Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben: Nun gut, für Stræde mag so etwas das richtige Verhältnis zu Tieren widerspiegeln, so wie es der Zoo vorlebt, aber unbeantwortet ist für mich noch die Frage, ob die Kinder wirklich so unbeeinflusst und unbeeindruckt von all den Tötungen und Sezierungen sind oder nicht doch irgendwann unter Spätfolgen leiden...Das Töten und Zerlegen setzt ja auch immer den Einsatz von Gewalt voraus, deren Zeuge die Kinder werden.
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben: Zuhause im Kinderzimmer steht noch die knuddelige süße Plüsch-Giraffe, die man im Zoo endlich mal "in echt" bewundern kann, und dann wird der Kollege Marius plötzlich vor den Augen der Kinder getötet und zerlegt...
Äh, ich glaube, Du hast da was wesentliches falsch verstanden!
Weder die Giraffe Marius noch Sezierobjekte in Museen wurden vor den Kindern getötet.
DAS haben die Medien bei ihrer Berichterstattung übrigens geschickt hinbekommen.
Denn wer nicht genau liest, läuft schnell Gefahr zu denken, dass nicht nur die Obduktion sondern auch der Tötungsvorgang öffentlich war.
Das war er natürlich NICHT!!
Und eine Obduktion und Sezieren ist nun nicht so gewaltsam wie die Tötung.
Generell bin ich trotzdem der Meinung, dass der Zoo bei der Umsetzung der Aktion sehr ungeschickt/provokativ/naiv vorgegangen ist. Die Obduktion hätte eben nicht öffentlich gemacht werden dürfen.
Natürlich liegt es zu 100% in der Verantwortung der Eltern, ob sie mit ihren Kindern so einer Obduktion beiwohnen oder nicht. Aber als Zoo-Management wäre ich davon ausgegangen, dass WENN ich der Öffentlichkeit die Möglichkeit gebe zuzugucken, dann gibt es IMMER den ein oder anderen Hinrissigen, der seine Kinder dorthin mitnimmt.
Ich glaube aber tatsächlich, dass Kinder Tod und alles was damit zusammenhängt, noch lange nicht so dramatisch sehen wie wir Erwachsenen. Ein Trauma wegen einer wissenschaftlichen Tierobduktion halte ich für unwahrscheinlich.
Nun gut, eins steht fest - der Zoo ist ganz schön über die Ziellinie geschossen mit der öffentlichen Obduktion.
Aber er sagt das laut (die ganzen Zuchtregularien des Europäischen Zooverband EAZA), was andere europäische Zoos auch machen.
In Deutschland und dem Rest von Europa gibt es dieselben Problemstellungen.
Aber dort wird alles im stillen Kämmerlein erledigt.
Da bin ich eigentlich ganz froh, dass der Zoo hier mal dazu was sagt.
So kann man sich im Nachhinein viel besser eine Meinung bilden, ob man europäische Zoos noch besuchen möchte oder nicht.
LG
Maryleen