Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

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dina
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von dina »

fejo.dk - Henrik hat geschrieben:In D werden also nur altersschwache und kranke Tiere getötet?
Ich denke, das glaubt auch Gerald nicht.
Aber so wie ich es verstehe, ist es im lieber, das man das heimlich macht, um die zarten Seelen der Zoobesucher zu schützen und die heile Zoowelt zu bewahren :mrgreen:
Tenda
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Tenda »

Ja Dina, ich denke, dass Du da einfach Recht hast.

Ohne da selbst gearbeitet zu haben, hatte ich aber viele Einblicke hinter die Kulissen des hannoverschen Zoos.
Natürlich steht da die Arterhaltung ganz oben auf der Agenda.
Doch auch Wirtschaftlichkeit ist ein Riesenthema. Der ganze Spass muss ja auch zu finanzieren sein.
So bietet man dem geneigten Zoobesucher eine möglichst perfekte Illusion, damit er zahlt.
Da werden Sambesi-Parks und sonst was gebaut... den Tieren geht es damit nicht zwangsläufig besser.

Dass Zootiere an Zootiere verfüttert werden, dürfte eigentlich jedem klar sein. Siehe Wirtschaftlichkeit. Da ist für Sentimentalitäten echt kein Platz.

Ob das nun öffentlich so gut zu vermarkten ist, steht - wie wir sehen - auf einem anderen Blatt.
Das stört wohl doch zu sehr die heile "Benjamin-Blümchen-Welt".
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25örefan
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von 25örefan »

dina hat geschrieben:
fejo.dk - Henrik hat geschrieben:In D werden also nur altersschwache und kranke Tiere getötet?
Ich denke, das glaubt auch Gerald nicht.
Aber so wie ich es verstehe, ist es im lieber, das man das heimlich macht, um die zarten Seelen der Zoobesucher zu schützen und die heile Zoowelt zu bewahren :mrgreen:
1. Es ist unerheblich, was ich "glaube". Möglicherweise/ wahrscheinlich werden auch in D nicht nur altersschwache und kranke Tiere getötet, sondern auch andere, die man nicht mehr benötigt. schlimm genug. Es macht allerdings für mich keinen Unterschied, in welchem Land die geschieht.
2. Hier wurden 2 konkrete Fälle verglichen. dem Töten eines jungen Giraffenbullen aufgrund unzulänglichen Zucht- und Haltungsmanagements mit anschließend öffentlichem Zerlegen und Verfütterns als Publikumsattraktion und dem Töten und Verfüttern eines altersschwachen Zebras besteht ein nicht wegzudiskutierender Unterschied.
3. Das Zootiere, die alt oder krank sind an andere Zootiere verfüttert werden, halte ich nicht für falsch. Gesunde junge Tiere, die hätten weiterleben können, zu töten und plublikumsträchtig zu vermarkten und dies als "pädagogische" Aktion und Realitätsnähe zu deklarieren ohne gleichzeitig deutlich darauf hinzuweisen, dass diese Aktion die Folge eines unzulänglichen Zucht- und Haltungsmanagements ist, halte nicht nur ich für nichts anderes als eine unehrliche Marketingaktion.
4. Ich möchte weder "die zarten Seelen" der Zoobesucher schützen, noch die "heile Zoowelt" bewahren. Ganz im Gegenteil. Es gibt kaum eine heile Zoowelt und es geschieht noch immer viel zu wenig, um dies jedem potentiellen Zoobesucher deutlich zu machen
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25örefan
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von 25örefan »

Tenda hat geschrieben: ...
Ohne da selbst gearbeitet zu haben, hatte ich aber viele Einblicke hinter die Kulissen des hannoverschen Zoos.
Natürlich steht da die Arterhaltung ganz oben auf der Agenda....

Ob das [verfüttern von Zootieren] nun öffentlich so gut zu vermarkten ist, steht - wie wir sehen - auf einem anderen Blatt.
Das stört wohl doch zu sehr die heile "Benjamin-Blümchen-Welt".
Hinter welche Kulissen man Dich dort wohl hat schauen lassen...
"Benjamin Blümchen - Denken" ist wohl eher Dein Glaube daran, dass " die Arterhaltung natürlich ganz oben auf der Agenda" steht. Als Aussage des Verbands der Zoolgischen Gärten macht sich diese Aussage "natürlich" gut. In der Realität sieht es allerdings weniger gut aus:
http://www.nationalgeographic.de/aktuelles/arterhaltung-im-zoo
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Hendrik77
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa !
Hier der wahrscheinliche Grund der unterschiedliche Reaktionen hervorruft.
http://www.tv2fyn.dk/artikel/zoo-afliver-vrissen-hankamel
Im folgenden Artikel geht es um die (digitalen) Reaktionen, nach der Obduktion eines Kamels in Odense.
http://www.tv2fyn.dk/artikel/aflivning-af-vrissen-hankamel-rammer-zoo-digitalt
Venlig hilsen
Hendrik77
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Im Zoo Kopenhagen sind nun drei Wölfe und ein Braunbär Modernisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen.

