Islamischer Anschlag in Dänemark?

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cimberia
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Beitrag von cimberia »

Herr Wagner,
auch wenn ich mitunter ihre Meinung nicht teilen kann, gehört ihnen hiermit, für ihren Brief mein Dank.
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
User
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Beitrag von User »

Diese kriminelle Tat, die von einem Menschen gegen einen anderen verübt worden ist, möchte ich nicht weiter kommentieren, da ich nicht vor Ort war und auch daher die Fakten nicht vollständig kenne.

Aber etwas anderes habe ich im Laufe der letzten 5 bis 10 Jahre schon bemerkt: Die S sind nicht mehr an der Macht!


Noch nie in der Historie Dänemarks, gab es solch einschneidende Veränderungen, wie sie im letzten Jahrzehnt zu beobachten waren. Die jahrzehntelange Führung des Staates durch die S hatte ihre Spuren hinterlassen, keine Frage. Diesen Staat bzw. diese Gesellschaft aber innerhalb von zehn Jahren so zu verwandeln, dass man sich als außenstehender Interessierter nur die Augen reiben kann, bedurfte 2001 noch eine Menge Fantasie.
Aber was der ganzen Entwicklung für mich die Krone aufgesetzt hat, war die Umwandlung des DR von einem halbwegs unabhängigen Presseorgan in einen - was man in einigen "ganz bösen" Ländern als "agitatorischer Lautsprecher" bezeichnet - hörigen Burschen.


P.S.: Eure Beiträge hier triefen gerade zu nach Ausländerhass... war das vor zehn Jahren schon genauso?
[url=http://www.un.org/en/index.shtml]Plan A, Plan B, Plan C usw.[/url]
cimberia
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Beitrag von cimberia »

User hat geschrieben:P.S.: Eure Beiträge hier triefen gerade zu nach Ausländerhass... war das vor zehn Jahren schon genauso?
Es ist wohl mehr eine Abneigung als Auslænderhass, gegen die Intoleranz welche von den Hasspredigern, der westlichen Welt entgegengebracht wird. Diese Intoleranz hatte seinen Høhepunkt am 11.09.2001.
Aber ich lebe lieber mit einer Abneigung im Herzen als mit Blut an den Hænden!
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Danisch Dynamite
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Beitrag von Danisch Dynamite »

@cimberia :Genau ganz meine Meinung !!
Am liebsten immer in Dänemark !!!
galaxina
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Beitrag von galaxina »

nun auch drohung gegen einen schwedischen zeichner: http://www.dr.dk/Nyheder/Udland/2010/01/04/204835.htm

die bedrohung ist offensichtlich globaler natur. schade, dass nicht alle bereit sind, westliche werte zu akzeptieren.
Bundy
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Beitrag von Bundy »

"User:
Diese kriminelle Tat, die von einem Menschen gegen einen anderen verübt worden ist, möchte ich nicht weiter kommentieren, da ich nicht vor Ort war und auch daher die Fakten nicht vollständig kenne. "

Wie kann man so ein Unsinn schreiben, oder warst du beim Holocaust dabei, oder willst du ihn damit leugnen... :?:
Wo das hinführt wenn man Bücher öffentlich verbrennt, weiß, was es heißt wenn man Zeichner morden will... :idea:
Mache mal bitte deinen Lampenladen an, User.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Herr Broder har ein treffende Kommentar zusammengeschraubt:

Der Der Westen sitzt im Mauseloch der Angst

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,669793,00.html
Ralph
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Beitrag von Ralph »

