Corona Reiseauswirkungen

[Polly]

Liebe Gäste,


Die dänische Regierung hat auf Grund der Zunahme der Corona-Virus-Ansteckungen umfangreiche Maßnahmen beschlossen, die unter anderem die vorläufige Schließung der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland beinhalten.

Auf Grund der Grenzschließung zwischen Dänemark und Deutschland können die Reisen, die bis zum 13.04.2020 geplant sind nicht stattfinden.



Buchungen die in den Zeitraum nach dem 13.04.2020 fallen sind von den Maßnahmen der dänischen Regierung nicht betroffen und können nach jetzigem Kenntnisstand normal durchgeführt werden. Daher bleiben auch die Zahlungsfristen für diese Buchungen bestehen. Bitte bewahre daher Ruhe und warte ab. Sollte sich der Zeitraum der Grenzschliessung wider erwartet verlängern, finden wir sicher auch eine gute Lösung.


Wir verfolgen die Entwicklungen laufend und werden natürlich zuverlässig dafür sorgen, dass unsere Gäste keine Risiken eingehen. Sollte sich die Situation ändern, werden wir alle unsere Gäste zeitnah benachrichtigen.

Wir freuen uns darauf Euch bald wieder bei uns an der schönen dänischen Nordseeküste begrüßen zu können und wünschen Euch bis dahin viel Gesundheit.

....die "schwammige" Antwort unseres Vermittlers am 27.03.20. Automatische Antwortmail.

Wir sitzen das aus bis Fälligkeit unserer Restzahlung Ende April.

[Zuelli]

Google hat seine Nutzerdaten freigegeben (Standortbestimmung).

https://www.gstatic.com/covid19/mobilit ... ort_en.pdf

Demnach vertreiben sich viele Dänen in den Parks die Zeit...

[25örefan]

@ naida
Kundenfeindlicher geht es wohl kaum...
Bei Novasol haben wir nur 1x gebucht. Nach dieser schlechten Erfahrung (unserer einzigen seit Jahrzehnten DK- Urlaub bei anderen Anbietern) nie wieder. Dein Post bestätigt mich darin, es auch in Zukunft nie wieder zu tun.

[mieke]

Da hier immer wieder das vermeintlich bessere dt. Reiserecht (RR) angeführt wird möchte ich darauf hinweisen, dass man im RR immer zwischen Pauschal- und Individualreise unterscheidet. Das was wir hier diskutieren ist Individualreise. Im folgenden Link sind die Unterschiede recht verständlich aufgezeigt
https://www.anwalt.de/rechtstipps/recht ... 64669.html
Zitate aus dem Link:

Pauschalreise
Gemäß § 651 h I 3 BGB steht es zunächst jedem Reisenden frei, seine gebuchte Reise ohne Angabe von Gründen zu stornieren. Er ist jedoch dann dem Reiseveranstalter gegenüber zur Zahlung einer angemessenen Entschädigung (Stornogebühr) verpflichtet.
Bei Auftreten unvermeidbare außergewöhnlicher Umstände, durch die die Durchführung der Reise oder die Beförderung dorthin erheblich beeinträchtigt ist, steht dem Reiseveranstalter nach § 651h III BGB keine Entschädigungsleistung zu.
(…)
Im Fall der Corona-Krise, bei der aktuell selbst die Einreise in andere europäische Länder nur unter triftigen Gründen möglich ist, liegt wohl ein unvermeidbare außergewöhnlicher Umstand im Sinne der Vorschrift vor. Die Stornierung von Pauschalreisen ist daher aktuell weltweit ohne Stornogebühren möglich.

Individualreisen
Bei der Buchung von einzelnen Reiseleistungen, die keine Pauschalreise im Sinne von § 651a BGB sind, gibt es eine entsprechende Regelung nicht. So gibt es generell für die bloße Miete eines Ferienhauses(…)als Einzelleistung keinen Anspruch auf Stornierung, sofern im Vertrag ein entsprechendes Stornorecht nicht vereinbart ist.
Hier gilt im allgemeinen auch die Unmöglichkeit der Anreise oder erhebliche Beeinträchtigungen am Reiseziel als Risiko des Reisenden, sofern das angemietete Objekt noch vorhanden, die Leistung des Vermieters also nicht per se unmöglich ist.

