Ich schrieb Wolfspopulationen wachsen im Schnitt jährlich um 30%. Das ist ein Erfahrungswert, keine Vermutung. Warum sollten Wölfe in DK sich anders verhalten als woanders? Siehe Vergleiche hier: http://www.wolfszone.de/000main/texte/P ... namik1.pdf
Hendrik77 schrieb
Wie schnell in Dänemark die Population wächst ist auch ein Erfahrungswert. Tatsache ist das die Population in Dänemark seit der Rückkehr des Wolfes nicht jährlich um 30% gestiegen ist.
Dies spiegelt sich u.a. in der Population wieder und somit ist es einfach unsachlich mit Erfahrungswerten anderer Länder zu argumentieren ....
Bezüglich des Zuwachsrate/ jährliche Zunahme der Population um +/- 30% gehen wir beide wohl von unterschiedlichen Definitionen dieses Begriffes aus.
Wenn von einer 30%igen Zuwachsrate/ Zunahme der Population gesprochen wird, handelt sich um den Zuwachs einer Population durch geschlechtliche Vermehrung/ (Reproduktion) und nicht allein durch Zuwanderung. Ersichtlich hier aus dem Link mit dem ich diesen Wert belegt hatte: : http://www.wolfszone.de/000main/texte/Populationsdynamik1.pdf
Das war aber in Dänemark nicht möglich, da bis 2017 über den 67 km schmalen Korridor über die Grenze nur wenige Wölfe und dass auch vorwiegend nur männliche Tiere aus Deutschland eingewandert waren. Den ersten Nachwuchs in DK gab es so erst Mitte 2017.
Dein o.g. „Erfahrungswert“, mit dem Du bezweifelst, dass eine jährliche 30%ige Zuwachsrate=Vermehrungsrate wie sie aus anderen Ländern bekannt auch für Dänemark anzunehmen ist, ergibt sich aus der Entwicklung einer Population, die sich bis 2017 lediglich aus dem Zuwachs durch aus Deutschland eingewanderte (und teils wieder abgewanderte ) und zudem vorwiegend männliche Wölfe ergeben hat
und nicht auf einen Erfahrungswert als Zuwachs durch Reproduktion, auf die sich dieser Wert ( 30%) als Zuwachsrate bezieht.:
Zum ersten Mal seit 200 Jahren haben Wölfe in Dänemark Nachwuchs gezeugt..., Inzwischen geht man davon aus, dass sich einige wenige in Jütland und auf Fünen aufhalten. Dabei handelt es überwiegend um männliche Tiere, weshalb es bisher keinen Nachwuchs gab.
Im Mai diesen Jahres [2017] wurde erstmals DNA eines Weibchens gefunden. Die Sichtung der Welpen wird nun als ein großer Wendepunkt angesehen. "Die weiblichen Wölfe in dem neuen Wurf werden sich, sobald sie groß genug sind, auf den Weg machen und sich mit eingewanderten Wölfen paaren", sagte Peter Sunde vom Institut für Biowissenschaften an der Universität Aarhus ....
Auf der Basis deutscher Erfahrungen könne man erwarten, dass der Bestand jährlich um 25 bis 30 Prozent wachse.
https://www.rbb-online.de/woelfe/uebern ... emark.html
Die im obigen Zitat erwähnten ersten Welpen Dänemarks brauchten mindestens 22 Monate um geschlechtsreif zu werden und um nach zwei bis drei Jahren sie das Rudel zur Partnersuche zu verlassen und selbstvfür Nachwuchs zu sorgen.
( Vgl.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... brief.html )
D.h. sie hätten somit erst
2019 zur für Wölfe üblichen Paarungszeit im Februar/ März zu potentiellen Reproduzenten werden können und zudem einen geeigneten Partner finden müssen.
Zusammengefasst heißt das:
- In den Jahre von dem ersten Wolfsaufkommen bis 2017 kein Nachwuchs bilden, weil es an weiblichen Zuwanderern fehlte.
- In den Folgejahren (2017 bis Ende der Zählung 2019) konnten sich die in DK geborenen Wölfe altersbedingt noch gar nicht fortpflanzen.
-Die Erhebungszahlen/ „Erfahrungswerte“ mit geringerer Zunahme als 30% , auf die Du verweist, beruhen einzig auf Zuwanderung aus Deutschland und können somit kein Nachweis sein, dass die Annahme, die Wolfpopulation werde zukünftig wie in Deutschland und anderen Ländern auch in DK um ca. 30% zunehmen..
Nun hat sich nach dem von ersten Wolfspaar von 2017 auch erst 2019 laut ulveatlas.dk ein zweites Wolfspaar gebildet, das mit Welpennachwuchs (belegt durch Wildkamera 23.06.2019) zu dieser Entwicklung beiträgt.
https://www.ulveatlas.dk/nyheder/nye-ul ... YwwgUrWUyQ
So ist es auch nicht zutreffend, meinen Hinweis für DK zukünftig ebenfalls den Erfahrungswert einer jährlich ca. 30%igen Zunahme/ Vermehrungsrate anzunehmen, als „unsachliche Argumentation“ zu bezeichnen, zumal Peter Sunde vom Institut für Biowissenschaften an der Universität Aarhus als einer der Hauptverantwortlichen für die Identifizierung und Dokumention von Wölfen in Dänemark von einem vergleichbaren Wert ausgeht.
Gerne kannst Du ihn statt an mich mit dem Vorwurf der “Unsachlichkeit“ konfrontieren:
Institut for Bioscience - Faunaøkologi
Peter Sunde
Grenåvej 14
bygning 8411, H.104
8410 Rønde
Danmark
psu@bios.au.dk
Fastnet: +4587158884
Mobil: +4520630704
PS
Wie schwierig es überdies ist, belastbare Aussagen zu
Anzahl und Identität von Wölfen in Dänemark zu machen zeigt dieser Bericht:
https://danarige.dk/hvor-mange-ulve-er-der-i-danmark/