fejo.dk - Henrik hat geschrieben:Sorry Mädels, der Begriff ist nicht von mir erfunden, sondern ich bin vorletztes (?) Jahr darauf, durch einen 6-8 Seitigen Artikel im Handelsblatt darauf aufmerksam geworden. Anhand 10 Punkte wurde erklärt worum es geht. Die Datenschutzphobie war ein Punkt. Es gibt Wikipedia Artikel zum Thema und es wurde mal von einer Ministerin thematisiert. Das kannst du lachen bis du mehr als müde bist, den Begriff gibt es nicht umsonst.BLAVANDS HUK hat geschrieben:German Angst? Da kann ich nur müde lächeln!
Einmal im Handelsblatt gelesen und dann als generelles Erklärungsmuster für (deutsche) Vorbehalte in Bezug auf unreflektierten Umgang mit den digitalen Medien und den damit verbundenen real existierenden und täglich nachweisbaren Risiken genutzt, findet dieser Begriff so keine Entsprechung in seiner eigentlichen Definition:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/German_AngstDer Begriff Angst, der sich ähnlich wie Weltschmerz in der englischen Sprache eingebürgert hat (Germanismus), bezeichnet hier entweder eine generalisierte Angststörung, eine unbegründete diffuse Furcht, oder ein nur ostentativ vorgetragenes „Leiden an der Welt“. Das auf den deutschen und niederländischen Sprachraum beschränkte Substantiv „Angst“ wurde 1844 von Søren Kierkegaard in die philosophische Diskussion eingeführt, ist also nur über die etymologische Wurzel „typisch deutsch“. Über Kierkegaard gelangte der Begriff in den Existentialismus zu Martin Heidegger, Jean-Paul Sartre und Karl Jaspers.[1] Von dort wurde er auch in das Beschreibungsvokabular für Kunstwerke übernommen. Heute kann der Begriff „Angst“ recht unspezifisch und oft ironisch für etwas Schauriges in der Populärkultur verwendet werden.
So ist der Begriff "Angst", wie er sich sozusagen als Fremdwort oder Vokabel in der englischen Sprache eingebürgert hat, nichts typisch Deutsches, sondern eine Umschreibung für philosophische Begrifflichkeiten (generalisierte Angststörung, unbegründete diffuse Furcht, "Leiden an der Welt“ ), die sich ins Englische nicht direkt mit einem passenden Begriff übersetzen lassen.
Deutsch ist daran nicht die Angst und die dafür stehenden Begrifflichkeiten, sondern nur die sprachwissenschaftliche Herkunft des Wortes.
Der in diesem Sinne gebrauchte Begriff " Angst" in Verbindung mit "German" für generelle ängstliche, zögerliche und hemmende Einstellungen gegenüber der Zukunft und neuen (digitalen) Entwicklungen mag als provokatives Schlagwort zur Charakterisierung "der Deutschen" dem einen oder anderen gut gefallen, ist aber kein Erklärungsmuster für reale oder vermeintliche technische Defizite sowie irrationales kritisches Denken in Bezug auf die Digitalisierung in Deutschland.