Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

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Zuelli
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Re: Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

Beitrag von Zuelli »

gerdson hat geschrieben: 14.07.2023, 17:12 Aber im Durchschnitt leben wir immer länger, und das bedeutet auch im Durchschnitt müssen wir immer länger arbeiten, wie soll die Rechnung denn sonst bitte aufgehen?
Och, wie das für Deutschland funktionieren könnte gibt es etliche Beispiele.
Ein Beispiel: Hätte man nicht hunderte von Milliarden aus der Rentenkasse genommen und woanders reingesteckt, wären die deutschen Renten wirklich sicher und auf einem weitaus höheren Niveau.

Für Dänemark kann ich nichts sagen, da ich mich mit dem dänischen Rentensystem nicht auskenne.

Ansonsten war es bei dir vielleicht nur wirklich etwas komisch ausgedrückt.
Entschuldigung angenommen. :wink:
Es gibt ja nicht nur Idioten auf dieser Welt.....
aber irgendwie schaffen sie es, sich strategisch so zu platzieren, das mir jeden Tag einer über den Weg läuft.
Callista
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Re: Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

Beitrag von Callista »

gerdson hat geschrieben: 14.07.2023, 17:12

Es tut mir leid, wenn mich einige hier missverstanden haben. Ich hatte ausdrücklich geschrieben:
Meine Empfehlung wäre aber, länger zu arbeiten (wenn es irgend geht)..

Mir ging es ... um Akademiker, deren erste relevanten Beiträge vielleicht so ab Mitte 20 geflossen sind, und die sich nun mit Anfang 60, also teils weniger als 40 echten Beitragsjahren aus dem Staub machen wollen...
Sorry, ich muss leider erneut widersprechen.

Ich halte nichts von Pauschal-Verurteilungen. Diesmal trifft es also pauschal "die Akademiker", die sich "aus dem Staub machen". Das suggeriert ja wohl, dass sie eigentlich topfit sind und nur keine Lust mehr haben.

Erstens arbeiten nicht alle Akademiker im Angestelltenverhältnis und zahlen in die Rentenkasse ein. Viele sind selbstständig oder arbeiten im Öffentlichen Dienst und sind privat krankenversichert, haben also mit den gesetzlichen Krankenkassen nix zu tun.

Zweitens würde ich mir nur dann ein Urteil über "einen Akademiker" erlauben, wenn ich den persönlichen Lebenslauf kenne. Im Öffentlichen Dienst ist es mit gewaltigen Abzügen verbunden, wenn sich jemand früher pensionieren läßt. Auch Altersteilzeit-Modelle müssen gut durchgechnet sein. Wer es macht, hat sich das gut überlegt. Und was ist, wenn jemand im Laufe seines Arbeitslebens genug verdient/gespart hat, um sich einen sorglosen Lebensabend zu gönnen, ohne der Allgemeinheit zur Last zu fallen?
.
Ja, wir leben "im Durchschnitt" immer länger. Aber woher weiß ich, dass ich zu denen gehöre, die das statistische Durchschnittsalter erreichen?

Ich finde weiterhin, dass das jeder für sich entscheiden dürfen sollte, egal ob Handwerker, Angestellter oder Professor.
NTC
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Re: Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

Beitrag von NTC »

Ganz ehrlich, jeder soll doch in Rente gehen, wenn er/sie meint, dass es Zeit dafür ist. Mit 63 darf man mit Abschlägen gehen. Wenn einem das Geld reicht, dann kann man das machen, dabei geht es nicht um „verdient“ oder nicht. Es geht hier um Lebenszeit. Die verschiedenen Regierungen der letzten 30 Jahre wussten, dass es irgendwann soweit sein wird, dass das Prinzip nicht der solidarischen Rente nicht mehr funktioniert, alleine weil es weniger Kinder gibt und haben nichts dagegen unternommen. Warum sollen nun die Älteren darauf Rücksicht nehmen, egal ob Handwerker, Arbeiter, Akademiker oder sonst wer? Andere Länder sind da mal wieder viel weiter, z. B. in Schweden mit einer fondsbasierten Rente oder den Niederlanden, wo eine private Pensionsversicherung Pflicht ist. Ich bin bald 30 Jahre dabei in die Kasse einzuzahlen und nach 45 Jahren ist spätestens Schluss. Und wenn dann die abschlagsfreie Rente erst mit 70 gelten soll, werde ich trotzdem früher gehen. Werde sicher nicht auf die politischen Fehler zu diesem Thema der letzten 30 Jahre Rücksicht nehmen.
Callista
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Re: Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

Beitrag von Callista »

@ NTC: 👍👍👍
Jeder67
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Re: Wir planen gerade unsere Auswanderung ...

Beitrag von Jeder67 »

Callista hat geschrieben: 14.07.2023, 18:30 Sorry, ich muss leider erneut widersprechen.

Ich halte nichts von Pauschal-Verurteilungen. Diesmal trifft es also pauschal "die Akademiker", die sich "aus dem Staub machen". Das suggeriert ja wohl, dass sie eigentlich topfit sind und nur keine Lust mehr haben.

[...]
NTC hat geschrieben: 14.07.2023, 19:04 Ganz ehrlich, jeder soll doch in Rente gehen, wenn er/sie meint, dass es Zeit dafür ist. Mit 63 darf man mit Abschlägen gehen. Wenn einem das Geld reicht, dann kann man das machen, dabei geht es nicht um „verdient“ oder nicht. Es geht hier um Lebenszeit. Die verschiedenen Regierungen der letzten 30 Jahre wussten, dass es irgendwann soweit sein wird, dass das Prinzip nicht der solidarischen Rente nicht mehr funktioniert, alleine weil es weniger Kinder gibt und haben nichts dagegen unternommen. Warum sollen nun die Älteren darauf Rücksicht nehmen, egal ob Handwerker, Arbeiter, Akademiker oder sonst wer? Andere Länder sind da mal wieder viel weiter, z. B. in Schweden mit einer fondsbasierten Rente oder den Niederlanden, wo eine private Pensionsversicherung Pflicht ist. Ich bin bald 30 Jahre dabei in die Kasse einzuzahlen und nach 45 Jahren ist spätestens Schluss. Und wenn dann die abschlagsfreie Rente erst mit 70 gelten soll, werde ich trotzdem früher gehen. Werde sicher nicht auf die politischen Fehler zu diesem Thema der letzten 30 Jahre Rücksicht nehmen.
@Callista, @NTC: 👍👍

Ihr habt beide eigentlich schon alles gesagt. Dankeschön.

Vielleicht nur eine kleine Ergänzung noch: Wenn "die" Akademiker verallgemeinert werden: Stimmt, Akademiker haben gemein, dass sie eine Hochschulausbildung absolviert haben. Leider haben sie ebenso gemein, dass sie sich über eine rückwirkende Änderung im Rentenrecht (Stichwort Anrechnungszeiten) "freuen" dürfen, für die es nämlich keinen Vertrauensschutz für Altfälle gibt. Insofern würde ich es jedem Akademiker nachsehen, wenn er in Anbetracht dieser Unverschämtheit der Legislativen keine allzugroße Identifikation mit dem Solidarprinzip (in diesem Punkt) mehr hat.

Sorry, eigentlich möchte ich gar keine Rentendebatte hier befeuern - geht ja eigentich um Dänemark; aber es schoss mir einfach so direkt durch den Sinn.

Godnat.