Fischgrete hat geschrieben:Also sind alle die Frauen auf der Demo in Kopenhagen (oder bei der Veranstaltung in der Bibliothek in Aarhus einen Tag vorher) da von ihren Männern hingeschickt worden?
Nun wollen wir doch mal auf dem Teppich bleiben!
In Kopenhagen gingen am Nachmittag mehr als 1000 Menschen aus Protest gegen das Verbot auf die Straße, auch in anderen Städten wie Odense und Aarhus gab es Protestkundgebungen. Viele Demonstranten trugen Burkas und Nikabs, andere Masken und Schals, aber auch Schwimmbrillen oder Star-Wars-Masken. In Kopenhagen schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer auf rund 1300.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/politik/dae ... 71988.html
Wie auch in den dänischen Nachrichtensendungen wiederholt zu hören und sehen war handelte es sich bei den meisten Demonstranten nicht um Musliminnen sondern um westeuropäische Sympathisanten und wie es den Anschein hatte um Urlauber, die die Demo wohl als willkommene Abwechslung zum Baden und Dösen am Strand empfanden.
Und ja, muslimische Männer schicken tatsächlich ihre Frauen bei derartigen Demonstrationen in ihrem eigenen Interesse auf die Straße. Was gäbe es dann für ein Bild ab, wenn die muslimischen Männer gegen das Verschleierungsverbot auf die Straße gingen?
Ich erinnere mich noch gut an das Inkrafttreten des Burkaverbots in Frankreich 2011. Da wurden u.a. von den muslimischen Verbänden in Deutschland Busfahrten nach Paris organisiert. Dabei offenbarten sich viele Frauen dahingehend, dass sie von ihren Männern zur Demonstration "geschickt" worden seien.
Demonstrationen haben schon zu meiner Studentenzeit viele Menschen angezogen die oftmals überhaupt nicht wussten, worum es bei der Demo ging. Nach dem Motto „dabei sein ist alles“ oder „ich bin dafür dass wir dagegen sind“ wurde einfach mitgemacht. Nicht anders war es wohl auch bei den Demos um das Verbot der Verschleierung in Kopenhagen, Odense und anderen Orten in DK.
Zudem solltest du nicht vergessen, dass viele muslimischen Mädchen in Deutschland bereits im Grundschulalter gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen und später ein Niqab. Diese Kinder dürfen in aller Regel nicht am Schwimmunterricht und auch nicht an mehrtägigen Klassenfahrten teilnehmen.
Ein Mädchen, welches so erzogen wird und von frühester Kindheit an diese Form der Unterdrückung erfährt wird dadurch für ihr späteres Leben geprägt. Ohne Verschleierung, in welcher Form auch immer, fühlt sich dieses Mädchen auch später als erwachsene Frau unsicher, beschämt und nackt.
Ich vergleiche das mal mit einer Frau, die sich nach Jahren erfahrener körperlicher Gewalt durch ihren Mann endlich mit Hilfe von Mitarbeiterinnen spezieller Hilfsorganisationen aus den Fängen ihres gewalttätigen Mannes befreien konnte, dann aber nach einem Aufenthalt im Frauenhaus und etlichenTherapiesitzungen wieder zu ihren prügelnden Mann oder einen anderen Mann mit Gewaltpotenzial zieht.
Auch wenn es unglaublich klingt: Gewalt und Unterdrückung können Abhängigkeit erzeugen der sich Betroffene, meist Frauen, nur schwer entziehen können. Ein Teufelskreis.
Ich finde Frauenbade- und Saunazeiten übrigens prima. Und ich bin nicht prüde, aber ich finde es tatsächlich entspannend, wenn ich nicht ständig wie ein Stück Fleisch taxiert (oder gar angetatscht) werde…
Ich weiß nicht. Irgendwie scheint dir ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein zu fehlen. Und wenn du in diesem Zusammenhang (Schwimmbad) sagst, ständig wie ein Stück Fleisch taxierst oder sogar angetatscht wirst glaube ich dir das schlicht und einfach nicht. Du stellst das geradezu so dar, als ob sich Männer grundsätzlich so verhalten. Geht’s noch?
Vielleicht solltest du dir mal ins Gedächtnis holen, dass es Frauen waren, die in den 1950er und 1960er Jahren für die Aufhebung der Frauenbade“anstalten“ kämpften. Sie waren es, die nicht mehr wie Exoten weggesperrt werden wollten.
Und jetzt alles wieder zurück? Gott sei Dank hat sich vielerorts gezeigt, dass die eingeführten Frauenbadezeiten in kommunalen Schwimmbädern nicht wie erhofft angenommen wurden. Und so werden immer häufiger diese „Sonderbadezeiten“ aus wirtschaftlichen Gründen wieder aufgegeben.
Was die Sauna betrifft: Da kann ich deinen Einwand durchaus nachvollziehen. Selbst in Finnland, dem Mutterland der Sauna, wird in öffentlichen Saunen zumeist getrenntgeschlechtlich geschwitzt. Aber auch da ist ein Wandel erkennbar, allerdings wohl nicht in deinem Sinne. So ist es in Saunen der dortigen Unis schon längst normal, dass Männer und Frauen gemeinsam schwitzen.