Fragen an die bereits "Ausgewanderten"

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rory
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Fragen an die bereits "Ausgewanderten"

Beitrag von rory »

Hallo,

Mich interessiert im Moment vornehmlich der Zwischenmenschlich - emotionale Aspekt des Lebens in Dänemark.

Was ist mit der "Haltung" der Menschen . In Deutschland wird sich leider immer mehr über Leistung definiert, d.h. nicht wenige Menschen ziehen aus ihrer "Bestätigung von aussen" ihre "Daseinsberechtigung", ganz nach dem Motto: je mehr man arbeitet, je weniger man an sich denkt, je flexibler man FÜR ANDERE ist - um so anerkannter ist man. Ich erlebe das in den letzten Jahren immer häufiger. Und mitunter wird die Schieflage gar nicht bemerkt!

Das Problem, der Folgeerkrankungen von permanenter Überlastung, wird dann häufig als Schwäche erkannt - und eben NICHT als Warnschuss des eigenen Organismus, doch bitte ENDLICH zu stoppen, um mal zu schauen, WAS man da eigentlich macht.

Immer mehr Menschen kommen aber gar nicht mehr zur "Überprüfung" der derzeitigen Rahmenbedingungen (Job etc.), da sie sich an das Rennen im Alltag gewöhnt haben und das nicht nur als NORMAL empfinden, sondern auch noch stoltz auf ihre (scheinbare) Unabkömmlichkeit sind. Der späer bezahlte Preis diverser körperlicher Beshwerden, Depressionen, Gewaltausbrüche u. v. m. wird dann leider selten mit dem bisher geführten Leben in Verbindung gebracht.

Das "Nein-Sagen" - wie siehts damit in DK aus?. Wird es genommen, als das, was es ist - nämlich eine Formulierung der eigenen Vorstellungen - oder wird man sofort bewertet. hm,

Ich kann es gerade nicht näher beschreiben.

lg
Hendrik77
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Beitrag von Hendrik77 »

Denke nicht das Du hier eine generelle Antwort erwarten kannst und ausserdem sehe ich eh nur ein ? im ganzen Posting.
Zwischenmenschlich gibt es sicherlich Unterschiede je nachdem in welchem sozialen Umfeld du Dich bewegst und genauso sieht das mit dem nein aus z.B. am Arbeitsplatz. Bin in der Pflegebranche tätig und will bzw kann deswegen gar nicht von anderen Branchen sprechen. Ich fühle mich hier an meinem Arbeitsplatz sozialer behandelt als damals in Deutschland wo mir sofort gekündigt worden wäre nach meiner Zeit im Betriebsrat. Dies hat mir mein damaliger Chef mündlich aber glaubhaft versichert.

Med venlig hilsen
Henrik77
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Anklammer
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Beitrag von Anklammer »

Hi,

Regulierungen wird es wohl überall geben.
Muss man sich halt nur entscheiden, ob man damit leben will und kann

Anklammer
Maryleen
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Beitrag von Maryleen »

Hallo rory,

das ist ein interessantes Thema.
Aber sehr schwierig, so generell zu beantworten.
Auch in Dänemark gibt es da große Unterschiede, jeder Mensch ist ja verschieden, jeder Chef usw.


Aber grundsätzlich ist mein Eindruck als ausgewanderte Deutsche schon, dass die Work-Life-Balance hier mehr stimmig ist als in Deutschland.

Mir persönlich ist es zumindest gelungen, deutlich mehr Fokus auf das Privatleben zu legen. Vor 5-6 Jahren, kurz vor meiner Auswanderung, war ich noch voll in diesem Run auf Karriere und Leistung gefangen. Und es gab auch schon erste Anzeichen einer psychischen Erschöpfung bei mir.

Ich bin hier in Dänemark aber auch beruflich erst mal eine Stufe "hinabgestiegen". Das kam so, man muss ja erst mal Fuß fassen, die Sprache lernen usw. - und dann kamen erst mal die Kinder, so dass ich bisher noch keine Zeit / Energie aufgebracht habe, einen beruflichen (Wieder-)Aufstieg anzustreben.

