Gendergerechte Sprache ???
Da muß man(n) erst mal einen Moment innehalten, und dann hat man(n) das immer noch nicht verstanden. Mir ist bekannt, daß es in der dänischen Sprache zwei Geschlechter gibt:
Intetkøn, sächlich, (et) / und Fælleskøn, weiblich/männlich, (en).
Von Dänen habe ich häufig die scherzhafte Anmerkung „Sex eller ingen Sex“ gehört, was den Nagel so ziemlich auf den Kopf trifft.
In der deutschen Sprache gibt es drei Geschlechter: Er, Sie, es
Nun gibt es eine Reihe von Menschen in Deutschland, die davon überzeugt sind, daß die männliche Dominanz bereits in der Sprache eine praktische und alltägliche Gleichwertigkeit von Frauen und Männern verhindern würde. Ein ernsthaftes Problem!
Bei der Bezeichnung von Einzelpersonen läßt sich das noch sehr klar formulieren wie z.B.
der Arbeiter und die Arbeiterin.
Bei der Bezeichnung einer Berufsgruppe als Ganzes, würde der Begriff Arbeiter allein die weiblichen Arbeiterinnen ungenannt lassen, so die Argumentation von Feministinnen und Feministen.
Nun gibt es eine ganze Reihe von Begriffen, die mit mänlichen Artikeln bezeichnet werden. Zum Beispiel: Baum, Hut, Schrank, Kopf, Schuh usw.
Dem gegenüber gibt es Begriffe, die mit einem weiblichen Artikel bezeichnet werden.
Zum Beispiel: Hose, Bluse, Tonne, Lampe, Quelle usw.
Soll die Gleichbehandlung konsequent betrieben werden, müßten in beiden Fällen die jeweils weibliche bzw. männliche Endung angefügt werden.
Das würde dann so aussehen:
Bäumin, Hütin, Schränkin, Köpfin oder auch Schuhin.
Und für Männer:
Hoser, Bluser, Tonner, Lamper oder auch Queller.
Ob Männer auf diese Art von Gleichbehandlung Wert legen, sei dahingestellt.
Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt jedoch, daß Menschen, die tatsächlich benachteiligt sind oder sich nur benachteiligt fühlen sich in der Öffentlichkeit sehr wirksam bemerkbar machen. Hierbei ist auch die persönliche Leistungsfähigkeit und das daraus resultierende Selbstbewußtsein zu betrachten.
Selbstbewußte Menschen, sowohl bei Frauen wie auch bei Männern, die ihr Selbstvertrauen aus Leistungsstärke, Kompetenz und Qualifikation gewinnen, sind hier eher zurückhaltend. Dadurch entsteht der Eindruck, daß Beschwerden und auch berechtigte Kritik von einer Mehrheit getragen wird.
Es wäre nun an der Zeit die einzelnen Gruppen näher zu betrachten um herauszufinden,
welchen Einfluß die eigene Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Qualifikation auf das Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein hat.
Mir scheint, soweit ich das einschätzen kann, daß die dänischen Frauen sich viel sehr mehr auf der Augenhöhe gegenüber den dänischen Männern befinden, als das in Deutschland zu beobachten ist.
Was meint Ihr dazu?
Viele Grüße
Pejot