deutsche Kinderbetreuung in Dänemark

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
truemmerlotte
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Beitrag von truemmerlotte »

Generationen von Kindern sind geprügelt worden. Wir auch, hat uns doch nix geschadet...
Diesen Satz kann ich in meinem Text nirgendwo entdecken, also leg ihn mir nicht in den Mund.

Ich kann Dir sagen was mir quer geht:

Wenn in Deutschland Ausländer bestimmte Sachen aus dem Heimatland fordern , heisst es: Ihr seid In Deutschland passt Euch an!
Aber für Deutsche im Ausland gilt das nicht?
Merkwürdige Denkweise.

Was hättet Ihr in Thailand gemacht: deutsche Erzieher eingeflogen?

Man kann doch nicht erwarten, das überall auf der Welt der deutsche Standard gilt.

Und kiffende und saufende Kinder gibt es in Massen auch in Deutschland,
also nicht unbedingt ein dänisches Phänomen.

Schlüsselkinder gibt es auch bereits im Kindergarten!
unsere kinder sind deutsch und sind anderes gewohnt!
klar man lässt sich darauf ein wenn man nach dänemark zieht aber dulden muss man es trotzdem nicht!
Andersum wird ein Schuh draus, man muss es nicht gut finden, aber dulden schon!
Ich kann Leute , die andere nicht ernstnehmen nicht leiden!
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Guten Morgen,

also ich bleibe dabei. Was den Kindern hier fehlt ist Geborgenheit. Und ob diese Geborgenheit auch in Thailand fehlen würde kann ich nicht beurteilen. Täte sie es, würde ich es da wie hier und anderswo kritisieren und für meine eigenen Kinder nicht akzeptieren.

Ich sagte schon vorher, für mich sind es nicht die deutschen Kinder, die schlimmer dran sind, als die anderen, sondern die Kinder im allgemeinen. Da beziehe ich die dänischen Kinder durchaus mit ein.

An der Art und Weise wie Kinder aufwachsen muss sich deutlich etwas ändern oder das Land steuert auf eine Katastrophe zu.
Darauf aufmerksam machen kann jeder, ob Zugezogen, Eingeboren oder von Aussen kommend.

Kinder sind unsere Zukunft und haben unsere gemeinsame Aufmerksamkeit verdient.

Ich habe nicht behauptet in Deutschland sei alles wunderbar, aber die Möglichkeiten seine Kinder selbst oder nach eigenem Dafürhalten aufwachsen zu lassen sind gegeben.
Und wenn du, Trümmerlotte, meinst, Anpassung hiesse, sich blind in alles Vorgegebene zu fügen, dann verstehst du unter Integration etwas deutlich anderes als ich.

Auch als Zugezogener sollte man sich wie ein verantwortungsbewusster Bürger verhalten und vorhandene Misstände aufzeigen und bereit sein etwas daran zu ändern.

Wünsche allen einen schönen Sonntag.
Liebe Grüsse
Susanne
Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Sollys, aber woran liegt es , dass Kinder so früh - deiner Meinung nach zu früh- in die Krippe abgegeben werden.

Liegt es in Dänemark nicht einfach auch daran, dass beide Elternteile arbeiten gehen müssen...ich glaube, dass sich die Situation verändert hat. Wo ein Kind, bis es drei Jahre alt war, zu Hause bei seiner Mutter bleiben konnte, das gibt es einfach nicht. Warum... naja, weil es einerseits finanziell nicht mehr geht und andererseits Mütter auch gerne selbst wieder arbeiten gehen möchten.

Ich glaube allerdings nicht, dass - nur weil man ein Kind früh in die Krippe abgegeben hat, dieses Kind hinterher dem Alkohol- und Drogenkonsum verfällt. Da sind anderer grundlegende Probleme in der Familie. Die Jungendlichen hier unterscheiden sich überhaupt nicht von deutschen Jugendlichen. Flatrate-Saufen, das kennen die Dänen zum Glück noch nicht. In Deutschland finden es Eltern eher normal ihre 13 Jahre alten Kinder aus dem Krankenhaus abholen zu müssen, weil sie eine Alkoholvergiftung hatten...
Joerg
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Beitrag von Joerg »

Hej,

ich muss im Großen und Ganzen Truemmerlotte Recht geben.