Weil das Wolfsgehege nicht mehr den aktuellen Anforderungen an das Tierwohl entspricht, wurden die drei Wölfe getötet.
Nach 40 Jahren verzichtet der Zoo jetzt auf die Wolfshaltung und will die Anlage für ein paar neue Tierarten umbauen.
So soll die alte Wolfsanlage mit der Elefantenaußenanlage zusammengelegt werden, um dort Antilopen und - Achtung, kein Witz - WILDSCHWEINE zu präsentieren.

Ein männlicher Braunbär wurde ebenfalls getötet. Sein Gehege wird für die Eisbären benötigt, wenn das männliche Zuchttier zurückkehrt.
Außerdem zieht die Braunbärin in das neu renovierte Gehege des getöteten Männchens, wo sie vermutlich zum Jahreswechsel Junge zur Welt bringen wird. :?

Vergl.
Ekstrabladet, 25.10.2020: Zoo afliver ulveflok og brunbjørn https://ekstrabladet.dk/nyheder/samfund ... rn/8340512
TV2 Lorry, 25.10.2020: Farvel efter 40 år: Zoo afliver ulve og nedlægger anlæg https://www.tv2lorry.dk/frederiksberg/f ... ger-anlaeg

Ob die Wölfe und der Braunbär feierlich vor Publikum zerlegt werden, ist nicht überliefert...
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wombat
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von wombat »

Die Dänen machen das eben leidlich transparent und öffentlich. Da gehört dann auch eine Zerlegung vor Publikum dazu.

In Deutschland behauptet man die Information über diese Maßnahmen den Besuchern nicht zutrauen zu können. Es gibt natürlich kein Gesetz, das einen Zoo verpflichtet seine Tötungen öffentlich zu machen.

Interessant in dem Zusammenhang: https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/d ... ete-tiere/


Generell fände ich mehr Transparenz in Sachen Tiertötung eine gute Sache. Wie die "Rauchen ist tödlich" Banderolen auf Zigaretten könnte man auch auf "tierischen" Produkten entsprechende Hinweise veröffentlichen:

"Dieser Gouda enthält ein Sekret aus dem Rindereuter (auch Kuhmilch genannt). Die weiblichen Tiere werden jährlich zwangsbesamt damit sie weiter Milch geben. Die Kälber werden den Muttertieren direkt nach der Geburt weggenommen. Weibliche Kälber werden sobald möglich für die Kuhmilchproduktion herangezogen um ältere weibliche Tiere zu ersetzen deren Milchproduktion nachläßt. (Diese Tiere werden dann selbstverständlich getötet). Männliche Kälber werden entweder zum Zwecke der Schlachtung/Tötung ein paar Monate aufgezogen oder direkt 'vernichtet' wenn der Kälberpreis nicht hoch genug ist um das wirtschaftlich zu rechtfertigen. Ein Enzym aus dem Magen getöteter Jungtiere wird außerdem in diesem Käse als Gerinnungsstoff verwendet. Es ginge auch anders aber so ist es billiger. Die verwendete 'Kuhmilch' darf auch weitere Stoffe, wie z.B. Eiter durch eine Euterentzündung (Mastitis) enthalten solange der Anteil einen Grenzwert von 100,000 Zellen je ml nicht überschreitet."

Ich finde die Verheimlichung mancher Entstehungsprozesse einfach unehrlich. Das fördert den Verdrängungsprozess.
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Polly
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Polly »

Man tötet einen männlichen Braunbären um für Nachwuchs Platz zu machen?
Transparenz hin oder her ... für mich gehört kein einziges Tier überhaupt in einen Zoo! Dieses Begaffen von Tieren, die im Grunde völlig jenseits ihrer Natur sind. :roll:

Was das öffentliche Zerlegen der Tiere angeht ... .
Mein Sohn hat von seinem Opa ein Kaninchen geschenkt bekommen. Natürlich liebte er das schwarz - weiße Fellknäuel, das sein Zuhause im typischen Kaninchenstall auf dem gemeinsamen Grundstück hatte.
Bis wir Monate später zusammen zu Mittag aßen und Opa seinen Enkel fragte, was er glaubt gerade zu essen.
:shock:

Es gibt Grenzen.
Nach 40 Jahren verzichtet der Zoo jetzt auf die Wolfshaltung und will die Anlage für ein paar neue Tierarten umbauen.
Es tut mir leid für die 3 Wölfe aber gut zu lesen, dass das Schicksal der Gefangenschaft für weitere Wölfe erspart bleibt.
Kairos
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Kairos »

Andere Länder
ander Sitten
andere Frauen
andere Füsse.

