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Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 24.06.2021, 13:24
von 25örefan
Nachdem schon 2020 die Schwarzwildbestände in Dänemark drastisch reduziert waren, heißt es nun:
Wildschwein Nummer „157“, das letzte bekannte Tier in freier Wildbahn, ist abgeschossen. Damit ist Dänemark vorläufig wildschweinfrei. Über Monate wurde „157“ in Südjütland beobachtet. Versuche, das Wildschwein zu fangen oder zu erlegen, waren bis dahin erfolglos geblieben. Die nationalen Naturbehörde geht mit einiger Sicherheit davon aus, dass sich landesweit im Moment keine weiteren Wildschweine aufhalten. Zumindest konnten über Monate keine anderen Tiere nachgewiesen werden.
https://www.agrarheute.com/tier/schwein ... GLP8Tga8o8
PS
Auf der anderen Seite werden dann die Kommunen DKs zu einem Wettbewerb zur Artenvielfalt unter dem Motto „ Wo wächst in Dänemark die unberührteste Natur? “ aufgerufen:😱
https://de.euronews.com/2021/02/11/wo-w ... este-natur

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 16.07.2021, 22:57
von Strandkrabbe
Da hat sich der Schweinezaun wohl bewährt !

https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... ist-andere

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 17:20
von Polly
Eigentlich ein Unding.

Ein Tier wird ausgerottet...gemerzelt und auf Null reduziert.
Wie einst in Frankreich mit Wölfen verfahren wurde.

Ich darf ja hier nicht so sagen was ich denke. Selbst diplomatisch ist es schwer Worte zu finden.

Ein stinknormales Tier, was ein wichtiges Glied in jedem natürlichen Kreislauf ist.
https://naturwald-akademie.org/waldwiss ... e-im-wald/

Und wenn die Geflügelpest kursiert, werden alle Vögel abgeschossen?
Alle Vögel, deren Route auch während ihrer Migration über Dänemark verläuft?

Nur ein Gedankenspiel aber ist den Befürwortern eigentlich bewusst, wie sehr sie die Vorkommen vieler Spezies negativ beeinflussen?

https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/ ... gle.com%2F

25 Millionen Vögel jährlich alleine rund um das Mittelmeer.
https://www.nabu.de/news/2015/08/19375.html

Eine Farce ...

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 17:33
von Ny Hinnerk
Polly hat geschrieben: 17.08.2021, 17:20 25 Millionen Vögel jährlich alleine rund um das Mittelmeer.
https://www.nabu.de/news/2015/08/19375.html
Auch wenns hier nicht hingehört: Auf Korsika findet man immer noch in den Tiefkühltheken einiger Supermärkte Vogelschaschliks zum Grillen. Da befinden sich dann auf einem Holzspieß zwischen vier und fünf grillfertige Vögel. Die Spieße sind in einer durchsichtigen Plastikfolie eingeschweisst ohne Umkarton und Herstellerbezeichnung. Scheint eine korsische Spezialität zu sein. "Regional" ist ja in.

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 17:59
von Polly
Off topic ... Vielleicht hat Eva einen guten Tag es stehen zu lassen. :)

Tönn... ein Star und Hans Dampf in allen Gassen.
Ein Schelladler. Sein Nest befindet sich in Estland. Tönn wurde irgendwie zum Star. Seine jährige Migrationsroute wurde verfolgt wie sonst kaum eine.
Seine Partnerin Tiiu (Schelladler sind monogam und territorial nestgebunden) kehrte von der Migration zurück...rief einige Tage nach ihm aber Tönn kehrte nicht zurück. Alles was von ihm blieb sind leere Patronenhülsen an seinem Lieblingsort in Spanien.

https://www.kurier.de/inhalt.toenn-zieh ... 7fca0.html


Es sind Geschichten, die ich unter anderem verfolge in einem anderen Forum.
Ich beobachte selber täglich und dokumentiere auch.

Es ist erschreckend, wie unsere Tiere zurückgedrängt und verfolgt werden.
Es ist erschreckend zu sehen, wie wir unsere Tiere durch Gedankenlosigkeit, Dummheit und Egoismus vernichten.
Wie wir Natur vernichten.

Wir wundern uns, warum die Natur aus die Gleichgewicht gerät. Aber wer hinterfragt die Ursachen wirklich?
Ja, der Klimawandel ist schuld. :mrgreen:

Das Zahnrad hat viele Zähne.

Und eine Spezies auszurotten hinterlässt eine Lücke im Rad und es beginnt zu haken.

