Seehundsterben

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Lars J. Helbo
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Lars J. Helbo »

25örefan hat geschrieben:Und wenn man sich ganz sicher wäre, dass eine Überpopulation die eindeutige Ursache ist, wären wohl auch Tierschützer nicht gegen eine Dezimierung zur Arterhaltung.
Richtige Tierschützer ja. Die sind auch gegen das aufpebbeln und wieder aussetzen von Heulern. Die Experten von http://www.waddensea-secretariat.org haben ja direkt empfohlen, diesen unsinnigen und schädlichen Praxis zu stoppen, aber leider war es nur DK, der den Mut hatte, eine solch politisch unkorrekte Empfehlung in die Praxis umzusetzen.
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25örefan
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Re: Seehundsterben

Beitrag von 25örefan »

Lars J. Helbo hat geschrieben:J...Dort treffen sie auf die relativ große Kolonien von Seehunden. Die Kegelrobben sind träger der Virus, aber normalerweise erkranken sie nicht. Sie können aber die Seehunde anstecken und das passiert natürlich häufiger, wenn der bestand zu gross ist - weil die Tiere dann dichter zusammen sind. Das ist doch eigentlich ziemlich einfach, oder?
Die Theorie klingt logisch, müßte aber bevor man dezimiert bewiesen werden.
Aber auch zunächst in sich schlüssige Theorien können sich als falsch erweisen.Z
Zudem hat noch niemand definiert, wie hoch die Population sein darf bzw. wie niedrig die Population sein muß, um eine Epidemie auszuschließen.
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Lars J. Helbo
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Lars J. Helbo »

25örefan hat geschrieben:Die Theorie klingt logisch, müßte aber bevor man dezimiert bewiesen werden.
Aber auch zunächst in sich schlüssige Theorien können sich als falsch erweisen.Z
Es geht aber hier um Wissenschaft. D.h. "bewiesen" gibt es nicht. Es gibt keine "endgültige Wahrheit". Auch die Relativitätstheorie ist eben nur eine Theorie. Man stellt verschiedene Theorien auf und dann versucht man sie, zu entkräften und man konstruiert andere Theorien, die besser, den vorhandene Fakten erklären können.

Es geht aber darum, ob eine Theorie, die vorhandene Fakten erklären kann?

Wir wissen, dass die zwei großen Epidemien in der Nähe von Anholt ausgebrochen sind. Warum müssen wir dann immer noch auf diesen Unfug mit Nerzfarmen hören?
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Touri
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Touri »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Fakt ist aber, dass man mit dieses aufpeppeln in die Selektion der Natur eingreift. Das ist brandgefährlich, wenn man die Zusammenhänge nicht kennt und versteht. Und es gibt nicht den geringsten Grund dieses Risiko einzugehen, weil der Bestand absolut nicht bedroht ist. Man kann also mit dieser Massnahme den Bestand nicht vergrösern. D.h. jedes mal, wenn man so ein Tier rettet, dann tötet man ein anderes. Das einzige, was man erreichen kann ist, dass das Seehundsterben in kürzere Abstände vorkommt.
Wie kommst du denn darauf? Willst du die Seehundstationen etwa wirklich ernsthaft für die Ausbreitung der Seehundstaupe verantwortlich machen?
Lars J. Helbo hat geschrieben:Also, fassen wir mal zusammen: "Eine "Überpopulation" war nicht der Auslöser." - öhh warum nicht?
Die damalige Anzahl der Seehunde (1988) war anscheinend kleiner als in Zeiten ohne Seehund -Epidemie. Außerdem ist die hohe Sterblichkeit der Seehunde in der Ostsee und Nordsee auch auf die Schwächung des Immunsystems durch Schadstoffe zurückzuführen. Das ergaben vergleichende Untersuchungen.
Lars J. Helbo hat geschrieben:Forschung wird hier nichts bringen. Man würde nämlich zu dem Schluss kommen, dass es daran liegt, dass der Bestand zu gross wird, wenn nicht ausreichend gejagt wird.
Es wird also nicht geforscht, weil du bereits die Ergebnisse der nicht vorhandenen Forschung kennst? :wink:

