Deutsch unter dänischen Studenten uninteressant.

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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

@Berndt: Und wenn man die dänische Sprache mächtig ist, versteht man auch einiges besser: Im ersten Beispiel steht nicht negatives über Deutsche, ist einfach eine Bescheibung von das was passiert ist.

Das zweite Beispiel hat nichts mit Deutsche zu tun, Rudolf ist einfach ein Opfer des dänischen Humors. Das dieser bei einigen Deutschen nicht gut ankommt wissen wir schon.

"Vor ein paar Jahren habe ich einen Notiz gelesen": Ich dachte nur wir Dänen halten uns für das Zentrum des Universes, mindestens ein Deutscher anscheinend auch. Es könnte ja auch andere Gründe geben, dass relativ wenige deutsche Bücher in anderen Sprachen übersetzt worden sind. Soll ich ein paar nennen 8)
Likkia
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Beitrag von Likkia »

Hej,

zu dem Bericht über den Puddingkönig:
Könnte mir jemand das unterstrichende mal übersetzen ?
Ich befürchte, ich find`s witzig... :mrgreen:

Danke
LG
Likkia
Krogen
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Re: Deutsch unter dänischen Studenten uninteressant.

Beitrag von Krogen »

Berndt hat geschrieben: Ich habe auch von einer Episode gelesen, wo ein dänischer Theaterdirektor einen Sprachprofessor (Dänisch-Deutsch) fragte, ob er Lust hätte, eine hervorragende deutsche Theatervorstellung, die er soeben auf dem Broadway gesehen habe, ins Dänische zu übersetzen, zwecks späterer Aufführung in Kopenhagen.
Der Professor antwortete: Warum sind Sie nicht auf diese Idee gekommen, als das Stück vor 3 Jahren in Berlin Premiere hatte?
Kann es sein, dass es aus dem Beitrag "Die bösen Deutschen und die dummen Dänen" vom "Kulturkontoret" stammt? -----> [url=http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?t=14865&highlight=kulturkontoret]klick[/url]
Dort spricht Professor Per Øhrgaard genau diesen Vorfall an.
Die Sendung ist übrigens noch online und wirklich sehr interessant.

Dort geht es unter anderem um die Probleme des deutschen Sprachunterrichts. Dass Deutsch zur sehr wie Latein behandelt wurde. Genau wie Lars es angesprochen hat. Zu viele Tabellen mit Grammatik, anstatt die Sprache anzuwenden, zu sprechen.
Dieser Professor vermutet zudem, dass die deutsche Grammatik so unübersichtlich erscheint, da schon im Dänisch-Unterricht zu wenig Grammatik behandelt wird.
Beim Vergleich mit dem Englischen geht er davon aus, dass es im Deutschen zu Anfang recht schwer ist, aber man nach einer gewissen Zeit "über dem Berg" ist und das Erlernen leichter und leichter wird. Während es sich beim Englischen genau andersrum verhält.

Natürlich braucht man die Grammatik, um zu verstehen, wie die Sprache funktioniert, allein schon, um Sätze zu bilden. Ein gewisses Gerüst. Aber wenn man nach den ersten Schritten nicht Gelegenheit hat, die Sprache sinnvoll anzuwenden, sondern sich im Auswendiglernen trockener Regeln verliert, dann schwindet schnell das Interesse.
Sowas wie der, die, das lernt sowieso erst im Gebrauch, durch Gewöhnung.

Ein Interesse muss natürlich vorhanden sein.
Wenn einem Deutsch beruflich nichts bringt, und man nun wirklich kein Interesse am Nachbarland hat, was soll man dann Deutsch lernen?
Andererseits: Ist ein Interesse vorhanden, dann ist es fast egal, wie schwer eine Sprache ist. Es gibt genügend Teenager, die anfangen, Japanisch zu lernen, weil sie auf Mangas stehen. Oder Finnisch, weil sie auf düsteren Metal stehen.

Es geht darum, eben dieses Interesse an der deutschen Sprache zu wecken.
Steen Bille schrieb dazu (siehe Link unten, Seite 32), dass in den Medien die Wahrnehmung wohl sehr einseitig ist. In die dänischen Kinos kommen "Problemfilme" der deutschen Geschichte von "Der Untergang" über "Das Leben der Anderen" bis "Der Baader Meinhof Komplex". Kurz gesagt, die Themen: Krieg - Unterdrückung - Terror
Im Radio läuft Rammstein :D denen es auch ja nur um das Spiel mit Stereotypen geht. (Wobei grade Rammstein sicherlich wieder den Umweg über das amerikanisches MTV genommen hat, anstatt im Nachbarland entdeckt worden zu sein)

Hierzu ein paar Beiträge der Tysk Nu Konferenz -----> [url=http://www.e-pages.dk/ku/306/1]klick[/url] ....grade beim Stöbern gefunden, fand ich sehr passend

Deutschland und die deutsche Sprache haben sicherlich mehr zu bieten. Nur muss man, um dieses zu entdecken, ein bisschen über den Tellerrand hinaus schauen. Nach meiner Erfahrung tut man sich in DK damit manchmal etwas schwer.
frosch
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Nö, seh ich anders

Beitrag von frosch »

Lieber Bernd,
Du hast leider keine Quelle angegeben, also wo Du den Artikel gelesen hast, schade.
Auch die Fundstellen, die Du zitierst, kann man völlig anders deuten.
Einmal ist vieles heute angloamerikanisiert und zwar in allen Sprachen, denk nur an das schreckliche "Denglisch", dem Du heute im deutschen Alltag nicht ausweichen kannst.
Und daß Medien immer oberflächlicher geworden sind, und insbesondere im Web meist von einander abschreiben.
Also das alles überzeugt mich wenig, daß es wirklich Belege sind, dafür daß weniger Dänen Deutsch lernen wollen.

Was den Einwand mit der Grammatik betrifft, stimme ich Lars und Hendrik 100%ig zu, das hemmt jede Begeisterung für eine Sprache!
Zähl ich alle Sprachen zusammen, die ich kann, incl. rudimentärer Kenntnisse und Dialekte (z.B.Schweizer Mundart) komme ich auf sechs, um Grammatik habe ich mich so gut wie nie gekümmert!

Aber ob es nun so wichtig ist, Deutsch zu lernen, oder Deutsch zu können?
Aus meiner Sicht ist die wichtigste Sprache, die man heute lernen sollte: Chinesisch! Was sind schon 100 Mill Menschen, die Deutsch sprechen, gegen 2 Milliarden Chinesen?

Persönlich könnte ich mir eher vorstellen, daß es für Dänen schwierig ist, Deutsch zu sprechen, wie ich umgekehrt Dänisch zu sprechen, extrem schwierig finde, lesen ausgesprochen einfach. Vielleicht geht das vielen Dänen umgekehrt so mit Deutsch?

Das mit der historischen Abneigung glaube ich überhaupt nicht, das ist bestenfalls eine Sache der älteren Generation.

Und um den Spieß mal umzudrehen: Wieviele Deutsche lernen denn Dänisch, also die Sprache Ihrer nördlichen Nachbarn?
Selbst die meisten hier im Forum verstehen doch eigentlich kein Wort Dänisch - so what?
Berndt

Beitrag von Berndt »

@ frosch:

Ich glaube, ich habe die betreffende Webseite gefunden. Guck mal [url=http://www.lsa.umich.edu/german/languageprograms/germanstudies][Hier][/url].
Punkt 8 ist besonders interessant.

@ Ferienhausvermittler:
Und wenn man der dänischen Sprache mächtig ist, versteht man auch einiges besser: Im ersten Beispiel steht nichts negatives über Deutsche, ist einfach eine Beschreibung von das was passiert ist”.
Ich bin mir aber ganz sicher, daß es eine schlaue Weise war, darauf aufmerksam zu machen, daß die Deutschen (= die alte Klischee) u.a. musikalisch immer noch an ”die guten alten Zeiten” denken, deshalb wurde die heitere Stimmung unter den Soldaten hervorgehoben.

