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Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 22.10.2019, 14:25
von dina
Ich bin absolute Befürworterin des digitlen Alltags, der mein (Privat) Leben sehr unkompliziert macht.
Es gibt allerdings eine Form von Überdigitalisierung/Bürokratisierung, die das Leben nicht erleichtert, sondern nur erschwert.
Ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag:
Ein Bewohner stürzt, in der guten alten Zeit habe ich in der elektronischen Dokumentation unter den passenden Tags die relevanten Dinge wie Ursache, Verlauf, evt. Folgen und erfolgte Handlungen dokumentiert.
Dann kam ein neues Schema zu Registrierung von Stürzen dazu, das ausgefüllt werden muss, dazu eine Benachrichtigung an die entsprechende Schlüsselprson für Stürze, etwas später kam das Triagemodell dazu, eine Art Ampel.
Gestürzte Bewohner werden auf "Rot" gesetzt und das dazugehörende Schema mit z.T völlig irrelevanten Fragen ausgefüllt....Vorsicht, bei allem nicht die passenden Tags, Datum und Uhrzeit vergessen!!!! :mrgreen:
Jetzt muss auch noch eine Benachrichtigung (natürlich zusätzlich...) an die Behörde für Patientensicherheit geschickt werden und das dazugehörige verlinkte Formular dazu ausgefüllt werden. (Das muss ich auch bei jeder vergessenen, auf dem Boden gefundenen oder falsch dosierten Tablette machen)
Wenn ich in meiner Schicht mit einer ungelernten oder Zeitarbeiterin zusammen bin, muss ich das auch für diese erledigen :roll:
Sarkastisch könnte man denken, dass das Pflegepersonal alles tut, um Stürze zu vermeiden, um diesen bürokratischen Aufwand zu umgehen, aber woher die Zeit dazu nehnem :shock:
Es gibt natürlich nicht mehr Zeit für diese Aufgaben, wer darunter leidet sind die zu zu Pflegenden, denen diese Zeit genommen wird.
Der Dokumentationsaufwand hat sich nín den letzten Jahren unglaublich vervielfältigt-

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 22.10.2019, 14:47
von Dänischer_Hamburger
Sehe ich
dina hat geschrieben:Ich bin absolute Befürworterin des digitlen Alltags, der mein (Privat) Leben sehr unkompliziert macht.
Es gibt allerdings eine Form von Überdigitalisierung/Bürokratisierung, die das Leben nicht erleichtert, sondern nur erschwert.
Ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag:
Ein Bewohner stürzt, in der guten alten Zeit habe ich in der elektronischen Dokumentation unter den passenden Tags die relevanten Dinge wie Ursache, Verlauf, evt. Folgen und erfolgte Handlungen dokumentiert.
Dann kam ein neues Schema zu Registrierung von Stürzen dazu, das ausgefüllt werden muss, dazu eine Benachrichtigung an die entsprechende Schlüsselprson für Stürze, etwas später kam das Triagemodell dazu, eine Art Ampel.
Gestürzte Bewohner werden auf "Rot" gesetzt und das dazugehörende Schema mit z.T völlig irrelevanten Fragen ausgefüllt....Vorsicht, bei allem nicht die passenden Tags, Datum und Uhrzeit vergessen!!!! :mrgreen:
Jetzt muss auch noch eine Benachrichtigung (natürlich zusätzlich...) an die Behörde für Patientensicherheit geschickt werden und das dazugehörige verlinkte Formular dazu ausgefüllt werden. (Das muss ich auch bei jeder vergessenen, auf dem Boden gefundenen oder falsch dosierten Tablette machen)
Wenn ich in meiner Schicht mit einer ungelernten oder Zeitarbeiterin zusammen bin, muss ich das auch für diese erledigen :roll:
Sarkastisch könnte man denken, dass das Pflegepersonal alles tut, um Stürze zu vermeiden, um diesen bürokratischen Aufwand zu umgehen, aber woher die Zeit dazu nehnem :shock:
Es gibt natürlich nicht mehr Zeit für diese Aufgaben, wer darunter leidet sind die zu zu Pflegenden, denen diese Zeit genommen wird.
Der Dokumentationsaufwand hat sich nín den letzten Jahren unglaublich vervielfältigt-
Das ist wirklich heftig - kommt auch auch bekannt vor. Dies hat allerdings wenig mit Digitaliesierung zu tun sondern mit schlechten und überflüssigen Arbeitsprozessen. In Dänemark kannst du das wenigstens digital machen. In Deutschland müsstest Du sicherlich auch die Dokumentation ausfüllen. Per Hand oder "modern" per PDF, ausdrucken und dann faxen oder per Post senden....Sogar die Bürokratie ist in Dänemark digitalisierter und moderner als in Deutschland :mrgreen:

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 23.10.2019, 16:20
von Buschchaot
Einen Beitrag wegen fehlender Quellenangaben gelöscht.
MfG Buschchaot

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.10.2019, 07:33
von Ronald
Buschchaot hat geschrieben:Einen Beitrag wegen fehlender Quellenangaben gelöscht.
MfG Buschchaot
Du machst dich so langsam lächerlich!

