Gewinnmaximierung und riskante "Geldmarktprodukte" gedrillt werden.

Und das diese elitäre Parallelwelt bereits längst den Bezug zur Realität verloren hat, dass spüren wir derzeit ja fast alle am eigen Leib.

Gruß

Reimund
Rombay
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Beitrag von Rombay »

Das die Schule der Sciencetology nahe steht, kann man ja mit den Verweis auf Ron Hubbard auf der Webseite sehen. Ausserdem durch die Verbindung nach Hamburg, was ja auch eine Hochburg dieser Organisation ist.

Na ich denke, kritische Eltern würden ihre Kinder nicht dahin schicken, und die es machen sind wohl schon in den "Fängen" der Organisation.

Und wenn das in Dänemark legal ist, kann man eh nichts dran machen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

reimund1012 hat geschrieben:Nein, mir geht es einfach darum das den Kindern seitens der Eltern eine konfessionell oder sonstwie geprägte Schule "aufgezwungen" werden kann.
Ich will kein Totschlagargument verwenden :wink:

Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass eine öffentliche Schule ja auch für irgend welche Werte steht. Der ist auch nicht 100% "neutral". Es gab z.B. die Debatte über Kruzifixe in den Schulen in Bayern. Egal, ob diese nun da sind oder nicht, dann ist diese Vorhandensein oder Abwesenheit von ein Ausdruck einer bestimmte Meinung. D.h. aber auch, dass es immer einige Kinder gibt, die eine bestimmte Meinung "aufgezwungen" werden.

Das ist natürlich in aller Regel etwas, womit man leben kann - bzw. die meisten leben können.

Es stellt aber trotzdem eine Grundsatzfrage. Wenn der Staat und die Eltern nicht einig sind, nach welche Werte, die Kinder erzogen werden sollen - wer hat dann recht?

Nach Deiner Meinung ist Indoktrinierung grenzend an Misshandlung, die Kinder in eine Scientology-Schule zu schicken, und irgendwie finde ich das ja auch. Für die Eltern, die an Scientology glauben kann es aber auch fast Misshandlung sein, die Kinder nicht in eine solche Schule zu schicken - weil die Kinder dadurch grundlegende Möglichkeiten verweigert werden.

Beide Meinungen sind (zumindest subjektiv) möglich. Die Grundsatzfrage ist daher, wenn es ein solcher Konflikt gibt, wer hat dann das Recht zu entscheiden? Dürfen die Eltern entscheiden nach welche Werte und Prinzipien die Kinder erzogen werden sollen - oder darf der Staat das vorschreiben?
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runesfar

Beitrag von runesfar »

Stern TV heute abend (Mittwoch 3.02) hat ein beitrag über diese Familie.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Und Danmarks Radio p1 hat jetzt ein dokumentation über Scientology und Schulen ins Netz gestellt:

http://www.dr.dk/P1/P1Dokumentar/Udsendelser/2010/02/11093454.htm
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ganz ehrlich - ich halte diese "Dokumentation" für einen ziemlichen Blödsinn.

Es geht offensichtlich darum, dass diese Schulen bestimmte Lehrmittel benutzen, die von Scientology entwickelt und vertrieben werden. Das dürfen die Schulen natürlich, die Freiheit besteht ja gerade darin, dass sie selber ihre Methoden wählen dürfen.

Das sie für diese Lehrmittel Geld bezahlen ist ja wohl auch mehr oder weniger natürlich.

Kritisch wäre es nur, wenn die Preise für diese Lehrmittel künstlich überhöht wären. Das würde der Revisor der Schule aber vermutlich nicht zulassen.

Das andere Kritikpunkt ist, dass Eltern, die ihre Kinder in diese Schulen geschickt haben angeblich von der Verbindung zu Scientology nicht gewusst haben. Dazu kann man aber nur fragen: Wie blöd kann man sein?
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Beitrag von Rombay »

Steht doch auf der Webseite, dass die Lehrmethoden nach Ron Hubbard sind. wer schlau ist gibt Ron Hubbard bei Google ein, und stösst auf Sciencetology :)
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja genau. Deshalb finde ich es auch ziemlich bescheuert, dass diese Mutter jetzt kommt und sagt, sie habe gar nicht gewusst auf welche Schule ihr Kind ging.
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Beitrag von Rombay »

Ja, das sind genau die Leute, die auch zur Politesse sagen, das Halteverbotsschild habe ich nicht gesehen. Man informiert sich doch vorher über die Schule, bevor man sein Kind dort hinschickt. Entweder über Internet (Homepage der Schule, Google), Broschüren, andere Eltern oder halt eine Besichtigung der Schule mit Nachfragen