25örefan hat geschrieben:[...]aber warum sollte Sarkasmus bei der Abbildung auch dieser Wolfsrealität, die in den Werbebroschüren von NABU & Co nicht gezeigt wird, überhaupt eine Option sein?
Das ist die Scheinheiligkeit in der Diskussion um den Wolf.
Sag mal, ignorierst Du eigentlich sämtliche Antworten auf Deine einseitigen Einlässe?
Der NABU schreibt im Leitfaden Pferd und Wolf u. a. :
In Ländern, in denen Pferde und Wölfe sich einen Lebensraum teilen, gehören Pferde in unterschiedlicher Ausprägung
durchaus auch zur Beute des Wolfes. [...]
Neben Pferden werden auch Esel und Maultiere, insbesondere in südeuropäischen Ländern wie Griechenland, Italien und Kroatien, von Wölfen erbeutet [...]. Die Unterscheidung von Riss und Fraß (z. B. von Totgeburten/Kadavern) gestaltet sich besonders bei extensiver Tierhaltung schwierig [...]. Je „wilder“ und naturnaher die Tiere gehalten werden,
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Risses. Dies zeigt sich vor allem bei den Galizischen Ponys in Spanien und den Przewalskipferden in der Mongolei.
Sie machen einen Anteil von bis zu 93 % an der Wolfsnahrung aus und sind damit die bedeutendste Nahrungsquelle für die Rudel im Untersuchungsgebiet im Nordwesten von Spanien. [...] Pferde werden beispielsweise in China, Indien und Italien
häufig überproportional zu ihrem Vorkommen erbeutet, da sie, anders als Schafe und Ziegen, die gehütet oder nachts eingepfercht werden, oft ungeschützt auf den Weiden grasen und deshalb leicht zu erbeuten sind. [...]
Fohlen und Jungtiere werden häufiger erbeutet als Alttiere. Fico et al. (1993) verzeichneten einen Höhepunkt der Prädation im Mai, dem Monat, in dem in ihrem Untersuchungsgebiet in Italien die meisten Fohlen geboren wurden. 91,3 % der durch Wölfe getöteten Equiden (inkl. Eseln und Maultieren) waren Jungtiere. [...] Van Duyne et al. (2009) geben an, dass in der Mongolei
5–15 der 30–40 insgesamt pro Jahr im Gebiet geborenen Przewalskifohlen von Wölfen gerissen werden.
NABU: Pferd und Wolf Wege zur Koexistenz, 2015, Seite 9 ff. https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... d-wolf.pdf
Da kann von Scheinheiligkeit und Beschönigen wohl keine Rede sein. Du setzt Dein haltloses NABU-Bashing einfach fort, fernab der Fakten.
Und auch das ist ja wohl mehr als scheinheilig:
2017 wurden in Deutschland
57,9 Millionen Tiere geschlachtet, davon
3,5 Millionen Rinder (
darunter 328.100 süße Kälbchen!),
1,03 Millionen Schafe (die meisten davon -
921.400 - putzige Lämmchen!) und
7.100 Pferde und Ponys.¹
Das sind
57,9 Millionen Mal, in denen auch "
nur das Gerippe übrig" geblieben ist. Schlimmer noch:
Anders als in der Natur, in der ein Kadaver nicht nur einem Beutegreifer, sondern auch diversen aasfressenden "Nachnutzern" wie Greifvögeln und Insekten als wertvolle Nahrungsquelle dient und nichts verschwendet wird, wirft der Mensch einen Großteil der unter Qualen gezücheteten, gemästeten und geschlachteten Tiere einfach nur auf den Müll:
Denn ein Drittel von ihnen landet in der Mülltonne und nicht im Magen der Verbraucher. Ein unsinniges System der Subventionen begünstigt diesen Wahnsinn auch noch. [...] In Deutschland werden pro Jahr 59 Millionen Schweine gemästet und geschlachtet. Stimmen die Schätzungen, so würden im Jahr 20 Millionen Schweine für den Müll geschlachtet. Die weggeworfenen Fleischreste landen zum Beispiel in einer Hamburger Biogasanlage. 20.000 Tonnen werden allein hier pro Jahr entsorgt.
3sat, 25.02.2015: Schweine für den Müllcontainer - warum es zu viel Fleisch gibt http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/174367/index.html
Ronald, sag mal, bist Du Veganer? Ansonsten denkst Du vielleicht einfach mal daran, wenn Du heute, morgen, übermorgen usw. in Dein tägliches
Mettbrötchen, Deine Grillwurst, Dein Schnitzel und Dein Steak beißt, dass auch dieses Fleisch mal gelebt, gefühlt und Schmerz erlitten hat, und am Ende
für Dich und Dein
persönliches Essverhalten als
Gerippe geendet ist.
Wenn das eigene Fohlen nicht dasselbe Schicksal erleiden soll, kann man es vor dem Wolf durch eine Zaunnachrüstung schützen und vor dem Menschen auch, in dem man im Equidenpass von der Lebensmittelgewinnung ausschliesst.
Eine Bejagung von Wölfen verhindert keine Risse ungeschützter Fohlen, weil sämtliche verbliebene Wölfe das einfach zu erlangende Angebot gerne und jederzeit wahrnehmen werden.
¹
Statistisches Bundesamt: Fleischerzeugung im Jahr 2017, Pressemitteilung Nr. 038 vom 7. Februar 2018 https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 8_413.html