http://www.wolfmagazin.de/html/der-wolf-ist-zurueck.html
Ferner empfiehlt es sich, auch bei E. Radinger nachzulesen (Auszug aus einem Interview von April 2015) ..Sie kennen wilde Wölfe gewissermaßen persönlich?:
Quelle des kompletten Gesprächs: http://www.mittelhessen.de/lokales_artikel,-Den-Wolf-einfach-in-Ruhe-lassen-_arid,471930.html...
Sie kennen wilde Wölfe gewissermaßen persönlich?:
Radinger: Ja - und das bringt mich auf etwas, das ich jetzt loswerden muss ...
Und zwar?
Radinger: Ich ärgere mich furchtbar über diese ganzen so genannten "Wolfsexperten". Wir verlieren hier völlig den Überblick vor lauter Wolfsbetreuern, Wolfsberatern, Wolfsexperten. Da werden an einem Wochenende Menschen zum Wolfsberater geschult und wollen nun beurteilen, ob ein Wolf sich normal verhält, oder aggressiv ist und gefährlich werden könnte. Sie empfehlen dann, ein "verhaltensauffälliges" Tier zu vergrämen und eventuell sogar zu erschießen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich verstehe nicht, wie sich solche Leute als "Experten" bezeichnen können.
Als Wolfsexperte muss ich wissen, wie sich ein Wolf verhält. Das lerne ich weder an einem Wochenendkurs noch in einem Gehege. Gehegewölfe verhalten sich anders als wilde Wölfe. Ich beobachte seit 20 Jahren wild lebende Wölfe und kenne ihr Verhalten. Und dann kommt jemand daher, der in seinem ganzen Leben noch keinen wilden Wolf gesehen geschweige denn über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet hat, und ist plötzlich der große "Experte" und schürt im schlimmsten Fall noch Panik.
Wie meinen Sie das?
Radinger: Momentan wird viel von Wölfen in Niedersachsen oder Schleswig Holstein berichtet, die Schafe gerissen, Spaziergängern genähert haben oder durchs Dorf gelaufen sind. Das alles ist ein völlig normales Verhalten für einen Wolf. Es gibt nicht den Wolf per se, sondern jeder Wolf ist eine individuelle Persönlichkeit. Es gibt scheue Wölfe und es gibt dreistere Tiere, die sich auch einmal einem Menschen nähern können oder nachts durch ein Dorf laufen. Gerade Jungwölfen sind sehr neugierig. Das alles muss ich als als Fachmann wissen, wenn ich ein Verhalten beurteilen will.
Ich würde mir wünschen, dass Wolfsberater, gerade bei einer solchen Beurteilung, von echten Experten geschult werden.
Aber nun sind Wölfe keine Schoßtiere. Wann können sie gefährlich werden?
Radinger: In allen Fällen, in denen bisher Wölfe Menschen angegriffen haben, wurden sie zuvor von ihnen gefüttert. Wölfe füttern ist ein absolutes no-go.
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