runesfar hat geschrieben:Herr Broder har ein treffende Kommentar zusammengeschraubt...
Naja, ich empfinde den Kommentar als etwa genauso treffend wie die Karikaturen seinerzeit :roll:- nämlich als "weit am Ziel vorbei"...
Nun mag ja der Zeichner eher die Extremisten und militanten Islamisten im Visier gehabt haben- aber bildlich "geschossen" hat er nun mal auf eine Figur, die vielen Menschen ALLES bedeuted. Ein Vergleich zu christlichen Religionen,Papst und "unserem" lieben Gott ist da nicht recht aussagefähig. (wobei anzumerken ist, das Blasphemie, Gotteslästerung in früherer Zeit auch nicht als "freie Meinungsäußerung" gewürdigt wurde) Die Zeichnungen haben also Menschen getroffen, die nicht gemeint waren und Sprengstoff geliefert an genau die Extremisten, die man eigentlich mit diesen Karikaturen aufs Korn nehmen wollte. Es gab einige Tote im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Unruhen und es entstand nicht nur materieller Schaden. Ich sehe die Zeichnungen in diesem Zusammenhang eher als fahrlässige, wenn auch unbeabsichtigte Brandstiftung, für die man sich auch gern aufrichtig hätte entschuldigen können. Übrigens gehen die Morddrohungen bzw. -versuche ja auch nicht auf den mohamedanischen Glauben zurück, sondern auf eben jene Leute, die aus den Taten religiöser Fanatiker politischen Nutzen ziehen wollen. Ich verteidige solche Anschläge keineswegs und finde schon allein die Drohungen völlig unangemessen, aber habe zum Ursache/Wirkungsprinzip hier eine andere Sichtweise.
Gruss,
Ralph
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Ralph hat geschrieben:
runesfar hat geschrieben:Herr Broder har ein treffende Kommentar zusammengeschraubt...
Naja, ich empfinde den Kommentar als etwa genauso treffend wie die Karikaturen seinerzeit :roll:- nämlich als "weit am Ziel vorbei"...
Nun mag ja der Zeichner eher die Extremisten und militanten Islamisten im Visier gehabt haben- aber bildlich "geschossen" hat er nun mal auf eine Figur, die vielen Menschen ALLES bedeuted. Ein Vergleich zu christlichen Religionen,Papst und "unserem" lieben Gott ist da nicht recht aussagefähig. (wobei anzumerken ist, das Blasphemie, Gotteslästerung in früherer Zeit auch nicht als "freie Meinungsäußerung" gewürdigt wurde) Die Zeichnungen haben also Menschen getroffen, die nicht gemeint waren und Sprengstoff geliefert an genau die Extremisten, die man eigentlich mit diesen Karikaturen aufs Korn nehmen wollte. Es gab einige Tote im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Unruhen und es entstand nicht nur materieller Schaden. Ich sehe die Zeichnungen in diesem Zusammenhang eher als fahrlässige, wenn auch unbeabsichtigte Brandstiftung, für die man sich auch gern aufrichtig hätte entschuldigen können. Übrigens gehen die Morddrohungen bzw. -versuche ja auch nicht auf den mohamedanischen Glauben zurück, sondern auf eben jene Leute, die aus den Taten religiöser Fanatiker politischen Nutzen ziehen wollen. Ich verteidige solche Anschläge keineswegs und finde schon allein die Drohungen völlig unangemessen, aber habe zum Ursache/Wirkungsprinzip hier eine andere Sichtweise.
Gruss,
Ralph

Der - meines Erachtens - treffendste Kommentar zu dem Vorfall ueberhaupt
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
cimberia
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Beitrag von cimberia »

Hej Ralph,
Im Frühjahr 2000 habe ich auf dem WTC in NY gestanden. Reichlich 1 Jahr später war es nur noch ein Haufen Schutt der mehr als 2000 Menschen unter sich begrub.
Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mir über den Islam überhaupt keine Gedanken gemacht. Dann wurden immer mehr Videobotschaften von Al Kaida ins Internet gestellt, wo der Westen als Feind Nr.1 deklariert wurde.

Wenn man diese Toten fragen könnte, was haben sie mit dem Islam oder was auch immer im Zusammenhang stehen mag zu tun, würden 99% mit den Schultern zucken. Auch ich würde so reagieren.

Aber jetzt meine Frage: In wessen Namen oder Auftrag wurden all diese Leute geopfert? Ich lass die Antwort offen.

