Ich beschreibe es nun mal als das, was es ist. Mag sein, dass es dir entgangen ist, zu welch einem Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker,
durchgeknallte Wutjournalisten, Islamhasser, AFD-Sympathisanten, Dauerempörte und sonstige Hängengebliebene dieser einst neokonservative Blog geworden ist. So sehr, dass sich dort schon einige Autoren kopfschüttelnd verabschiedet haben.
Wenn du das als Qualitätsmedium für konservative Einordnungen hernimmst...bitteschön, musst du selbst wissen...
Um nicht weiter zu diffamieren, hier halt nochmal die Langversion:
Die Umfrage: Interessant und erhellend.
Warum es dennoch eine Rolle spielt, wo sie veröffentlicht wird:
Weil sie hier instrumentalisiert wird.
Die Zahlen sagen aus: Eine große Mehrheit ist der Meinung, der Mensch sei mindestens mitschuldig: DK 88% , 4% gar nicht schuldig, 1% es gibt keinen
Was macht jetzt ein Blog aus diesen Zahlen, auf dem ausschließlich die Meinung publiziert wird, es gäbe gar keinen menschgemachten Klimawandel? Skeptiker seien in der Mehrzahl
Zack feddich, wieder einmal den wissenschaftlichen Konsens widerlegt, mit einer Umfrage, die auf Bauchgefühl, persönlicher Erfahrung und unser aller Halbwissen basiert.
Wie werden hier denn Klimaskeptiker definiert? Die Skeptiker auf achgut und in deren Kommentarspalten würden sich wohl eher bei den 4 und 1 % einreihen.
Klimaskeptiker streiten entweder ab, dass es einen Wandel gibt oder sehen den menschlichen Einfluss als unproblematisch.
Wie kommt man nun darauf, allen Leuten, die hier angeben, der Mensch sei lediglich mitverantwortlich, zu unterstellen, sie seien skeptisch im Sinne von "Hysterie" und "alles kein Problem"(auch eine Mitschuld kann extrem problematisch sein) , wenn die Studie nun als nächstes feststellt: "Majorities in all countries believe that climate change will result in: serious damage to the global economy; cities being lost to rising sea levels; mass displacement of people from some parts of the world to others; and small wars."
Hoppla, das passt auf einmal nicht mehr zum Framing von achgut.
Die Studie zeigt ganz einfach, dass dort, wo die Befragten am meisten persönlich und existenziell bedroht sind, auch der menschliche Einfluss in den Mittelpunkt der Wahrnehmung rückt.
Ein Norweger hat bisher noch nicht solche Auswirkungen zu spüren bekommen wie ein Spanier (Platz 3 in der Studie), die in Europa am stärksten von Folgen betroffen sind und von achgut vorsichtshalber einfach aus der Liste herausgenommen wurden. (Na sowas!)
Da das durchschnittliche Bildungsniveau eines Inders oder Thailänders auch nicht höher ist als das eines durchschnittlichen Nordeuropäers, geht es hier nicht um das Verstehen von komplexen Zusammenhängen,sondern man kann höchstens auf deren Bauchgefühl schlussfolgern, welches die Lage dramatischer empfindet (vielleicht mehr als nötig), während das Bauchgefühl des Nordeuropäers, in Sorge um seine Comfort Zone, die Lage etwas mehr verharmlost (vielleicht mehr als nötig).
"Es macht doch nachdenklich, wenn die Vielzahl der Medienberichte den Anschein erwecken, dass eine Mehrheit Gesellschaft und Politik genau vom Gegenteil überzeugt ist"
Menschlicher Einfluss als Hauptursache und Teilursache sind keine Gegenteile, sondern Abstufungen. Und die Politik hat das Thema überhaupt erst seit ein paar Monaten ernsthaft für sich entdeckt.
Zudem wirkt jede Studie anders, je nachdem wie man fragt und formuliert: "86 Prozent der Befragten gaben im ARD-"Deutschlandtrend" an, dass sich ihrer Auffassung nach das Klima verstärkt durch den Einfluss der Menschen ändere. Nur rund jeder Zehnte (elf Prozent) erklärte, dass es zwar Klimaveränderungen gebe, der Mensch aber keinen Einfluss darauf habe."
"Durch den Einfluss" vs. "keinen Einfluss" .... im Grunde deckungsgleich mit der hier zitierten Studie. (49 + 36 die den Einfluss nicht abstreiten) vs. (5 + 2 die es tun) . Liest sich nur anders.
Das Einzige was mich hier immer wieder nachdenklich macht ist, wenn du hier zwar als besonnener, kühler Kopf argumentieren magst, der sich gegen Hysterie, verstolpterte Konzeptlosigkeit und übereilte Symbolpolitik ausspricht, aber dies dann immer wieder mit Links und Artikeln unterfütterst, in denen verwirrte Wünschelruten-Opas, die Mineralöl-Lobby oder reine Klimawandelleugner ihre Sichtweise darstellen.
Oder aus Spinnerblogs unkritisch in deren Sprech zitierst, auf denen hauptsächlich alte, privilegierte Männer immer nur gegen Klimawahn und Flüchtlinge - stets irgendwo zwischen Polemik und Paranoia - schäumen.
In diesen Fällen widerspricht das für mich lediglich auf absurde Weise deiner ursprünglichen Intention der Sachlichkeit.