Ölkosten statt Strom - wie hättet ihr entschieden?

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fejo.dk - Henrik

Ölkosten statt Strom - wie hättet ihr entschieden?

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Hier mal ein Streitfall, den es ein paar Mal im Jahr gibt. Ich wüsste gerne wie ihr das sieht.

Der Kunde hatte das Haus [url=http://www.fejo.dk/de/haus/HP41]HP41[/url] für zwei Wochen im Frühsommer gebucht. Ein großes Poolhaus aus 2009 von 250 qm mit 32 qm Pool und Standwasserwhirlpool für 7 Personen.

Laut Anbieter Elite lässt sich das Haus mit Strom beheizen aber man kann auch auf Ölheizung umstellen, diese Heizquelle ist wesentlich günstiger. Die Stromkosten fallen dadurch natürlich nicht komplett weg, aber der Großteil davon wird durch einen kleineren Betrag für Ölkosten ersetzt.

In der Hausbeschreibung ist das Wort "Ölheizung" erwähnt, jedoch ist der Preis pro Einheit nicht unter Nebenkosten aufgeführt.

Der Kunde hat nun Wasser- und Stromkosten in Höhe von jew. 87 Euro und 196 Euro bezahlt, weigert sich aber oder zahlt nur unter Protest die rund 400 Euro Ölkosten.

- Soll der Kunde die 400 Euro zahlen?
- Hätte er (ein erfahrener DK-Urlauber) einsehen müssen, dass weniger als 300 Euro Nebenkosten für zwei Wochen bei kaltem Wetter in so ein Haus nicht richtig/viel zu wenig ist?
- Falls er Ölkosten meiden möchte, hätte es aus eigener Initiative auf Stromheizung umstellen sollen oder darum gebeten haben?
- Oder kann er mit gutem Gewissen sagen: Von Ölkosten stand nix, ich zahle kein Cent.

Was meint ihr?
Michael Duda

Beitrag von Michael Duda »

Hej Henrik,

als erfahrener DK-Urlauber sollte man den Verbrauch, gerade in einem Haus mit viel Technik, doch in den ersten Urlaubstagen beobachten um in etwa einen Überblick zu bekommen. Dennoch sollte er auch wissen, dass EUR 300,- NK für ein solches Objekt doch erstaunlich wenig sind.

Dass der Preis pro Einheit Öl nicht aufgeführt ist ist natürlich eindeutig der Fehler von Euch bzw. dem Anbieter.

Entscheidend wäre hier für mich noch, wurde bei Schlüsselübergabe ergänzend darauf (Verbrauch/Zähler/Umschaltmöglichkeit) hingewiesen?

Wenn ja, dann wusste er es ja und hätte sich entsprechend verhalten können.

Wenn nein, dann würde ich hier einen Vergleich für eine faire Lösung halten. Der Kunde hätte, gerade als erfahrener DK-Urlauber merken müssen, dass der Verbrauch so nicht hinkommen kann, und ihr tragt den anderen Teil wegen fehlerhafter Darstellung der Nebenkosten.
mieke
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Beitrag von mieke »

Tja, wenn Öl abgerechnet wird sollte darauf hingewiesen werden, keine Frage und zwar spätestens vor Ort, wenn man ihm erklärt er könne von Strom- auf Ölbetrieb der Heizung umstellen. Ist das dem Kunden gesagt worden, inklusive des Tarif, dann muss er die Kosten tragen. Er hat die Information ja erhalten, wenn auch verspätet, aber wie er heizt liegt dann in seiner Verantwortung und damit auch die Kosten

Ist der Kunde nur darauf hingewiesen worden, dass er die Heizung von Strom- auf Ölbetrieb umstellen kann und er dazu aufgefordert worden, den Ölverbrauch bei Umstellung zu erfassen, dann sehe ich beim Kunden immer noch das Versäumnis nicht nachgefragt zu haben, was die Einheit Öl kostet. Also einigt man sich aus Kulanzgründen auf Hälfte-Hälfte.

