Hinnerk hat geschrieben:Man kann das Thema natürlich auch recht einseitig betrachten, um den eigenen Standpunkt zu rechtfertigen. Denke doch mal ein wenig weiter und komme weg von Religionsfreiheit. Damit hat die Verschleierung in bestimmten muslimischen Kreisen nichts zu tun. Ich stehe voll und ganz hinter dem Verbot von Burka und Niqab in Dänemark.
Und bevor mir jetzt sonstwas an den Kopf geknallt wird: Nein, ich bin kein AfD-ler, Republikaner, kein Sympasisant dieser Parteien und auch nicht deren Wähler.
Mein Popcorn ist alle.
DK verbietet in Gesetzesbegündung Burka und Nikab nicht aus weltanschaulichen Gründen!
Zudem DK sind nicht Burka und Nikab verboten, sondern unter Sicherheitsaspekte die Vermummung/ Gesichtsbedeckung/ Verkleidung in der Öffentlichkeit. Darunter fallen auch Mützen, Masken, Schals etc..
Wenn das Tragen eines Kreuzes eine sicherheitsrelevanten Aspekt hergäbe und ebenfalls unter das Verbot fiele, wäre dies ebenso zunächst einmal nicht gegen die christliche Religion gerichtet. Der Träger eines Kreuzes wäre allerdings, wenn das Tragen des Kreuzes für ihn ein Ausdruck seiner Religionsausübung oder ein Erkennungszeichen in seiner sozialen Gruppe ist, in seiner Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt und bei Zuwiderhandlung kriminalisiert, obwohl er nichts Böses im Schilde führt. Ebenso jetzt Trägerinnnen von Burka und Nikab.
Zu welcher explizit zu benennenden politischen Richtung Du (Hinnerk) gehörst, weiß ich nicht, aber Deine Worte lassen erkennen, dass es nicht der Sicherheitsaspekt ist, der Dich das Verbot von Burka und Nikab begrüßen läßt.
Wie ich weiter oben schon gesagt habe, gibt es dafür ja auch andere Gründe:
„So manch einer begrüßt dieses Verbot aber weniger deshalb, weil es ermöglichen soll, die Identifikation von Personen in der Öffentlichkeit erleichtern (Verhinderung und Aufklärung von Straftaten), sondern weil das Verbot auch Kleidungsstücke betrifft, welche als deutlich sichtbares Zeichen des Islams in der Öffentlichkeit wahrnehmbar und damit so manchem ein Dorn im Auge sind.
Öffentlich zugegeben wird dies von dieser Fraktion eher selten, bevorzugt machen sie sich die Argumentation derer zu eigen, die das Verbot begrüßen, weil sie in dem Tragen dieser Kleidungsstücke eine Verletzung der Menschenrechte, Frauenrechte etc. sehen.
In wieweit die letztgenannten Aspekte je nach politischen Mehrheitsverhältnissen bei Ausarbeitung und Durchsetzung der Gesetzes unterschwellig eine Rolle gespielt haben, darüber lässt sich sicher spekulieren.“
Auch diejenigen wie Hinnerk, die in dem Tragen dieser Kleidungsstücke eine Verletzung der Menschenrechte, Frauenrechte etc. sehen ( was zutrifft, wenn es unter Zwang geschieht), können doch wohl nicht glauben, dass ein Verbot, zumal noch eins, das ein Sicherheitsrisiko durch Vermummung ausschließen will irgendeine Bewußtseinsänderung erreicht.
So sieht es auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International:
...falsch wäre aber auch die Folgerung, dass ein Verbot der Verschleierung Frauen generell befreien könnte. Die Mechanismen der Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen sind weit komplizierter - und dies bei weitem nicht nur in islamischen Gesellschaften.
Und schlimmer noch, selbst eine Muslima, die unfreiwillig Burka oder Nikab trägt wird jetzt auch noch kriminalisiert und von staatswegen bestraft.
Insgesamt sowieso eine Posse, dass die paar Frauen, die im nichtislamischen DK eine Verschleierung tragen als ein solches Sicherheitsrisiko eingeschätzt werden, dass sie einer gesetzlichen Erwähnung bedürfen.
Aber wie schon gesagt, möglicherweise ist die Motivation, dies gesetzlich zu manifestieren ja eine ganz andere als der reine Sicherheitsaspekt?