Franzbrot - Franzbrötchen

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Berndt

Franzbrot - Franzbrötchen

Beitrag von Berndt »

Vor einigen Tagen habe ich im Fernsehen zum ersten Mal die Bezeichnung Franzbrot gehört. Ich habe natürlich im Wörterbuch das Wort nachgeschlagen und nur festgestellt, daß es sich einfach um Semmel oder Brötchen handelt.
Da Weißbrot in DK ja Franskbrød heißt, könnte es ja sein, daß die Bezeichnung Franskbrød vom Franzbrötchen stammt? (Norddeutsch?)
Was genau ist Franzbrot (-brötchen) :?:
Kann es mir jemand erklären? (Ich weiß, daß es süß ist (laut Wikipedia), aber hätte gern mehr gewusst).
udo66

Beitrag von udo66 »

Ein Franzbrötchen ist ein süßes Kleingebäck aus Plunderteig mit Butter und Zimt.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Zubereitung
2 Geschichte
3 Verbreitung
4 Quellen
5 Literatur


Zubereitung [Bearbeiten]

Der Teig besteht aus den Zutaten Mehl, Butter, Hefe, Milch, Zucker und einer Prise Salz. Die Füllung ist ein Gemisch aus Zucker und Zimt.

In mehreren Falt- und Ausrollvorgängen wird der Teig immer flacher ausgerollt und weitere Butter mit eingearbeitet. Wenn der Teig dann ausgebreitet und flach genug ist, wird er mit etwas Wasser befeuchtet und anschließend mit der Zucker-Zimt-Mischung bestreut und zu einer Rolle aufgerollt. Die typische Form eines Franzbrötchen entsteht, indem die gefüllte Plunderteigrolle in ca. vier Zentimeter dicke Scheiben geschnitten wird, die mit einem Kochlöffelstiel in der Mitte der Schnittflächen zusammengedrückt werden, sodass das Innere der Rolle seitlich heraustritt. Beim Backen geht der Hefeteig dann auf und das Zucker-Zimt-Gemisch an der Oberfläche der Teiglagen karamellisiert leicht. Aufgrund des karamellisierten Zuckers und der Butter ist ein Franzbrötchen meist etwas klebrig.

In Variationen gibt es Franzbrötchen auch mit Rosinen, Streuseln, Schokoladenstückchen oder Kürbiskernen. Ein ähnliches Gebäck ohne Plunderteig ist die Zimtschnecke.

Geschichte [Bearbeiten]

Der Name ist vermutlich eine Reminiszenz an das französische Vorbild, das Croissant, das ebenfalls aus Plunderteig besteht und hier durch die Truppen Napoléons in dessen Besatzungszeit Hamburgs (1806–1814) bekannt wurde. Einer anderen Überlieferung zufolge gab es damals ein längliches Franzbrot (auch Franz-, Franschbroot sing.; Franz- ,Franschbreud plur.)[1], welches dem Baguette ähnlich war. Ein Hamburger Bäcker soll der Legende nach einmal ein solches Franzbrot in einer Pfanne mit Fett angebraten haben. Daraus soll das heutige Franzbrötchen entstanden sein.

Verbreitung [Bearbeiten]

Das Franzbrötchen ist eine Spezialität der Hamburger Küche und hat in vielen Familien einen festen Platz am Hamburger Frühstückstisch, wird aber auch zu Kaffee und Kuchen gereicht. Die Verbreitung beschränkte sich ursprünglich auf die Großregion Hamburg, inzwischen sind auch in Bremen, Berlin und einigen weiteren Städten im Bundesgebiet Franzbrötchen erhältlich.[2]

Quellen [Bearbeiten]
↑ B. Henning, J. Meier: Kleines Hamburgisches Wörterbuch, Wachholt, 2006, ISBN 3-529046-50-7
↑ Ausbreitung des Franzbrötchens: http://www.franzbroetchen.de/ausbreitung.htm

Literatur [Bearbeiten]
M. Beseler, S. Ingwersen, A. Treichel: Das Franzbrötchen - Wunderbarer Plunder aus Hamburg, Franzbrötchen-Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-936712-02-6
Kategorien: Gebäck | Hamburger Küche
HaiKai
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Beitrag von HaiKai »

franskbroed...meines wissens nach... kommend vom typisch französischen brot was im bild der dänen immer weiß und nährstoffarm ist.
Keep Calm... &
Berndt

Beitrag von Berndt »

Danke schön, Udo, für den ausführlichen Bericht.
Und HaiKai auch.
Sprachlich gesehen ist die dänische Bezeichnung franskbrød bestimmt über Hamburg nach Dänemark gekommen, wenn auch mit anderen Zutaten gebacken.
Es kann historisch gesehen irgendwie mit Kasseler verglichen werden (Rippenspeer, gepökelt und geräuchert), wobei man in DK statt Kassel -> die bekanntere Hamburg gewählt hat: hamburgerryg :)
Jørg
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Beitrag von Jørg »

Hej Berndt,

Kasseler kommt nicht aus Kassel.

Denn:
Anders als der Name vermuten lässt, ist Kasseler keine hessische Spezialität, sondern eine Erfindung des Berliner Fleischermeisters Cassel vom Ende des 19. Jahrhunderts.

[url]http://de.wikipedia.org/wiki/Kasseler[/url]

Hilsen Jørg
Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

Berndt hat geschrieben:die bekanntere Hamburg gewählt hat: hamburgerryg :)
Navnet er lånt fra en meget gammel specialitet, det såkaldte hamburgerkød, på tysk Hamburgerrauchfleisch.
Det var røget oksekød, ofte bryst, af de fremragende holstenske okser og fra gammel tid en stor eksportartikel fra Hamburg.
Irgendwann, wahrscheinlich als es zum Diskountartikel wurde, hat sich der Name fuer den gepökelten svinekam eingebürgert.

Gruss
Dagmar
Berndt

Beitrag von Berndt »

@ Jørg und Dagmar.
Als du den Fleischermeister Cassel erwähnte, wußte ich sofort, daß ich es früher irgendwo gelesen habe.
Und "Berlinerryg" statt "Hamburgerryg" :roll: Könnte man sich wohl kaum vorstellen :wink:
maybritt h
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Beitrag von maybritt h »

Hej!
Vor einigen Tagen habe ich im Fernsehen zum ersten Mal die Bezeichnung Franzbrot gehört. Ich habe natürlich im Wörterbuch das Wort nachgeschlagen und nur festgestellt, daß es sich einfach um Semmel oder Brötchen handelt.
Ich kannte es bis vor etwa einem Jahr auch nicht - in Berlin gab es das nur selten. Dann kamen Bekannte aus hamburg uns brachten es mit - schmeckt gut.

Mal hier schauen: http://www.kochmeister.com/r/51671-hamburger-franzbroetchen.html

Grüße
Maybritt
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