Ich bin gespannt, was so zeitnah aus den ambitionierten Zielen wird, zumal erstmal diese Hürde genommen werden:
... denn Autos, die in einem EU-Land zugelassen sind, dürfen in allen EU-Ländern verkauft werden.
Nun hat DK relativ leicht Reden, DK hat ja keine eigene Autoindustrie, die neben dem Handel ihren Einfuss geltend machen könnte, aber eine Hürde kann schon jetzt genommen werden:
Bereits in anderthalb Jahren soll es in Dänemark verboten sein, einen neuen Peugeot 208 zu kaufen. Oder einen Nissan Quashqai, einen Renault Clio oder einen Toyota Yaris.Oder irgendein Auto mit Verbrennungsmotor, das weniger als 20 Kilometer pro Liter Diesel oder Benzin schafft. Das entspricht dem in Deutschland gängigeren Verhältnis von 5 Litern pro Kilometer.
Gemeint sind sicher Fahrzeuge mit einem Verbrauch unter 5 Litern pro
100km Kilometer.
Schon allein von VW gibt es mit dem UP!, Polo, Golf und Passat eine breite Palette in den Klassen von Kleinst - bis gehobene Mittelklasse, die unter dieser Grenze liegen. Selbst der Passat 2.0 TDI SCR 6-Gang Diesel/ 150 PS liegt mit einem Verbrauch von nur 4,0 l/100km deutlich darunter. Zuzüglich werden noch schadstoffärmere erdgasbetriebene Modelle angeboten.
Es muß also nicht unbedingt ein Stromer sein.
Solange es unter den Stromern keine für jeden ansprechende Modellpalette gibt, kann folgendes wohl nicht eine so gute Idee sein
Signe Munk bleibt dennoch optimistisch, was den SF-Entwurf anbelangt. Sollten die EU-Regeln im Wege stehen, könne das Problem dadurch gelöst werden, dass so hohe Abgaben eingeführt werden, dass die Autos in Dänemark einfach nicht mehr zu verkaufen wären.
Zur Zeit ist es ja nicht nicht so, dass mit der Modellpalette der Stromer eine breite Palette zur Abdeckung aller Ansprüche an ein Fahrzeug gedeckt wird. Insbesondere im Bereich erschwinglicher Familienfahrzeuge (Van, Kombi) mit ausreichend Platz für Kinder und größerer Einkäufe mangelt es momentan nicht nur an E-Fahrzeugen wie die preisgünstigen Dacia & Co noch deutlich.
Das mag für einen kopenhagener Single- oder 2-Personenhaushalte mit kurzen Wegen, optimalem ÖPVN und entsprechend finanzieller Ausstattung kein Problem sein, für Mehrpersonenhaushalte auf dem „platten Lande“ dagegen schon.
So ist dieses Argument nicht von der Hand zu weisen:
Sollte Dänemark strengere Regeln haben, als das Angebot es möglich macht, dann würden die Menschen damit zögern, sich neue Autos zu kaufen und stattdessen weiter auf ihre alten „klimabelastenden Autos“ setzen...
Je nach Einschätzung der zukünftigen Entwicklung würde ich mir als Däne bei Bedarf noch ein Fahrzeug zulegen, welches meinen Bedürfnissen noch möglichst lange nachkommt, bevor ich aufgrund eventueller politischer Mehrheiten gezwungen bin, auf ein vermutlich teures, aber meinen notwendigen Bedürfnissen nicht entsprechendes Fahrzeug zurückgreifen zu müssen.
PS
Im Übrigen ist es für mich ein Armutszeugnis, wenn eine Verhaltensänderung mündiger Bürger durch den Staat nicht über Aufklärung und Einsicht gelingt, sondern über den Geldbeutel erzeugt werden soll. Und wenn man schon der Auffassung ist wie Signe Munk/ SF, dass es ohne staatliche Einflussnahme nicht geht, warum dann über hohe Abgaben, sodass „die [konventionellen] Autos in Dänemark einfach nicht mehr zu verkaufen wären“?
Das trifft doch insbesondere mehr einkommenschwächere, auf dem Lande Lebende, während viele wohlhabendere, in städtischen Ballungszentern Lebende vergleichsweise weniger betroffen sind, weil sie weniger auf einen (geräumigen) fahrbaren Untersatz angewiesen sind.
Und wenn schon restriktive staatliche Eingriffe, dann bitte einkommensabhängig und / oder eben solche, die deutliche Vergünstigungen beim Kauf von Stromern beinhalten und nicht nur Strafzahlungen für Verbrenner.