Mohammed-Zeichnungen

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Na ja, Ich och. Wohnte halt sechs jahren in eine muslimische grosstadt und habe einige die spätere quada-kader getroffen.

Aber jetzt eine grundfrage: WARUM soll man mit religionen anders umgehen als mit alle andere -ismen???

Die Katoliken glauben das der Papst unfehlbar ist. Darf man das nicht kritisieren?

Die evangelischen - vielen von Ihnen - denken das die Erde 4.600 jahren alt ist und das dinosaurier und menschen zusammenlebten!!!!

Die hindus denken dass frauen sich am besten am feuer ihren verstorbenen ehemänner stürtzen sollen.

Die rastafarianer sehen kiffen als ein heilige pflicht.

Und die scientologen?????

Genau, jetzt, heute, müssen wir die religionen belidigen können. Wenn wir nicht zurück in Mittelalter gehen wollen.
Sarabonn
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Beitrag von Sarabonn »

hej!

ich möchte mal eine allgemeine Frage stellen: Warum wird der Islamimmer mehr Angriffspunkt für die sogenannte westlische Gesselschaft??
Wir haben doch wirklich genug eigene Probleme, warum beschäftigen wir uns nicht damit. Oder täglich versterben 23.000 kinder weltweit wegen hunger, so viele sterben nicht im Irak oder in Palistina täglich. Ja, hier könnten wir sogar effektiver etwas verändern. Warum gerade der Islam und warum wird der Islam gleich mit der Nationalität gesetzt??
Alle Menschen in Europa sollten sich wohl fühlen dürfen, egal welcher Rasse oder Religion sie angehören. Toleranz bedeutet nicht, dass ich mit meinem Wertungsmaß andere verurteile.
Der Islam ist mehr als nur eine Gruppe Fundamentalisten, Kopftuch oder Schweinefleischverbot(auch Juden essen kein Schweinefleisch).
mein Lebensmotto ist erst informieren, dann eine Meinung bilden. Ja, dann sogar vorsichtig mit der Meinung sein , da ich es niemals schaffen werde, mir alles Wissen über ein Thema anzueignen.

hej hej
Sara b
ScoobieDoo
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Beitrag von ScoobieDoo »

Hallo Sarabonn,

meiner Meinung nach ist eine Antwort auf Deine Frage, dass dies von den Medien forciert wird. Viele bilden sich halt eine Meinung über das was sie in den Medien hören und sehen... und da werden halt nicht die (in der großen Mehrzahl) Guten, sondern die Bösen des Islams gezeigt. Mal provokativ gefragt, wann habt Ihr das letzte Mal ein hungerndes Kind in den Nachrichten gesehen???

Gruß
Peter
Erfolg steigt erst dann zu Kopfe, wenn der dazu benötigte Hohlraum vorhanden ist [img]http://www.dobro-wolfgang-reimer.de/gruntgrinani.gif[/img]
-Karl Kraus-
Sarabonn
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Beitrag von Sarabonn »

hej Peter!!
genau darum geht es mir, wir sind doch ein "aufgeklärtes" Volk. Wir sind "reich", wir können uns doch wirklich Informationen so verschaffen, dass wir damit nicht sofort eine meinung übernehmen(wie es nunmal in den meisten Medien geschieht), sondern uns unsere eigene Meinung bilden können. ich bin wirklich hoch erschrocken, wenn ich erkennen muss, dass sogar im 21. Jahrhundert wir es nicht für notwendig empfinden uns mit solchen Problemen auseinanderzusetzen. Ich kann den Jungen in Afrika oder Südamerika, der täglich ums nackte Überleben kämpft, verstehen, dass er sich nicht informiert.Er hat ja auch nicht die Möglichkeiten. aber ich kann unsere Gesellschaft nicht verstehen. Spätestens wenn immer wieder in den Medien die "bösen" Moslems bzw. Araber gezeigt werden, sollte ich mich doch fragen ob dieses Bild, was mir vermittelt wird wirklich so stimmt. Ist der Dönerverkäufer wirklich ein Terrorist? In den arabischen Ländern sind rund 45% der Professuren weiblich, in Deutschland dagegen nur 2%. ist der islam wirklich gegen die Bildung der Frau. Die arabischen Länder besitzen nunmal den größten Ölanteil, wenn diese uns wirklich so hassen und uns vernichten möchten, wäre es denen denn nicht ein einfaches für sie. Öl bedeutet Geld, geld wiederrum Macht und Macht wiederrum kann waffen und Krieg bedeuten, wenn man es mißbraucht. In wieviele europäische länder sind die "bösen" Araber eingezogen und haben das Land bekriegt??
Man muss doch wirklich nicht sehr schlau sein, sondern nur etwas logisch denken um zu sehen, dass das Bild in den Medien sehr verzehrt ist.
Ich hoffe wirklich sehr, dass ich mit dem was ich schreibe zwar nicht die Meinung einiger Leute verändere, nein sie nur zum Nachdenken anstoße, damit wäre ich mehr als glücklich.
hej hej
sara B
runesfar

Beitrag von runesfar »

Sara.