Wir müssen damit Leben, dass es doch Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark gibt. Und das ist auch gut so :!:
Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

Man kann in Dänemark übrigens auch seinem eigenen Pferd die letzte Ehre erweisen, in dem man es zu einem Zoo der Wahl transportiert und dort den Löwen zum Mahl überlässt. :shock:

Was skurril klingt, ist in Dänemark ein Hit:
"Die Dänen stehen Schlange. [...] In zoologischen Gärten kannst du dein altes oder krankes Pferd gratis loswerden. Die Nachfrage ist groß, das eigene alte Pferd den Löwen in zoologischen Gärten zu überlassen. Viele Dänen entscheiden sich dafür, ihr altes oder verletztes Pferd als Raubtierfutter enden anstatt es zuhause vom Tierarzt einschläfern zu lassen. [...] Das ist so beliebt, dass es lange Wartelisten in vielen Zoos gibt. [...] Weil es so viele sind, hat der Givskud Zoo eine Wartezeit von einem halben Jahr, bis man sein Pferd los wird. [...] Im Ålborg Zoo beträgt die Wartezeit 5 und im Blåvand Zoo und Odense Zoo jeweils 3 Monate. [...] "In den Zoos werden die Pferde professionell und schnell getötet und enden dann als Raubtierfutter", sagt Ninna Christensen vom Odense Zoo.

DR, 09.11.2020: Danskerne står i kø: Giver deres heste væk til løverne i zoo https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd ... e-i-zoo#!/
Wenn Dänen ihre Pferde an Zoos spenden, handelt es sich um Tiere, die ohnehin getötet werden würden. Das betrifft alte, verbrauchte oder solche mit chronischen Schäden, die sich nicht mehr für den Reitsport eignen. Nicht nur private Pferdehalter spenden ihre Pferde an Zoos. Auch Reitschulen und Züchter bedienen sich der Möglichkeit. [...] Sowohl Pferdehalter als auch Zoos sparen bei diesem Konstrukt.

DR, 09.11.2020: Danskerne står i kø: Giver deres heste væk til løverne i zoo https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd ... e-i-zoo#!/
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25örefan
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von 25örefan »

Für mich als Pferdehalter nicht etwas, was ich mit „letzter Ehre“ verbinde.
Aber letztlich nichts anderes als die sonst übliche Tierkörperverwertung. Aber auch dort werden von uns weder Hund noch Pferd enden.
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Die jungen Mitteleuropäer
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Die jungen Mitteleuropäer »

25örefan hat geschrieben:Aber letztlich nichts anderes als die sonst übliche Tierkörperverwertung.
Da müssen wir widersprechen.
Die Tierkörperverwertung kommt in Deutschland ins Spiel, wenn das Pferd bereits tot ist - also natürlich gestorben oder eingeschläfert. Wurde es eingeschläfert, ist es aufgrund der überdosierten Barbituratnarkose als Tierfutter nicht mehr verwertbar. Bei dem letzten traurigen Ereignis ermahnte uns der Tierarzt vorsichtshalber noch einmal, den Hund nicht an das tote Pferd zu lassen, weil austretende Flüssigkeit belastet sein könnte (und man im schlimmsten Fall ungewollt gleich zwei tote vierbeinige Familienmitglieder zu beklagen hätte).

Die Verwertung im Zoo gleicht mehr der Variante des Schlachtens, nur eben nicht für den menschlichen Verzehr. Das Pferd steht dieselben Ängste durch, die ein Pferd bim Schlachter hat: Verladen, weg von den Weidekumpels, längere oder kürzere Fahrt ins Ungewisse, unbekannte Gerüche, plötzlicher, gewaltsamer Tod - wie auch immer die Zoos das machen ((Bolzen-)Schuss?)

Wir fragen uns auch, wie eine schwerwiegende Erkrankung (Verschleiß, Verletzung, Schmerzen etc), die das vorzeitige Ableben notwendig macht, noch mit einer Wartezeit von 3-6 Monaten vereinbar ist?