Und mir stellt sich da auch die Frage, ob ich das nach den Jahren in der jetzt gelebten Work-Life-Balance überhaupt noch will. Denn es lebt sich irgendwie wirklich gut so. Der Fokus bleibt somit in den nächsten Jahren erst mal auf der Familie, und ich bleibe beruflich auf der bisherigen Stufe. Alles weitere sehe ich danach.

Wenn ich mir andere Kollegen / Freunde / Bekannte anschaue, dann gibt es dort einige, die auch sehr auf Karriere aus sind, mit mega langen Arbeitszeiten usw.
Aber in Deutschland kommt es mir noch extremer vor. Da kenne ich kaum Personen, bei denen der Mann KEINEN Karriererun startet, auf Kosten der Familie.


Ich arbeite in einer kleineren Firma innerhalb der Reisebranche (150 Mitarbeiter), und muss feststellen, dass es dort generell auch entspannter zugeht als ich das noch aus D. kenne.
z.B. gibt es dort ein Sicherheitssystem, und das wird aktiviert nach 17 Uhr. Wenn man nach 17 Uhr erst nach Hause geht, dann muss man sowohl mit Code als auch mit einem extra Schlüssel das System umgehen.
Das zeigt ja schon, dass in der Firma grundsätzlich nicht davon ausgegangen wird, dass so viele noch bis nach 17 Uhr bleiben :D
Und so ist es dann auch: Und wenn man um 18 Uhr noch da ist, dann ist alles total ausgestorben.

Wenn ich mir überlege, wie normal es für mich in Deutschland war, bis nach 18 Uhr zu bleiben und länger....

Aber gut, dafür haben fast alle Home Office - und man weiß nicht, wie viele abends noch zuhause was tun.
Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sich meine Kollegen so sehr stressen. Und die Chefs auch nicht.

Ich kann aber nur für meine Firma sprechen, und für mein persönliches Umfeld.

Ob Dir die Antwort was hilft, weiß ich nicht - es ist etwas chaotisch. Aber ich konnte nicht richtig den Finger drauf setzen, und Du in Deinem Eingangsbeitrag ja auch nicht.
:)

LG
Maryleen
Maryleen
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Beitrag von Maryleen »

Ach ja, und was ich noch vergessen habe:

Natürlich hätte ich den Karriere-Run prinzipiell auch in Deutschland selbst stoppen können, und hätte einen Job eine Stufe niedriger als bisher annehmen können.
Aber da ist dann wieder das Thema CV entscheidend - wie sieht das denn aus, und wie kann man das wieder verkaufen, wenn man mal wieder einen neuen Job sucht?

Da habe ich schon den Eindruck, dass hier mehr Dynamik und mehr Toleranz herrscht, auch für nicht ganz perfekte Lebensläufe. Und für Quereinsteiger.
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

Ich kann Maryleens grundsætzlichen Eindruck bestætigen.

Allerdings habe ich persønlich das Gefuehl, die Work-life Balance drængt sich mit zunehmendem beruflichen Aufstieg auch in DK in den Hintergrund.
Zur Zeit arbeite ich ca. 45-50 Stunden die Wocher - Regelarbeitszeit sind 37 Stunden. (IT Branche/Projekleitung)

Allerdings habe ich den Eindruck, das die Kollegen in Deutschland, die in etwa auf der gleichen Stufe wie ich sind, noch mehr arbeiten.

Also alles relativ.

Was in DK anders ist, ist der Umgang - alles ist ein wenig lockerer (was sich im Uebrigen auch in der Kleiderordnung ausdrueckt - hab seit 5 Jahren keinen Schlips mehr getragen) und die Organisationshierarchie ist flacher.

Im Privatleben zæhlt der Mensch mehr als das Erreichte. Angeber kommen schlecht an in DK. Man blickt auch generell positiver in die Zukunft.

Der Berufsalltag ist aber trotzdem hart - hier ist nicht das Land wo Milch und Honig fliessen und Kuendigungsschutz ist fast nicht vorhanden (in jedem Fall wenn man den mit Deutschland vergleicht).
Und finanziell lohnt Karriere auch nicht in gleichem Maße wie in Deutschland, da hohe Einkommen ueberproportinoal besteuert werden.