Ob im vorliegenden Fall einer pandemischen Situation, bei der die Einreise in ein Land verboten oder der Aufenthalt als Tourist nicht erlaubt ist, das Reiserisiko ebenfalls beim Reisenden liegt, ist nach deutschem Recht fraglich. Rechtsprechung liegt hierzu jedoch noch nicht vor.
Es ist davon auszugehen, dies die Rechtsprechung auch für den Rücktritt von Individualreiseleistungen, sofern Sie dem deutschen Recht unterliegen, eine kostenlose Stornierung zulassen wird, sofern die Anreise zum besagten Zeitpunkt wegen Reisebeschränkungen nicht möglich ist.
Wenn das Reiseziel in einem Sperrgebiet liegt, eine Ausgangssperre vorliegt oder alle touristischen Einrichtungen geschlossen sind, entfällt die Geschäftsgrundlage des geschlossenen Vertrages. Ein Festhalten an dem Vertrag kann daher nicht erwartet werden.
Bei Anmietung eines Ferienhauses (…) im Ausland ist jedoch häufig ausländisches Mietrecht, nämlich das Recht am Ort des gemieteten Objektes anwendbar. Hier mag die Rechtslage anders sein. Zuständig für die Prüfung der Rechtsfrage sind die Gerichte des Ziellandes, sofern keine anderweitige wirksame Gerichtsstandsvereinbarung vorliegt.

Fazit: Was wir derzeit erleben ist auf ganz vielen Ebenen Neuland.
Und wir müssen damit leben, dass polit. Entscheidungen über Art und Dauer von Beschränkungen eher kurzfristig getroffen werden und damit müssen alle Akteure irgendwie umgehen.

Das ist alles sehr unerfreulich für beide Seiten, kein Reisender möchte seine Gesundheit gefährden und /oder sein Geld verlieren. Ich möchte derzeit allerdings auch nicht in der Haut der Anbieter stecken, der Spagat zwischen Erhalt der Arbeitsplätze und Kundenfreundlichkeit ist sicher alles andere als leicht. Die Reisebranche und alle die da dran hängen trifft es hart dieses Jahr.

Ich sage es ganz ehrlich: Wäre die Grenze offen gewesen, ich wäre über Ostern nach DK gefahren, da ich das Risiko einer Ansteckung während eines Ferienhausaufenthaltes mit überwiegend Bewegung in der Natur und gemütlich lesen nicht höher einschätze als jetzt daheim in S-H. Entsprechende Hygienemaßnahmen beim Einkaufen immer vorausgesetzt. Ist ja schon was anderes als Hotelurlaub mit Massenzusammenkünften bei jeder Mahlzeit.

[mieke]

Da die Frage nach europäischen Regelungen im Reiserecht auftauchte noch der Link zu den Informationen vom Europ. Zentrum für Verbraucherfragen Deutschland
https://www.evz.de/reisen-verkehr/reise ... virus.html
Auszug:

In zahlreichen EU-Mitgliedstaaten legen die Hotelbetreiber selbst fest, ob die Hotelunterkunft kostenlos storniert werden dürfen, ob Stornogebühren fällig werden oder ob der komplette Betrag bezahlt werden muss.
Es kommt jedoch immer auf die Rechtslage im jeweiligen Land an. Gleiches gilt, wenn Sie ein Ferienhaus gebucht haben. Auch hier kommt es auf das Mietrecht des Urlaubslandes und die Vertragsbedingungen an.

[herma]

Hab bei Feriepartner Römö über Fejo gebucht.
Interessant da: gleiches Haus wie Oktober 19 Miete plus 1€ = 235€
Kaution aber von 104,18€ auf 252€ erhöht!
Kaution beeinhaltet die Stromkosten und müsste doch eigentlich
erstattet werden, falls die Grenze dicht bleibt?
Könnte mit Umbuchung Herbst oder Frühjahr 21 leben.....

Hej,

ich hatte auch bei Feriepartner Rømø für die letzte Woche (wäre heute zurückgekommen) gebucht und demnach natürlich schon lange bezahlt. Jetzt habe ich für November umgebucht. Die Zahlungen wurden mit der neuen Buchung verrechnet. Die Kaution habe ich allerdings vollständig zurückerstattet bekommen. Die muss ich dann wieder als "2.Rate" einzahlen. Also brauche ich dann ca. 6 Wochen vor hoffentlichem Urlaubsantritt nur die Kaution bezahlen.

