Sparbuch in DKK?

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torsk
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Sparbuch in DKK?

Beitrag von torsk »

Hallo,
ich habe eine Frage zu Finanzen und zwar möchte ich mein Erspartes nicht zu 100 % in Euro 💶 halten.

Stattdessen möchte ich eine Summe X von Euro in DKK tauschen, weil mir die DKK über viele Jahre stabil scheint und eine gute Alternative zum EUR ist.

Die Frage: ist es sinnvoller, dafür ein Sparbuch oder anderes Guthabenkonto in Dänemark 🇩🇰 zu eröffnen oder bei einer derer Filialen in Deutschland oder reicht ein Festgeldkonto auf DKK z.B. bei einer deutschen Direktbank (Währungskonto)?

Gleich vorweg, es ist Guthaben, was bereits jetzt bei einer deutschen Bank parkt, allerdings in EUR. Es ist auch keine weltbewegende Summe (niedriger 5stelliger EUR-Betrag).

Wenn so etwas in Dänemark eröffnet wird = geht das überhaupt für Deutsche?
In Deutschland ist Bankguthaben mit 100.000 € insolvenzgeschützt (Einlagensicherungsfonds), ist das in DK ãhnlich? So ein Konto sollte im besten Fall gebührenfrei sein.

Ich brauche auch kein Girokonto oder Kreditkarte, es ist es ein reines Sparbuch (sagen wir mal als Notgroschen, falls in Deutschland irgendwann mal die Banken kein Geld mehr an die Kunden ausgeben).

Wie sind eure Erfahrungen und Empfehlungen?

Vielen Dank, Gruß Michael 😀
Lyngsaa
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Re: Sparbuch in DKK?

Beitrag von Lyngsaa »

Dass die Krone "stabil scheint" liegt schlicht daran, dass sie an den Euro gekoppelt ist und gar nicht stärker schwanken darf. Da greifen die Notenbanken ein.

Wenn du, obwohl du die Einlagensicherung kennst, damit rechnest, dass die Banken in Deutschland irgendwann kein Geld mehr auszahlen, würde dir ein von dir angesprochenes Konto bei einer dänischen Bankfiliale in Deutschland oder ein DKK-Konto bei einer deutschen Bank auch nichts helfen.

Die Einlagensicherung in DK ist die europäische und somit gleich der in Deutschland. Zu konkreten Anlagebedingungen kann ich dir nichts sagen.

Aber wenn es irgendwann mit Deutschland so bergab geht, dass es trotz Absicherung kein Geld mehr bei den Banken gibt, wird es den Dänen kaum besser gehen.

Grüße
Lyngsaa
Klitrose
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Re: Sparbuch in DKK?

Beitrag von Klitrose »

Hallo Michael,

Zur Eröffnung eines Kontos in Dänemark brauchten wir ein CPR-Nummer, die bekommst Du, wenn du in DK lebst oder ein Haus besitzt oder hier arbeitest und pendelst.

Die dänischen Banken haben letztes Jahr Schlagzeilen gemacht, weil sie Leuten Geld dafür gezahlt haben, Kredite aufzunehmen (Negativ-Zinsen).
Die brauchen kein Geld, die wollen es eher loswerden.
Wir dürfen einen bestimmten Betrag auf unserem Konto nicht überschreiten, sonst müssen wir deutlich mehr für Kontoführung bezahlen.
Ausserdem mussten wir einen sehr umfangreichen Fragebogen ausfüllen, der mit dem neuen Geldwäschegesetz begründet wurde.

Ich vermute mal, du wirst große Schwierigkeiten haben, dein Geld hier unterzubringen...

Ob es sinnvoll wäre, wage ich auch zu bezweifeln, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
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Ny Hinnerk
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Re: Sparbuch in DKK?

Beitrag von Ny Hinnerk »

torsk hat geschrieben: 23.12.2020, 07:38
Ich brauche auch kein Girokonto oder Kreditkarte, es ist es ein reines Sparbuch (sagen wir mal als Notgroschen, falls in Deutschland irgendwann mal die Banken kein Geld mehr an die Kunden ausgeben).