Also noch einmal...
Die von der Bundesregierung eingesetzte Datenethikkommission (DEK) hat am 23. Oktober 2019 im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) ihr Gutachten an die Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Christine Lambrecht und den Parlamentarischen Staatssekretär Prof. Dr. Günter Krings beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI) übergeben.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden die ethischen und rechtlichen Handlungsempfehlungen des Gutachtens zum Umgang mit Daten und algorithmischen Systemen für die nationale, europäische und internationale Ebene durch die beiden Co-Sprecherinnen Frau Prof. Dr. Wendehorst und Frau Prof. Dr. Woopen vorgestellt.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pres ... -2019.html

Zu den zentralen Handlungsempfehlungen der DEK gehören:

- ein risikoadaptiertes Regulierungssystem für den Einsatz von algorithmischen Systemen mit nach Schädigungspotenzial abgestufter Regulierung

- Aufbau bzw. Stärkung sektorenspezifischer Aufsichtsinstitutionen zur risikoadäquaten Kontrolle von algorithmischen Systemen
Schaffung eines bundesweiten "Kompetenzzentrums Algorithmische Systeme"

- In Abhängigkeit des Schädigungspotenzials von algorithmischen Systemen gesetzliche Verankerung von Regelungsinstrumenten wie:

Ex-ante Zulassungsverfahren oder Vorabprüfungen durch Aufsichtsinstitutionen
Transparenzpflichten (Kennzeichnungspflichten, Informationspflichten, Offenlegungspflichten gegenüber Aufsichtsbehörden)
Pflicht zur Protokollierung verwendeter Datensätze und von Software-Programmabläufen sowie zu Risikofolgenabschätzungen

- Etablierung einer EU-Verordnung mit Grundanforderungen an die Zulässigkeit von algorithmischen Systemen

- Spezifische rechtliche Vorgaben für persönlichkeitssensible Profilbildungen von Qualitätsanforderungen bis hin zu absoluten Grenzen

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 26.10.2019, 23:53
von Hinnerk
Ronald hat geschrieben:
Buschchaot hat geschrieben:Einen Beitrag wegen fehlender Quellenangaben gelöscht.
MfG Buschchaot
Du machst dich so langsam lächerlich!
Nein, macht sie sich nicht.

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 27.10.2019, 14:37
von Buschchaot
Einen Beitrag gelöscht.

Ich zitiere aus [url]http://dk-forum.de/phpbb3/viewtopic.php?f=22&t=34525[/url]:
Löschungen (egal ob User oder Beiträge) dürfen per privater Nachricht bei einem der Moderatoren nachgefragt werden, öffentliche Diskussionen dazu werden nicht mehr toleriert.


MfG Buschchaot

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 06.10.2020, 11:13
von Hendrik77
Zeigt die Corona Krise wieder mal das Deutschland digital nur Mittelmaß ist?

https://www.tagesschau.de/inland/digita ... e-103.html https://www.tagesschau.de/inland/digita ... e-105.html

https://www.focus.de/perspektiven/digit ... 54567.html

Wie sich vor kurzem in Dänemark gezeigt hat kann aber schon ein Häckchen an der verkehrten Stelle grosse Auswirkungen haben. https://www.dr.dk/nyheder/politik/saada ... lt-flueben

Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 06.10.2020, 12:00
von wombat
Auch Großbritannien bleibt nicht verschont. Hier ist man an das Größenlimit bei (alten) Excel-Tabellen gestoßen und es fielen daher über 2 Wochen Fälle hinten über die nun nachgereicht wurden. Besonders ärgerlich wohl, da diese Fälle der Kontakt-Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter solange nicht zur Verfügung standen. Man sieht die "Korrektur" an einem Riesen-Peak in den aktuellen britischen Fallzahlen.

Aber das Problem ist nun endgültig gelöst.... man benutzt jetzt 2 Excel Tabellen.... :P

https://www.heise.de/news/Excel-Datei-v ... 20380.html

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 08:25
von Dänischer_Hamburger
Neues zu meinem Lieblingsthread:

In Dänemark kann man ab sofort den Führerschein auf dem Handy haben, als app.

Es bleibt aber (noch) freiwillig ob noch den Lappen behalten möchte.

https://www.dr.dk/nyheder/viden/teknolo ... aa-mobilen

Führerschein in der App gillt auch als Lichtbildausweis bei Behörden, bei der Post und andere die die sowas benötigen.

