Hier bei uns in der Lüneburger Heide mit den meisten Wolfsrudeln Niedersachsens gibt es genauso viele Hunde wie vorher, die genauso frei wie vorher mit ihren Besitzern unterwegs sind. Meine auch.25örefan hat geschrieben:In Wolfsgebieten und die werden wohl immer mehr, wird dann eine artgerechten Hundehaltung*** nicht mehr möglich sein.
Statt von Wölfen werden aber regelmäßig Hunde von Jägern getötet. Dass ein Hund von einem Wolf getötet wird, nur weil er mal abseits des Weges im Gebüsch schnüffelt, deckt sich mit keiner Erfahrung aus 20 Jahren Wolfsrückkehr in Deutschland. Die wenigen Fälle betreffen zumeist Jagdhunde im Einsatz. Dass Jagdhunde regelmäßig durch Wildschweine verletzt oder getötet werden, wird von den Jägern seltsamerweise in Kauf genommen.
Die Schweden haben dazu wissenschaftliche Zahlen erhoben. Zu 85% betrafen die (wenigen) Fälle von Wolfsopfern immer Jagdhunde während des Jagdeinsatzes. Auch die Rasse war von Bedeutung, betroffen waren vor allem Dackel und Dachsbracken, die auch fremden Hunden gegenüber nicht unbedingt als Inbegriff der Sozialverträglichkeit gelten.
In Versuchen mit besenderten Wölfen, in deren Nähe Hundelaute per Tonband abgespielt wurden oder ein lautgebender finnischer Spitz in einem Käfig untergebracht wurde, konnte anhand der GPS-Daten nachgewiesen werden, dass die Wölfe diese Plätze nicht aktiv aufgesucht, sondern sich sogar eher von ihnen wegbewegt haben.
Vgl. Karlsson J, og Brainerd S. 2008. Når ulv angriper hund. Jakt & Fiske 1-2: 34-38. https://www.researchgate.net/profile/Sc ... r-hund.pdf
Und um mal einen Eindruck zu bekommen, welchen Risiken Hunde draußen ausgesetzt sind, lohnt ein Blick auf die Schadens-Zahlen der schwedischen Agria-Versicherung, die 40% der Hunde in Schweden versichert.
Verletzte/getötete Hunde nach Schadensursachen 2013:
Straßenverker: 521
Schwarzwild: 152
Wildtier: 102
Ertrunken: 39
Schienenverkehr: 26
Schussverletzungen/-tötung: 24
Auf der Jagd verschollen: 12
Wolf: 5
Bär: 1
Quelle: AmarokTV, 08. November 2014: Schweden: Hund vs. Wolf - Wie stellt sich die Schadenssituation dar?
http://www.amaroktv.de/news/schweden-hund-vs-wolf-wie-stellt-sich-die-schadenssituation-dar
Soso, und ein dänischer EU-Feind hat in der Hafenstadt Esbjerg (!) Wölfe vor dem Fenster unter seinem Wohnzimmer, alles klar!
Und jetzt traut er sich am späten Abend nicht mehr vor die Tür. Der arme Kerl.
Wir sind im Winter auch bei Dunkelheit jeden Abend mit den Hunden im Wald unterwegs. Gut, dass die Bürger, die hier seit Jahren im Wolfsgebiet leben, über solche Schauergesschichten nur müde lächeln können. Oder soll ich sagen: Über so ein Jägerlatein?
Dein selektiver Fokus auf den Jäger aus Esbjerg verschleiert allerdings, dass einer aktuellen Meinungsumfrage zufolge 66% der Dänen dessen EU-Austrittsambitionen nicht teilen. Das ist wie hier im Wolfsgebiet in der Lüneburger Heide: Der Großteil kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Panikmache à là Rotkäppchen hier nicht gerade funzt. Die wenigen lauten und ständig in die Medien drängenden Schreihälse zählen auch nicht unbedingt zu den beliebtesten Einwohnern.Dabei ist Troldtoft ein kräftig gebauter Landwirt Anfang dreißig, außerdem hat er eine Jagdlizenz.
Deutschlandfunk, 18. Januar 2019: Dänemarks EU-Feinde lassen nicht locker https://www.deutschlandfunk.de/der-trau ... _id=438075