Auswandern als Heilerziehungspflegerin

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leni1990
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Auswandern als Heilerziehungspflegerin

Beitrag von leni1990 »

Hallo,
ich beende im Juli diesen Jahres meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und habe vor nach Dänemark auszuwander. Nun würde ich gerne mal wissen ob der Abschluss dort anerkannt wird und wie es dort abläuft. Vielleicht kann mir jemand meine Fragen beantworten. Würde mich auf eine Antwort freuen...
Smiley22

Beitrag von Smiley22 »

Ich möchte Dir jetzt nicht Deine Träume zerstören, aber kannst Du Dänisch?
Ohne gutes dänisch kannst es normal vergessen.
Sorry falls das jetzt hart klingt aber derzeit sinken auch die deutschen auf der Beliebtheitsskale und wenn man kein dänisch kann, kann man es (fast) vergessen eine Arbeit zu finden.

Jürgen
Hina
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Beitrag von Hina »

Ganz besonders vergessen kann man das ohne sehr gutes Dänisch (Prøve i Dansk 3 dürfte da noch längst nicht ausreichend sein) in solchen Berufen, in denen man mit dänischen Menschen arbeitet, die nicht Kollegen, sondern Klientel sind. Aber Dänisch kann man mit einer ordentlichen Sprachausbildung an einer guten Sprachschule in DK lernen. Aber das dauert natürlich seine Zeit, bis man soweit ist, in solchen Berufen Fuß fassen zu können. Es geht also fast immer erstmal in den ersten Jahren mit dem Status ordentlich runter, weil man sich mit anderen Jobs rumschlagen muss und die sind äußerst rar und auch dort wird in der Regel wenigstens ein halbwegs vernünftiges Dänisch verlangt. Verstehen sollte man seinen Chef schon können.
Viele Grüße
Hina
leni1990
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Beitrag von leni1990 »

Ich danke euch für eure Antworten... das man perfekt Dänisch sprechen muss das ist mir auch schon klar und ich bin schon fleißig dabei... könntet ihr mir trotzdem sagen wie es dort so abläuft und mir Kurse empfehlen, wo man gut Dänisch lernen kann?
Lg
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hejsa,
eine spezielle ausbildung in dem bereich git es nicht. im behindertenbereich werden meistens pædagoger oder sosuer beschäftigt auf den gebieten, die bei euch der heilerzieher macht. ob deine ausbildung in einem der fachbereiche anerkannt ist, kann ich dir leider nicht sagen.
excellente dänischkenntnisse in wort und schrift, auch fachrelevant, sind vorraussetzung, das haben ja auch meine vorschreiber schon geschrieben.
hejhej, evi
leni1990
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Beitrag von leni1990 »

Hallo evi
danke für deine Antwort
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Leni,

Du musst Dir erstmal in DK einen Job suchen, wo man Dich auch mit nicht so berauschenden Dänischkenntnissen nimmt (was kaum zu schaffen ist, da die Arbeitsmarksituation derzeit sehr angespannt ist), um überhaupt einen Aufenthaltsgenehmigung und CPR-Nummer zu bekommen. Damit kannst Du Dich auch in Deiner Kommune in DK in der Sprachschule anmelden. Der Unterricht ist kostenlos. Bis zur Prøve i Dansk 3 (B2-Niveau) sind das 5 Module, die Du innerhalb von 3 Jahren schaffen musst, denn nur solange wird der Kurs finanziert. Brauchst Du länger, wird es sehr teuer. Auf der Tagesschule mit 2-3 Tagen Vollzeitunterricht in der Woche ist das aber locker zu schaffen, meist braucht man nur ca. 2 Jahre aber auf der Abendschule ist das eine Herausforderung, da dort längst nicht so viele Stunden Unterricht ist und nach der Arbeit noch eine Sprache auf einem hohen Niveau zu lernen, ist nicht so locker zu bewältigen. Einen Vorteil hätte man da nur, wenn man tagsüber in einem Job arbeitet, in dem man viel kommunizieren kann. Leider hat man das bei den vielen Anlernjobs nicht. Bei uns an der Sprachschule gab es dann noch einen Zusatzkurs für Leute, die in die Sosu-Ausbildung gehen wollten. In anderen Kommunen ist das möglicherweise anders, vielleicht direkt an den Sosuschulen. Aber dort lernt man auch nur das Anfangsvokabular, der Rest kommt in der Ausbildung und ob man den Kurs an der Sosu-Schule auch belegen kann, wenn man keine Ausbildung dort macht, weiß ich nicht.

Wenn Du die Sprache auf das Prøve i Danks 3 Niveau in DE lernen willst, wirst Du sicher einige Zeit länger als in DK brauchen und mit Ferienkursen in DK ist das auch nicht getan. Die Volkshochschulkurse in DE gehen auch im allgemeinen gar nicht bis auf dieses Niveau.

Hilsen Hina
leni1990
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Beitrag von leni1990 »

Hey
danke für deine Antwort... vielleicht bringt es mich ein bisschen weiter....
Jacky-Sparrow
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Registriert: 27.02.2008, 15:17
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Re: Auswandern als Heilerziehungspflegerin

Beitrag von Jacky-Sparrow »

leni1990 hat geschrieben:Hallo,
ich beende im Juli diesen Jahres meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und habe vor nach Dänemark auszuwander. Nun würde ich gerne mal wissen ob der Abschluss dort anerkannt wird und wie es dort abläuft. Vielleicht kann mir jemand meine Fragen beantworten. Würde mich auf eine Antwort freuen...
Hej lenni 1990,

darf man mal fragen warum du Auswandern möchtest ???
gibt es in DE keine Jobs in der Branche :roll: oder was ist der Grund ??