Wir haben noch nie gehört, dass wir beim örtlichen Wildpark lebende Pferde oder Ponys als Bären- , Wolfs- oder Tigerfutter abgeladen werden können. Und wäre das dann ein "vernünftiger Grund" nach dem Tierschutzgesetz?

Unklar ist für uns, ob und inwieweit die EU-Bestimmungen wie der Equidenpass in Dänemark Anwendung finden? Solange das Pferd als "Lebensmittel" eingetragen ist, kann es auch im gesunden Zustand ohne weitere Rechtfertigung der Schlachtung zugeführt werden. Ist es erst einmal - zwingend unwiderruflich - im Pferdepass von der Lebensmittelgewinnung ausgeschlossen, weil es Medikamente brauchte (z. B. das oft verordnete Schmerzmittel Phenylbutazon), liegt die Entscheidung über das vorzeitige Ableben des Tieres nicht mehr beim Besitzer, sondern beim Tierarzt, da der "vernünftige Grund" der Lebensmittelgewinnung komplett weggefallen ist.

Warum (so denn) das in DK anders gehandhabt wird, ist vielleicht einer Art Laissez-Faire-Haltung der Dänen mit ihren Gesetzen geschuldet, die man ja öfter beobachten kann.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass der letzte Respekt dem vierbeinigen Kumpel gegenüber eine teure Angelegenheit ist - sowohl das überdosierte Narkosemittel als auch die Leistungen des Tierarztes, zusammen mindestens deutlich dreistellig. Durch die zwangsläufige Mitgliedschaft in der Tierseuchenkasse, die den Großteil der Kosten trägt, halten sich aber die Aufwendungen für die Tierkörperbeseitigung selbst in engen Grenzen.

Anders in Dänemark: Zusätzlich zu den Tierarztkosten, deren Höhe die Tierärzte selbst festlegen, werden für die Tierkörperbeseitigung folgende Gebühren erhoben:

Pferd unbeschlagen ("ohne Schuhe"): DKK 1.876,25
Pferd beschlagen ("mit Schuhen"): DKK 3.862,50
Fohlen jünger als 3 Monate: DKK 661,25

DR, 09.11.2020: Danskerne står i kø: Giver deres heste væk til løverne i zoo https://www.dr.dk/nyheder/regionale/syd ... erne-i-zoo
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Zuelli
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von Zuelli »

Fast 2000 DKK für die Hufeisen? Das verstehe ich nicht ganz. :shock:
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
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25örefan
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von 25örefan »


Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:
25örefan hat geschrieben:Aber letztlich nichts anderes als die sonst übliche Tierkörperverwertung.
Da müssen wir widersprechen.
Die Tierkörperverwertung kommt in Deutschland ins Spiel, wenn das Pferd bereits tot ist - also natürlich gestorben oder eingeschläfert.
Euer Link sagte allerdings „ in den Zoos werden die Pferde professionell und schnell getötet und enden dann als Raubtierfutter", sagt Ninna Christensen vom Odense Zoo.“.
Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass die Pferde wohl nicht lebend verfüttert werden. Ob die Pferde anschließend nun verfüttert oder in der Tierkörperverwertung anderen Zwecken zugeführt werden, macht sachlich gesehen keinen Unterschied.
Was allerdings die Aussage „werden die Pferde professionell und schnell getötet“ bedeutet, weiß ich allerdings nicht. Ich denke, dass es sich dabei um den mir auch aus eigenem Erleben bekannten Vorgang einer Schlachtung vom zum menschlichen Verzehr vorgesehenen Tieren handelt.
Emotional kommt für mein / unser Pferd und Hund nur der Tod durch den TA (wenn er zwingend herbeigeführt werden muß) und trotz hoher Kosten nur eine anschließende Kremierung in Frage.
PS
Ich weiß allerdings auch um die Diskrepanz, einerseits eine Schlachtung eines Pferdes zur Weiterverwendung im Zoo als befremdlich zu empfinden, meinem Pferd/Hund etc. einen sanften Tod zu ermöglichen und deren wie auch immer geartete Verwertung abzulehnen, aber gleichzeitig selber gern (wenn auch nur wenig) Fleisch zu verzehren.
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breutigams
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Re: Öffentliches Töten und Zerlegen von Zootieren

Beitrag von breutigams »

Und ich suche und vermisse einen Pferdeschlachter.
Leider nirgendwo hier zu finden.
Was gibt es besseres als Pferderouladen , Gulasch , Würste und Mettwurst.
Muss ich mir immer aus Hamburg mitbringen lassen.
Der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt