Was würdet ihr wählen?

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Clare
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Was würdet ihr wählen?

Beitrag von Clare »

Hallo,

ich bin 28 und ich habe ein paar Jahre als Sekretärin in einem Auto-unternehmen gearbeitet.

Nach den zwei Jahren Elternzeit, ist meine Familie nach Berlin umgezogen. Ich musste meinen Job beenden und meine Karriere in Berlin fortsetzen. Die Berliner Start-ups interessieren mich sehr. Ich habe schon einige Bewerbungen abgeschickt und ich habe eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch als URL entfernt (Werbung) erhalten.

Nach dem Vorstellungsgespräch weiß ich, dass das Tempo in Berlin so hoch ist. Ich bin noch nicht sicher, ob ich abends lange arbeiten muss. Außerdem möchte ich als Project Manager arbeiten, aber ich habe weder Praxiserfahrungen noch ein Studium gemacht. Einige Freunde empfehlen mir, ein duales Studium zu machen. Kennt ihr eine gute Schule in Berlin?

Wenn ihr an meiner Stelle wärt, was würdet ihr wählen: die Arbeit oder das Studium?
Kairos
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Re: Was würdet ihr wählen?

Beitrag von Kairos »

Arbeit! (schändet nicht)
Clare
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Re: Was würdet ihr wählen?

Beitrag von Clare »

Dank!
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Phänomen
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Re: Was würdet ihr wählen?

Beitrag von Phänomen »

In Berlin ist alles möglich, allerdings würde ich dir raten beides zu machen.

Im Job sammelst du die praktischen Erfahrung und im Studium die Theorie. Ein duales Studium setzt natürlich ein paar Sachen voraus. So muss es Ausbildungsunternehmen mit entsprechenden Ausbildungsvertrag geben. Und dann muss natürlich noch ein Studiumsplatz vorhanden sein. Die HWR (Hochschule für Wirtschaft und Recht) hat keine schlechten Ruf in Berlin. Sie ist die größte, aber gerade mal 700 Studienplätze sind nun auch nicht gerade viel.

Eher Sinn würde ein berufsbegleitenes Studium machen. Habe ich vor 10 Jahren auch gemacht. War aber eine sehr harte Zeit, da neben dem normalen Job, Studium auch noch die Familie unter einen Hut gebracht werden musste. Für privates fehlte in den 2 Jahren jegliche Zeit. Allerdings hat es mich persönlich vorangebracht. Nicht unbedingt der Studieninhalt, sondern vielmehr die Kontakte, die ich da geschlossen habe. Davon lebe ich noch heute.

Gerade wenn du bei einem Start-up-Unternehmen arbeiten willst, sind Kontakte das A&O. Ich habe durch meine berufliche Tätigkeit viele dieser Unternehmen kennen gelernt und kenne auch deren Probleme. Es gibt mehr schattige Seiten als sonnige Zeiten in den Unternehmen. Die Ideen sind meist richtig klasse. Was meistens fehlt, ist die finanzielle Ausstattung bzw. rechtliche Grundkenntnisse. Und dann ist ein scheitern vorprogrammiert. Ich hatte gerade einen solchen Fall auf dem Tisch. Es war ein Start-up aus der Tourismusbranche. Die Idee ist aus einer Bierlaune entstanden und war klasse. Es sollten private Wohnmobil-Besitzer und Mieter über eine Plattform zusammengeführt werden. Nur hatte keiner bedacht, dass rechtlich gesehen die Wohnmobile als Selbstfahrervermietfahrzeug zugelassen und versichert werden müssen. Und schon hatte sich die ganze Sache nicht mehr gerechnet, da der Preisvorteil gegenüber professionellen Vermietern dahin war. Das eingesetzte Kapital war verbrannt und die bereits beschäftigten IT-Freelancer brauchten neue Aufträge.

Klar gibt es auch Start-ups, die richtig durchstarten. Diese finden dann Geldgeber. Diese schauen dann aber auch bei dem eingesetzten Personal genau hin. Und da hilft die eine oder andere Qualifikation.

Das Thema Arbeitszeiten kotzt mich als Frühaufsteher in Berlin an. Gerade in dem "New Business" gelten andere Regeln. Ich möchte viele Sachen direkt am Morgen erledigen, allerdings finden meine Termine frühstens um 11:00 Uhr statt. Ich kann mich an eine Szene noch erinnern, da hat sich der Geschäftsführer dafür entschuldigt, dass er um 14:00 Uhr noch recht unausgeschlafen war. Man hatte bis weit in die Nacht an einem Konzept gefeilt... Auch wenn ich um 18:00 Uhr mein Büro verlasse, dann brennen in den Nachbarbüro, wo zahlreiche Start-ups sitzen noch das Licht. Morgens um 8:00 Uhr ist da noch alles zappen duster...

Insgesamt ist die Start-up-Szene in Berlin sehr spannend. Qualifikation und Kontakte helfen, um sich dort durchzusetzen.
LG Stefan
A.T.
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Re: Was würdet ihr wählen?

Beitrag von A.T. »

Erfahrungsgemäß ist ein Studium insbesondere innerhalb der Start-up-Szene nicht notwendigerweise nutzbringend. In meinem Bekanntenkreis gibt es sowohl Studienabsolventen wie auch Quereinsteiger, die mal mehr mal weniger erfolgreich bei jungen Start-ups angefangen haben. Ich würde behaupten, dass das, was am ehesten zählt, die reine Berufserfahrung ist. Zumindest wenn es darum geht, eingestellt zu werden.
Grüße,
Andreas von [url=http://skandinavien-urlaub.info]Urlaub in Skandinavien[/url]