Verfasst: 29.01.2007, 14:02
Hej!
Ich frage mich, wie Mentalitätsunterschiede entstehen, in diesem Fall sicherlich nicht genetisch, sondern konditioniert durch Medien und Erfahrungen bedingt. .
Als Panik würde ich es nicht bezeichnen, wenn plötzlich einige Menschen in Deutschland alarmiert sind durch die massive Berichterstattung, dass eben „Die Renten nicht sicher sind...“ wie vor langer Zeit ohne „nicht“ behauptet.
Das führt sicherlich auch zu einem Vertrauensverlust zu einigen deutschen Politikern, was sicherlich in der Summe nicht immer Zukunftsoptimismus schafft. Politikerinnen und Politiker machen Fehler -wie andere auch, aber warum werden sie nicht öffentlich zugegeben? Ebenso wünschte ich mir oft mehr Offenheit und Durchdachtheit bei Reformvorhaben. Manchmal kommt es mir so vor, als müssten die Politikerinnen und Politiker schon lange gewusst haben, dass Deutschland sich die Zukunft nicht so wie die Gegenwart leisten kann, Sozialversicherung etc.
Jetzt aber auf Eigeninitiative hinzuweisen, erscheint mir ein wenig verspätetet, wenn man vorher die Bevölkerung lange Zeit „eingelullt“ hat. Man kann ein sehr sozialversicherungsverwöhntes Volk nicht einfach mit undurchdachten Reformen und Appelle an Eigeninitiative überzeugen.
Wer es sich leisten kann, verfällt vielleicht in Hektik und kauft sich völlig übereilt- wie oben erwähnt- eine Eigentumswohnung.
Berechtigte Panik aber haben die, deren Einkommen jetzt schon nicht ausreicht, um eine private Altersvorsorge zu finanzieren.
Enttäuscht und nachdenklich sind vielleicht auch die, die immer an den Generationenvertrag geglaubt haben. Ich nenne das einmal ganz salopp „ mangelnde Aufklärungspflicht“ der Politik.
Vielleicht ist Zukunftsangst auch durch Orientierungslosigkeit durch die wechselhafte Medienberichterstattung in Deutschland bedingt. Aus meiner Sicht gibt es Deutschland eine merkwürdige Tendenz, Themen hochzuschaukeln und dann wieder ganz schnell zu vergessen.
Nachdenklich sind vielleicht auch die, die immer mehr überlegen, ob sie mit 67 oder vielleicht noch später—sich wirklich vom Beruf zurückziehen können....
Bei dieser Überlegung, mit 67 noch in bestimmten Berufen tätig sein zu müssen, könnte schon Panik aufkommen.
Daraus könnte manch einer folgern :
„Ich lebe jetzt!“
Die paradoxen Umfrageergebnisse aus Deutschland, einerseits sich Sorgen um die Zukunft zu machen- aber trotzdem nichts für die Zukunft , Altersvorsorge zu investieren, sind vielleicht im Ansatz dadurch zu erklären.
Das glücklichste Volk der Welt- nach eigener Einschätzung- nämlich die Dänen- machen sich m. E. mit Sicherheit auch Sorgen oder „Altersvorsorgen“ , was ihre Zukunft betrifft, aber vielleicht nicht so öffentlich—das könnte doch vielleicht dem Image oder der Selbstimagination schaden--
Zukunftsgedanken bestehen aber nicht nur aus Gedanken, was die finanzielle Absicherung betrifft, sondern auch – hoffentlich , was weitere Veränderungen der Welt betrifft... Klimawandel etc.
Es könnte keinem schaden, über die Zukunft nachzudenken- egal – ob man in Dänemark oder Deutschland lebt – manchmal in Hektik, manchmal mit überbetonter Gelassenheit und Optimismus, manchmal mit berechtigter Panik – und vor Allem mit einem differenzierten Bewusstsein der Gegenwart mit konstruktiver Kritik und Visionen und überlegten Investitionen von und für die Zukunft.