Bin total uneins mit diese satz: " Toleranz bedeutet nicht, dass ich mit meinem Wertungsmaß andere verurteile."

Im gegensatz: Es ist ein riesenfehler zu denken das alles geht, nur weil die Kultur anders ist....stichwort Ehrenmorde und homophobie. Beide phänomenen sind gleich abscheulich in welcher kulturkreis auch immer du die findest.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Sarabonn hat geschrieben:Freiheit hört da auf, wo ich die des anderen einschränke.
Ganz genau!

Wir haben z.B. Religionsfreiheit. D.h. jeder darf sein Gott anbeten. Jeder darf dies auf seine Weise tun. Jeder darf sich in Verbindung mit seiner Religion alle nur erdenkbare Regeln und Verbote unterwerfen. Sei es kein Schweinefleisch zu essen wie die Muslime, kein Rindfleisch zu essen wie die Hindus oder keine Kondome zu benutzen wie die Katholiken.

Aber niemanden darf von jemand anderes verlangen, daß er solche religiöse Verbote einhalten soll.

Also, niemanden darf vorschreiben, daß andere kein Schweinefleisch oder Rindfleisch essen darf, keine Kondome benutzen oder bestimmte Zeichnungen nicht machen darf.

Und niemanden hat das Recht sich beleidigt zu fühlen, weil andere seine religiöse Regeln nicht einhalten wollen.
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Sarabonn
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Beitrag von Sarabonn »

hej!

ich denke es geht hier um etwas mehr als nur die zeichnungen. man sollten den Sinn bzw die absicht der zeichnung hinterfragen,. ich habe in dk mit moslems gesprochen. sie habe nicht das gefühl, das sie teil der gesselschaft sind, weil man sie anders/ fremd ansieht.
hier geht es nicht darum, dass ich anderen den genuss von chweinefleisch verbiete, sondern eine person , die in einer religion hoch geschätzt wird als terroristen darstelle.
da besteht wohl ein kleiner untetschied, ob ich einen menschen in seiner religion beleidige oder ihm meine aufzwinge.
wenn wir im grundrecht eine religionsfreiheit haben und die würde des menschen unantastbar ist, dann muss ich die religion des anderen respektieren, so unsinnig sie mir auch scheinen mag.
hej hej
sara aus dem rheinland
Sarabonn
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Beitrag von Sarabonn »

Und niemanden hat das Recht sich beleidigt zu fühlen, weil andere seine religiöse Regeln nicht einhalten wollen.
_________________
jeder hat immer das recht sich beleidigt zu fühlen. das wohl jetzt ein witz sein, dass man noch nicht einmal das recht hat sich beleidigt zu fühlen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Sarabonn hat geschrieben: hier geht es nicht darum, dass ich anderen den genuss von chweinefleisch verbiete, sondern eine person , die in einer religion hoch geschätzt wird als terroristen darstelle.
Das ist nicht mein Eindruck. Von den 12 Zeichnungen gibt es ja auch nur einer, der ein Bezug zwischen Islam und Terrorismus herstelt (der Bombe im Turban). Es wurde aber nicht gegen diese eine Zeichnung bzw. den Bezug zur Terrorismus protestiert (wäre vielleicht auch schwierig, wenn der Wortführer des Protestes imam Abu Laban sich sonst nicht vom Terrorismus distanzieren will).

Nein es wurde dagegen protestiert, daß jemanden überhaupt den Propheten abgebildet hat. Das ist aber ein religiöser Verbot, den man niemanden aufzwingen kann, und es ist keine "Beleidigung", wenn jemanden, der die Religion nicht angehört, ein solches Verbot nicht einhalten will.

Davon abgesehen, wenn es nur um die eine Zeichnung und die Unterstellung einer Verbindung zwischen Islam und Terrorismus gegangen wäre, dann hätte man ja auch vor Gericht gehen können. In diesem Fall hätte man sich nämlich auf den Razismus-Paragraphen berufen können.
Sarabonn hat geschrieben: wenn wir im grundrecht eine religionsfreiheit haben und die würde des menschen unantastbar ist, dann muss ich die religion des anderen respektieren, so unsinnig sie mir auch scheinen mag.
Natürlich muß ich die Religion des anderen respektieren. Ich muß die Regeln dieser Religion aber nicht einhalten - und ich darf auch sagen und dafür argumentieren, daß diese Regeln unsinnig sind.

