Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

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helix
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von helix »

Lars - da scheinst du nicht sehr gut informiert zu sein.

Ganz so schlecht, wie Du euch darstellst, ist Dänemark nicht.
Immerhin hat man auch in Dänemark erkannt, dass man hier eine große Baustelle hat und etwas tun muss.
http://www.dyrenesbeskyttelse.dk - also der Tierschutzbund - versucht doch solche Zustände zu verbessern. Leider noch privatfinanziert und nicht staatlich, aber Königin Margarethe ist immerhin Patronin.
Wenn man in Dänemark aber weiterhin für das Abschlachten der Wale plädiert, wird es ein langer Weg. Die Leidtragenden sind leider die Tiere.
Kairos
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Kairos »

Die Robbe ist nun mal hinüber, weil der Jäger das entschieden hat. That's part of the game.
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Buschchaot
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Buschchaot »

Ich habe einen gemeldeten Beitrag wegen Off Topic gelöscht.

Moderierende Grüße
Buschchaot
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25örefan
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von 25örefan »

Kairos hat geschrieben:Die Robbe ist nun mal hinüber, weil der Jäger das entschieden hat. That's part of the game.
Ach ja, welches Spiel? [img]http://www.mein-freund-labrador.de/mfl/wcf/images/smilies/icon_wallbash.gif[/img]
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Buschchaot
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Buschchaot »

Und jetzt habe ich noch 2 weitere Beiträge gelöscht.
Es wäre schön, wenn Ihr beim Thema bleiben könntet oder ein neues aufmacht.

Moderierende Grüße
Buschchaot
Touri
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Touri »

Nicht nur bedrohte Tierarten sollten eine Überlebenschance haben. Der Transport in eine Seehundstation bedeutet sicherlich Stress und Leid für die junge Tiere, aber ihnen wird wenigstens eine Chance auf ein Weiterleben gegeben. Das Argument, man würde in die Natur eingreifen, kann ich nicht teilen. Der Mensch greift fortwährend und massiv in die Natur ein, z. B. durch Umweltgifte etc. Bis in die entlegensten Winkel der Erde, in anscheinend unberührter Natur, ist u.a. PCB zu finden. Dazu kommt der durch den Menschen verursachte Lärm in den Meeren, Überfischung usw. Wenn ich den Begriff „bedrohte Tierart“ wörtlich nehme und keine offiziellen Definitionen, die auch nicht ganz unumstritten sind, zugrunde lege, dann bedroht der Mensch ständig Tiere, insbesondere, um beim Thema zu bleiben, Meeressäuger. Schon aus diesem Grund sollte sich der Mensch wenigstens in einigen Fällen dazu verpflichtet fühlen, einem Seehund sinnvoll zu helfen. Eine sinnvolle Hilfe kann nicht ausschließlich darin bestehen, einen jungen Seehund grundsätzlich sofort zu töten und zu meinen, das wäre ein naturnahes Vorgehen.


Touri
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sammy290361
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von sammy290361 »

Touri hat geschrieben:Schon aus diesem Grund sollte sich der Mensch wenigstens in einigen Fällen dazu verpflichtet fühlen, einem Seehund sinnvoll zu helfen. Eine sinnvolle Hilfe kann nicht ausschließlich darin bestehen, einen jungen Seehund grundsätzlich sofort zu töten und zu meinen, das wäre ein naturnahes Vorgehen.
Touri
Bravo, ganz meine Meinung.
Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht. (H. Rühmann)
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Lars J. Helbo
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ihr übersieht immer noch den größeren Zusammenhang. Der Seehund ist NICHT bedroht. D.h. der Natur reguliert selber den Bestand. Wenn der Bestand zu klein wird, dann vermehren sie sich schneller. Wenn der bestand zu groß wird, dann verhungern einige Tiere oder im extremfall gibt es wieder so eine Krankheit und sie sterben zu hunderten.

Wenn man also ein Tier "rettet", dann heißt das nur, dass irgenwo anders ein anderes Tier sterben wird. Der Bestand wird weder größer noch kleiner.
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von SandraundSven »

Lars, wie oft hast Du schon das Gleiche geschrieben? Richtiger wird es dadurch nicht.
Spiegel 1988: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527322.html
Kernaussage: sehr wenige Robben weil früher gejagt und durch massive Umweltverschmutzung.

Dann Focus 2013: http://m.focus.de/wissen/natur/wattenmeer-forscher-zaehlen-so-viele-robben-wie-noch-nie_aid_850845.html
Kernaussage: noch nie wurden so viele Robben gezählt.

Man sieht also, der Mensch schützt Robben durch Jagdverbote etc. und es werden jedes Jahr mehr. Wie kann das sein? Normalerweise müssten es ja laut Deiner Theorie 1988 und 2013 die gleiche Anzahl sein weil auch 1988 hatte der Bestand sich ja natürlich reguliert.

Also, ich bleibe dabei. Keine Robe stirbt weil eine Robbe gerettet wurde, denn es werden ja mehr.
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Tatzelwurm
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Tatzelwurm »

Hej,

man kann das auch noch anders interpretieren.