Habt Ihr vielleicht mal versucht, nach einem anderen dänischen Kindergarten zu suchen? Es kann ja in einem Anderen besser sein. In Deutschland gibt es sicherlich auch Unterschiede zwischen den Kindergärten. In dem Einen wird sich aktiv mit den Kindern beschäftigt, in dem Anderen werden die Kinder zum Spielen geschickt und die Betreuer/innen sitzen und trinken Kaffee.

Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass es falsch war, unseren Jungen auf die deutsche Schule zu schicken. Wir sind jetzt ein 3/4 Jahr hier und er hat immernoch Panik, zu dänischen Kindern Kontakt zu finden, weil er zu schlecht dänisch spricht (Seine Meinung, wir können es nicht wirklich kontrollieren).

Und Alkohol- und Drogenprobleme gibt es in Deutschland auch reichlich, siehe Komasaufen etc. Und das Problem gibt es in Deutschland nicht nur im Osten, wo die gleiche Kinderbetreuung wie in Dänemark praktiziert wurde! In welchem Teil Berlins gab es wohl früher mehr Drogenabhängige? Im Osten oder im Westen?

Hier lernen die Kinder von früh an ein richtiges Sozialverhalten, weil sie mit anderen Kindern zusammen sind und sich einordnen müssen. Zuhause ist nur Mama da, die sofort kommt wenn Kindchen schreit.

Hilsen

Jørg
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Joerg hat geschrieben: Hier lernen die Kinder von früh an ein richtiges Sozialverhalten, weil sie mit anderen Kindern zusammen sind und sich einordnen müssen. Zuhause ist nur Mama da, die sofort kommt wenn Kindchen schreit.
Ganz so kann ich das nicht zustimmen :wink:

Das Problem an der Kinderbetreueung ist, dass alle Kinder in der Gruppe gleich alt sind. Deshalb erleben sie nie eine "natürliche Rangordnung". Dazu kommt, dass das spielen immer überwacht ist.

Außerdem sollten Kinder doch eigentlich Wurzeln haben, bevor sie Flügeln bekommen.

Ich stimme also sollys ganz zu. Aber, gerade deswegen bleibe ich auch dabei, dass es hier nicht um die Sprache geht. Als Eltern nimmt man viel zu leicht die Sprache als Erklärung - vorsicht! - das ist eine Falle!
Joerg
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Beitrag von Joerg »

Aber selbst, wenn die Kinder gleichaltrig sind, ist das doch schon mal ein Anfang. Zuhause bei Mama haben sie das nicht!

Außerdem wäre ein 3-jähriger sicherlich in einer Gruppe von z. B. 2 - 10-jährigen überfordert.

Was heißt den "das spielen wird überwacht"? Eine gewisse Überwachung muss auch sein. Das ist doch das, was ich schon gesagt habe mit den Kindergärtnerinnen, die sich in ihre Ecke zurückziehen und Kaffee trinken.
Man muss doch Kinder in diesem Alter ein wenig "lenken".

Hilsen

Jørg
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, dazu kann man verschiedene Meinungen haben. Der Punkt ist nur, dass es alles mit Sprache wenig zu tun hat.
Joerg
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Beitrag von Joerg »

Da muss ich Dir bedingt Recht geben.

Je jünger die Kinder sind, desto weniger hat es mit der Sprache zu tun. Denn 2 oder 3 deutsche Kinder im Alter von 3 Jahren, verstehen sich untereinander sicherlich auch noch schwer. :wink:

Allerdings, bei unserem pubertierenden 13-jährigen, da sieht die Sache schon anders aus.

Hilsen

Jørg
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Ausdrücke wie Flatrate und Koma-Saufen, gibt es hier nicht, aber das Phänomen als solches schon. Hier ist nur kein Reporter oder Pädagoge dahergekommen und hat dem ganzen noch einen spektakulären Namen gegeben.

Man kann die Zahlen drehen und wenden, aber prozentual gemessen an der Bevölkerung ist die Kriminalität hier deutlich höher, der Drogenkonsum auch.

Natürlich endet nicht jedes ´Schlüsselkind´ (den Ausdruck gibt es hier übrigens auch nicht, die Situation als solche schon), gleich als Drogentoter......

Ich denke nur generell und die Entwicklung ist momentan auch in Deutschland absehbar, dass die Kinder zu früh und ohne Nestwärme erfahren zu haben, in die grosse kalte Welt entlassen werden.