@ Krogen:

Ja, genau, Professor Per Øhrgaard. Die Sendung dauerte fast 1½ Stunden, aber man kann ja ”scrollen”.
[url=http://www.dr.dk/P1/Kulturkontoret/Udsendelser/2008/02/05110626_1_1.htm][Klick][/url] - Und dann: "Lyt til Kulturkontoret"
fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Wenn der Oberst das Lied gesungen hat war es eben so, und?
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich finde die Diskussion geht jetzt ein wenig aus einander. Deshalb mögte ich ein paar Punkte festhalten:

1. Deutschland ist nicht "nur" ein Nachbarland, sondern der wichtigste Handelspartner und das entscheidende Land in der EU.

2. Die manchmal etwas merkwürdige Haltung zu DE kommt ja aus fehlende Kenntnisse und weil die Kinder in der Schule schlechte Erfahrungen mit Deutsch gemacht haben.

3. So müsste es gar nicht sein - Die Lehrer müsste nur die Lehrpläne folgen. D.h. sie müssten die Kinder beibringen Deutsch zu sprechen und ihnen Kenntnisse der (moderne) deutsche Kultur geben - statt ihnen mit unnützer und langweiliger Grammatik zu quälen.
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runesfar

Beitrag von runesfar »

Lars J. Helbo hat geschrieben:2. Die manchmal etwas merkwürdige Haltung zu DE kommt ja aus fehlende Kenntnisse und weil die Kinder in der Schule schlechte Erfahrungen mit Deutsch gemacht haben.
Das hier ist eine wahre Gesichte von die Klasse meines Tochters. In der 8. oder 9. Klasse sind die Schüler, die Deutsch hatten - sowieso die Minderheit in der Klasse - nach Deutschland gefahren. Innerhalb von Stunden haben sie 2 mal probiert zusammengeschissen zu werden von ein Schaffner und ein Hamburger Polizist wegen falsche Ansprechsformen.

Das war es dann.

In der Schule haben die nächsten Klassen Spanisch und Frazøzsich gewählt.
Peter

Beitrag von Peter »

runesfar hat geschrieben: Das hier ist eine wahre Gesichte von die Klasse meines Tochters. In der 8. oder 9. Klasse sind die Schüler, die Deutsch hatten - sowieso die Minderheit in der Klasse - nach Deutschland gefahren. Innerhalb von Stunden haben sie 2 mal probiert zusammengeschissen zu werden von ein Schaffner und ein Hamburger Polizist wegen falsche Ansprechsformen.

Das war es dann.

In der Schule haben die nächsten Klassen Spanisch und Frazøzsich gewählt.

Das ist ja wohl die beknackteste Entscheidung die von dem Lehrer gefördert wurde

Da soll mir noch ein Dæne mit dem Wort "konfliktsky" kommen :roll:

Ist ja ein sehr ausgeprägtes Modewort, aber wieder ein Wort womit kein Dæne so richtig was anfangen kann
runesfar

Beitrag von runesfar »

Was hat die Lehrerin damit zu tun?
Krogen
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Beitrag von Krogen »

@ Peter

runesfar meinte wohl, dass die Schüler die Entscheidung getroffen haben und nicht ein Lehrer.
Das ist natürlich ein tragisches und vor allem persönliches Erlebnis, aber doch kein wirkliches Argument. Die schlechte Erfahrung wurde ja anscheinend nicht mit der Sprache an sich gemacht, oder mit dem Land, sondern bei der zufälligen Begegnung mit Idioten.

Wenn ein Interesse vorhanden ist, dann sollte man sich von solchen Vorfällen nicht irritieren lassen.
Lars J. Helbo hat geschrieben:1. Deutschland ist nicht "nur" ein Nachbarland, sondern der wichtigste Handelspartner und das entscheidende Land in der EU.
Aber reicht das aus, damit ein Schüler sich dafür entscheidet? Braucht es da vielleicht noch mehr Motive?
zu 2. ...sehe ich auch so.
Berndt

Beitrag von Berndt »

@ runesfar:
Innerhalb von Stunden haben sie 2 mal probiert zusammengeschissen zu werden von ein Schaffner und ein Hamburger Polizist wegen falsche Ansprechsformen.
Aus eigener Erfahrung kann ich dazu sagen: Es ist genau dasselbe, wenn es um Frankreich geht. Arrogant und unverschämt sind die 2 Schlüsselworte, wenn es sich im Urlaub um Franzosen auf der Straße - oder Verkäuferinnen in den Läden handelt.
Und die Spanier - oder die Chinesen - sind garantiert nicht verständnisvoller, wenn ein Däne unbeholfen versucht, sich auf ihre Sprache verständlich zu machen.
Aber das ist ja eine andere Sache.