Hilsen Herma

[Hendrik77]

Da gibt es wohl einige Urlauber die gerne kostenfrei storniert hätten. http://sh-ugeavisen.dk/index.php/2020/04/04/urlaubsgaeste-kaempfen-mit-vermietungsagenturen-reise-in-ferienhaeuser-kann-nicht-storniert-werden/

Venlig hilsen
Hendrik77

[25örefan]

Allerdings ist das oben Geschilderte eine etwas andere Situation, als die für ausländische Touristen, die nicht reisen dürfen.
Die Dänen dürfen ja die gebuchten oder eigene Ferienhäuser beziehen.
Dass manche aber aus nachvollziehbaren Gründen vernünftigerweise dies nicht wollen, kann ich verstehen, zumal sie damit einer Aufforderung von Regierung und Polizei folgen, Ferienhäuser nicht aufzusuchen.

Selvom det ikke er forbudt at tage af sted, vil man nok opleve mange tomme sommerhuse rundt omkring, fordi mange udenlandske gæster ikke vil dukke op i foråret. Derudover har både politiet og regeringen også flere gange opfordret til, at danskerne undlader sommerhusturen i år.

https://www.tvsyd.dk/covid-19/politiet- ... usomraader

Und wenn vielerorten nicht nur in DK in Zeiten der Coronakrise gegenseitige Rücksicht und gesellschaftlicher Zusammenhalt gefordert wird, ist ein Geschäftsgebahren mit mehr Fingerspitzengefühl und demgemäß mehr Kulanz ebenso zu fordern.

[naida]

25örefan

Das sehe ich genau so. Es wird, wie immer, mit zweierlei Maß gemessen.

[naida]

ein weiterer Fall:

Bekannte hat gebucht für Ende April bei Feriepartner Kattegat. Das Haus ist komplett bezahlt, Anreise in 2 Wochen. Für den Fall, und nur für den Fall, wenn die Grenze geschlossen bleibt, wovon auszugehen ist, hat sie das Haus für 1 Woche im Mai 2021 vorreserviert. Per mail bestätigt. Jetzt kam die Zahlungsaufforderung 1. Rate für 2021.Fällig übermorgen, am 08.04.2020. Da das Haus ja komplett bezahlt ist, gibt es dafür keinen Anlass. Bei der Nachfrage per mail wurde gar nicht die Frage beantwortet, nur der Hinweis, man könne ja bis November 2020 wieder stornieren.
Also ehrlich gesagt, ich finde ein heilloses Durcheinander. Hauptsache man bezahlt erst mal. Wie, ob und wann man dann mal irgend etwas zurück bekommt bezweifel ich. Wenn man das alles so hört, bin ich drauf und dran alle Urlaubspläne Dänemark für die Zukunft zu streichen. Von den wohlmeinenden Worten in den vorgefertigten Schreiben ist das alles weit entfernt. So empfinde ich das.

[Joerg68]

Ganz aktuell:
Feriepartner Römö hat von sich aus storniert!
Also scheint am 18.4. die Grenze noch dicht zu sein.
Kaution wird zurück überwiesen, Miete als Gutschein hinterlegt bis zum 31.12.21

[ReiseReise]

Gutschein wäre für uns nicht akzeptabel.
Lasse mir grundsätzlich nicht meine zukünftige Urlaubsplanung und Ort von einer Schlüsselbude vorschreiben.

Und das alles wo doch die Fachleute und Experten aus DK immer wieder in der Vergangenheit betont haben, die deutschen Bucher nehmen sich zu wichtig. DK ist keinesfalls ausschließlich auf Touristen aus Deutschland angewiesen.

Dann dürfte ja auch eine komplette Rückzahlung nicht wirklich schlimm sein.

[naida]

Eine Rückzahlung wird doch strikt verweigert.

[25örefan]

Ziemlich „ungeschickt“ einer solchen Mehrheit von Urlaubern unkulant auf die Füße zu treten...

Die dänische Branchenorganisation der Ferienhausvermieter, Ferieudlejernes Brancheforening, hat ausgerechnet, dass die Schließung bis zum 13. April das Land insgesamt 1,2 Mio. Übernachtungen von deutschen Urlaubern in Ferienhäusern kosten wird.

95 Prozent der Gäste aus Deutschland

„Es ist nichts anderes als eine Katastrophe“, sagte der Direktor des Verbandes, Carlos Villaro Lassen, zur Zeitung Flensborg Avis. Insbesondere die Westküste Jütlands, wo die Saison bis zu den Ostertagen normalerweise wieder durchstartet, wird die Folgen schmerzhaft merken. An einigen Orten der beliebten Urlauberregionen kommen bis zu 95 Prozent der Gäste aus Deutschland.

https://urlaub-in-daenemark.net/2020/03 ... rk-heraus/

[ReiseReise]

Ich frage mich dennoch wie in der Vergangenheit die Branchenkenner immerzu uns erzählt haben, es ginge sehr gut ohne deutsche Urlauber.