Wenn jemanden Kondome in Afrika verteilt, um AIDS zu bekämpfen, dann ist dies ja auch keine "Beleidigung" der Katholische Kirche bzw. deren unsinnige Regeln.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Sarabonn hat geschrieben: jeder hat immer das recht sich beleidigt zu fühlen. das wohl jetzt ein witz sein, dass man noch nicht einmal das recht hat sich beleidigt zu fühlen.
Nein, so einfach ist das nicht. Jeder kann sich natürlich beleidigt fuhlen - aber solche Gefühle sind nicht immer berechtigt. Man kann sich auch ohne Grund beleidigt fühlen.
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joe100
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Beitrag von joe100 »

Hej,

ich komme einfach nicht dahinter, warum daraus so ein Akt gemacht wird.

Jemand hat was in die Zeitung gesetzt, was nicht gut angekommen ist oder nciht gefallen hat.

Zeitung zerknüllen und fortschmeissen, schon ist das Thema erledigt.
Evtl, wenn ich mich zu sehr über den Herausgeber/die Zeitung ärgere, bestelle ich sie ab, kauf sie nicht mehr....

Bei mir im Regal verstauben "Die satanischen Verse", weil ich nach einem guten Drittel das Buch so schlecht fand, das ich aufgehört habe zu lesen.

Ich mag mich gar nicht dran erinnern, wie die islamische Welt auf dieses Buch reagiert hat.

Und da soll sich das Recht ableiten Entschuldigungen einer Regierung zu fordern, Absetzung von Journalsiten....

Dieses schlechte Gewissen lasse ich mir nicht einreden.

Übrigens - witzig fand ich die Zeichnungen, die ich gesehen habe, auch nicht.

Also habe ich einfach weiter geblättert.

Hils
Dieter
sv

Beitrag von sv »

ljhelbo hat geschrieben:Und niemanden hat das Recht sich beleidigt zu fühlen, weil andere seine religiöse Regeln nicht einhalten wollen.
ljhelbo hat geschrieben:Jeder kann sich natürlich beleidigt fuhlen - aber solche Gefühle sind nicht immer berechtigt. Man kann sich auch ohne Grund beleidigt fühlen.
... jaja, und wir haben neben der Religionsfreiheit auch die Meinungsfreiheit ! Ein Hoch darauf !!! Und wenn ich jetzt auf die Straße gehe und den nächstbesten Polizisten ohne Grund wild beleidige ... was der dann wohl sagen wird ? "Geh' mit Gott, meiner Guter !" oder "Nun halte ich dir auch die andere Wange hin ..." :wink:

Ich glaube eher nicht. Und nun stellt euch vor, ein fleißiger Schreiberling einer größeren Zeitung macht das in seiner Kolumne mit einer staatlichen Institution wie der Polizei ... ich denke, da wird es andere Reaktionen seitens Zeitung und Regierung geben als bei den Zeichnungen von Mohammed ... nur: Wo ist der Unterschied im Zusammenhang mit einer Beleidigung von Ansichten anderer Menschen(gruppen) ?

Hilsner
Stefan
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich bin aber gar nicht der Meinung, daß jemanden das recht hat jemanden zu beleidigen - weder die Polizei noch einer religiöse Gruppe - weder mit noch ohne Grund.

Ich bin nur der Meinung, daß die Muslems überhaupt kein Grund haben sich beleidigt zu fühlen - nur weil jemanden ihre selbsterfundene religiöse Verbote nicht einhalten will. Darum geht es und das ist etwas ganz anderes.
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sv

Beitrag von sv »

@Lars
Dann hast du also generell keinen Respekt vor Religion ?
Pafo
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Beitrag von Pafo »

Hallo,

Hier sehe ich einige Dinge im Spiel:

Ein Hauch (und zwar ein kräftiger) von Doppelmoral und das in mehrfacher Hinsicht.