Die These, die Deutschen seien durch ihre Vergangenheit besonders pessimistisch, kann ich in Teilen nachvollziehen, insbesondere durch Ursels überzeugende Argumentation- und meine manchmal: Geschichtsbewusstsein ist vergangene Zukunft...
Zukunft sind auch Kinder: Kinderarmut, damit meine ich nicht den Geburtenrückgang, ist in Deutschland nachweislich ein größeres Problem als in Skandinavien, das macht mir Sorgen und vielleicht auch anderen.
Ich glaube, eine differenziertere Sicht der Zukunftsprobleme Deutschlands wäre hilfreich.
Kollektives Jammern über Kleinigkeiten hilft nicht weiter, Eigeninitiative ist nützlich und wünschenswert, hilft aber auch nicht immer, materiell sehr verwöhnten Kindern ohne emotionale Zuwendung und Zeit für diese sind sicherlich auch nicht optimistisch, arme Kinder sowieso nicht.
Ich glaube, der Zukunftspessimismus wird sich bei einigen noch lange halten oder sich erst entwickeln, wenn es nicht gelingt, ganz ehrlich und ohne Panikmache in den Medien durch die Politik nachhaltig und ohne Hektik sowie ehrlich über die Zukunft aufzuklären und diejenigen durch durchdachte Reformen aufzufangen, die schon jetzt kein Geld haben, sich durch Eigeninitiative die Zukunft zu sichern.
Übrigens gehört zur Zukunft auch die Sprache. Ich habe nur ansatzweise Informationen über die Diskussion, was die Zukunft der dänischen Sprache betrifft, weiß aber, dass diese auch schon wieder irgendwie politisch instrumentalisiert wird.
Ohne konservativ zu sein, bin ich nachdenklich aus deutscher Sicht, wenn ich mir vorstelle, dass ich mich im Beruf in einigen Jahren nur noch auf Englisch verständlich machen darf.
Aber das ist ein anderes Thema – und da denke ich pessimistisch an die Zukunft , obwohl ich nicht bequem bin.
Viele Grüße
Lukas
Ich frage mich, wie Mentalitätsunterschiede entstehen, in diesem Fall sicherlich nicht genetisch, sondern konditioniert durch Medien und Erfahrungen bedingt. .
Als Panik würde ich es nicht bezeichnen, wenn plötzlich einige Menschen in Deutschland alarmiert sind durch die massive Berichterstattung, dass eben „Die Renten nicht sicher sind...“ wie vor langer Zeit ohne „nicht“ behauptet.
Das führt sicherlich auch zu einem Vertrauensverlust zu einigen deutschen Politikern, was sicherlich in der Summe nicht immer Zukunftsoptimismus schafft. Politikerinnen und Politiker machen Fehler -wie andere auch, aber warum werden sie nicht öffentlich zugegeben? Ebenso wünschte ich mir oft mehr Offenheit und Durchdachtheit bei Reformvorhaben. Manchmal kommt es mir so vor, als müssten die Politikerinnen und Politiker schon lange gewusst haben, dass Deutschland sich die Zukunft nicht so wie die Gegenwart leisten kann, Sozialversicherung etc.
Jetzt aber auf Eigeninitiative hinzuweisen, erscheint mir ein wenig verspätetet, wenn man vorher die Bevölkerung lange Zeit „eingelullt“ hat. Man kann ein sehr sozialversicherungsverwöhntes Volk nicht einfach mit undurchdachten Reformen und Appelle an Eigeninitiative überzeugen.
Wer es sich leisten kann, verfällt vielleicht in Hektik und kauft sich völlig übereilt- wie oben erwähnt- eine Eigentumswohnung.
Berechtigte Panik aber haben die, deren Einkommen jetzt schon nicht ausreicht, um eine private Altersvorsorge zu finanzieren.
Enttäuscht und nachdenklich sind vielleicht auch die, die immer an den Generationenvertrag geglaubt haben. Ich nenne das einmal ganz salopp „ mangelnde Aufklärungspflicht“ der Politik.
