Berndt hat geschrieben:
Ich habe auch von einer Episode gelesen, wo ein dänischer Theaterdirektor einen Sprachprofessor (Dänisch-Deutsch) fragte, ob er Lust hätte, eine hervorragende deutsche Theatervorstellung, die er soeben auf dem Broadway gesehen habe, ins Dänische zu übersetzen, zwecks späterer Aufführung in Kopenhagen.
Der Professor antwortete: Warum sind Sie nicht auf diese Idee gekommen, als das Stück vor 3 Jahren in Berlin Premiere hatte?
Kann es sein, dass es aus dem Beitrag "Die bösen Deutschen und die dummen Dänen" vom "Kulturkontoret" stammt? -----> [url=http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?t=14865&highlight=kulturkontoret]klick[/url]
Dort spricht Professor Per Øhrgaard genau diesen Vorfall an.
Die Sendung ist übrigens noch online und wirklich sehr interessant.
Dort geht es unter anderem um die Probleme des deutschen Sprachunterrichts. Dass Deutsch zur sehr wie Latein behandelt wurde. Genau wie Lars es angesprochen hat. Zu viele Tabellen mit Grammatik, anstatt die Sprache anzuwenden, zu sprechen.
Dieser Professor vermutet zudem, dass die deutsche Grammatik so unübersichtlich erscheint, da schon im Dänisch-Unterricht zu wenig Grammatik behandelt wird.
Beim Vergleich mit dem Englischen geht er davon aus, dass es im Deutschen zu Anfang recht schwer ist, aber man nach einer gewissen Zeit "über dem Berg" ist und das Erlernen leichter und leichter wird. Während es sich beim Englischen genau andersrum verhält.
Natürlich braucht man die Grammatik, um zu verstehen, wie die Sprache funktioniert, allein schon, um Sätze zu bilden. Ein gewisses Gerüst. Aber wenn man nach den ersten Schritten nicht Gelegenheit hat, die Sprache sinnvoll anzuwenden, sondern sich im Auswendiglernen trockener Regeln verliert, dann schwindet schnell das Interesse.
Sowas wie der, die, das lernt sowieso erst im Gebrauch, durch Gewöhnung.
Ein Interesse muss natürlich vorhanden sein.
Wenn einem Deutsch beruflich nichts bringt, und man nun wirklich kein Interesse am Nachbarland hat, was soll man dann Deutsch lernen?
Andererseits: Ist ein Interesse vorhanden, dann ist es fast egal, wie schwer eine Sprache ist. Es gibt genügend Teenager, die anfangen, Japanisch zu lernen, weil sie auf Mangas stehen. Oder Finnisch, weil sie auf düsteren Metal stehen.
Es geht darum, eben dieses Interesse an der deutschen Sprache zu wecken.
Steen Bille schrieb dazu (siehe Link unten, Seite 32), dass in den Medien die Wahrnehmung wohl sehr einseitig ist. In die dänischen Kinos kommen "Problemfilme" der deutschen Geschichte von "Der Untergang" über "Das Leben der Anderen" bis "Der Baader Meinhof Komplex". Kurz gesagt, die Themen: Krieg - Unterdrückung - Terror
Im Radio läuft Rammstein
denen es auch ja nur um das Spiel mit Stereotypen geht. (Wobei grade Rammstein sicherlich wieder den Umweg über das amerikanisches MTV genommen hat, anstatt im Nachbarland entdeckt worden zu sein)
Hierzu ein paar Beiträge der Tysk Nu Konferenz -----> [url=http://www.e-pages.dk/ku/306/1]klick[/url] ....grade beim Stöbern gefunden, fand ich sehr passend
Deutschland und die deutsche Sprache haben sicherlich mehr zu bieten. Nur muss man, um dieses zu entdecken, ein bisschen über den Tellerrand hinaus schauen. Nach meiner Erfahrung tut man sich in DK damit manchmal etwas schwer.