Einerseits werden in der Mehrheit der islamisch geprägten Länder
Christen diskriminiert, wenn nicht sogar verfolgt (Sudan,
Saudi-Arabien, Indonesien). Und das geschieht nicht erst seit dem
Irak-Krieg oder Afganistan-Invasion. Ist einfach eine Reaktion auf die
Möglichkeit des Eindringens der westlichen, abendländischen,
christlichen Einflüssen, die in der Welt des Islam unerwünscht sind.
Aber solche Sachen wie die Enthauptung christlicher Schülerinnen, die
auf ihrem Weg in die Schule von islamischen Fanatikern in Indonesien
entführt und enthauptet wurden, die Wegnahme von Kindern aus den
christlichen Familien in Sudan durch die staatlich gedeckte islamische
Miliz und deren zwangsweise Islamisierung in speziellen Lagern, wo sie
zu moslemischen Fanatikern herangezüchtet werden, oder der Verkauf von Christen aus Sudan auf (illegalen) Sklavenmärkten, oder die Tatsache, dass in der sudanesischen Fassung der UNO-Menschenrechte das Wort "Mensch" durch "Muslim" ersetzt wird und vieles anderes mehr erweckt keine massenhaften Proteste der islamischen Staaten, Gesellschaften und Botschafter. Da ist die Doppelmoral der Muslime, die jede wirkliche oder vermeintliche Verletzung der moslemischen religiösen
Gefühle sehr genau registrieren und verdammen, aber doch nicht bereit
sind viel schwerwiegende antichristliche Untaten zu verurteilen, die
in ihren Ländern tagtäglich passieren. Gerade in Saudi-Arabien, wo
selbst ein gemeinsames (christliches) Gebet in privaten Wohnungen als
Gotteslästerung aufgefasst und geahndet wird.

Die andere Seite dieser merkwürdigen Masstäben ist in den westlichen
Gesellschaften zu beobachten, wo wenig Respekt und Achtung (im
Vergleich zum Umgang mit den Muslimen und Juden) auf die religiösen
Gefühle der Christen seit Jahren zu konstatieren ist. Wenn ich
beispielsweise lese, dass sich ein Künstler wundert, warum man an den
auf das Kreuz angehängten männlichen (künstlichen) Genitalien Anstoss
seitens der christlichen Gläubigen nimmt, oder wenn in Paris in
Notre-Dame Kathedrale eine homosexuelle Paar christliche Riten
parodiert und den dagegen protestierenden Priester geschlagen hat und
in französicher Öffentlichkeit kein Sturm der Entrüstung ausbricht,
dann frage ich mich, warum man in Europa den Muslimen oder Juden mehr Respekt erweist als den Christen. Offensichtlich ist eine Hemmschwelle zu verzeichnen, vielleicht weil die Muslime notfalls ihre Drohungen glaubhaft machen können und sich zur Wehr setzen. Gegenüber den Christen glaubt man, sich mehr erlauben zu können.

Allen religiösen Gemeinschaften sollte das gleiche Recht auf Schutz
ihres Glaubens zustehen, andererseits ist die Gewaltanwendung bei
Spott oder Beleidigung nicht akzeptabel und nicht zu dulden.
Gegebenfalls muss das Gericht hier entscheiden, ob Strafgesetz hier
zur Wirkung kommt. Wenn absichtlich und verleumderisch gehetzt wird
und das ohne Zweifel belegt ist, habe ich nichts gegen Strafen.
Andererseits ist Redefreiheit ein so hohes Gut, dass die Strafgesetze
äusserst vorsichtig angewandt werden sollten. Ich denke, hier ist der
gute Geschmack sehr wichtig, von Seiten derer, die kontroverse
Aussagen produzieren und der Umwelt, wie sie auf so etwas reagiert.
Die ersten schauen, wie die Öffentlichkeit reagiert und was sie sich
erlauben können. Wenn etwas breit verpönt wird, wo man Kritik ernten
kann, lässt man sich darauf meistens nicht ein. Das merkt man
beispielsweise beim Antisemitismusvorwurf. Angesichts der Erfahrungen,
die damit in der Geschichte gesammelt wurden, muss man gut gewappnet
sein, um gegenüber den Juden Kritik zu äussern. Und das ist gut so. Es
wäre zu wünschen, würden man solche Behutsamkeit auch in allen anderen Fällen walten lassen. Alles in allem sind das naturgemäss
Ermessensfragen und die Entscheidung ist ziemlich schwer. Ich
jedenfalls würde dafür plädieren, grundsätzlich Redefreiheit herrschen
zu lassen mit einer gesellschaftlicher Korrektur, wo die Gesellschaft
selbst aus eigenem Antrieb auf krasse Überspitzungen reagiert und
nicht zulässt, dass man sich total befremdet fühlt, sei es durch
Solidarisierung oder Unmutsbekundungen.

Viele Grüsse von Pafo, der sich zum erstenmal hier aüsserst und auch an Dänemark und dänischer Sprache interessiert ist.

P.S. Entschuldige, wenn es zu lang ausgefallen ist, aber das ist ein interessantes Thema, das die Menschen in Europa meiner Meinung nach im Lauf der Zeit immer mehr beschäftigen wird. Auch, aber nicht nur, wegen der Muslime.