Ist der Kunde allerdings weder aufgefordert worden den Verbrauch zu erfassen noch über die Kosten für Öl informiert worden ( auch wenn einem der gesunde Menschenvertsand sagen könnte, dass die Ölkosten genauso wenig inkl. sind wie heizen über Strom...) sehe ich das Versäumnis eher auf Seiten des Anbieters. Ar...karte gezogen aus Kulanz übernimmt Anbieter kompl. Kosten und bessert die Katalogbeschreibung nach.
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
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Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

Hej,

wie kommen den die Ölkosten von 400 € zustande.
Pauschal oder war/ist irgendwo ein Zähler eingebaut.
Dann fehlt natürlich der Hinweis vom Vermieter.
Da solche Häuser aber eben auch selten mit Luft geheizt werden,
hätte sich der erfahrene Mieter ja auch mal nach dem
Abrechnungsmodalitäten erkundigen müssen.
(Ich hätte spätestens am 2. Tag den Zähler gesucht)

oder er hat es einfach mal drauf ankommen lassen.
Schliesse mich an, eigentlich bleibt, wenn alles ohne Anwalt gehen soll,
nur der Vergleich über.
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Beitrag von Johanna* »

Tatzelwurm hat geschrieben:wie kommen den die Ölkosten von 400 € zustande.
Finde ich gar nicht so abwegig, wenn tatsächlich 18 (oder auch nur 12 bis 14) Personen in dem Haus waren (das hat Henrik ja nicht erwähnt).

Wir hatten jetzt auch eine Ölheizung (wusste ich vorher nicht, war aber mein Fehler), 171 m², 3 Personen, ohne Pool, Haus uralt, aber mit Fußbodenheizung, die leider die ganze Zeit lief/laufen musste, auch weil das warme Wasser darüber kam, und haben für zwei Wochen ca. 100,00 € für das Öl bezahlt. Käme dann ja ungefähr hin :roll:
Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

Johanna* hat geschrieben:
Tatzelwurm hat geschrieben:wie kommen den die Ölkosten von 400 € zustande.
Finde ich gar nicht so abwegig, wenn tatsächlich 18 (oder auch nur 12 bis 14) Personen in dem Haus waren (das hat Henrik ja nicht erwähnt).

Wir hatten jetzt auch eine Ölheizung (wusste ich vorher nicht, war aber mein Fehler), 171 m², 3 Personen, ohne Pool, Haus uralt, aber mit Fußbodenheizung, die leider die ganze Zeit lief/laufen musste, auch weil das warme Wasser darüber kam, und haben für zwei Wochen ca. 100,00 € für das Öl bezahlt. Käme dann ja ungefähr hin :roll:
Falsch verstanden!!!!!

Ich meinte damit, wie wurden die Ölkosten nachgewiesen.
Durch schätzen, durch ablesen, durch den Heizöllieferanten und durch einen Geistesblitz.
Man möchte es doch, wenn dann auch genau wissen.

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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Es gab ein Zähler der auch von den Kunden abgelesen wurde.
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Beitrag von Silvia W. »

Ganz ehrlich Henrik, was meint der Kunde denn, wozu er einen Zähler ablesen muss?
Ich sage ganz klar: Zahlen, denn er hat das Öl ja auch schließlich verbraucht!
Liebe Grüße
Silvia
Michael Duda

Beitrag von Michael Duda »

Ach er hat ihn selbst abgelesen, wusste also davon? Na dann dürfte sich die Frage doch nun gar nicht stellen?!
Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

Ha, ha,

als erfahrener deutscher Dänemarkurlauber hat er ja dann
die Hausbeschreibung gründlich gelesen und genau gewusst warum man
nicht den Zählerstand abgelesen hat.

Nach diesen neuen Gesichtspunkten,
bleibt nur zahlen übrig,
mit Verzinsung, wegen der Dreistigkeit.

Detlef
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Beitrag von semmel »

Also wenn der Mieter den Ölzähler selbst abgelesen hat, gibts ja gar keine Fragen mehr. Er muß zahlen !!
Weil man auch normalerweise den Zählerstand vor dem Einzug in das Haus abliest.
Torsten
mieke
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Beitrag von mieke »

Ferienhausvermittler hat geschrieben:Es gab ein Zähler der auch von den Kunden abgelesen wurde.
Tja, dann ist die Sache klar: Netter Versuch vom Kunden, aber sich dumm stellen schützt nicht vorm Bezahlen.
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Beitrag von wofu »

Moin, moin,

zwar unglücklich aber m. E. nicht soooo eindeutig. Wenn ich das so richtig verstanden habe, wurde dem Mieter aufgegeben, den Ölverbrauch abzulesen, das hat er auch gemacht. Aber niemals wurde er auf die Ölkosten hingewiesen, nicht im Katalog/online und auch nicht bei Schlüsselübergabe. Dann bei der Abrechnung wird ein Betrag x angesetzt.

Das paßt nicht ganz. Eine gewisse Frechheit, Nachlässigkeit beim Kunden, davon aber m. E. mehr beim Vermieter. Ich kann ja gut verstehen, daß bei den schwankenden Ölpreisen nicht für (mehr als) ein Jahr im Voraus die Preise für den Katalog vernünftig zu kalkulieren sind und Absicherungsgeschäfte werden die Vermieter wohl kaum vereinbaren.