Ich finde man sollte leben und leben lassen und nicht mit ner Stange Dynamit im Hosenbund sein Willen radikal zum Ausdruck bringen.
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

cimberia hat geschrieben: ...Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mir über den Islam überhaupt keine Gedanken gemacht...
Ich finde man sollte leben und leben lassen und nicht mit ner Stange Dynamit im Hosenbund sein Willen radikal zum Ausdruck bringen.
genau das meinte ich mit "am Ziel vorbei"...
Erst keine Gedanken machen und dann nur noch die Bombe unterm Turban sehen und das Ganze als MEINUNG deklarieren.
Das zwischen vielen Geschehnissen Zusammenhänge bestehen ist wohl richtig, aber eben diese Zusammenhänge muß man wohl auch mal aus der "Perspektive der Anderen" betrachten um sich an "Wahrheiten" (ich weiß- die gibt es nicht...) heranzutasten. Die Frage ist auch hier nicht, wer den "ersten Stein" warf, sondern was von den Mohamedzeichnungen bzw. den Anschlägen nach deren Veröffentlichung zu halten ist.
Wie "teuer" Gedankenlosigkeit im Umgang mit "fremden" Religionen bzw. deren extremistischen Auswüchsen sein kann, ist heute leider überall zu sehen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ralph hat geschrieben:(wobei anzumerken ist, das Blasphemie, Gotteslästerung in früherer Zeit auch nicht als "freie Meinungsäußerung" gewürdigt wurde)
Das stimmt so nicht. In DK gibt es zwar einen Paragraphen gegen Blasphemie, aber der letzte Verurteilung war 1938. Es hat seid dem ein paar Versuche gegeben, jemanden nach diesem Paragraphen anzuklagen. Der letzte war 1971. Die Gerichte haben aber stets die Meinungsfreiheit höher gewürdigt.

Nach 1971 hat die Staatsanwaltschaft niemals versucht Anklage zu erheben. Man hat einfach erkannt, dass eine Verurteilung nicht möglich ist.

Trotzdem wäre es natürlich besser und ehrlicher, wenn die Politiker sich endlich dazu aufraffen würden, diesen alten Paragraphen zu streichen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ralph hat geschrieben:Die Frage ist auch hier nicht, wer den "ersten Stein" warf, sondern was von den Mohamedzeichnungen bzw. den Anschlägen nach deren Veröffentlichung zu halten ist.
Genau, und die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Egal wie sauer jemanden über irgend eine Zeichnung oder Meinungsäußerung wird, es kann niemals Gewalt rechtfertigen.

Das ein Gewaltverbrecher sich "beleidigt" gefühlt hat, ist kein milderndes Umstand.
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g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Die Frage ist auch hier nicht, wer den "ersten Stein" warf, sondern was von den Mohamedzeichnungen bzw. den Anschlägen nach deren Veröffentlichung zu halten ist.
Genau, und die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Egal wie sauer jemanden über irgend eine Zeichnung oder Meinungsäußerung wird, es kann niemals Gewalt rechtfertigen.

Das ein Gewaltverbrecher sich "beleidigt" gefühlt hat, ist kein milderndes Umstand.
Ich hab Ralph auch anders verstanden.

Die Zeichnungen waren "am Ziel vorbei", weil sie weit mehr Menschen "getroffen" haben, als die, die fuer solche Anschlaege verantwortlich sind.

Genauso sind nicht alle Muslime Attentaeter.

Genauso ist man nicht automatisch Rassist, wenn man fuer solche Racheaktionen kein Verstaendnis aufbringen kann ...
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Lars J. Helbo hat geschrieben: ...Das ein Gewaltverbrecher sich "beleidigt" gefühlt hat, ist kein milderndes Umstand.
Da sind wir einer Meinung.
Aber auf den Zeichnungen war nunmal kein Terrorist abgebildet- DAS ist es, was ich kritisieren möchte. Ein Fanatiker mit ner Bombe unterm Turban- okay- kann ich als Karikatur erkennen und möglicherweise viele Muslime auch.
Aber mit der Darstellung Mohameds als Terroristen ist eigentlich nur eine Provokation "gelungen" die absolut nichts Positives im damaligen Konflikt gebracht hat.
Diskutiert wurde allerdings fast nur das Thema Meinungsfreiheit, weniger ging es darum, ob mit diesen Zeichnungen überhaupt eine Meinung oder vielmehr eine Dummheit öffentlich zum Ausdruck gebracht wurde.

Zum Aspekt "Blasphemie" - ich schrieb von "früherer Zeit"! Das die Kirche heute nicht mehr mit dem heiligen Schwert droht, ist mir bekannt. Und wie schon gesagt, ich verteidige nicht die Drohungen und Anschläge als Reaktion auf die Veröffentlichungen, verstehe aber (wenigstens zum Teil) die damalige Empörung und den Protest...