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 10:55
von Ny Hinnerk
Ja nun, Dänemark macht ja so einiges im Alleingang ohne Brüssel zu fragen. Aber keine Sorge, Der elektronische Führerschein für die gesamte EU ist bereits beschlossene Sache. Momentan werden da noch die Feinheiten ausgearbeitet. So herrsch z.B. derzeit noch Uneinigkeit darüber, ob der digitale Führerschein auch die biometrischen Daten die auch auf dem Personalausweis hinterlegt sind enthalten soll.
Norwegen hat den digitalen Führerschein ja bereits seit längerem, aber nur als Ergänzung zur Karte. Allein mit der Ausweis-App kann ein Norweger und wohl auch ein Däne im Ausland böse auf die Nase fallen.

https://www.chip.de/news/Bald-auf-dem-S ... 85355.html

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 11:22
von Ny Hinnerk
wombat hat geschrieben:Auch Großbritannien bleibt nicht verschont. Hier ist man an das Größenlimit bei (alten) Excel-Tabellen gestoßen und es fielen daher über 2 Wochen Fälle hinten über die nun nachgereicht wurden. Besonders ärgerlich wohl, da diese Fälle der Kontakt-Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter solange nicht zur Verfügung standen. Man sieht die "Korrektur" an einem Riesen-Peak in den aktuellen britischen Fallzahlen.

Aber das Problem ist nun endgültig gelöst.... man benutzt jetzt 2 Excel Tabellen.... :P

https://www.heise.de/news/Excel-Datei-v ... 20380.html
Das Problem mit dem Größenlimit bei Excel-Tabellen ist aber kein länderspezifisches. Problem ist einfach, dass sich weltweit so gut wie alle Computernutzer von Microsoft und seinen Softwareentwicklungen und deren Beschränkungen abhängig gemacht haben. Aber das "Enwicklungsland" Großbritannien ist ja hier nicht Thema. :wink:

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 11:25
von Hendrik77
Ny Hinnerk hat geschrieben: Der elektronische Führerschein für die gesamte EU ist bereits beschlossene Sache. Momentan werden da noch die Feinheiten ausgearbeitet.l
Das es eine beschlossene Sache ist das der elektronische Führerschein in der gesamten EU kommen wird und ein genauen Zeitplan kann man dem Link von chip.de jedenfalls nicht entnehmen.
Med venlig hilsen
Hendrik77

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 11:54
von Ny Hinnerk
Ich verfolge einfach nur die Nachrichten im Fernsehen, Radio und der Presse. Und so weiß ich auch, dass in Deutschland der digitale Personalausweis als App kommt. Da gibt es bereits einen festen Termin für Tag der Downloadmöglichkeit der App: 1. Juni 1921. In der Vorabversion läuft die App nur auf dem Samsung S 20. Aber bis zum Juni ist ja noch etwas Zeit. Ich bin da ganz optimistisch.
Allerdings muss ich sagen, dass ich weder einen Führerschein noch eine Ausweis-App je vermisst habe. Vorteile bringen beide eigentlich nur bei Polizeikontrollen. Kurze Koppelung des Handys mit dem Lesegerät der Polizei und zwei Sekunden später kennt der Beamte dich besser als du dich selbst. :mrgreen:

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 13:29
von breutigams
Ganz grosse Klasse Hinnerk , seit 100 Jahren schon. Toll

Re: Deutschland digital nur Mittelmaß

Verfasst: 24.11.2020, 14:18
von Die jungen Mitteleuropäer
Für mich klingt das mit der Führerschein-App ein bisschen wie dina es beschrieben hat:
Der physische Führerschein bleibt wichtig:
Selbst mit Führerschein-App muss man den physischen Führerschein behalten. Ein Grund: Die App ist nur innerhalb Dänemarks gültig.
[Transportminister] Benny Engelbrecht hofft, dass sich dies mit der Zeit ändert. Doch zunächst müsse man den pyhsischen Führerschein behalten, falls man ins Ausland fahren möchte. [...] Bei einem immer möglichen Verlust des Mobiltelefons würde man den digitalen Führerschein sperren lassen, so dass es sich als vorteilhaft erweist, dann noch auf die physische Version zurückgreifen zu können.
[...] Zwar funktioniert die App auch bei mangelnder Deckung oder Verbindung, jedoch nicht bei leerem Akku, so dass man in diesem Fall den physischen Führerschein benötigt, um kein Bußgeld zu riskieren.

TV2, 23.11.2020: Kørekort kan fra tirsdag hentes i digital udgave på mobilen https://nyheder.tv2.dk/samfund/2020-11- ... pa-mobilen
Und nichts ist ohne Risiken und Nebenwirkungen:
Die Nachrichtenagentur Ritzau, die grob gesehen sämtliche größeren Medien in Dänemark mit Meldungen versorgt, wurde Dienstag morgen Ziel eines Hackerangriffs.

Aufgrund des technischen Zusammenbruchs kann Ritzau seine Meldungen nicht wie gewohnt aussenden. Auch Telefone und Mailsysteme sind betroffen.


TV2 Nyheder, 24.11.2020: Nyhedsbureauet Ritzau er blevet ramt af hackerangreb https://nyheder.tv2.dk/samfund/2020-11- ... ckerangreb