Was Lars weiter oben schrieb hat mir sehr gefallen. Es ist richtig, ein Menschlein muss erst Wurzeln entwickeln, ehe es Flügel bekommt.

Wenn Kinder in einer gesunden Familienkonstellation aufwachsen, lernen sie von ganz allein den richtigen Umgang mit den Mitmenschen.
Zuerst ist die Mutter da, ist die einzige und innigste Bezugsperson, dann kommen der Vater und nach und nach die Geschwister und Grosseltern hinzu.
Das ist gesund.

Natürlich stehen die Eltern unter einem gewaltigen finanziellen Druck, aber dann muss man es sich eben dreimal überlegen, ob man Kinder bekommt. Und wenn man Kinder hat, dann sollten diese an erster Stelle stehen und alle Planungen sollten zu Gunsten der Kinder ausfallen.
cimberia
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Beitrag von cimberia »

@ Truemmerlotte bitte :oops: und in die Ecke!
@ Sollys :D - Danke!

Hilsen Frank
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Halli hallo,

hier noch etwas zum Thema, auch wenn es etwas weit führt.........


– Warum der menschliche Säugling ein Tragling ist
Die Nachkommen der Säugetiere wurden lange Zeit ausschließlich in die beiden Kategorien
Nesthocker und Nestflüchter eingeordnet. Diese Einteilung passte jedoch nicht für alle
Arten, insbesondere nicht auf den Menschen.
Vor 35 Jahren wurde daher zusätzlich der Begriff des Traglings eingeführt.
Nesthocker nennt man die Tierkinder, die nackt, gehörlos und blind geboren werden. Die Eltern dieser Arten
bauen an geschützter Stelle ein Nest, in dem sie die Jungtiere zurücklassen, während sie auf Nahrungssuche
gehen. Die Jungen wärmen sich gegenseitig und sind zufrieden, solange sie in ihrem Nest sind. Nimmt man sie
heraus, beginnen sie geräuschvoll zu protestieren. Das Verbleiben im Nest bis zum Erlangen eigener
Fortbewegungsfähigkeit ist ihre natürliche Erwartung und Überlebensstrategie. Werden sie getragen verfallen sie
in eine Tragestarre, die es den Eltern möglich macht, sie bei Gefahr schnell und geräuschlos an einen anderen
Ort zu bringen. Typische Nesthocker sind die Nachkommen kleinerer Säugetiere, wie beispielsweise die der
Katzen, Hunde oder Mäuse.
Nestflüchter sind überwiegend Einzeljunge. Sie werden behaart, mit offenen Augen und Ohren und so weit
entwickelt geboren, dass sie sich schon kurz nach ihrer Geburt selbständig fortbewegen und ihrer Mutter folgen
können. Das Nestflüchterjunge reagiert bei Verlust des Sichtkontaktes zu seiner Mutter mit lautstarkem Protest.
Seine natürliche Erwartung ist es, die Mutter nach der Geburt in erreichbarer Nähe zu haben. Anschauliche
Beispiele für den Typus des Nestflüchters sind die Jungen der Herdentiere, wie Fohlen, Lämmer oder
Elefantenjunge.
Wollten die Biologen vor der Einführung des Begriffes Tragling, den menschlichen Säugling in eine der
herkömmlichen Kategorien einordnen, ergaben sich einige Unstimmigkeiten. Zwar wird er wie der Nestflüchter mit
offenen Augen und Ohren, vorwiegend als Einzelnachkomme geboren, doch ist er anatomisch nicht so weit