Kehrseite der Medaille wiederum ist das die Gesellschaft nicht bei weitem so stark auseinanderdriftet wie in Deutschland.
Auch læsst man in DK mehr Raum fuer die Familie - Kinderbetreuung ist zwar nicht perfekt aber bei weitem besser ausgebaut als in good old Germany.

Im Endeffekt wird es wohl sehr von den eigenen Lebensumstænden abhængen, ob man sich gluecklicher hier fuehlt oder nicht.
Es gibt auch einige Deutsche die sich von Saisonjob zu Saisonjob hangeln und nur nach Dænemark zum Arbeiten pendeln. Bei solch prekæren Arbeitsverhæltnissen ist vermutlich das Dænemark Bild wesentlich eingetruebter - was ja auch nachvollziehbar ist.

Gruesse

Micha
adi
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Beitrag von adi »

Hmmm ... bis vor kurzem war ich auch überzeugt, dass die Work-Life-Balance hier in DK GENERELL besser ist.

Haber aber eben erst die andere Seite der Medaille erlebt:
Firma outgesourct, während ich im Barsel war, alle meine Kollegen selbst gekündigt, neue Chefs, neue Kollegen - wichtig dabei zu erwähnen: alles Dänen!
Und? plötzlich sollte ich 50-60 Stunden die Woche arbeiten - ohne Kompensation versteht sich - und dies nicht nur kurzfristig, sondern mind. das nächste halbe Jahr lang, wohl eher das nächste Jahr, mind.

Leider erlauben das meine Lebensumstände (2 Kleinkinder) nicht, bzw. WILL ich das auch nicht!
Ich musste mit u.a. von meinem Chef anhören:
wir haben doch alle kleine Kinder daheim
leg dir doch nen Au-Pair zu :shock:
meine privaten Umstände interessieren ihn nicht
ein Job in dieser Firma ist kein 37-Stunden-Job

ich muss dazu sagen: ich scheue keine Überstunden, wenn es notwendig ist. Ich habe meine Aufgaben immer über-termingerecht und 100% erledigt, sogar bei Krankheit. Ich kann abends arbeiten, am Wochenende, wenns sein muss. Aber ich muss nun mal meine Kinder abholen - alleine bringen sie sich leider noch nicht nach Hause, mit ihren 1 und 3 Jahren ...

ich bin dann aber auch die Persönlichkeit, die laut und deutlich nein sagt - wie soll ich das auch anders lösen?
Dank mitgenommener Firmenzugehörigkeit aus Deutschland hatte ich eine gute Ausgangsposition und diese Story endete glücklich für mich in einem Aufhebungsvertrag.

Gleichzeitig habe ich von vielen Müttern erfahren, dass sie, gerade, frisch zurück im Job, erleben, regelerecht rausgemobbt werden. Das scheint in den derzeit "harten Zeiten" wohl doch mehr vorzufallen, als man es von einem modernen Dänemark erwartet.

Kind krank, Mutter krank, arbeitet nie ... leider existiert dieser Gedankengang auch hier bei vielen Chefs.
Es gibt aber auch eben diese anderen Chefs, die echte Flexibilität vor allem verstehen und zu nutzen wissen.

Ich hatte anschliessend das Glück, eine Firma zu finden, die mich trotz meiner privaten Umstände anstellte, und mir echte Work-Life-Balance bei voller Flexibilität bietet.
Das ist dann auch Motivation genug, um zB auch an "Kind krank" Tagen, eben nicht krank zu sein, sondern verpasstes abends nachzuholen.
Das wars mir in meinem letzten Job dann nämlich auch nicht mehr wert ... den A*** aufreissen und dafür noch einen reingetreten bekommen. nej tak!

es hängt halt ebend doch sehr von den Chefs und deren Einstellung ab.
Und da gibt es eben solche und solche.

Während meiner Jobsuche habe ich mich übrigens auf viele Jobs unter meinem jetzigen CV-Status beworben, privat aus der Motivation, um den Alltag mit 2 Kleinkindern besser meistern zu können.
Ich habe die auch immer plausibel - fachlich! - erklären können - und habe dennoch immer wieder eine Absage bekommen. Begründung: Du bist überqualifizert.
So einfach ist es dann eben doch nicht. :oops: Zur Zeit kommen auf viele Jobs 200-400 Bewerbungen kommen.
Ich hörte dann oft, sie hätten Angst, ich würde mich langweilen ....
Ist also doch nicht so einfach, wie man es sonst erwarten würde.
Schon gar nicht für Quereinsteiger - da nehmen sie auch im Moment Leute, die genau den gleichen Job schon woandersgemacht haben. Geringere Einarbeitszeit, geringerer Aufwand, schnellere Effektivität.


