In Dänemark sieht man bislang keine Gefahren und freut sich eher über heimisch gute Wirtschaftsdaten und philosophiert darüber, welche Stellschrauben gedreht werden müssen, um die dänische Wirtschaft weiter auf Touren zu bringen. Doch in Berlin sieht man durchaus Gefahren am Firmament.
Das Magazin ’Der Spiegel‘ schreibt in seiner jüngsten Ausgabe, dass Fachleute des Bundesfinanzministeriums befürchten, dass sich als Folge der lockeren Geldpolitik schon bald neue Turbulenzen am Rand der Euro-Zone entwickeln. Ähnlich wie zuletzt die Schweiz könnten auch andere Länder, die ihre Währung an den Euro gekoppelt haben, in Schwierigkeiten geraten. Es sei gut möglich, dass die Länder – der Spiegel nennt Dänemark und Polen – einen neuen Wechselkurs zum Euro finden müssen oder ihre Bindung an die Gemeinschaftswährung gleich ganz aufgeben.
Es besteht also kein Grund zur Schadenfreude. Die Auffassung, eine eigenständige Krone sichere gegenüber dem Euro auch eine finanzielle Unabhängigkeit, ist ein gefährlicher, finanzpolitisch romantisierender Trugschluss.
Ob wir wollen oder nicht – die Wahl in Griechenland und die Entscheidung von der EZB zum Schuldenkauf hat wohl mehr Einfluss auf die heimische Wirtschaftsentwicklung, als ein neuer „Wachstumsplan“, der im Folketing verabschiedet werden sollte.
Wie ich schon mal geschrieben habe, ist Dänemark nicht das kleine gallische Dorf das sich mit Hilfe des Zaubertrank gegen die übermächtigen" Römern" wehrt, die Realität sieht anders aus, die Dänen haben diesen Zaubertrank nicht der sie auch vor der Entwicklung auf dem Finanzmarkt schützen könnte.