Lars schrieb:
D.h. so greift die Natur ein und regelt den Bestand, wenn sie zu gross wird.
Das Ausbrechen einer Epidemie ist nicht zwangsläufig auf eine nur vermutete Überpopulation zurückzuführen. Deutlicheres Anzeichen für eine Überpopulation wäre z. B. eine schlechte Ernährungssituation. Außerdem erwähnte ich schon, dass es in der Ostsee vergleichsweise wenig Seehunde gibt.

Lars schrieb:
Wenn der bestand zu gross wird, leben die Tiere dichter an einander.
Die Tiere wandern aber auch. Die Ausbreitung der Staupe und die Ansteckung weiterer Tiere könnte theoretisch sogar durch einen einzelnen Seehund geschehen.
Dänische Forscher markierten Tiere mit Satellitensendern und stellten so fest, dass Seehunde in wenigen Tagen hunderte Kilometer zurücklegen. Ein Tier wurde innerhalb weniger Wochen sowohl vor dem Limfjord im Norden Dänemarks als auch im nordfriesischen Wattenmeer und vor Helgoland festgestellt.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/seehund-staupe-schleichender-tod-heimischer-robben-162718.html

Touri
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Lars J. Helbo
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Lars J. Helbo »

Wie gesagt: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" :roll:

Aber zumindest sollten die Touristen jetzt dafür sorgen, ihre Hunde impfen su lassen.
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25örefan
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Re: Seehundsterben

Beitrag von 25örefan »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Wie gesagt: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" :roll:
Diese Frage ist noch nicht beantwortet:
Zudem hat noch niemand definiert, wie hoch die Population sein darf bzw. wie niedrig die Population sein muß, um eine Epidemie auszuschließen.
Außerdem stellt sich die Frage, wer wohl die These der "Überpopulation" propagiert, bzw. wem sie "gut in den Kram" paßt.
Sind da nicht die Fischer, die um ihre Fangergebnisse fürchten :roll: ?
Auch in D:
http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/deutscher-fischfang-gefaehrdet-fischer-fordern-den-abschuss-von-seehunden-250d8-51ca-81-1209599.html
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breutigams
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Re: Seehundsterben

Beitrag von breutigams »

Über 100 Seehunde bei Anholt starben
an Bakterien

Entwarnung aus dem dänischen Veterinärinstitut: Die über hundert toten Seehunde vor Anholt sind keiner Seehundseuche zum Opfer gefallen sondern starben an einer bakteriellen Erkrankung der Lungen. Dieses Ergebnis teilte das DTU heute nach der Obduktion von betroffenen Seehunden mit. In den vergangenen zwei Wochen waren auf Anholt über hundert Tiere verendet. Erkrankten Seehunden läuft Blut in die Lunge und aus der Nase.
„Der Bakterienstamm befällt hauptsächlich schwache und empfängliche Tiere, wohingegen Seehundpest auch gesunde Tiere kriegen können“, so Tierärztin Mariann Chriél vom DTU.
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Hinnerk

Re: Seehundsterben

Beitrag von Hinnerk »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Wie gesagt: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" :roll:

Aber zumindest sollten die Touristen jetzt dafür sorgen, ihre Hunde impfen su lassen.
In der Regel erhalten in Deutschland Hunde im Welpenalter eine Grundimmunisierung gegen Staupe und danach alle drei Jahre eine Auffrischimpfung. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die Gefahr bei einem Hund, an Staupe zu erkranken, ab einem Alter von ca. sechs Monaten rapide abnimmt. Eine Ansteckungsgefahr für Hunde geht grundsätzlich auch von erkrankten Seehunden aus. Umgekehrt ist ein Beweis nicht eindeutig erbracht.
Die geltenden EU-Bestimmungen schreiben übrigens bei Einreise eines Hundes in einen anderen EU-Mitgliedsstaat lediglich eine Tollwutimpfung vor (alle drei Jahre). Zudem muss jeder Hund gechipt sein (allein Tätovierung reicht nicht) und der blaue internationale Heimtierausweis muss mitgeführt werden.
lyset
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Re: Seehundsterben