LG Jacky
leni1990
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Beitrag von leni1990 »

Hallo Jacky-Sparrow,
doch in DE gibt auch arbeit, aber ich möchte einfach mal raus und was neues kennen lernen und da bin auf Dänemark gestoßen..
LG
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Leni,

das kann ich gut verstehen. Haben wir ja auch so gemacht. Aber Ausland ist für einige Berufe einfach nicht geeignet, wenn man hier nicht schon über Jahre im System drin ist. Mir geht es leider auch so, was ich aber vorher schon wusste und akzeptiert habe. Man fängt also wieder ganz unten bei Null an. Du hast natürlich den Vorteil, dass Du überhaupt erst noch in der Ausbildung steckst und nicht schon etwas aufgebaut hast und wenn Du sehr flexibel bist, dann kann das auch eine Perspektive werden, wenn es hier mal wieder aufwärts gehen sollte.

Derzeit ist aber DK alles andere als ausländer- und einwandererfreundlich, ganz im Gegenteil. Schau Dir mal die aktuellen dänischen Ausländergesetze an, soetwas gibt es nirgends auf der Welt. Man kann es fast mit der Angst zu tun bekommen, was da vielleicht noch alles kommt. Wir haben hier in sofern noch einigermaßen Glück, dass wir unter EU-Recht stehen aber auch hier wird schon laut überlegt, wie man EU-Ausländer vergraulen kann. Wenn man da bei der Ökonomie ansetzt, ist sicher noch einiges möglich, trotz EU-Regeln. Noch vor drei Jahren war es so, dass sie über jeden, der sich für DK entschieden hat, gefreut haben, weil sie die Arbeitskräfte brauchten. Jetzt sind sie über jeden froh, der freiwillig das Land wieder verlässt, weil die Arbeitslosenquote für DK-Verhältnisse in astronomische Höhe geschnellt ist. Sie ist zwar immer noch geringer als in DE aber für DK eine absolute Katastrophe, weil die Kassen leer, die Verschuldung mittlerweile hoch und keine Lösung in Sicht ist. Selbst die dänischen Zwangsoptimisten sind ganz still geworden und glauben nicht mehr an ein Wirtschaftswunder, wie es das hier noch vor 2008 gab.

Den einzigen Rat, den man derzeit einem Auswanderwilligen nach DK geben kann, jede freie Minute nutzen, um bestes Dänisch zu lernen und eine riesige Portion Glück, einen Job zu finden, den man länger als ein Jahr hat, sonst wird man gnadenlos wieder aus dem Land geschmissen.

Hilsen Hina
DrTyskland

Beitrag von DrTyskland »

Hej Leni!
Frag doch mal bei www.bupl.dk in Kopenhagen nach. Das ist die Fach-Gewerkschaft für PädagogInnen in Dänemark, die können dir das mit der Anerkennung erklären. Und die Seite kann sogar auch noch Englisch!!! :wink:

Held og Lykke! :)

P.S.: Arbeite auch gerade in einer Förderwerkstätte - verlasse aber den Bereich wieder, da mir das auf Dauer zu viel Pflegearbeit ist.

Zu Hinas Beitrag: Ich krieg auch das große Grausen, wenn ich sehe was in den letzten 10 Jahren aus meinem Lieblingsland geworden ist. :?
leni1990
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Beitrag von leni1990 »

Halli Hallo.. danke für deine Antwort...
warum ist dir das zu viel Pflege in der Förderwerkstatt? mit welchen Klientel arbeiten sie denn da zusammen und wo?
Lg
DrTyskland

Beitrag von DrTyskland »

Hej Leni,
ich kann hier kaum öffentlich detailiert auf deine Frage antworten - wäre ziemlich blöd von mir & würde die Persönlichkeitsrechte der Betreuten verletzen!

Aber der Tag geht überwiegend drauf mit Flüssigkeit und Essen eingeben, "Einlagen" wechseln und bei Bedarf umziehen, ins Bett und aus dem Bett liften, das macht 80 % der Arbeit aus - für Förderarbeit oder Arbeit (bei starker Spastik, Lähmung und starker geistiger Behinderung nur mit 1:1-Betreuung möglich) bleibt kaum Zeit.
Webstühle bespannen, andere Arbeiten vorbereiten oder auch Berichte schreiben etc. "passiert nebenbei"...

Ich hoffe, ich habe damit nicht zu viel und auch nicht zu wenig gesagt. :)
Hendrik77
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Beitrag von Hendrik77 »

Hej Leni,
ich bin 2008 als Gesundheitspfleger nach Dänemark ausgewandert.Um unter der Berufsbezeichnung zu arbeiten musste ich mein Examen und die Bestätigung eines Sprachkurses amtlich genehmigen lassen.
Zum damaligen Zeitpunkt wurde Pflegepersonal gesucht,was heute meines Wissens landesweit nicht der Fall ist.
Weiss nicht wie gut dein dänisch ist,aber es ist auf jeden Fall möglich sich übers Internet über die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt auch spezifisch über deinen erlernten Beruf zu informieren.
Ich kann Dir nicht empfehlen mit wenig Sprachkenntnis und/oder finanzielle Rücklagen einfach mal auszuwandern/in DK auf Jobsuche zu gehen.Fragen und informieren kannst Du Dich aber auf jeden Fall

Med venlig hilsen
:)