Innerhalb Europa ist Deutsch nunmal die Sprache mit den meisten Muttersprachlern, weit vor z.B. Englisch - und da D. unser nächstes Nachbarland ist - und übrigens unser wichtigster Exportmarkt ausmacht - sollte die Grammatik die Sprachinteressierten nicht davon abhalten, Deutsch zu lernen.
Ich glaube kaum, daß diese Gruppe nur wegen der deutschen Grammatik, Chinesisch bevorzugen.
Peter

Beitrag von Peter »

runesfar hat geschrieben:Was hat die Lehrerin damit zu tun?
Eine ganze Menge, denn schliesslich ist sie für die weitere Entwicklung der dänischen Jugendlichen zu Deutschen verantwortlich.
Wenn 2 negative Erlebnisse von 14-jährigen von ihr nicht so erklärt werden können was es heisst Respekt vor der Andersartigkeit Anderer zu haben, hat das gesamte dänische Bildungssystem einen gewaltigen Schaden (was es eh hat).
May
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Beitrag von May »

Ich finde die Diskussion hier sehr interessant und spannend. Ich persönlich finde es auch Schade, dass, wenn ich es hier in dem Forum so lese, wenig Interesse bei den Dänen an der Deutschen Sprache besteht. Dann habe ich aber auch überlegt, inwiefern Dänemark hier in Deutschland eine Relevanz hat. Denn, im Gegensatz, zum Deutschen an Dänischen Schulen, wird hier Dänisch lediglich an der VHS als Fremdsprache angeboten und das auch nur bis zur Stufe B (hier in Berlin).

Auf der anderen Seite: Warum wird Deutsch dann überhaupt als 2. Fremdsprache an den Schulen angeboten und gewählt, wenn man dort auch Französisch wählen kann?

In einem anderen Forum habe ich den Beitrag einer Deutschen gelesen, die in Deutschland zusammen mit ihrem Dänischen Ehemann lebt.
Ihm zuliebe hat sie angefangen Dänisch zu lernen, obwohl er ihr mit den Worten: „ Warum willst Du denn Dänisch lernen? Lerne doch lieber eine Sprache die wichtiger ist!“ davon abgeraten hatte. Sie aber hat sich nicht beirren lassen und lernt die Sprache jetzt fleißig.

Meine Erfahrungen mit der Dänischen Sprache und als Deutscher in Dänemark:

Auf Læsø haben bis 2008 fast nahezu alle, mit denen wir in Kontakt kamen, Deutsch gesprochen. Und im Biograf (einem Kino) lief in den 70ern sogar ein lustiger Deutscher Kinofilm mit Dänischen Untertexten –haben mir meine Eltern erzählt. In dem Kiosk in Byrum gab es sogar Deutsche Zeitungen zu kaufen.
Wir wurden immer freundlich behandelt; man konnte mit den Dänen scherzen, sie waren hilfsbereit (auch auf dem Festland – wir haben dort auch per Tagestour einige Städte besichtigt) und bereitwillig brachten sie einem auch ein paar Brocken Dänisch bei – weil wir danach gefragt haben.

So, 2008: Die Deutschen Zeitungen in dem Byrum-Kiosk gibt es nicht mehr(ist zu verschmerzen) und gegenüber, in dem Imbiss haben die Imbiss-Besitzer gewechselt. Statt „unseren“ Dänen arbeiten dort nun Orientalen. Das ist deshalb Schade, weil wir uns so gut mit den Dänen verstanden haben (aber die Rente sei ihnen natürlich gegönnt) und sie dazu auch gut Deutsch konnten.

Mange hilser May

P.S. Mein Dänisch ist leider im Schriftlichen noch nicht so gut, deshalb schreibe ich hier auf Deutsch (meine Deutsche Rechtschreibung ist seit der Rechtschreibreform leider auch nicht mehr so gut). Aber Dänisch lesen kann ich schon recht gut.
Peter

Beitrag von Peter »

ganz hervorragender Beitrag May :D