Beitrag von lyset »

Ein erneutes Seehundsterben hat den Limfjord betroffen. Innerhalb der letzten Woche wurden 60 erkrankte und tote Tiere auf den Sandbänken zwischen Mors und Livø gefunden. Sie sollen an einem unbekannten Grippevirus erkrankt sein, der Lungenentzündungen verursacht.

Die Fischer meinen, der Krankheitsausbruch habe mit der Überpopulation zu tun und verlangen den Abschuss von noch mehr Tieren. Die Tierärztin des Aalborg Zoo teilt diese Meinung nicht.

Der Limfjord ist 1.700 km2 gross, es halten sich etwa 2.500 Seehunde dort auf.

http://www.tvmidtvest.dk/nettv

http://www.tvmidtvest.dk/indhold/mystisk-sael-sygdom-haerger-i-limfjorden


Lyset
Lesen gefährdet die Dummheit.
fetterdackel
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Re: Seehundsterben

Beitrag von fetterdackel »

Heute lagen zwischen Blokhus und Lökken 2 tote Seehunde. Waren nur leicht angefressen, also liegen sie noch nicht so lange dort.
Mir sind sie die letzten Tage auch vorher nicht aufgefallen.
Inka
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Inka »

fetterdackel hat geschrieben:Heute lagen zwischen Blokhus und Lökken 2 tote Seehunde. Waren nur leicht angefressen, also liegen sie noch nicht so lange dort.
Mir sind sie die letzten Tage auch vorher nicht aufgefallen.
Moin in die Runde!

Rein rechtlich:
Darf man sich diese Tiere aneignen, also deren Überreste?
Darf man sich zB die Haut runternehmen um sie zu gerben?

ODER darf man dies nicht laut den Gesetzen in DK?
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Ronald
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Ronald »

Inka hat geschrieben:Darf man sich diese Tiere aneignen, also deren Überreste?
Darf man sich zB die Haut runternehmen um sie zu gerben?
Wie bist du denn drauf? :shock: :mrgreen:
Inka
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Re: Seehundsterben

Beitrag von Inka »

Moin!

"Drauf" bin ich auf nichts falls das deine Frage sein sollte. :wink: :mrgreen:

Mal ganz pragmatisch.
Das Tier ist wenn sowieso tot. Warum auch immer.
Schade um das Tier, aber warum dann die biologischen Reste des Tieres ungenutzt lassen?
Dienen sie der Forschung und Wissenschaft, ist eine sinnvolle Verwertung gegeben.
Ansonsten stellt sich eben die Frage:
Verrotten lassen an Ort und Stelle, transportieren und den Kadaver dann in die Tonne hauen oder wenn möglich transportieren und verwerten.

...und nein, ich laufe jetzt nicht in DK die Strände ab um mir die Felle verendeter Seehunde abzuziehen. :wink:

Auch möchte ich diesen, bis dato sehr angenehm verlaufenden Thread, nicht "trollen" mit meiner Frage, niemandem in seiner Weltanschauung zu nahe treten.

Mich interessiert einfach die Rechtslage bezüglich der Aneignung eines Seehund-Kadavers und/oder Teilen davon.

Schönen Tag noch!
dina
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Re: Seehundsterben

Beitrag von dina »

Hej Inka,
frag doch hier http://naturstyrelsen.dk nach.

LG Tina
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breutigams
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Re: Seehundsterben

Beitrag von breutigams »

Es ist eigentlich ganz einfach : Man darf vom Strand nichts entfernen. Normalerweise darf man nicht mal einen Stein mitnehmen also schon gar nicht ein totes Tier. Fische die man angelt sind die Ausnahme. Alles Andere gehoert dem " Strandvogt ". Frage beantwortet ?

Gruss Peter
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