1988: Robbenbestand an der untersten Grenze, danach durch Jagdschutz und Verbesserung
der Umweltbedingungen erholt sich der Bestand auf den heutigen Stand, mit Zwischenperioden in denen es auch mal abwärts geht.
Jetzt sorgt die Natur für die Auslese. Wenn es mehr Robben gibt, finden sie weniger Nahrung und sind schwächer und anfälliger für Krankheiten. Wenn sie zu dicht lagern, wächst die Gefahr der Virusübertragung. Doch dass die Epidemie ein Ausmaß wie 1988 erreichen wird, glauben die Experten nicht. "Damals wurden die Seehunde erstmals dem PDV ausgesetzt, daher hatten sie keine Antistoffe", sagt Härkönen. Die Überlebenden bauten Abwehrkräfte auf. Als Härkönen 1993 einige Seehundkoppeln untersuchte, fand er, dass nur rund 20 Prozent der Tiere ungeschützt waren. Ihr Anteil ist seither wohl gewachsen. "Dass die Epidemie diesmal ein paar Tausend Tiere hinwegrafft, ist durchaus möglich", glaubt Härkönen. Nichts deute darauf hin, dass die Krankheit mit der Meeresverschmutzung zu tun habe, sagt Hans Henrik Dietz vom dänischen Veterinärinstitut. Dem Institut für Umweltuntersuchungen fehlen aber die Mittel, um die entnommenen Robbenproben eingehend auf Umwelteinflüsse hin zu testen.
Quelle : Kölner Stadtanzeiger

Die Kernaussage habe ich mal markiert.
Man sollte die Aussage von Lars also nicht 1 zu 1 verstehen.
Ich glaube ihr habt das wohl verstanden, aber wollt es nicht verstehen.

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Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Tatzelwurm »

Noch zur Ergänzung:
Der Bericht war aus dem Jahre 2002.
Es gibt also immer Zyklen in denen die Population zunimmt und wenn Grenzen erreicht sind,
geht es auch mal abwärts.

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Lars J. Helbo
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, es gibt Zyklen und es kann durchaus sein, dass diese sich durch das verhalten des Menschen verstärken. Wenn wir die Jagd begrenzen und schwache Tiere durch Aufpeppeln zum überleben verhelfen, wird der bestand ja schneller wachsen und damit die obere Grenze schneller erreichen.

D.h. im Endeffekt nur, dass die Abstände zwischen den Epidemien kürzer werden.
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Touri
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Touri »

Tatzelwurm hat geschrieben:Nichts deute darauf hin, dass die Krankheit mit der Meeresverschmutzung zu tun habe, sagt Hans Henrik Dietz vom dänischen Veterinärinstitut. Dem Institut für Umweltuntersuchungen fehlen aber die Mittel, um die entnommenen Robbenproben eingehend auf Umwelteinflüsse hin zu testen.
(Kölner Stadtanzeiger)


Wenn nicht die erforderlichen Mittel vorhanden sind, um die Umwelteinflüsse zu untersuchen, dann kann und darf man auch nicht behaupten, dass die Seehundstaupe nichts mit Meeresverschmutzung zu tun habe.
Umweltgifte in der Nordsee, z. B. PCB, Quecksilber und TBT, schwächen nachweislich das Immunsystem der Seehunde in der Nordsee.
Während der Seehundstaupe 2002 mussten tote Seehunde in Schleswig-Holstein als Sondermüll entsorgt werden. Wären die Seehunde durch hohe Schadstoffkonzentrationen nicht so stark belastet, dann wären die Anfälligkeit für Viruserkrankungen und die Sterblichkeitsrate auch nicht so hoch. Am Rande der Nordsee, z. B. in Norwegen oder Schottland wurde das Staupe-Virus auch nachgewiesen, aber die Seehunde dort waren weitaus weniger anfällig. Es wurden dort nur sehr wenig erkrankte Seehunde gefunden, weil deren Immunsystem durch eine geringere Schadstoffbelastung stabiler war.

Touri
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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Tatzelwurm »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Ja, es gibt
Zyklen und es kann durchaus sein, dass diese sich durch das verhalten des Menschen verstärken
@ Touri

Du bestätigst doch nur, was Lars auch schon geschrieben hat.
Trotzdem, wenn eine Überpopulation erreicht ist, wird das auch von der Natur geregelt.

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Re: Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

Beitrag von Touri »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Wenn man also ein Tier "rettet", dann heißt das nur, dass irgenwo anders ein anderes Tier sterben wird. Der Bestand wird weder größer noch kleiner.
Ich versuche diese Behauptung nachzuvollziehen. Dieser These liegt wohl die Annahme zugrunde, dass es nur eine exakte Anzahl von Seehunden z. B. in der Nordsee geben darf, für die es Nahrung gibt. Kommt ein „aufgepäppelter“, ausgewilderter Seehund dazu, stirbt ein anderer, weil dieser durch einen Nahrungskonkurrenten verdrängt wird.
Es fällt aber sehr schwer, Lars Aussage nachzuvollziehen:
Abgesehen davon, dass es keine exakten Zahlen für eine problematische Populationsdichte bzw. das Erreichen einer Überpopulation von Seehunden gibt, kann man gar nicht von einer Entsprechung von 1 zu 1 ausgehen. Wenn man z. B. berücksichtigt, dass Seehunde und Robben z. B. auch durch Netze und Meeresmüll getötet werden, dann ist die Berechnung schon hinfällig und oder ein und mehrere ausgewilderte Seehunde hätten auch nach Lars These ihre Berechtigung.
Hier einige Informationen zu Meeressäugern, die durch Netze/Müll sterben mussten:

http://www.wattenrat.de/2012/03/25/mull ... und-totet/

http://www.ecomare.nl/de/ecomare-encycl ... fischerei/

Außerdem stellt Lars fest, dass u. a. Seehundstationen angeblich zu einer Überpopulation beitragen. Ist dem Verfasser dieser Behauptung überhaupt bekannt, wie viele Tiere aufgepäppelt und ausgewildert werden? Es sind viel zu wenige, um die Population signifikant zu beeinflussen. Und wenn man ganz optimistisch denkt, dann könnten diese Auswilderungen zu einem absolut minimalen Teil den durch Menschen verursachten vielfachen Tod von Meeressäugern ausgleichen.

Touri