entwickelt, dass er seiner Mutter folgen könnte. Mit dem Nesthocker zeigt er noch weniger Ähnlichkeit. Er bleibt
weder zufrieden in einem Nest zurück, noch verfällt er beim Tragen in eine Tragestarre. Außerdem weist er
Besonderheiten auf, die Nesthocker und Nestflüchter nicht auszeichnen. Zum einen protestiert er schon bei
Aufhebung des Körperkontaktes und nicht erst bei Verlust des Sichtkontaktes zur Mutter. Zum anderen verfügt er
über Reflexe, wie den Klammer-, den Festhalte- oder den Anhockreflex, die den anderen Arten fremd sind.
Ähnliche Widersprüche und Besonderheiten ergaben sich auch bei anderen Tierarten, wie beispielsweise den
Koalabären, den Faultieren und verschiedenen Affenarten. Die Jungen dieser Tiere verbleiben nicht im Nest und
folgen auch nicht selbständig ihrer Mutter, stattdessen werden sie auf verschiedene Weisen getragen. So trägt
das Krokodil seine Jungen im Maul, das Känguru die Seinen im Beutel und die Kinder der kleineren
Primatenarten klammern sich bäuchlings oder rücklings an ihrer Mutter fest.
Der Biologe B. Hassenstein führte daher im Jahre 1970 den Begriff des Traglings ein. Traglinge zeichnen sich
dadurch aus, dass sie von den Eltern getragen werden, bis sie sich selbständig fortbewegen können. Sie sind
anatomisch an das Getragenwerden angepasst. Dies äußert sich unter anderem in Reflexen, die dieser Art der
Fortbewegung entgegenkommen. Die natürliche Erwartung des Traglings ist es, während seines Tragealters in
Körperkontakt zu seinen Eltern zu sein. Er zeigt die Aufhebung des Körperkontaktes klagend an. Heute ist
wissenschaftlich unumstritten, dass Menschenkinder zu den Traglingen gehören. Nimmt man einen Säugling auf,
hockt er prompt die Beine an und nimmt die sog. Spreiz-Hock-Stellung ein, mit der er sich perfekt auf der
tragenden Hüfte "anklammern" kann. Er weist Greif- und Festhaltereflexe als Relikte aus stammesgeschichtlichen
Zeiten auf, die darauf hindeuten, dass er sich zu Zeiten in denen der aufrechte Gang noch nicht entwickelt und
die Ganzkörperbehaarung noch nicht verschwunden war, aktiv am Tragen beteiligt hat. Die Haltung, die der
Säugling beim Tragen einnimmt, vermittelt ihm wichtige Wachstums- und Entwicklungsreize.
Die biologische Vorsehung des menschlichen Säuglings ist es, getragen zu werden, bis er sich selbständig
fortbewegen und die Nähe zu seinen Bezugspersonen selbst aufrecht erhalten kann.
Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Ich verstehe Euren Standpunkt, nur werdet Ihr es in der heutigen Zeit nicht ändern können. Die wenigsten werden es sich leisten können, drei Jahre Elternzeit zu nehmen.
Ich finde das Modell der geteilten Elternzeit in Deutschland sehr gut und habe es bei zwei befreundeten Paaren erlebt, wo die Kinder in der Regel von einem Elternteil umgeben waren, ganz selten wurde ein Babysitter in Form von Großeltern gebraucht. Dennoch sind zwei der Kinder schon mit zwei in eine Kindergartengruppe gekommen und entwicklen sich völlig normal...Das habe ich hier noch nicht gehört...