Generell kann ich aber nur sagen: "NEIN" sagen, will gelernt und vor allem gewollt sein.
Man muss sich eben im Klaren sein: was will ich von meinem Leben?
Will ich "leben um zu arbeiten"? Dafür einen hohen Preis bezahlen? (z.B. keine Freizeit, Krankheiten, seine Kinder nicht aufwachsen sehen) ... es gibt Menschen, die tun das gerne.
Ich gehöre nicht dazu.
Ich habe mich für das Modell: "arbeiten um zu leben" entschieden.
Ich will meine Kinder trotz Vollzeitjob, der mir Spass macht, aufwachsen sehen, ich will Freizeit und Freiheit haben!
Und ich möchte verdammt noch mal nicht auf des Todes Schippe stehen, zurückblicken und bereuen, dass ich mein Leben nur mit Arbeit verschwendet hab, während das Vergnügen auf der Strecke blieb.
Ich habe in Deutschland viele Chefs beim Betriebsarzt mit Herzinfarkt abtransportieren sehen ... das wird mir jedenfalls nicht passieren :wink:

Aber wie gesagt: heutzutage gehört leider viel Mut und Überzeugung dazu.
Das wichtigste ist wohl den Unterscheid zu kennen: Quantität und Qualität - nach einer gewissen Stundenzahl ist man einfach nicht mehr leistungsfähig.
Gute Chefs wissen das.
Gute Mitarbeiter auch :wink:
Diese Pärchen müssen sich das finden. Unmöglich ist es nicht.
Leicht aber heutzutage leider auch nicht mehr. :|
Mojn mojn

Beitrag von Mojn mojn »

@ adi

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endlich mal eine ehrliche Aussage bezüglich des Arbeitsmarktes in DK und nicht immer nur Lügengeschichten daß es so viel besser ist als in Deutschland
hanno
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Beitrag von hanno »

Sehr guter Beitrag von adi meinen Respekt !!!

Aber ich bin mal auf die Reaktion der User gespannt, die auch in Dänemark leben und arbeiten.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Abraham Lincoln

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Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Dass die Work-Life-Balance sich bereits verändert hat, ist sicherlich in einigen Bereichen schon länger so.
Auf Facebook geisterte vor ein paar Wochen ein Artikel über das Arbeitsleben eines Oberarztes herum. Der stammt von 2002. Das Bild, das dort beschrieben wird, ist 1 zu1 übertragbar auf Deutschland und das nicht erst seit ein paar Jahren.

http://politiken.dk/debat/kroniken/ECE38736/af-en-overlaeges-dagbog/
Maryleen
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Beitrag von Maryleen »

Hallo nochmal,

ich finde Adis Beitrag ebenfalls sehr interessant und informativ.
Aber wieso sollte man gespannt sein, wie die in Dänemark lebenden Personen darauf reagieren?
Der Beitrag war doch keinesfalls kontrovers und Anti-Dänemark?

Er zeigt doch eben, dass beides hier passieren kann:
Entweder man arbeitet in einer Firma und wird ausgebeutet, oder man findet einen Job, bei dem das Privatleben hoch bewertet werden kann.

Er zeigt ja eben auch, dass es in Dänemark weiterhin möglich ist, auch als Mutter mit 2 kleinen Kindern eine Arbeitsstelle zu finden, die eine ausgewogene Life-Work-Balance bietet.

Natürlich gibt es auch in Dänemark mittlerweile sicher viele Firmen, wo das nicht mehr möglich so einfach ist. Ich würde aber trotzdem sagen, dass ich in Dänemark immer noch mehr Leute kenne mit ausgewogener Work-Life-Balance als in Deutschland.

Wenn auch nicht mehr so viele wie noch vor 5-6 Jahren.

Der Arbeitsmarkt hat sich schon gewandelt, das ist ja auch jedem klar.
Und die Position der Mitarbeiter ist leider dadurch "schwächer" geworden.