Vor deutschen Gerichten hätte ich als Vermieter meine Bedenken, mit der Forderung durchkommen zu können. Die Nebenkosten sind nicht nachweislich vorher wertmäßig vereinbart worden, der Vermieter könnte daher Schiffbruch erleiden. Der Verbraucher (Mieter) steht bei deutschen Gerichten in der Regel als schützenswert da. Wie das in DK aussieht?

Es ist ja nicht so, daß bei allen Häusern die Nebenkostenregelungen einheitlich sind. Mal wird Wasser abgerechnet, mal nicht, mal nach Pauschalen, mal nach Köpfen, mal nach Zählern. Es soll vereinzelt ja auch noch Häuser ohne Nebenkostenabrechnungen für Strom etc. geben ;-). Endreinigung ist mal includiert, mal gar nicht möglich, mal zusätzlich buchbar und manchmal Pflicht aber zusätzlich zu zahlen...

Dann ist da noch die Frage: Hat die DK-Urlaubserfahrung irgendeine Relevanz für die Ausgangsfrage? Es kann ja nicht so sein, daß jemand der das erste Mal reist einen anderen Gesamtpreis zahlen muß als jemand der schon 5 oder 10 oder 20 oder 50-mal gereist ist, wobei dann noch die Frage aufkommt, ob er nur mitgefahren ist oder sich um solche Dinge wie die Abrechnung gekümmert hat.

Ich bin da immer etwas komplizierter als andere, ein Vergleich würde jedenfalls für beide Teile sicherer und schneller sein als ein Rechtsstreit, im Hinblick auf die anfallenden Kosten wahrscheinlich auch günstiger. Der Anbieter sollte sich stark überlegen, die Ölkostenabrechnung deutlich klar zu machen. Wobei ich mich frage, warum die Leute so hohe Kosten hatten, war die Hütte so aufgewärmt oder hat das Wasser im Pool fast gekocht, liefen die Duschen im Dauerwarmbetrieb... es war ja keine Frostzeit und das Haus sollte relativ gut isoliert sein, ist doch neu. Aber das sind wieder andere Themen.

Glücklich darüber, sich in dieser Sache nicht persönlich streiten zu müssen, grüßt

Wolfgang
Fridosw
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Re: Ölkosten statt Strom - wie hättet ihr entschieden?

Beitrag von Fridosw »

Ferienhausvermittler hat geschrieben:In der Hausbeschreibung ist das Wort "Ölheizung" erwähnt, jedoch ist der Preis pro Einheit nicht unter Nebenkosten aufgeführt.Was meint ihr?

Der Mieter soll also für Nebenkosten zahlen, die Ihm vor Buchung nicht bekannt waren ?
Never.

Und selbst bei Schlüsselübergabe dem Mieter den Hinweis zu geben, das womöglich Kosten entstehen ist schon zu spät. Grundlage der Vermietung ist ja wohl immer noch die Haus-/Leistungsbeschreibung mit Mietpreis im Internet/Katalog.

Als nächstes erklärt mir dann die freundliche Mitarbeiterin bei der Schlüsselübergabe, das selbstverständlich auch Kosten für die Nutzung des Kühlschrankes entstehen, ist ja egal wenn das nicht vorher in der Hausbeschreibung vermerkt ist.
Linge sind zum Schmettern da
mieke
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Beitrag von mieke »

Grundlage der Vermietung sind grundsätzlich aber auch die Mietbedingungen, die das ganze vertraglich regeln (wobei die bei elitesommer ja sehr übersichtlich sind...) und das was der Anbieter an Service bietet. Das bei elitesommer man nur unter "Service" den Hinweis findet, wie die Verbrauchskosten abgerechnet werden (und dort steht deutlich drin: Ölheizung nach Verbrauch) ist sicher nicht geschickt gewählt, dennoch ist der Kunde schon vor der Buchung darauf hingewiesen worden, dass er für die Ölheizung zu zahlen hat.
Mit der Miete eines Ferienhauses schließt man einen rechtsgültigen Vertrag ab und dazu gehört sich auch als Kunde mal zu informieren, was alles Gegenstand dieses Vertrages ist.
Und wenn der Kunde erst vor Ort über die Kosten für Ölheizung informiert wird, hat er immer noch die freie Entscheidung wie er heizt, die Alternative Strom war ja nach wie vor gegeben.

Nichtsdestotrotz könnte der hier genannte Anbieter bei Darstellung der Nebenkostenabrechnung nachbessern.
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