Vielleicht würde es Anja helfen, wenn sie ihre Tochter zu einer dänischen Tagesmutter geben könnte, wo nicht viele Kinder sind, so dass auf die Kleine besser eingegangen werden kann. Damit würde man den Sprachkonflikt umgehen können, der aufkam.
inkus
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Beitrag von inkus »

also nachdem sich meine nackenhaare hochgestellt und dann wieder gelegt haben, würde ich auch gern noch meinen senf dazu geben. vor lauter wut, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll....
ich bin im osten von DE groß geworden. da war es üblich, dass die kinder ab 1 - 1 1/2 jahren in die krippe kamen, dann in den kindergarten. meine eltern mussten beide arbeiten um auch das überleben der familie zu sichern. meine mutter hat mich und meine geschwister dadurch nicht weniger geliebt und tut es heute noch. und meine mutter ist auch für mich immernoch der beste mensch der welt. die frühe kinderbetreueung hat da nicht geschadet.
so nun bin ich seit ca einem 3/4 jahr mit meiner familie hier in dänemark. meine große tochter geht in einen rein dänischen kindergarten, weil wir wollten, dass sie so schnell wie möglich integriert wird. wir haben das glück, dass dort 2-3 leute etwas deutsch reden. aber sie tun es nur im notfall. klar hat die kleine im moment ein problem mit der sprache, den kindern, die sie nicht verstehen. aber wenn ich sie jetzt in eine deutsche einrichtung gebe, geht sie wieder einen schritt zurück und lernt die sprache nie! dazu müsste sie sich erst wieder an eine neue einrichtung gewöhnen. wir haben darüber nachgedacht, ihr für die freizeit einen deutschen spielkamereden zu suchen. vielleicht trifft man sich ab und zu mal, die kinder können in ihrer sprache sprechen und haben spass. das gibt ein wenig nervennahrung für die kommenden tage im kindergarten. meine tochter leidet auch, wir reden mit ihr darüber, wir halten kontakt zum kindergarten und suchen zusammen nach lösungen. das ist das A und O!!!!!!!
dazu kommt, dass kinder einer anderen muttersprache hier in DK sprachunterricht bekommen. ich glaube ab 3 jahren. bei meiner tochter kommt jeden freitag eine sprachlehrerin in den kindergarten. und das wird vom staat bezahlt.
nach einem halben jahr soll mein kind schon 90 % von dem verstehen, was man ihr sagt. es wird mit der zeit besser. natürlich ist es schwer für die kinder! natürlich tut das weh. wie oft hab ich schon fast geheult, weil ich meiner tochter so eine schwere aufgabe gegeben habe.
allerdings haben wir das gewusst, bevor wir den schritt "auswandern" gewagt haben.
und zum thema kinderbetreuung in DK.... ich finde es eine frechheit zu sagen, dass dänische kinder gefühlskrüppel sind. und das mit der kriminalitätsrate halte ich auch für ein gerücht! das sind so typische aussprüche deutscher hausfrauen, die ein kind nach dem anderen bekommen, so jahrelang zu hause bleiben und die kohle ihrer männer aus dem fenster schmeissen. wer mit dem system nicht zufrieden ist, sollte sich ein anderes suchen.
so nun setze ich mich hin und warte auf die steine, die geflogen kommen.
ich freu mich drauf!

lg inkus
bitte keine heisse asche einfüllen!
Sollys
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Wohnort: Nr. Nebel, Danmark

Beitrag von Sollys »

Hallo Inkus,

du schreibst Zitat: "ich finde es eine frechheit zu sagen, dass dänische kinder gefühlskrüppel sind. und das mit der kriminalitätsrate halte ich auch für ein gerücht! das sind so typische aussprüche deutscher hausfrauen, die ein kind nach dem anderen bekommen, so jahrelang zu hause bleiben und die kohle ihrer männer aus dem fenster schmeissen. wer mit dem system nicht zufrieden ist, sollte sich ein anderes suchen."

Ich habe nicht gesagt, dass dänische Kinder Gefühlskrüppel sind, da ich solche Ausdrücke generell nicht anwende. Das viele dänische und auch deutsche Kinder, gefühlsmässig stark belastet sind würde ich schon sagen.

Ich bin keine deutsche Hausfrau, sondern habe meine drei Kinder hier in Dänemark alleine grossgezogen. Ich bin nebenbei arbeiten gegangen, Vollzeit, mit mehereren Arbeitsplätzen. Habe Nachtwache geschoben, um meinen Kindern institutinoalisierte Betreuung zu ersparen.
Habe so oft es ging meine Kinder mit zur Arbeit genommen und andere Kinder zu uns eingeladen.
Alle Kinder sind jetzt gross. Sie haben die Sprache perfekt erlernt und fühlen sich zu recht mehr als Dänen, denn als Deutsche.
Trotzdem bleibe ich dabei zu behaupten, es kann so nicht weitergehen. Weder in Dänemark noch in Deutschland. In den ersten Lebensjahren gehört die Mutter zu ihren Kindern.

Auch wenn du gleich über mich herfällst Inkus, ich muss sagen ich finde es auch sehr problematisch, was damals in der DDR abgelaufen ist.
Fremdbetreuung ist einfach nicht das non plus ultra.

PS. Noch kurz ein kleiner Nachtrag zur Kriminalitätsrate. Ist hier im Forum an anderer Stelle nachzulesen (nicht im Zusammenhang mit Kinderbetreuung). Dazu kommt, das von mehreren Personen Statistiken zum Thema Kriminalität eingestellt wurden die für sich sprechen. Im Web kannst du problemlos nachlesen, wie hoch die Drogen- und Kriminalitätsrate hier in Dänemark im Vergleich zu Gesamteuropa ist. Hat mit Gerüchten nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Sollys am 23.11.2008, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
rowa71
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Beitrag von rowa71 »

DANKE inkus!!!!!Ronny,der ebenfalls im Osten Deutschlands aufwuchs,und nicht kriminell und drogenabhängig ist.Und meine Mutti hab ich auch liiieeb!!!!
endlich wieder daheim!!