Ich gehe eigentlich davon aus, dass der Mitarbeiter dagegen in Deutschland eine stärkere Position haben müsste als noch vor 5-6 Jahren, als die Arbeitslosigkeit am höchsten war. Das kann ich aber noch nicht richtig erkennen. Das müssen die Menschen in Deutschland beurteilen, ich kriege das nur am Rande mit.

Ich bin nun einfach gespannt, wie sich der Arbeitsmarkt weiterentwickelt. Die demographische Entwicklung müsste ja bald auch ihr übriges tun, so dass wir hoffentlich in Dänemark sowie auch in Deutschland (noch) niedrigere Arbeitslosigkeit erhalten und die Position des Mitarbeiters wieder gestärkt wird.

LG
Maryleen
hanno
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Beitrag von hanno »

@Maryleen

Ich war deshalb gespannt, weil ich in diesem Forum eine ganze Menge Kommentare gelesen habe, das Menschen die aus Deutschland nach Dänemark ausgewandert sind, ein wahres" Arbeitsparadies" vorgefunden haben.
Meine Erfahrungen und die unser Freunde in Dänemark haben aber ein bisschen anderes Bild gezeichnet, das auch in Dänemark nicht alles rosa rot und Himmelblau ist.
Deshalb war ich ein bisschen gespannt, weil nach meiner Ansicht gibt sehr viel Parallelen zwischen Dänemark und Deutschland auch hier bei uns gibt eine ganze Menge Arbeitsplätze die auch Kinderfreundlich sind, aber auch genau so viele wo du richtig ausgebeutet wirst.
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Hendrik77
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Beitrag von Hendrik77 »

Ist das ganze nicht auch abhängig in welcher Branche man tätig ist und welche persönlichen Lebenseinstellung man zu seiner Arbeit hat ?
Wenn ich vorher schon weiß das ich mir eine Arbeit ausgesucht habe wo z.B-Schichtdienst und/oder Wochenendarbeit angesagt ist, dann kann ich da so große Unterschiede nicht erwarten, nur weil ich von der BRD nach DK auswandere.
Jeder sollte im Detail für sich entscheiden wo er am Besten seine Chancen sieht, anstatt irgendwelchen pauschalisierte Aussagen zu trauen. Bin persönlich bestimmt nicht ausgewandert für irgendeine Statistik oder ein Fernsehformat, sondern um nach meiner Auffassung mehr Möglichkeiten zu haben meine Arbeit gut zu machen. Habe in DK überwiegend neue u. positive Erfahrungen gemacht,was aber nicht heißt das ich jedem pauschal etwas zu empfehlen habe.

Med venlig hilsen
Hendrik77
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hanno
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Beitrag von hanno »

Eine Bekannte die jetzt in Dänemark lebt und arbeitet, war in Deutschland in der Altenpflege tätig und übt diesen Beruf jetzt auch in Dänemark aus.
Die hat berichtet das zwischen Dänemark und Deutschland ein riesiger Unterschied besteht, man hat hier viel mehr Zeit sich um die alten Menschen zu kümmern und kann auf diese Menschen viel mehr eingehen und was auch den Verdienst angeht, möchte sie nicht mehr mit Deutschland tauschen.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
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Beitrag von Maryleen »

Ja, der Pflegebereich ist in Dänemark deutlich besser bezahlt als in Deutschland.
2 Freundinnen hier sind Krankenschwester und haben in Dänemark ihre Ausbildung durch Zusatzkurse/Praktika anerkennen lassen müssen, und empfanden den bedeutend höheren Verdienst im Vergleich zu ihren Jobs in Deutschland erst mal als Schlaraffenland.

Eine gewöhnliche Sachbearbeitertätigkeit (die ich derzeit ausführe) wird deutlich geringer bezahlt als der Job einer Krankenschwester. Da war ich zu Beginn auch erst mal erstaunt, denn in Deutschland war ich mit Sachbearbeitung bzw. einer Stufe höher doch bedeutend über dem Verdienst meiner damaligen Krankenschwesterfreundin, und das inkl. ihrer Schichtzulage.

Da dachte ich mir am Anfang hier auch, dass ich wohl in der falschen Branche bin :-)

LG