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 18:35
von Hendrik77
Polly hat geschrieben: 17.08.2021, 17:20 Eigentlich ein Unding.

Ein Tier wird ausgerottet...gemerzelt und auf Null reduziert.
Was das Wildschwein angeht sollte es jedenfalls kein Problem sein mit dem wieder ansiedeln in Dänemark, da braucht man einfach nur den Zaun demontieren und die Jagd zwischenzeitlich ein zu stellen. Ob das irgendwann u.a. politisch auch gewollt ist kann ich spontan allerdings nicht beurteilen. Bei Gefahrenabwehr der afrikanischen Schweinepest wurden wohl ganz klar wirtschaftliche Interessen vor denen des Tierwohls gestellt.

Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 19:24
von Polly
On - off mit der Natur?

Na, der Stinkefinger ist uns gewiss. :D

Hendrik, hast du etwas Einblick welche Meinung die dänische Bevölkerung dazu hat?
Gibt es Pro? Contra?

Ich versuche zu verstehen, ob solche Maßnahmen Befürwortung finden.
Gibt es überhaupt Meinungen?

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 19:52
von Hendrik77
Damals gab es keine große Einigkeit weder in der Politik noch in der Gesellschaft. Dänische Schweineproduzenten wollten den Zaun unbedingt, Naturschützer waren natürlich dagegen und anderen war die Maßnahme schlicht zu teuer. Vielen Dänen war es wohl auch egal, da sie nicht direkt davon betroffen waren.
https://sh-ugeavisen.dk/?s=Schweinepest https://www.nordschleswiger.dk/de/searc ... hweinepest
Grundsätzlich kann man natürlich hinterfragen ob und welche Gefahr einen solchen Eingriff in die Natur rechtfertigt.
Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 20:11
von Polly
Vielen Dänen war es wohl auch egal, da sie nicht direkt davon betroffen waren.
Das wären meine Idee und erster Gedanke auch gewesen.

Doppelt gemoppelt - Zaun und (!) Erlegen des gesamten Bestandes. Das wäre nicht nötig gewesen.
Ein Schuss, der nicht unbedingt eine gute Investition in die Zukunft ist. Weder wirtschaftlich noch aus natürlicher Perspektive.
Ja, viele Landwirte leben von der Viehwirtschaft aber in meinen Augen zuviel des Guten und irgendwie passt etwas nicht.
Grundsätzlich kann man natürlich hinterfragen ob und welche Gefahr einen solchen Eingriff in die Natur rechtfertigt.
Kann man nicht - sollte man sogar unbedingt tun.
Dieses rohe Eingreifen sollte keine Schule machen.

Danke Hendrik. ☺

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 17.08.2021, 21:33
von BLAVANDS HUK
Hej Polly,

nur gut das du nie etwas von der Vogeljagd am Ringköbing Fjord mitbekommen hast ..... oder etwa doch?

Die,, Tipperne" sind ein bevorzugtes Jagdgebiet für alles was da fliegen und als Federvieh schwimmen kann.

Auf Grund der hohen Anteile von Schwermetall in Wasser und Bodenproben , in diesem Fall Blei , soll die Jagd auf

Flugwild

mit Bleischrot dort verboten sein. Rastende Gänse sind dort auch einigen Landwirten ein Dorn im Auge weil sie die Wiesen

vollkleckern, keimende Saat abgrasen und der Verbreitung von Geflügelkrankheiten verdächtigt werden.

Da es aber einer kleinen Gruppe von ,, Wichtigen" gelungen ist jegliche Einschränkungen der Flugwildjagd abzubiegen

wird dort auch weiterhin lustig weiter geballert ; weil: Das haben wir hier schon immer so gemacht! ..... aber jetzt mit

Stahlschrot ...... weil es umweltfreundlicher ist!!! So, aber jetzt wieder zurück zur Gefahrenabwehr durch drohende

Schweinepest.













Schweinepest.

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 20.08.2021, 15:46
von Die jungen Mitteleuropäer
Offenbar haben die dänischen Jäger ja noch die Möglichkeit, Wildschweine in Schweden zu erlegen.

Dabei verwechseln sie wohl wie die deutschen Jäger alles Mögliche mit Wildschweinen, wie etwa vor 10 Tagen im hessischen Hochtaunuskreis, als mal wieder ein Jäger ein Pferd - ein 12 Jahre altes Quarter Horse - mit einem Wildschwein verwechselt hat* - Pferd und Schwein sehen sich aber auch verdammt ähnlich. :roll:

Der dänische Jäger, ein Mann in den Vierzigern, will in Halltorp (schwedische Provinz Kalmar) kurz nach Mitternacht mit Wärmebildausrüstung ein Wildschwein erkannt haben und hat abgedrückt - und dabei eine ausgewachsene Elchkuh erschossen.