Wie sind eure Erfahrungen und Empfehlungen?
Auf der Bank lagere ich schon viele Jahre keine größeren Geldbeträge mehr. Zwar habe ich in Dänemark ein Girokonto auch ohne eigene CPR aber das nutze ich nur bei Bedarf zum bezahlen wenn man meine deutsche Giro-oder Kreditkarte nicht will.
Nun muss ja"„überschüssiges" Geld irgendwo hin. Aufs Sparkonto wäre für mich das Letzte. Wer auf Sicherheit gehen will investiert in Grundstücke oder Immobilien. Aber meist geht es ja um kleinere Beträge. Und da ist Gold eine feine Sache. Klar, der Goldpreis schwankt und ist nicht berechenbar. Dafür ist Gold aber eine sichere Anlage und hat bisher jede Krise überstanden. Mein Tipp: Goldmünzen in kleiner Stückelung kaufen. Keine Sammlermünzen. Im Krisenfall gibts nur den Goldwert! Ideal ist der Krügerrand. Den gibts als 1/10, ¼, ½ und 1 Unze. Zu haben ist der Krügerrand bei fast vielen Banken. Man zahlt den reinen Goldwert. Bei Bedarf kann der Krügerrand bei der Bank wieder gegen Bargeld eingetauscht werden. Günstiger fährt man da aber sowohl beim Ein- und auch beim Verkauf im freien Handel.
Und wenn es dann tatsächlich mal passiert und der Euro nicht mal mehr das Papier wert ist auf dem er gedruckt wurde kaufen und handeln clevere Leute mit Gold. Wer Gold über den letzten Krieg retten konnte und das vielleicht in größeren Mengen war fein raus.
Haben wir keine Pulle mehr dann saufen wir die Prile leer
Dänischer_Hamburger
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Re: Sparbuch in DKK?

Beitrag von Dänischer_Hamburger »

Ich kann mir den Vorschreibern nur anschließen.

Wenn man(aus irgendwelchen Gründen auch immer) den Euro und die deutsche Banken nicht traut und diese nicht als sicher für sieht, dann macht es relativ wenig Sinn ein Sparbuch in DKK anzulegen.

1. Dänemark hat ja [de facto schon den Euro, nur eben nicht als Bargeld. Die Krone ist fest an den Euro gebunden und darf nur 2,25% schwanken.
"Der Wechselkursmechanismus II ist eines der EU-Konvergenzkriterien zur Euroeinführung und legt eine maximale Schwankungsbreite des Wechselkurses der dänischen Krone zum Euro fest. Die Schwankung darf höchstens ± 2,25 % um den festgelegten Leitkurs von 1 Euro = 7,46038 DKK betragen.[32] Damit ist die dänische Krone stark an den Euro gebunden, was einen schwankenden Wechselkurs gegenüber Währungen, die nicht an den Euro gebunden sind, zur Folge hat. Dazu gehört zum Beispiel der US-Dollar.[31][33]"
https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4ni ... n_zum_Euro

2. Auch Dänemark kann sich von der Minuszinspolitik der EZB nicht losreißen. Der Durchschnittliche Zins lag 2019 bei 0,02%(Tendenz fallend, Richtung minus) - weniger als die Inflation
https://www.nationalbanken.dk/da/statis ... 200106.pdf

3. Ich glaube kaum, dass dänische Banken überhaupt sowas wie ein Sparbuch anbieten. "Der Däne" an sich hat ja eh den "deutschesten aller Tugenden" - das Sparen - nicht zu sich genommen. Er gibt das Geld lieber für Konsum und Wohneigentum aus :mrgreen: :wink:
Auch wenn die Zahlen nicht mehr ganz aktuell sind, lässt sich doch durchblicken, dass die durcschnittliche Sparquote in Dänemark von 1980 bis 2010 zwischen 5 und 8% schwankt, in Deutschland immer um die 16% lag.

https://www.econ.ku.dk/Kalender/seminar ... studie.pdf