Leben in Dänemark, Arbeiten in Deutschland - Welche Möglichkeiten gibt es?

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FridaT
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Leben in Dänemark, Arbeiten in Deutschland - Welche Möglichkeiten gibt es?

Beitrag von FridaT »

Hallo Zusammen,

ich habe sehr intensiv die Beiträge durchsucht und konnte bereits viele hilfreiche Hinweise finden. Dennoch sitze ich vor vielen Puzzleteilen die ich noch nicht richtig zusammensetzen kann und hoffe nun auf Hilfe.

Auch wir beschäftigen und mit dem Thema Umzug nach Dänemark. Ein Thema, was für mich mit an erster Stelle steht ist die Frage, wie kann ich mein Arbeitsverhältnis in Dänemark fortsetzen. Ich vereine nicht nur den Part des "Auswanderers" sondern bin gleichzeitig Verantwortlich für den Bereich Personal in meinem Unternehmen, so dass mich natürlich Arbeitnehmer und Arbeitgeber Sichtweise auf das Thema interessieren.

Meine bisherige Recherche hat folgende Möglichkeiten ergeben:

1) Grenzpendler - Ich lebe in DK und Arbeite in DE. Steuern und Abgaben zahle ich in beiden Ländern zu unterschiedlichen Teilen. Was ich nicht herausfinden konnte ist, welche Region noch als Grenzregion zählt. Ich arbeite in Hamburg und wir würden in den südlichen Teil Dänemarks ziehen wollen. Wäre ich dann noch Grenzpendler? Ich arbeite aktuell zu 80% remote. Schließt sich dadurch schon das Thema Grenzpendler aus, weil ich den größten Teil meiner Arbeit von DK aus erbringen würde?

2) Mein Arbeitgeber gründet ein Unternehmen in DK, in dem ich dann Angestellt wäre. Bei dieser Konstellation kommen jährlich Kosten auf ihn zu (2-3k konnte ich in anderen Beiträgen finden). Wofür genau entstehen die Kosten? Wird diese Variante gewählt, müsste mein Arbeitsvertrag den dänischen Regeln entsprechen. Man müsste also den Arbeitsvertrag anpassen. Welche Dinge würden noch auf den Arbeitgeber zukommen? Muss auch das Gehalt über eine dänische Bank an den Arbeitnehmer überwiesen werden? So dass neben der Unternehmensgründung auch ein Bankkonto existieren muss? Für mich als Arbeitnehmer würde dann das Thema Abgaben und Steuern nach dänischem Recht erfolgen, richtig? Der Arbeitgeber hätte neben dem Aufwand den Vorteil, dass er in DE keine Abgaben mehr für mich leisten müsste. Gibt es einen sonstigen Vorteil?

3) Ich arbeite von DK im HO für den deutschen Arbeitgeber. Hier gelten alle Regelungen bzgl. Doppelsteuerabkommen etc.

4) Entsendung - diese ist befristet für max. 24 Monate. Zahlungen etc. erfolgen wie gehabt in DE

Eine Kontaktaufnahme mit pendlerinfo.org steht noch aus. Ich habe schon öfter gelesen, dass die sehr gute Auskünfte geben. Vielleicht kann mir hier aber trotzdem vorab schon geholfen werden.

Vg
Frida
gerdson
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Re: Leben in Dänemark, Arbeiten in Deutschland - Welche Möglichkeiten gibt es?

Beitrag von gerdson »

Hallo Frida

1) Grenzpendler - bist Du unabhängig vom tatsächlichen Wohnort/Entfernung zur Grenze, wenn Du auf der einen Seite wohnst und auf der anderen arbeitest. Du könntest auch weiterhin aus dem (dann dänischen) Homeoffice für ein deutsches Unternehmen auf deutschem Arbeitsvertrag arbeiten - den Dänen wäre es egal, weil steuerpflichtig wirst Du in jedem Fall durch die Wohnsitzverlagerung. Allerdings: Mit deutschem Arbeitsvertrag verbleibst Du in D unbeschränkt steuerpflichtig und sozialversicherungspflichtig. Das hat Vor- und Nachteile.

2) Gehaltszahlung geht auch von einem deutschen Konto aus. Korrekt, es fallen keine Sozialabgaben an, Dein Arbeitgeber sollte Dir tunlichst die Differenz auszahlen, weil Du hier mehr Steuern zahlst und überhaupt das Leben teurer ist

3) siehe 1)

4) Wo soll er Dich denn hin entsenden - die Entsendung setzt voraus, dass das Unternehmen dann tatsächlich in DK Umsätze tätigt - nach meinem Verständnis.