möchte mich auch wieder mal zu wort melden
ich gehöre zu denen, die mal quasi so ganz spontan ausgewandert sind. genau vor einem jahr war ich zum ersten mal in dänemark, hab mich ziemlich verliebt und ende januar 2011 war ich mit sack, pack und katze hier.
und zwar in dem bewusstsein, dass es schief gehen kann. mittlerweile sind die 6 monate rum und ich bin immer noch arbeitslos, habe aber glücklicherweise genügend geld auf meinem konto, so dass ich bleiben darf. ich bekam auch problemlos - ohne job - eine CPR-Nr. (war selber überrascht, da ich auch wegen was anderem auf dem borgerservice war und es immer hiess, die kriegt man nur mit job). die dankort bekam ich sogar noch vor meiner CPR-Nr. - und mitte märz durfte ich endlich in der sprachschule starten (warteliste
).
da ich keine spezielle ausbildung habe und jahrelang im büro gerabeitet habe, machte ich mir von anfang an keine illusionen und suche eigentlich hauptsächlich nach jobs, für die man keine besonderen qualifikationen braucht. ich denke, wenn man in ein anderes land auswanderet, kann man kaum ansprüche stellen oder erwarten jeder schreit nach einem (sofern man kein spezialist ist).....
ja, es ist schwer arbeit zu finden, grade auch, wenn man 4x in der woche, den halben tag in die schule geht. aber ich habe für mich selber entschieden, dass es erstmal am wichtigsten ist, die sprache korrekt zu lernen. habe auch grade das modul 3.3 übersprungen und fange diese woche im 3.4 an *jiiibiii* . ich möchte hier gerne eine neue ausbildung anfangen. aber dafür sollte das dänisch auch ordentlich sein
....
und auch ich habe über "freiwillige arbeit"/gemeinsames hobby dänen kennengelernt, die mich nicht herzlicher in ihren kreis hätten aufnehmen können.
ich bin auch der meinung, es kommt zum grössten teil auf einen selber an, wie man sich integriert. ich höre auch immer wieder von meinen mitschülern, wie schwierig es ist mit dänen in kontakt zu kommen......
und ja, ich bin genauso der meinung, dass man nicht aus frust auswandern sollte. denn wenn man im eigenen land nicht zufrieden ist, wird man es im neuen land auch nicht. denn es gibt immer etwas was nicht gut ist. ich war seit januar nicht mehr in der schweiz und habe auch ein bisschen sehnsucht nach einem besuch in der alten heimat. ich habe immer gerne in der schweiz gelebt und bevor ich meinen jetzigen freund besucht habe (wir kannten uns schon ein paar jahre, allerdings nur flüchtig - und NEIN, nicht übers Inet
), als wir noch sagten, dass wir uns nicht ineinander verlieben dürfen (jaja
) meinte ich so zu ihm: "fernbeziehung würde ich nicht wollen und aus der schweiz will ich nicht weg" .... da sieht man mal wie konsequent ich diesbezüglich war
...
und mit einem deutschen sprachlichen hintergrund dürfte es einem auch nicht allzuschwer fallen, die sprache schnell zu lernen. bis jetzt war ich immer klassenbeste (als einzige deutschsprachige), obwohl ich am kürzesten hier bin von den leuten in den klassen in denen ich war. und das obwohl mein dänischer freund sich weigert mit mir dänisch zu sprechen (anderes thema.....grmpf) ..... ich denke, das liegt zu einem grossen teil, daran dass ich deutschsprachig bin. ja ok, ich habe auch ein sprachohr und keine hemmungen dänisch zu sprechen (scheiss auf die fehler am anfang!) und den leuten zu sagen, dass sie mich verbessern sollen.....
jessas, nun hab ich mich total verzettelt beim schreiben
, wollte eigentlich nur schreiben, dass wenn man nichts zu verlieren hat und mit sich selber im reinen ist, es wagen soll. zurückkehren kann man immer wieder. aber man darf halt nicht glauben, dass einem alles zugeworfen wird (bis auf den job, war es bei mir zwar schon so
, aber ich hab auch schon ganz andere geschichten gehört...)
nun ja, das geld wird noch ne weile reichen und ich suche weiter - im bewusstsein, dass es immer noch schief gehen kann. aber selbst wenn es so sein sollte (was ich natürlich nicht hoffe
) - war es eine sehr wertvolle erfahrung, die mir niemand nehmen kann. und bis jetzt habe ich noch keine einzige sekunde bereut, diesen schritt gewagt zu haben
soviel zu meiner geschichte. ich würde nun sagen, überlegt es euch gut, ob ihr euch auf "das abenteuer auswanderung" einlassen wollt. und was ihr euch davon verspricht. und zu guter letzt, falls ihr es wagt: VIEL GLÜCK!