Vielleicht ist Zukunftsangst auch durch Orientierungslosigkeit durch die wechselhafte Medienberichterstattung in Deutschland bedingt. Aus meiner Sicht gibt es Deutschland eine merkwürdige Tendenz, Themen hochzuschaukeln und dann wieder ganz schnell zu vergessen.
Nachdenklich sind vielleicht auch die, die immer mehr überlegen, ob sie mit 67 oder vielleicht noch später—sich wirklich vom Beruf zurückziehen können....
Bei dieser Überlegung, mit 67 noch in bestimmten Berufen tätig sein zu müssen, könnte schon Panik aufkommen.
Daraus könnte manch einer folgern :
„Ich lebe jetzt!“
Die paradoxen Umfrageergebnisse aus Deutschland, einerseits sich Sorgen um die Zukunft zu machen- aber trotzdem nichts für die Zukunft , Altersvorsorge zu investieren, sind vielleicht im Ansatz dadurch zu erklären.
Das glücklichste Volk der Welt- nach eigener Einschätzung- nämlich die Dänen- machen sich m. E. mit Sicherheit auch Sorgen oder „Altersvorsorgen“ , was ihre Zukunft betrifft, aber vielleicht nicht so öffentlich—das könnte doch vielleicht dem Image oder der Selbstimagination schaden--
Zukunftsgedanken bestehen aber nicht nur aus Gedanken, was die finanzielle Absicherung betrifft, sondern auch – hoffentlich , was weitere Veränderungen der Welt betrifft... Klimawandel etc.
Es könnte keinem schaden, über die Zukunft nachzudenken- egal – ob man in Dänemark oder Deutschland lebt – manchmal in Hektik, manchmal mit überbetonter Gelassenheit und Optimismus, manchmal mit berechtigter Panik – und vor Allem mit einem differenzierten Bewusstsein der Gegenwart mit konstruktiver Kritik und Visionen und überlegten Investitionen von und für die Zukunft.
Die These, die Deutschen seien durch ihre Vergangenheit besonders pessimistisch, kann ich in Teilen nachvollziehen, insbesondere durch Ursels überzeugende Argumentation- und meine manchmal: Geschichtsbewusstsein ist vergangene Zukunft...
Zukunft sind auch Kinder: Kinderarmut, damit meine ich nicht den Geburtenrückgang, ist in Deutschland nachweislich ein größeres Problem als in Skandinavien, das macht mir Sorgen und vielleicht auch anderen.
Ich glaube, eine differenziertere Sicht der Zukunftsprobleme Deutschlands wäre hilfreich.
Kollektives Jammern über Kleinigkeiten hilft nicht weiter, Eigeninitiative ist nützlich und wünschenswert, hilft aber auch nicht immer, materiell sehr verwöhnten Kindern ohne emotionale Zuwendung und Zeit für diese sind sicherlich auch nicht optimistisch, arme Kinder sowieso nicht.
Ich glaube, der Zukunftspessimismus wird sich bei einigen noch lange halten oder sich erst entwickeln, wenn es nicht gelingt, ganz ehrlich und ohne Panikmache in den Medien durch die Politik nachhaltig und ohne Hektik sowie ehrlich über die Zukunft aufzuklären und diejenigen durch durchdachte Reformen aufzufangen, die schon jetzt kein Geld haben, sich durch Eigeninitiative die Zukunft zu sichern.
Übrigens gehört zur Zukunft auch die Sprache. Ich habe nur ansatzweise Informationen über die Diskussion, was die Zukunft der dänischen Sprache betrifft, weiß aber, dass diese auch schon wieder irgendwie politisch instrumentalisiert wird.
Ohne konservativ zu sein, bin ich nachdenklich aus deutscher Sicht, wenn ich mir vorstelle, dass ich mich im Beruf in einigen Jahren nur noch auf Englisch verständlich machen darf.
Aber das ist ein anderes Thema – und da denke ich pessimistisch an die Zukunft , obwohl ich nicht bequem bin.
Viele Grüße
Lukas