Tragisch - die Elchkuh hatte auch noch ein kleines Kalb bei sich, das nachgesucht und - weil nun ja mutterlos - ebenfalls erschossen wurde.
Schwarzwild ist die kleinste Schalenwildart und Elche die größte. Trotzdem hat ein Däne die beiden Arten miteinander verwechselt und eine Elchkuh erschossen. [...] "Wie sich herausstellte, hatte die erschossene Elchkuh ein Kalb, weshalb eine Nachsuche eingeleitet wurde, bei der das Kalb gefunden und ebenfalls erschossen wurde", sagt Robert Loeffel, Pressesprecher der Region Süd.
Gegen den Dänen wird nun wegen Wilderei ermittelt. Die Elchjagdsaison beginnt erst im Oktober und auch dann nur während der Tageszeit. Wilderei wird normalerweise mit einem Bußgeld belegt.


DAGENS VIMMERBY, 20.08.2021: Trodde älg var vildsvin - dansk misstänks för jaktbrott https://www.dagensvimmerby.se/nyheter/e ... jaktbrott/
* Süddeutsche Zeitung, 10.08.2021: Jäger erschießt versehentlich Pferd auf Koppel https://www.sueddeutsche.de/panorama/kr ... -99-792709 [/quote]

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 13.09.2022, 13:26
von Hendrik77
https://www.tvsyd.dk/vildsvinehegnet/da ... r-landmand
Die Anzahl der geschossenden Wildschweine in Sønderjylland ist stark rückläufig. https://www.tvsyd.dk/vildsvinehegnet/ma ... derjylland
Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 19.09.2022, 09:21
von Hendrik77
Die Mehrheit einer Umfrage unter einigen Lokalpolitiker*innen möchte den Zaun behalten, allerdings haben über 50% gar nicht geantwortet. Ausserdem wird noch auf eine Dokumentation aufmerksam gemacht die bald im TV Premiere hat. https://www.tvsyd.dk/vildsvinehegnet/ef ... eholde-det
Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 19.09.2022, 15:49
von Ny Hinnerk
Vor etwa sechs Wochen sah ich eine Reportage im Fernsehen über den Bau des Wildschweinzauns und den Reaktionen direkt betroffener Bürger auf beiden seiten der Grenze (meist Landwirte) während und nach dem Bau des Zauns. Inwieweit die Reaktionen der Bürger da gefiltert wurden vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls überwogen da eindeutig skeptische und ablehnende Stimmen. Da wurde der Sinn und die Wirksamkeit des Zauns sehr infrage gestellt u.a. deshalb, weil es viele offene Stellen im Zaun gibt, die nachweislich von Wildschweinen zum „kleinen Grenzverkehr“ genutzt werden. So gibt es nicht nur die 16 offiziellen Grenzübergänge sondern noch weitere über 30 offene grenzüberschreitende Wirtschaftswege die von den Landwirten genutzt aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind.

Wenn man jetzt von ca. 50 offenen Stellen in dem 70 km langen Zaun ausgeht haben die Wildschweine alle 1,4 km freien Zutritt ins gelobte Land. Dass diese Möglichkeit auch fleißig genutzt wird zeigte die Reportage deutlich. Die Wildschweine sind offensichtlich nicht doof. Während einige Wildschweine am Zaun ankommend kehrt machen laufen andere getreu dem Motto dass sich irgendwo eine Möglichkeit ergibt am Zaun entlang bis zu einer Öffnung im Zaun. Dies belegen eindeutig die Hufabdrücke entlang des Zauns. Und wer heute die offene Stelle im Zaun nicht gefunden hat probiert es eben morgen noch einmal.

Fazit: Die Anzahl grenzüberschreitender Schwarzröcke ohne Visum hat seit dem Zaunbau sicherlich abgenommen. Ausrotten lassen sich damit die Wildschweine in Dänemark aber nicht. Das Fatale: Man weiß heute, dass sich Wildschweine in Gebieten in denen sie besonders intensiv bejagt werden prozentual stärker vermehren als anderswo.
Alles nur Symbolpolitik?

Re: Drohende Schweinepest und der Versuch der Gefahrenabwehr

Verfasst: 20.09.2022, 02:21
von Kairos
Wenn ASP zuschlägt wird sich der Bestand an Wildschweinen und Schweinebauern in Dänemark sehr schnell auf null reduzieren.